102

Tierische Verlustangst oder nur einfach tiefe Gefühle

R
Hallo Peppino,
aus eigener Erfahrung rate ich dir:

Sei authentisch und einfach du selbst. Versuche, keine möglichen Erwartungen zu erfüllen oder dich zu verbiegen.

Mach dir keine Gedanken darüber, was sein oder passieren könnte, sondern lebe im Moment. Geniesse die Zeit zu zweit, aber vernachlässige dich auch selbst nicht.

Mach deine Gedanken und Sorgen nicht mit dir selbst aus, sondern sprich offen und ehrlich mit ihr. Ihr seid ein Team.

Sei dir darüber bewusst, dass es nicht perfekt bleiben wird, aber bleib gelassen.
Hochs und Tiefs, Herausforderungen und Probleme gehören zu jeder Beziehung dazu, und das ist auch gut so. Im Nachhinein bilden sie eure Substanz, wenn ihr sie gemeinsam überwunden habt, und sie sind auch immer eine Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen.

Ich wünsche dir alles gute

24.07.2025 17:43 • x 1 #16


P
Guten Morgen an Alle,

vielen Dank an Alle für eure Worte. Das was ihr geschrieben habt ist mir, rational gedacht, alles bewusst. Nur spielen da im Moment meine Gefühle/Gedanken einfach nicht mit. Früher, während meiner Ehe, war ich ein recht emotionsloser Mensch, der wenig Gefühle zeigte und sich wenig Gedanken machte. Das hat sich während der Trennung und den damit verbundenen Gesprächen mit unterschiedlichsten Menschen sehr geändert. Auch habe ich Freunde gefunden mit denen ich offen reden kann. Nur führt das dann oft zu recht feuchten Augen bei mir. Ich weiß, auch Männer dürfen Tränen zeigen, nur habe ich immer im Hinterkopf das es mir als Bedürftigkeit ausgelegt wird. Das wurde mir früher so in der Art schon mal ausgelegt und als unattraktiv beschrieben. Von daher habe ich diesbezüglich jetzt eine große Hemmschwelle die jetzige Situation anzusprechen. Wobei sie mir gegenwärtig schon geäußert hat, dass sie es gut findet wenn Männer auch Tränen zeigen. Nur sagen und evtl. dann auch fühlen, können auch zwei unterschiedliche Paar Schuhe sein ‍️.

Ich mach mir bestimmt viel zu viel Gedanken über alles und sollte etwas lockerer an die ganze Sache rangehen. Nur ist das mit Ihr eben für mich im Moment was wirklich ganz besonderes und habe so etwas in meinem Leben (selbst in der Ehe) noch nie erlebt. Das wurde hier bestimmt schon unzählige Male geschrieben und ….. bla bla bla.

Nach jetzt fast 2 Jahren andauernder Hochs/Tiefs (privat als auch sehr stark beruflich) würde ich mir im Moment einfach nur mal wieder ein ruhiges Fahrwasser mit einer Perspektive wünschen - aber wer möchte das nicht.

Ich werde versuchen eure Ratschläge zu befolgen und komm hoffentlich wieder raus aus meinen Gedanken.

Nochmals vielen Dank an Alle

25.07.2025 09:17 • x 1 #17


A


Tierische Verlustangst oder nur einfach tiefe Gefühle

x 3


Blind-Meg
Zitat von Pepino2024:
Das hat sich während der Trennung und den damit verbundenen Gesprächen mit unterschiedlichsten Menschen sehr geändert. Auch habe ich Freunde gefunden mit denen ich offen reden kann.

Dann weißt du doch, woran das liegt, dass du es jetzt anders empfindest. Weil du mehr Zugang zu deinem Gefühlsleben hast. Dazu zählt dann natürlich die volle Palette, nicht nur die angenehmen Gefühle.

