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Trauere Affäre fast ohne Geschlechtsverkehr nach

6rama9
Zitat von Stefanja:
Es sind ganz seltene Momente, wo ich nicht an ihn denke. Ich bin nicht einmal, seit wir uns kennen, aufgewacht oder eingeschlafen, ohne an ihn zu denken. Jeden Tag, seit September 2017 bis heute. Meine erste und meine letzte Gedanke galt ihm, jeden Tag. Ausnahmslos. Und den ganzen Tag, im Kopf oder Hinterkopf gehabt. Mein Tagesablauf auf ihn angepasst, und, und, und...Manchmal muss ich mich wundern, dass ich meinen Alltag und Job überhaupt im Griff habe.

Ich finde das durchaus schon krankhaft. Ich rate dir dringend dazu, mal einen erfahrenen Psychotherapeut aufzusuchen und ihm das zu schildern.

25.01.2020 15:57 • x 1 #181


S
Zitat von 6rama9:
Ich finde das durchaus schon krankhaft. Ich rate dir dringend dazu, mal einen erfahrenen Psychotherapeut aufzusuchen und ihm das zu schildern.


Ich auch. Nüchtern betrachtet. Fühlt sich auch krank an. Große Baustelle, die mit meinem AM ziemlich wenig zu tun hat. Es geht um viele Fragen, die meine Persönlichkeit und Lebenserfahrung betreffen, ich habe viel mehr zu verarbeiten als diese Affäre. Nun, die Trennung von meinem AM beschäftigt mich gerade akut. Ich will das schaffen. Aus eigener Kraft.
Aber Psychotherapie, sei es nur im Sinne der Selbsterfahrung, wird mir nicht erspart bleiben.

25.01.2020 16:29 • #182


A


Trauere Affäre fast ohne Geschlechtsverkehr nach

x 3


Icefire
Zitat von Stefanja:
Jeden Tag, seit September 2017 bis heute. Meine erste und meine letzte Gedanke galt ihm, jeden Tag. Ausnahmslos. Und den ganzen Tag, im Kopf oder Hinterkopf gehabt. Mein Tagesablauf auf ihn angepasst, und, und, und...

naja meinen tagesablaufe passe ich dann nicht an aber es gibt kein schlafen gehen ohne das ich noch ein paar worte in mir an sie richte.
krankhaft.... ist es das? nicht tiefste bindung... liebe...? das dies nicht förderlich ist ist klar aber gleich krank

25.01.2020 16:39 • x 1 #183


S
Zitat von Icefire:
naja meinen tagesablaufe passe ich dann nicht an aber es gibt kein schlafen gehen ohne das ich noch ein paar worte in mir an sie richte.
krankhaft.... ist es das? nicht tiefste bindung... liebe...? das dies nicht förderlich ist ist klar aber gleich krank


Lieber @Icefire

ich stelle derzeit alles infrage, Gefühle meines AM schon längst, meine Gefühle zunehmend auch.
Das Wort Liebe traue mich nicht mehr zu benutzen, also lieber von Gefühlen reden, kann ja alles mögliche heissen

Ich frage mich, was mein AM für mich war und wieso? Habe ich ihn nur gebraucht, um aus meiner Ehe endlich auszubrechen? Wozu bin ich dann, noch so lange an ihm hängen geblieben? Bin ich dramasuchtig? Liebessuchtig? Obsessiv veranlagt?

Ich war nie gut im Aufgeben... oder ist das Loslassen?....ich habe auch meine Ehe lange nicht aufgeben wollen, obwohl ich emotional schon längst losgelassen habe.
Und bei meinem AM, genau umgekehrt, versuche ihn aufzugeben, aber loslassen kann ich ihn nicht.
Obwohl er mir längst, nur wenig zurück gibt, obwohl ich ihn ohne Idealisierung sehen kann und die rosarote Brille schon längst abgelegt habe.
Wieso hänge ich noch immer an ihm? Wieso verschwende ich meine Gedanken, meine Energie an diesen Mann?

