Stolz und Würde

Wenn man kämpfen muss , liegt doch bereits was im Argen oder ?
Ich finde Liebe sollte leicht sein und erwidert werden , ohne dass man sich ein Bein ausreißt

Zitat von Gina83:

Wenn ich jemanden mag und das Gefühl habe, da ist mehr oder es lohnt sich zu kämpfen, mache ich es doch mit einem Kontaktabbruch nicht besser.

Die Frage ist nur, um was man kämpft. In Beziehungen reden wir ja nicht um rechtliche Grundlagen, sondern im Idealfall um Gefühle. Und wenn die nicht oder nicht mehr ausreichend vorhanden sind, kannst Du kämpfen wie Du willst. Gefühle kann man nicht herbeikämpfen.

Vollkommen richtig sehe ich genau so,Gefühle kann man nicht herbei kämpfen, und wenn sie nicht mehr vorhanden sind kannst du kämpfen bist du umfällst,ich denke man wird dann auch mit anderen Augen gesehen.

Das ist dann wie Panzer gegen Fahrrad, da kann man nur verlieren.

Zitat von AlexH:

Die Frage ist nur, um was man kämpft. In Beziehungen reden wir ja nicht um rechtliche Grundlagen, sondern im Idealfall um Gefühle. Und wenn die nicht oder nicht mehr ausreichend vorhanden sind, kannst Du kämpfen wie Du willst. Gefühle kann man nicht herbeikämpfen.

Ein gewisses Risiko geht man immer ein. Egal bei welcher Art von Kampf, das stimmt wohl.

Zitat von Gina83:

Ein gewisses Risiko geht man immer ein.

Ich glaube es geht gar nicht um Risiko. Es geht darum, dass man meint, man kann für etwas kämpfen, weil man selbst Gefühle hat. Und wenn das so ist, muss der Andere das doch auch so sehen. Ist halt meistens nicht so. Und in dem Moment kämpft man auf verlorenem Posten. Akzeptieren ist das Zauberwort. So schwer es ist.

Zitat von Secura:

Wenn man kämpfen muss , liegt doch bereits was im Argen oder ?
Ich finde Liebe sollte leicht sein und erwidert werden , ohne dass man sich ein Bein ausreißt

....das hast du sehr schön geschrieben! Ich muss doch nicht erst jemand überzeugen, mich zu lieben!
Ich habe gekämpft wie ein Löwe um diese Liebe,, klingt schon sehr egoistisch und verzweifelt!

Zwei Gedanken dazu:

Die meisten Menschen lernen von kleinauf, dass man etwas tun/investieren/erarbeiten muss um ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten - was natürlich in den Grundfesten der Persönlichkeit verankert wird. Auf deutsch: zeige Leistung und du wirst belohnt - lerne und du bekommst in der Mathearbeit eine eins und dafür kauft dir Mama deine Playstation.
Ich denke hier sehen Menschen den Kampf in der (gescheiterten) Liebe. Wie oft liest man hier vom Sparbuch der Liebe a la ich habe doch so viel für ihn/sie getan, wie konnte ich nur von ihm/ihr verlassen werden?. Auch hier ist der Leistungs-/Belohnungsgedanke tief verankert. Beides ist ein in dasselbe.

Der zweite Gedanke:

Wo soll Liebe sein, wenn der Respekt geht. Ich lese hier oft, was Liebe ausmacht. In den meisten Fällen kommen folgende Attribute: Ehrlichkeit, Treue, Vertrauen, Leidenschaft, Humor.., mir fehlt da das Wort, was es (idealerweise) in jeder sozialen Bindung geben sollte: Respekt.
Ohne dieses Fundament, kann gar nichts anderes von den anderen genannten Attributen entstehen.
Wirft man seine Würde und seinen Stolz weg (beides in extremer Beziehung zum Selbstwert), ja wie willst du respektiert werden?
Ohne Respekt, gibt es keine Liebe - andersrum geht das allerdings schon (Haustier beispielsweise).

Was du aber richtig sagst, liebe TE; falscher Stolz kann viel zerstören und auch blenden. Wichtig ist zu erkennen, was ist falscher Stolz und was ist eine gesunde Abgrenzung, die auch einen selbst schützt. Hier sehe ich die Krux, denn ein emotional stark aufgewühlter Mensch (und das sind hier sehr viele), ist oft nicht in der Lage ohne Blick von Aussen das zu differenzieren. Du bist ein gutes Beispiel dafür. Lies deine Frage in einem Jahr nochmal und die wirst wissen was ich meine.

Hallo, interessantes Thema das mich grade selber betroffen hat...

Es ist sicher Situations Abhängig wo lohnt es sich noch zu kämpfen und wo nicht... und letzten Endes weiß ja niemand den Ausgang...

Ich finde nicht dass man sich unter seiner eigenen Würde verkaufen soll deswegen. Aber wenns jetzt passiert ist und wenn man persönlich damit besser fährt, weil man sich sonst vielleicht auch ewig gefragt hätte was wäre wenn ich nur....?

Dass man um die Liebe nicht kämpfen soll, find ich schon schade irgendwie. Wenn nicht um Liebe um was dann? Vielleicht hat man selber ja auch Fehler gemacht die man breut und vielleicht sind beide über das Ziel hinausgeschossen ohne das wirklich zu wollen.

Also ich würde wahrscheinlich immer wieder kämpfen, wenn das Gefühl da ist es ist noch nicht verloren... aber auch nicht falsch verstehen, wenn der Partner betrügt, belügt... schlägt oder sonst was.... dann ist es zu schade ums kämpfen. Oder wenn der Partner sagt dass keine Gefühle mehr da sind, wird wahrscheinlich nichts mehr daraus.