Zitat von Pepino2024:
das es mir als Bedürftigkeit ausgelegt wird

Ja, und das ist voll ok.
Diese Aussage, dass Bedürftigkeit unattraktiv macht, ist einfach Bullsh*t.
Wir alle sind bedürftig, denn wir haben alle das Bedürfnis, geliebt und akzeptiert zu werden. Unattraktiv ist es höchstens, wenn man emotional abhängig von anderen ist, wenn man meint, ohne die Person nicht leben zu können. Aber das trifft ja zum Glück nur auf wenige zu.

25.07.2025 09:35 • x 3 #18


DerBoxsack
Nur weil du mal eine Träne verlierst oder nasse Augen bekommst, ist das noch lange kein Zeichen von Bedürftigkeit. Meiner Meinung nach ist das was völlig normales und es ist auch gut so, dass man(n) solche Emotionen zulässt. Wenn eine Frau den Respekt vor einem Mann verliert, weil er weint, ist das doch sowieso nicht die richtige Frau an deiner Seite. Egal ob Mann oder Frau, wir sind doch keine Roboter und Emotionen sind doch normal und auch erwünscht.
Kommt natürlich auch immer auf den Kontext an, aber ich denke, das ist ja auch nichts Neues.

Ich finde gut, was Heka geschrieben hat und das kannst du ja mal ausprobieren. Ich für meinen Teil mache das auf jeden Fall mal.
Zitat von Pepino2024:
Ich mach mir bestimmt viel zu viel Gedanken über alles und sollte etwas lockerer an die ganze Sache rangehen.

Da bist du was gutem auf der Spur, denn man kann sich auch Sachen kaputt denken und das kann dir in deiner jetzigen Beziehung auch etwas verbauen.
Wenn die Gedanken und Gefühle aktuell nicht mitspielen, solltest du dennoch versuchen, dich mit diesen auseinanderzusetzen. Wenn du zu stark abdriftest, vielleicht auch selbst mal Stopp! sagen

25.07.2025 09:40 • x 3 #19


Z
Zitat von Pepino2024:
Ich mach mir bestimmt viel zu viel Gedanken über alles und sollte etwas lockerer an die ganze Sache rangehen.

Ich finde nicht, dass du dir zu viele Gedanken machst. Diese Gedanke kommen nicht einfach so. Sie haben mit dem Gegenüber zu tun.

Selbst wenn man frisch verliebt etwas neben der Kappe ist. Stimmt das Verhältnis, hat man trotzdem eine gewisse Sicherheit. Wenn du jetzt schon übermäßig Verlustängste hast, zudem die Sorge, dass die Verliebtsheitsblase platzen könnte, achte auf dich, vertraue dir und deiner Wahrnehmung.
Zitat von Pepino2024:
Nur ist das mit Ihr eben für mich im Moment was wirklich ganz besonderes und habe so etwas in meinem Leben (selbst in der Ehe) noch nie erlebt. Das wurde hier bestimmt schon unzählige Male geschrieben und ….. bla bla bla.

Ja, stimmt. Wurde hier schon unzählige Male geschrieben.
Öfter mit dem Zusatz: Nichts fühlt sich anfangs so richtig an wie die Falsche.

Wenn, kippt es nach ca. drei Monaten. In dem Zeitraum bist du mit ihr. Schau, wie es sich weiter ergibt.

25.07.2025 14:06 • x 1 #20


K
Was ich vor allem Anderen bei dir rauslese, dass du nicht glaubst, das verdient zu haben. Behalte das bei und du fährst es genau dadurch vor die Wand.

25.07.2025 16:19 • #21


P
@Knutuschi

Kannst du mir deinen Ansatz bitte etwas näher beschreiben, würde mich sehr interessieren.

Das ich nicht glaube es verdient zu haben, empfinde ich nicht so. Es ist nur so schön, das gefunden zu haben, was ich mir immer gewünscht habe. Ich glaube ich kann von mir behaupten ein Mensch mit gesunden Menschenverstand, Respekt vor Anderen, Loyalität, Ehrlichkeit usw. zu sein. Von daher finde ich schon es verdient zu haben.