Ist das Bindungsangst? vergebener Mann ist ideale Lösung, wenn da meine Störung liegt? Fühlte sich aber nicht ideal an. Oder ist das Angst von allein sein? Das bin ich längst schon, in meiner Ehe vorher und jetzt mit dem AM auch.

Ist das mein Ego, will ich das haben, was ich nicht bekommen kann?
Oder schreit mein Ego, weil AM mich vielleicht schon längst losgelassen hat und ich scheitere, am loslassen, immer noch, unermüdlich? Wen. das so ist, hätte ich gerne die Grosse, mein Ego zu begraben und über die Dinge zu schauen, schaffe ich leider nicht...
Viele Baustellen und alle haben nur mit mir zu tun.

@6rama9 sieht das nüchtern, wäre eventuell meine Reaktion unter anderen Umständen. Und es ist auch nicht so, dass ich mich selbst nicht frage, was mit mir nicht in Ordnung ist. Es muss nicht gleich Krankheit oder Störung sein, aber es ist durchaus angebracht auch in dieser Richtung zu denken. Grenzen zwischen gesund und krank sind oft fließend.

Aber, was ich über mich weiß ist: ich bin unverwüstlich, ich komme da raus, mit oder ohne prof Hilfe.

25.01.2020 16:50 • x 2 #184


S
Was die krankhafte unterstützt ist dieses -nie satt werden- Gefühl. Nie genug Zeit, nie genug geküsst, nie genug berührt... mindestens war es bei mir so. Wir hätten, unter anderen Umständen, vielleicht nicht einmal 3 Monate miteinander geschafft, ohne diesen -nie satt werden- Zustand.

25.01.2020 17:27 • x 1 #185


6rama9
Krankhaft ist vielleicht zu übertrieben. Aber eine klare seelische Schieflage, die behandlungsbedürftig ist, sehe ich schon. Eigentlich kann jeder bei psychischen Schieflagen sehr einfach feststellen, ob diese krankhaft sind. Eine Frage beantworten genügt: Leide ich oder leidet mein Umfeld unter meiner seelischen Schieflage über einen längeren Zeitraum? Ja: Ab zum Facharzt oder zumindest Therapeuten.

25.01.2020 17:59 • x 1 #186


S
Zitat von 6rama9:
Krankhaft ist vielleicht zu übertrieben. Aber eine klare seelische Schieflage, die behandlungsbedürftig ist, sehe ich schon. Eigentlich kann jeder bei psychischen Schieflagen sehr einfach feststellen, ob diese krankhaft sind. Eine Frage beantworten genügt: Leide ich oder leidet mein Umfeld unter meiner seelischen Schieflage über einen längeren Zeitraum? Ja: Ab zum Facharzt oder zumindest Therapeuten.


Ich habe es an dem gemeßen, ob mein Umfeld und mein Job darunter leiden, das hielt sich in Grenzen. Ich habe die ganze Zeit relativ gut funktioniert, erst jetzt zum Schluß, würde ich sehr, sehr müde, nicht nur körperlich und drum habe ich es beendet. Das ich so lange leide, habe ich in Kauf genommen, es ist immerhin eine leidenschaftliche Angelegenheit. Und es war nicht immer alles Leid, zwischendurch, war ich ein bisschen glücklich auch )

Aber, du hast recht, prof. Rat kann nicht schaden. Ich schaue jetzt einmal, wie mir die Trennung bekommt, Alltag passe ich an ihn nicht mehr an, aber Gedanken sind sehr präsent. Im Sinne von Verarbeitung vl. gar nicht so verkehrt.

25.01.2020 18:30 • #187


Ortrere
Zitat von 6rama9:
Ich finde das durchaus schon krankhaft.

