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Tierische Verlustangst oder nur einfach tiefe Gefühle

Blind-Meg
Zitat von Zaungast:
Was allerdings kann passieren, wenn du ihr jetzt von deinen Ängsten erzählst, dass du dich nicht sicher bei ihr/mit ihr fühlst? Du setzt sie unter Druck. So wie du es schilderst, gibt sie ja alles. Was soll sie denn noch tun?

Die soll nichts tun und das kann man ihr auch so sagen. Zuhören reicht, und in den Arm nehmen und trotzdem bleiben.
Der Gedanke Mir schildert jemand ein Problem, also muss ich es jetzt lösen ist ein sehr männlicher. Frauen denken idR anders.

29.07.2025 08:02 • #31


Z
Zitat von Blind-Meg:
Die soll nichts tun und das kann man ihr auch so sagen. Zuhören reicht, und in den Arm nehmen und trotzdem bleiben.

Er käme an und sagt, er fühlt sich mit ihr nicht sicher und bestätigt somit, dass er ihr oder sich selbst nicht vertraut und sie soll ihn dafür noch trösten?

Ich glaube nicht, dass dies was mit Mann oder Frau zu tun hat. Ich glaube eher, das hätte was mit der Bereitschaft zu tun, sich auf eine problematische Beziehung einzulassen.

29.07.2025 08:09 • #32


A


Tierische Verlustangst oder nur einfach tiefe Gefühle

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ElGatoRojo
Zitat von Blind-Meg:
Der Gedanke Mir schildert jemand ein Problem, also muss ich es jetzt lösen ist ein sehr männlicher.

O.k. - aber da ist dann eben auch der Gedanke, dass das Leben ohne dieses Problerm einfacher wäre und der weitere Gedanke: Warum schildert jemand dieses sein Problem? Doch wohl mit der Erwartung, dass man dabei etwas tun könnte.

Denn einfach so Probleme erzählen wird ja nicht als Unterhaltung empfunden, sondern eher als eine Art Belästigung.

29.07.2025 08:12 • x 1 #33


P
@Blind-Meg
Es ist schön zu lesen wie du darüber denkst und dazu stehst.
Ich denke und empfinde es genauso.
Nur wenn man andere Meinung liest, kann es auch in die andere Richtung gehen. Und davor habe ich auch Angst. Ich möchte sie nicht unter Druck setzen bzw. von ihr gewisse Erwartungen einfordern. Sie soll so bleiben wie sie ist.

29.07.2025 08:34 • x 2 #34


Blind-Meg
Zitat von Zaungast:
Er käme an und sagt, er fühlt sich mit ihr nicht sicher und bestätigt somit, dass er ihr oder sich selbst nicht vertraut und sie soll ihn dafür noch trösten?

Ja klar, was denn sonst?

Zitat von ElGatoRojo:
Denn einfach so Probleme erzählen wird ja nicht als Unterhaltung empfunden, sondern eher als eine Art Belästigung.

Nennt sich emotionale Nähe und ist so ziemlich das Gegenteil von Belästigen.
Mein Exmann war auch so - alles mit sich ausgemacht, nur übrr das gesprochen was gut läuft. Am Ende wusste ich nicht mehr, wer er überhaupt ist. Wir waren Lichtjahre voneinander entfernt.

29.07.2025 08:40 • x 2 #35


P
@ElGatoRojo
Zitat von ElGatoRojo:
Denn einfach so Probleme erzählen wird ja nicht als Unterhaltung empfunden, sondern eher als eine Art Belästigung.


Also, wenn meine Partnerin mit einem Problem zu mir käme und ich es als Belästigung empfinde, müsste ich mir einige Fragen stellen.

29.07.2025 08:55 • x 5 #36


P
@Blind-Meg
Zitat von Blind-Meg:
Nennt sich emotionale Nähe und ist so ziemlich das Gegenteil von Belästigen.
Mein Exmann war auch so - alles mit sich ausgemacht, nur übrr das gesprochen was gut läuft. Am Ende wusste ich nicht mehr, wer er überhaupt ist. Wir waren Lichtjahre voneinander entfernt.

Genauso so lief meine Ehe am Ende. Ich habe es mit mir ausgemacht, meine Frau links liegen gelassen, die wenigen schönen Momente angesprochen und dann nur mein Leben im Auge gehabt.

Diesen Fehler möchte ich nicht noch einmal machen.

29.07.2025 08:59 • x 3 #37


QueenA
Zitat von ElGatoRojo:
Denn einfach so Probleme erzählen wird ja nicht als Unterhaltung empfunden, sondern eher als eine Art Belästigung.

Würde ich so nicht sehen im Gegenteil, es zeugt von Vertrauen, dass jemand sich einem offenbart.

29.07.2025 09:06 • x 2 #38


QueenA
Zitat von Pepino2024:
Diesen Fehler möchte ich nicht noch einmal machen.