25.07.2025 19:38 • #22


P
@Zaungast

Das ist ja das Komische. Mein Gegenüber gibt mir ja keinen Grund für Verlustängste

25.07.2025 19:49 • x 1 #23


K
Das ist nicht so schwierig zu erklären. Wärst du dir sicher, das verdient zu haben, wärst du nicht hier und würdest das alles nicht hinterfragen. Du hättest schlicht besseres zu tun. Zum Beispiel geniessen, was du hast.

25.07.2025 21:28 • x 2 #24


P
Guten Morgen,
ich melde mich nochmals bei euch. Obwohl das gemeinsame WE wieder wunderschön war, bekomm ich den Kopf einfach nicht frei und fühl mich beschissen. Wir beide haben wieder viel miteinander geredet und sind uns emotional wieder viel näher kommen (Zukunftsaussichten usw.). Dabei wurde mir immer mehr bewusst, wie viel sie mir bedeutet und hat meine Ängste leider nicht abgeschwächt. Wie gesagt, von Ihrer Seite wurde alles erwidert und Ihre Signale sprechen nur Positives.

Von Einigen hier wurde ja schon angesprochen mit Ihr darüber zu sprechen. In meiner Ehe hatte ich auch schon emotionale Situationen, die ich aber immer versuchte mit mir selber auszumachen. Dies wurde mir bei der Trennung auch vorgehalten. Von daher habe ich mich nun doch entschieden mit ihr darüber zu reden. Denn sie hat mir von Anfang an gesagt, dass Wichtigste an einer Beziehung ist zu reden. Ich hoffe mal das dies der richtige Weg ist.

Mich würden eure Gedanke dazu interessieren.
Schon mal vielen Dank im Voraus.

29.07.2025 05:45 • x 1 #25


Worrior
@Pepino2024
Natürlich ist die Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil der Beziehung.
Wer sagt was er möchte hat die Chance es zu bekommen.
Wer sagt was er nicht möchte kann damit klare Grenzen setzen.
Den Partner aber ständig mit Problemen zu belegen, alles kaputt zu diskutieren ist jedoch der Beziehungskiller schlechthin, jegliche Leichtigkeit wird eliminiert.

29.07.2025 06:11 • x 5 #26


Blind-Meg
Zitat von Pepino2024:
In meiner Ehe hatte ich auch schon emotionale Situationen, die ich aber immer versuchte mit mir selber auszumachen. Dies wurde mir bei der Trennung auch vorgehalten. Von daher habe ich mich nun doch entschieden mit ihr darüber zu reden. Denn sie hat mir von Anfang an gesagt, dass Wichtigste an einer Beziehung ist zu reden. Ich hoffe mal das dies der richtige Weg ist.

Mich würden eure Gedanke dazu interessieren.

Wenn du genau diese Erfahrung schon gemacht hast, dass es ein Fehler war (aus deiner Sicht auch oder nur aus Sicht deiner Ex?), deine Gefühle mit dir selbst auszumachen, kann es doch keinen besseren Grund geben, es diesmal anders zu machen.

Allgemein haben Gefühle die Eigenschaft, sich abzuschwächen und zu beruhigen, wenn man sie zulässt und darüber spricht. Denn sie wollen uns ja etwas mitteilen, und wenn wir sie immer wieder beiseite wischen, krakeelen sie lauter, während sie sich beruhigen, wenn wir sie wahr- und annehmen, denn dann wurden sie ja gehört. Leider sehen zu viele Menschen ihre Gefühle als Gegner oder als störend an und haben Angst vor unangenehmen Gefühlen, dabei sind sie mit der wichtigste Kompass, den wir haben.

Wichtig finde ich, dass du nicht mit ihr darüber sprichst, weil dir schonmal vorgehalten wurde dass du es hättest tun sollen, sondern dass du selbst daran glaubst, dass es hilfreich ist. Wenn du es nur machst, weil deine Ex es dir vorgeworfen hat und selbst aber nicht daran glaubst, bist du nicht authentisch und machst letztlich nur Männchen, weil dir mal jemand erklärt hat, dass Frauen sowas mögen.
Die meisten Frauen mögen aber nicht Männer, die toll Männchen machen können, sondern die ihre Gefühle kennen, wahrnehmen, ernstnehmen und darüber sprechen können, weil sie das so wollen und tatsächlich so empfinden.