Ach Du, seit wann reihst Du Dich ein in Vegetaris Schreierei nach Therapie? So wie ich Dich verstanden habe, hast Du ja nie als ungebundener Teil eine Affäre geführt. Es ist was anderes als eine Trennung eines Paares, da weint man um die gemeinsame Zeit, die gemeinsamen Erlebnisse, die gemeinsame Historie, die nun zu Ende ist. Beim Ende einer Affäre weint man um die Zeit, die man nie zusammen hatte. Um die Träume, die oft so falsch waren, substanzlos, um das nie-satt, was Stefanja so schön beschreibt. Das dauert, weil man selbst erst die Substanz seiner Sehnsucht finden muss.
Zitat von Icefire:
krankhaft.... ist es das? nicht tiefste bindung... liebe...?

Nein, icefire, Liebe ist das nicht. Liebe ist Vertrauen, Nähe, Zufriedenheit, Freude aufeinander und Stress aneinander, der diese Zusammengehörigkeit nicht in Frage stellt. Liebe ist, der Welt zeigen zu wollen, hier! Wir beide haben uns gefunden!
Das, was Du, Stefanja, girit und so viele, viele andere hier spüren und wo ich jahrelang drinhing im Glauben, unendlich zu lieben, heißt emotionale Abhängigkeit.
Zitat von Stefanja:
ich habe viel mehr zu verarbeiten als diese Affäre.

Thats it! Wenn Du das schon verstanden hast, liebe @Stefanja dann bist Du auf einem sehr guten Weg. Lass Dich von diesem nicht durch den AM, wohlmeinende Freundinnen, einen zu schnellen neuen Mann oder Deine Sehnsucht abbringen, sondern such in Dir und Deinem Leben die Gründe, weshalb Du stolze Frau überhaupt geteilt hast.

26.01.2020 21:20 • x 4 #188


Icefire
Zitat von Ortrere:
Es ist was anderes als eine Trennung eines Paares, da weint man um die gemeinsame Zeit, die gemeinsamen Erlebnisse, die gemeinsame Historie, die nun zu Ende ist. Beim Ende einer Affäre weint man um die Zeit, die man nie zusammen hatte. Um die Träume, die oft so falsch waren, substanzlos, um das nie-satt,

jein, ich weine auch dem gemeinsamen nach. auch das hat eine historie. sicher ist es eine andere aber vielleicht noch eine intensivere.

Zitat von Ortrere:
Nein, icefire, Liebe ist das nicht. Liebe ist Vertrauen, Nähe, Zufriedenheit, Freude aufeinander und Stress aneinander, der diese Zusammengehörigkeit nicht in Frage stellt. Liebe ist, der Welt zeigen zu wollen, hier! Wir beide haben uns gefunden!
Das, was Du, Stefanja, girit und so viele, viele andere hier spüren und wo ich jahrelang drinhing im Glauben, unendlich zu lieben, heißt emotionale Abhängigkeit.

dann ist es wohl für mich auch ein mix gewesen. sichtlich aber nur für mich.

26.01.2020 22:27 • #189


JetztGöttin
Zitat von Stefanja:
Aber, du hast recht, prof. Rat kann nicht schaden. Ich schaue jetzt einmal, wie mir die Trennung bekommt, Alltag passe ich an ihn nicht mehr an, aber Gedanken sind sehr präsent. Im Sinne von Verarbeitung vl. gar nicht so verkehrt.


