@gast65657
Sorry, dass ich jetzt erst zum antworten komme.
Ja mit intern bzw. im Inneren meine ich genau das was du beschreibst, Schmerz, Trauer usw. Eben alles was nur du fühlst und wovon vielleicht nie etwas im Äußeren sichtbar wird.
Ich konnte sehr lange alles im Inneren zur Seite schieben und im Äußeren ist sowieso niemanden etwas aufgefallen.
Ich arbeite genau wie du, seit über fünf Jahren 60-100 Stunden die Woche und wenn ich krank war, hab ich mich trotzdem angetrieben und die Arbeit hat mir auch immer ein gutes Stück Halt gegeben.
Ich war eine Zeit lang nur Feiern gewesen, mit Alk. und so gut wie kein Schlaf, das war vor 1,5 Jahren.
Beides war nicht gut für meine Gesundheit.
Ich hab mit beidem auch auf eine Art und Weise versucht alles negative aus mir zu verdrängen, weil ich auch dachte, ich will das nicht fühlen und ich darf das nicht fühlen.
Und ich dachte immer, wieso fühle ich überhaupt so? Im Äußeren ist das alles gut, ich sehe gut aus, hab tolle Freunde, nen Partner, bin erfolgreich im Job - ja was ist denn mein Problem? Und hab dann erst mal immer im Äußeren gesucht.
Vielleicht ist der Freund doch nicht der Richtige, klar im Job die Kollegen sind einfach zu dumm, etc...
Ich hatte vor ca. 2 Jahren mal ne hässliche Trennung. Danach bin ich in ein mega Loch gefallen, ähnlich wie du es beschreibst und irgendwann kam in mir so ein Gefühl hoch, dass das vielleicht nicht nur an der Trennung liegt, das da vielleicht noch was anderes ist, etwas in mir, in meinen Gedanken.
Ich hatte dann angefangen eine Therapie zu machen und ein bisschen dazu zu lesen.
Ich wollte mich aber nicht wirklich mit all dem, mit mir auseinander setzen. Also alles abgebrochen und zum Feiern und Trinken übergegangen (war natürlich auch ne lustige Zeit, aber halt extrem).
Dann hab ich den Forumsgrund kennengelernt und dachte, wow, jetzt weiß ich was Liebe ist, endlich, jetzt wird alles gut. Ja ging dann doch nicht so gut, ich hab für mich reflektiert warum. Nach der Trennung ging es mir wieder extrem schei.e und ich hab mich mehr mit mir beschäftigt und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass nicht Er (also der externe Faktor) dafür verantwortlich ist, dass ich mich so fühle. Denn letztendlich ist es ja meine Entscheidung wie ich auf externe Dinge reagiere.
Und ich hab eben gemerkt, wegschieben und verdrängen also verbieten, bringt es nicht. Ich will mich ja nicht für den Rest meines Lebens von externen Faktoren verschließen und es geht auch schlicht und einfach nicht. Und es kommt eben immer wieder auf eine Art und Weise an die Oberfläche und dann immer heftiger.
Also hab ich weiter meine Muster, meine Gedanken usw durchleuchtet und ja da kamen schon spannende Sachen hoch (und werden nicht hochkommen). Das war nicht immer schön, nein und das wird auch nicht immer schön sein, auf dem weiteren Weg. Aber ich weiß, dass ich durch diesen Weg nie wieder so am Boden sein werde durch extern Faktoren, denn da gibt es nichts mehr, was mich runterreißen kann. Denn ich verarbeite alles und verdränge nichts.
Ich bin also seit 2 Monaten in einer kognitiven Verhaltenstherapie, einmal die Woche und arbeite da alles auf.
Und für mich ist es das erste Mal wirklich stark, weil ich mich meinen Schwächen stellen anstatt zu versuchen es wegzudrücken.
Verstehst du wie ich es meine?
13.03.2018 17:14 •
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