Das muss sich am Anfang weder leicht noch gut anfühlen, es wird ungewohnt sein und wird dich Überwindung kosten. Aber du wirst sehen: wenn du es schaffst, deine Gefühle auszudrücken (du musst keinen Namen für jedes einzelne kennen, es genügt wenn du sie beschreibst), werden sie sich beruhigen und du wirst eine Menge daraus und über dich lernen. Und eure Bindung stärken.

Ich selbst könnte nie mehr mit einem Mann eine Beziehung haben, der nicht über seine Empfindungen sprechen kann. Wie sonst soll emotionale Nähe entstehen? Und emotionale Nähe, habe ich gelernt, ist bei mir eine zwingende Voraussetzung für körperliche Nähe. In allen meinen Beziehungen vorher ließ der Wunsch nach körperlicher Nähe nach einiger Zeit nach, und in dieser, in der endlich über alles geredet wird und wo ich endlich merke, dass ich nicht mit einem Stück Holz zusammen bin, sondern mit einem Menschen, ist das anders.

29.07.2025 06:33 • x 2 #27


P
@Worrior
Und genau das ist mein größter Hindernisgrund bei dem ganzen Thema - der Verlust der Leichtigkeit.
Denn das liebt sie so an unserer Beziehung bis jetzt - diese Leichtigkeit.
Gut, in ihrer vorherigen Beziehung/Ehe war sie mit einem Narzissten zusammen, der sie immer klein geredet, auf seiner Meinung beharrend und keine andere Meinung zuließ. Ich bin da ein ganz anderer Mensch und habe es ihr schon in vielen Bereichen/Momenten gezeigt. Und dieses Thema wurde von mir bei ihr noch nicht angesprochen und wäre jetzt das erste Mal.

Andererseits möchte ich die Beziehung auch auf ein solides Fundament stellen und da gehört, meiner Meinung nach, auch solch ein Gespräch dazu.

29.07.2025 07:50 • #28


Z
Zitat von Pepino2024:
hat meine Ängste leider nicht abgeschwächt.

Das ist schade. Was allerdings kann passieren, wenn du ihr jetzt von deinen Ängsten erzählst, dass du dich nicht sicher bei ihr/mit ihr fühlst? Du setzt sie unter Druck. So wie du es schilderst, gibt sie ja alles. Was soll sie denn noch tun? Schwierig. Bringt sie zudem in eine Situation, wo sie gar nichts mehr richtig machen kann.

Entweder deine Ängste sind berechtigt. Das wird die Zeit zeigen.

Oder die sind nicht berechtigt und du hast ein Problem. Da ist sie allerdings nicht die Therapeutin für.

Bindungsstabilität ist Voraussetzung dafür, dass eine Beziehung stabil laufen kann. Sie ist nicht dafür da, dir da die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Sie muss dir nichts beweisen.
Du hast eine Eigenverantwortung.

29.07.2025 07:56 • #29


Blind-Meg
Zitat von Pepino2024:
Und genau das ist mein größter Hindernisgrund bei dem ganzen Thema - der Verlust der Leichtigkeit.


Die Art von Leichtigkeit, die aufhört, wenn man redet, ist letztlich aber nur Oberflächlichkeit.
Wer sich in einer Beziehung zeigt, wie er ist, wer sich nackig macht emotional und authentischer zu allem steht, was da ist, der kann wahre Leichtigkeit erst erleben. Weio man dann nämlich nicht mehr aufpassen, vorsichtig sein, sich zensieren und Fettnäpfchen vermriden muss.
Echte Leichtigkeit wird überhaupt erst ermöglicht wenn man offen zueinander ist.

29.07.2025 08:01 • x 1 #30


A


x 4