Liebe @Stefanja ,
Ich finde wirklich auch, dass Du auf einem gutem Weg bist. Du liest dich für mich so, als ob es Dir so langsam nicht mehr so schwer fällt, die Sache anzunehmen und zu akzeptieren.
Bezüglich der therapeutischen Unterstützung. Ich nenne es ja gern Coaching. Weil Therapie hört sich nach Krankheit an. Es ist aber aus meiner Sicht keine Krankheit, wenn man mit einem emotionalen Ausnahmezustand nicht gleich und sofort zurechtkommt. Die Situation kommt ja nicht mit einer Bedienungsanleitung daher gesegelt, der man entnehmen kann, wie man mit ihr umzugehen hat. Da wir Menschen sehr verschieden sind, geht auch jeder anders damit um und braucht auch entsprechend seine Zeit. Viele müssen ausprobieren, welcher Weg der Verarbeitung der Beste für sie ist. Sich dabei Unterstützung zu holen, ist sicher eine gute Idee, aber ob eine Therapie notwendig ist, würde ich dann doch eher einen Fachmann entscheiden lassen.
Daneben finde ich eine Sache bedenkenswert: man verliebt sich ja nicht gleich sofort, sondern das ist ein Prozess, der sich durchaus über eine längere Zeit hinweg zieht. Warum meint man eigentlich, dass das Entlieben so viel schneller gehen muss? Weil die Gefühle so unangenehm sind? Weil man so unglücklich ist? Gehört das aber nicht auch zu uns dazu?
Liebe @Stefanja: Deine Trennung ist jetzt knapp vier Wochen her, mit einem kleinen Aufflackern letzte Woche. Das ist im Vergleich zur Dauer Eurer Beziehung nicht lang. Klar möchte man gern, dass die schrecklichen Gefühle, das Vermissen, das Unglücklichsein schnell aufhören, aber es ist so, wie ich bereits schrieb: - thats the deal - das gehört zur Geschichte dazu. Und wenn wir nicht auch die Gefühle, die wir als unangenehm empfinden, liebevoll annehmen, dann wird die Verarbeitung entsprechend länger dauern, daran wird auch eine Therapie nichts ändern. Weil was ist am Ende des Tage wirklich ist, ob Liebe, emotionale Abhängigkeit oder was auch immer, kann man erst dann ergründen und begreifen, wenn die Gefühlsachterbahn einigermaßen unter Kontrolle gebracht ist. Vorher ist das schwierig, weil einen die Gefühle schon so sehr Anspruch nehmen, dass die Kraft oftmals nicht für mehr als Funktionieren reicht. Jedenfalls reagiere ich so. Erst als ich wieder in ruhigeren Fahrwasser unterwegs war, konnte ich anfangen zu fragen: was ist da genau passiert bzw. was ist das genau mit mir passiert?
Meine Erfahrung ist, dass es eine unbestimmte Angst gibt, die uns auch an toxischen Geschichten festhalten lässt, obwohl wir es eigentlich besser wissen müssten. Und das ist meiner Meinung nach die Angst vor dem unbekannten neuen Leben ohne diesen einen besonderen Menschen darin. Stefanja, Du schriebst, dass Du Deinen Alltag an ihn angepasst hast. Das habe ich übrigens auch getan, den sonst hätte man sich ja noch weniger sehen können. Jetzt hast Du ein Leben ohne ihn, welches noch keinen richtigen Alltag hat, weil das noch zu frisch ist. Und dieses Leben erfüllt Dich gerade nicht und macht auch noch nicht richtig Spass, richtig? Aber genauso, weil Du Dir ein Leben mit ihm aufgebaut und mit gemeinsamen Erlebnissen erfüllt hast, musst Du Dir jetzt ein neuen Leben aufbauen und erfüllen. Nur mit Dir darin. Und mit der Klärung einiger wichtiger Punkte für Dich. Und das dauert eben seine Zeit. Gib sie Dir und setzt Dich nicht unter Druck. Krankhaft finde ich daran ehrlich gesagt wenig, auch wenn es sehr weh tut.

27.01.2020 11:34 • x 1 #190


JetztGöttin
Lieber @Icefire
Zitat von Icefire:
ob ich das LIEBEVOLL annehmen kann weiß ich zwar nicht aber zumindest es so nehmen wie es ist.


Das mit dem liebevoll in dem Annehmen der Situation bezieht sich auf die Wertschätzung, die Du Dir selbst gegenüber bringen solltest. Du hast unabhängig von den äusseren Umständen sehr geliebt. Das ist etwas, worauf Du stolz sein kannst. Dass Du die äussern Umstände so lange ausser Acht gelassen hast, dass ist meiner Meinung nach ein Baustelle, die unbedingt bearbeitet werden sollte. Von Dir. Später.