Du scheinst sehr reflektiert zu sein und möchtest nicht in alte Muster tappen. Gut, ein Weg.
Was ich hier jetzt oft gelesen habe, den Rat die Leichtigkeit nicht zu verlieren. Reden ja, nachdenken ja! Aber eben auch sehr wichtig: gemeinsames erleben und fühlen. Einfach mal Freude am Leben haben, du hast eine weitere Chance geliebt zu werden und jemandem deine Liebe zu schenken! Dankbar sein uns schauen, wie es weitergeht. Alles Gute euch!

29.07.2025 09:09 • #39


Blind-Meg
Zitat von Pepino2024:
@Blind-Meg Genauso so lief meine Ehe am Ende. Ich habe es mit mir ausgemacht, meine Frau links liegen gelassen, die wenigen schönen Momente ...

Und deine Exfrau wird sich bestimmt manches mal gefragt haben, wer da überhaupt neben ihr sitzt.
SIch offenbaren ist Vertrauen, stärkt die Bindung, schafft emotionale Nähe und damit die Basis für Leichtigkeit. Nur eben echte Leichtigkeit und nicht unbelastete Oberflächlichkeit, was aber leider das ist, was so oft gepredigt wird.
Du willst doch keine Schönwetter-Beziehung, oder?

29.07.2025 10:03 • #40


P
@Blind-Meg
Wahre Worte, hat sie mir im Nachgang auch so gesagt, sie fühlte sich allein gelassen.

Sie beschrieb bzw. gab folgenden Vergleich ( da ich Techniker bin):
Sie verglich es mit einem Haus in dem es schöne Zimmer, aber auch Renovierungsbedürftige gab. In diese kam ich dann ab und zu vorbei, reparierte das Nötigste, freute mich darüber und ging wieder. Nur waren die Reparaturen nicht richtig festigend und Oberflächlich. Nach einer gewissen Zeit waren die Schäden dann größer und das Renovieren immer schwieriger bzw. Oberflächiger.

Das will ich so nicht nochmals wiederholen.

29.07.2025 10:45 • x 1 #41


Philinea
Zitat von ElGatoRojo:
O.k. - aber da ist dann eben auch der Gedanke, dass das Leben ohne dieses Problerm einfacher wäre und der weitere Gedanke: Warum schildert jemand dieses sein Problem? Doch wohl mit der Erwartung, dass man dabei etwas tun könnte.

Denn einfach so Probleme erzählen wird ja nicht als Unterhaltung empfunden, sondern eher als eine Art Belästigung.


Also wenn mein Partner es als Belästigung empfindet, wenn ich mich ihm öffne und davon erzähle, was mich bewegt und besorgt, dann ist das nicht der richtige Partner für mich. Umgekehrt empfinde ich es niemals als Belästigung, über die Probleme meines Partners zu sprechen! So ist das Leben, es gibt nicht nur rosarot und heititei und Ponyhof, es gibt auch Frust, Leid und doofe Gefühle, und alle haben ihre Berechtigung.

Ich kann mich nur @Blind-Meg anschließen: Genau so lief sich die Beziehung zu meinem Exmann schleichend tot. Er hat sich mir nie geöffnet, nie, aber auch gar nie darüber gesprochen, was ihn bewegt. Und mich hat er mit meinen Gefühlen, Ängsten und Problemen tatsächlich nur als Belastung empfunden, als zu lösendes Problem. Nähe, Innigkeit, Vertrauen gingen komplett verloren.

Mein Rat an @Pepino2024: Ich habe auch manchmal mit (irrationalen) Verlustängsten zu kämpfen. Wenn sie kommen, ist der erste Schritt für mich immer, dass ich sie als solche erkenne und mich versuche, zunächst mal körperlich zu beruhigen (Atemübungen, Sport, Gedankenkreisen stoppen etc. - was immer Dir persönlich hilft).

Der nächste Schritt ist, mich mit ihren Ursachen auseinanderzusetzen. Diese liegen nicht in meinem Partner, sondern in der Vergangenheit. Teilweise in meiner Kindheit, aber auch in Erfahrungen mit anderen Partnern. Woher kenne ich dieses Gefühl? Wann ist es früher in meinem Leben aufgetreten. Das musst Du für Dich selbst herausfinden. Zugleich liegt darin auch die Chance, mit der Verlustangst umzugehen, sie nicht mehr so groß werden zu lassen. Ich persönlich gehe für mich worst-case-Szenarios durch und lege mir Strategien zurecht, wie ich diese überstehen könnte. Außerdem mache ich mir klar, dass ich derartige Szenarios auch in der Vergangenheit bereits überstanden habe. Das hilft mir sehr, die Angst nicht mehr so groß werden zu lassen. Bzw. tritt sie mittlerweile kaum noch auf.