Aber generell, ist es doch der schönste Liebesbeweis? Zu kämpfen.....

Zitat von Gina83:

Wenn ich mich jetzt melde, verliere ich meine letzte Würde... So schallt es mir durch den Kopf

Ich denke , es ist eine Frage wie viele Runden Du schon hattest Bzw. noch ertragen kannst . Ich gehe mal davon aus , dass der Kontaktsperre einige Kontaktversuche voraus gegangen sind ? Mit welchem Erfolg ? Lg eine , die Dich gut versteht ...

Zitat von Marmorkuchen:

Ich denke , es ist eine Frage wie viele Runden Du schon hattest Bzw. noch ertragen kannst . Ich gehe mal davon aus , dass der Kontaktsperre einige Kontaktversuche voraus gegangen sind ? Mit welchem Erfolg ? Lg eine , die Dich gut versteht ...

Kein einziger Kontaktversuch, als ich die Sperre für mich beschlossen habe!

Zitat von Gina83:

Aber irgendwie fühle ich mich nicht zu 100% wohl damit, deshalb triggert mich das Thema wohl gerade so.

Aber bei dir hat sich doch die Grundvoraussetzung nicht geändert: er will was Lockeres und du kannst nicht genießen, weil du mehr möchtest und Angst hast, verletzt zu werden. Das hat -in deinem Fall- finde ich jetzt nicht mal so viel mit Würde und Stolz zu tun, sondern mit Selbstschutz. Klar kannst du jetzt noch eine Runde drehen mit ihm (wenn er nicht so langsam mal die Nase voll hat). Damit erreichst du aber auch nicht das, was du eigentlich möchtest, befürchte ich.

Zitat von Liessa:

Aber bei dir hat sich doch die Grundvoraussetzung nicht geändert: er will was Lockeres und du kannst nicht genießen, weil du mehr möchtest und Angst hast, verletzt zu werden. Das hat -in deinem Fall- finde ich jetzt nicht mal so viel mit Würde und Stolz zu tun, sondern mit Selbstschutz. Klar kannst du jetzt noch eine Runde drehen mit ihm (wenn er nicht so langsam mal die Nase voll hat). Damit erreichst du aber auch nicht das, was du eigentlich möchtest, befürchte ich.

Wie ich schon sagte, ich meinte es allgemein. Gar nicht auf meinen Fall gemünzt, da weiß ich doch, dass alles andere Blödsinn ist.

Zitat von Gina83:

Kein einziger Kontaktversuch, als ich die Sperre für mich beschlossen habe!

Ich meinte VOR der Sperre hast Du sicherlich schon öfter das Gespräch gesucht ? Ohne Erfolg nehme ich an ... da ist dann die Sperre als letzte Lösung richtig ...

Ein interessantes Thema. Das Kämpfen.
Es gehört situationsbedingt dazu. Finde ich.
Dinge laufen aus dem Ruder. Man wird vernachlässigt.
Die Liebe schwindet. Warum nicht kämpfen. Um das wieder gerade zu biegen?
Von nichts kommt nichts. Auch die Liebe nicht.
Man verliebt sich nicht einfach nur. Weil eine Person da ist.
Man verliebt sich weil sie gut mit einem umgeht. Interagiert.
Fällt das weg, ist kämpfen angesagt. Meine Meinung.
Es macht natürlich mehr Sinn. Wenn beide kämpfen.
Doch oft ist der eine blind. Während der andere kämpft.
Weil er sieht was verloren geht.
Und der eine kämpft erst, wenn es bereits verloren ist.
Dann ist es aussichtslos.
Das rechtzeitige Kämpfen macht es aus.

Kämpfen war für meinen Ex immer hinterher rennen.
Letztendlich jammerte er. Verstand nicht, warum ich ihm keine Chance mehr gab.
Warum auch. Er tat nichts. Dass er mich nicht verlieren will, spürte ich nicht.
An seinem schrecklichen Verhalten änderte er nichts. Es wurde nur schlimmer.
Trieb mich immer weiter von sich weg. Bis der Knall kam. Und ich endgültig nicht mehr wollte.

Was geht also in so einem Menschen vor?
Der nichts dafür tut etwas zu retten. Wegen seinem Stolz, seiner Würde.
Nur groß Reden schwingt. Heiße Luft bläst. Im Nachhinein noch jammert.
Weil er keine Chance mehr bekommen hat. Aber nichts für diese Chance tat.
So einem Menschen geht es doch nur um sich selbst.
Und nicht um die Person, die er angeblich zurück haben möchte.

Nein, danke. Ich bin keine Trophäe.

Zitat von Suki:

Dass man um die Liebe nicht kämpfen soll, find ich schon schade irgendwie. Wenn nicht um Liebe um was dann? Vielleicht hat man selber ja auch Fehler gemacht die man breut und vielleicht sind beide über das Ziel hinausgeschossen ohne das wirklich zu wollen.

Man muß unterscheiden zwischen kämpfen um die Liebe oder kämpfen um die Beziehung.
Wenn beim Partner die Liebe abhanden gekommen ist und er trennt sich, was soll das Kämpfen bewirken?
Gefühle, Liebe, lassen sich nicht dadurch wiederbeleben oder aus der Versenkung holen.

Je nach Trennungsgrund mag es vielleicht sinnvoll sein um die Beziehung zu kämpfen, aber wenn ich mich dabei klein mache, völlig aufgebe, bettele, jammere und meine eigene Persönlichkeit dabei ganz vergesse, hat das schon etwas damit zu tun, seine Würde und Stolz zu verlieren.