Zitat von Icefire:
tut man das nicht automatisch wenn man liebt? liebe ist nun mal auch emotion. vorallem habe ich diese liebe noch nie so stark verspürt. um so größer waren eben die emotionen. eben ein schmaler grad auf dem man sich bewegt.


Nein, nomalerweise nicht. Jedenfalls nicht so. Wenn sich in Deinem Leben alles nur noch um die geliebte Person dreht, Dein Leben ohne sie keinen Sinn mehr macht und Du verzweifelt auf jede kleine Nachricht wartest und das fünf Jahre mitmachst, dann steht bestimmt nicht in Frage, dass Du aufrichtige Gefühle hattest, aber die Motivation ist bedenkenswert. So, wie Du Dein jetziges Leben ohne sie beschreibst, fehlt etwas sehr Wichtiges darin. Und das ist nicht sie. Es fehlte bereits vorher auch schon. Sie hat eine Lücke gefüllt. Sie war ein Lückenfüller. Und Du hast sie deshalb auch so geliebt. @Icefire, es ist bestimmt nicht einfach , so etwas zu lesen, aber glaube mir, sie war wirklich nichts Besonderes, sondern Du hast sie zu etwas Besonderem gemacht. Stellvertretend zu dem Besonderen, was Dir in Deinem Leben fehlt. Du kannst gern noch viele Beiträge darüber schreiben, was das für eine tiefe Beziehung war. Was hier ankommt ist, sie hat Dich und Deine Liebe fünf Jahre lang genossen und letztlich einen anderen Mann geheiratet, den sie schon vor der Ehe betrogen hat. Und es tut mir weh, so etwas lesen und schreiben zu müssen, weil ich weiss, wie weh die Einsicht über das tut, was da bei ganz nüchterner Betrachtung übrig bleibt. Aber es hilft ja nichts. Mit dem sich selbst schön reden kommt man nicht weiter, genauso wenig, wie mit dem in der Vergangenheit rumhirnen.
Ich fände es toll, wenn sich bei Dir der Wunsch äussern würde, dass Du nicht den Rest Deines Lebens von so einer Sache bestimmen lassen möchtest. Das wäre wirklich gut. Denn glaube mir, das, was Du erlebt hast, hatte nichts mit beiderseitigen richtigen echten Liebe zu tun. Auch wenn es so unendlich weh tut gerade, tut es das vielleicht nicht eher aus anderen Gründen, als aus denen, die Liebe des Lebens verloren zu haben?

Zitat von Icefire:
die person hat mir über jahre so sehr viel gegeben. natürlich wurde auch energie gezogen, das brachte zum großteil die komplizierte lage mit sich.


@Icefire ,ich glaube jeder Affärenmensch würde Dir sagen, dass die Affäre zumindest sehr viel gegeben hat. Aber schau mal genau hin. Du sagst, so etwas möchtest Du nie wieder erleben. Fühlst Du Dich nicht um Deine Gefühle betrogen? Nach fünf lange Jahren? Mit dem Ende? Icefire, ich trau es mir fast nicht es zu schreiben, weil ich weiss, wie weh Dir das tun muss, aber sie hat Dich maximal nur für den Moment, in dem ihr zusammen wart, geliebt. Mehr nicht. Sie hat Dich für die schöne Moment benutzt und sie hat es genossen, dass Du ihr so zugetan warst. Sie hatte Dich sehr sicher. Aber hätte sie Dich geliebt, dann hätte sie Dich der Situation nicht so lange ausgesetzt, und vor allem, hätte sie nicht so einen Abgang hingelegt. Es tut mir so leid für Dich, das hat niemand verdient. Aus welchen Gründen, sie das auch immer getan hat, es bleibt, was es ist - im besten Fall nenn ich so etwas - beschämend.
Du tust schon das Richtige @Icefire, auch wenn es Dir nicht so vorkommt. Schreib weiter hier.