Ich mache das also zunächst mit mir selbst aus. Aber, ein bis zwei Tage später oder bei nächster sich bietender Gelegenheit, wenn ich wieder ruhiger bin bzw. die Ängste weg sind, berichte ich auch meinem Partner davon. Beim ersten Mal habe ich direkt betont, dass diese Ängste nicht seine Schuld und nicht seine Verantwortung sind, sondern ganz allein meine. Und dass er letztlich auch gar nichts aktiv tun kann, um sie zu beenden (im Gegenteil, wenn ich mich abhängig von seinen Handlungen/seiner Bestätigung mache und ständig Rückversicherung brauche, wird das alles ja noch viel schlimmer). Sondern ich selbst an der Sache dran bin und versuche, sie für mich zu lösen. Gottseidank ist er sehr einfühlsam und verständnisvoll, hört sich das alles einfach an und unterstützt mich bei der Ursachenforschung.

29.07.2025 11:19 • x 3 #42


Razor_cgn
Ihr redet mal wieder aneinander vorbei. Emotional offen heißt nicht, das man auf feminine Art und Weise einen Seelenstriptease hinlegt, das ist für die meisten Freuen unsexy as *beep*.
Es gibt da mehrere Ebenen, die da reinspielen und die meisten Frauen und Männer auch nicht trennen können, weil sie nicht reflektiert sind.
a) die rationale logische Ebene: Ja sicher ist es für Frauen einfacher, wenn der Mann der sich femininer verhält, dann ist er einfacher zu verstehen und berechenbarer (er benimmt sich eher wie eine Freundin). Dummerweise hat das auch einen gravierenden Nachteil, auf der unbewussten Ebene killt das über die Zeit die S. Anziehung, weil die lässt sich leider nicht bewusst steuern. (Ich habe leider keine Gefühle mehr für dich)
b) die unbewusste Ebene: Frauen wollen keinen Typ der sich verhält, wie die beste Freundin. Was sie immer mit dem Spruch meinen: Öffne dich mal - sie wollen deinen emotionalen Zustand wissen, um den mit sich selber abgleichen zu können. Frauen sind emotionale Wesen und emotionale Sicherheit ist wichtiger, als Unsicherheit.

Das ist ein großes Missverständnis auch durch den Mainstream geprägt, das Mann sich bei emotionaler Zugänglichkeit wie die beste Freundin verhalten sollte. Nein! Mach´s männlich: Beschreibe den Zustand, klar, sachlich und lösungsorientiert.
Sie: Hey Schatz, was bedrückt dich?
Er: Ich sortiere gerade ein paar Sachen für mich durch, hat mit dem Projekt im Job zu tun. Wenn ich klar bin, sag ich es dir.

Eine gesunde Beziehung basiert auf Polarität und wenn Mann sich wie eine Freundin verhält, killt das den Zustand, langsam aber unwiederbringlich!

29.07.2025 20:31 • x 1 #43


Philinea
Zitat von Razor_cgn:
Ihr redet mal wieder aneinander vorbei. Emotional offen heißt nicht, das man auf feminine Art und Weise einen Seelenstriptease hinlegt, das ist für ...


Ich muss grad echt lachen. Das ist ja fast schon niedlich, was für Vorstellungen Du da hast

Seelenstriptease „auf feminine Art und Weise“ , sich „femininer“ verhalten - was genau ist denn das? Und wie verhält sich „die beste Freundin“? Und wie macht mans „männlich“ ? Interessant und irgendwie witzig, in was für Kategorien Du da denkst.

Also abgesehen davon, dass ich nicht nur eine „beste“ Freundin hab - nee, ich möchte nicht, dass mein Partner sich verhält wie eine von denen

Und by the way - das

Zitat von Razor_cgn:
Mach´s männlich: Beschreibe den Zustand, klar, sachlich und lösungsorientiert.
Sie: Hey Schatz, was bedrückt dich?
Er: Ich sortiere gerade ein paar Sachen für mich durch, hat mit dem Projekt im Job zu tun. Wenn ich klar bin, sag ich es dir.


wäre für mich der ultimative Abtörner, sorry

29.07.2025 22:01 • x 2 #44


ElGatoRojo
Zitat von Blind-Meg:
Nennt sich emotionale Nähe und ist so ziemlich das Gegenteil von Belästigen.
Mein Exmann war auch so - alles mit sich ausgemacht, nur übrr das gesprochen was gut läuft. Am Ende wusste ich nicht mehr, wer er überhaupt ist. Wir waren Lichtjahre voneinander entfernt.

Wie immer - nur Null oder Hundert. Es geht ja nicht darum, Nichts zu sagen. Aber nur darüber zu reden ist eben nur darüber geredet zu haben, ohne dass gewisse Probleme behoben wären. Außer vielleicht, dass der/die, der/die sie ansprach sich besser fühlt und der Andere weiterhin das Gefühl hat, hier konkret nichts oder kaum etwas machen zu können.

29.07.2025 22:15 • x 1 #45


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