27.01.2020 12:14 • x 3 #191


S
Liebe @Stefanja ,
Ich finde wirklich auch, dass Du auf einem gutem Weg bist. Du liest dich für mich so, als ob es Dir so langsam nicht mehr so schwer fällt, die Sache anzunehmen und zu akzeptieren.
Bezüglich der therapeutischen Unterstützung. Ich nenne es ja gern Coaching. Weil Therapie hört sich nach Krankheit an. Es ist aber aus meiner Sicht keine Krankheit, wenn man mit einem emotionalen Ausnahmezustand nicht gleich und sofort zurechtkommt. Die Situation kommt ja nicht mit einer Bedienungsanleitung daher gesegelt, der man entnehmen kann, wie man mit ihr umzugehen hat. Da wir Menschen sehr verschieden sind, geht auch jeder anders damit um und braucht auch entsprechend seine Zeit. Viele müssen ausprobieren, welcher Weg der Verarbeitung der Beste für sie ist. Sich dabei Unterstützung zu holen, ist sicher eine gute Idee, aber ob eine Therapie notwendig ist, würde ich dann doch eher einen Fachmann entscheiden lassen.
Daneben finde ich eine Sache bedenkenswert: man verliebt sich ja nicht gleich sofort, sondern das ist ein Prozess, der sich durchaus über eine längere Zeit hinweg zieht. Warum meint man eigentlich, dass das Entlieben so viel schneller gehen muss? Weil die Gefühle so unangenehm sind? Weil man so unglücklich ist? Gehört das aber nicht auch zu uns dazu?
Liebe @Stefanja: Deine Trennung ist jetzt knapp vier Wochen her, mit einem kleinen Aufflackern letzte Woche. Das ist im Vergleich zur Dauer Eurer Beziehung nicht lang. Klar möchte man gern, dass die schrecklichen Gefühle, das Vermissen, das Unglücklichsein schnell aufhören, aber es ist so, wie ich bereits schrieb: - thats the deal - das gehört zur Geschichte dazu. Und wenn wir nicht auch die Gefühle, die wir als unangenehm empfinden, liebevoll annehmen, dann wird die Verarbeitung entsprechend länger dauern, daran wird auch eine Therapie nichts ändern. Weil was ist am Ende des Tage wirklich ist, ob Liebe, emotionale Abhängigkeit oder was auch immer, kann man erst dann ergründen und begreifen, wenn die Gefühlsachterbahn einigermaßen unter Kontrolle gebracht ist. Vorher ist das schwierig, weil einen die Gefühle schon so sehr Anspruch nehmen, dass die Kraft oftmals nicht für mehr als Funktionieren reicht. Jedenfalls reagiere ich so. Erst als ich wieder in ruhigeren Fahrwasser unterwegs war, konnte ich anfangen zu fragen: was ist da genau passiert bzw. was ist das genau mit mir passiert?
Meine Erfahrung ist, dass es eine unbestimmte Angst gibt, die uns auch an toxischen Geschichten festhalten lässt, obwohl wir es eigentlich besser wissen müssten. Und das ist meiner Meinung nach die Angst vor dem unbekannten neuen Leben ohne diesen einen besonderen Menschen darin. Stefanja, Du schriebst, dass Du Deinen Alltag an ihn angepasst hast. Das habe ich übrigens auch getan, den sonst hätte man sich ja noch weniger sehen können. Jetzt hast Du ein Leben ohne ihn, welches noch keinen richtigen Alltag hat, weil das noch zu frisch ist. Und dieses Leben erfüllt Dich gerade nicht und macht auch noch nicht richtig Spass, richtig

Liebe @JetztGöttin

ich versuche es liebevoll anzunehmen, um leichter zu verarbeiten und mir kommt es vor, dass mir auch ein bisschen gelingt. Aber ich traue dem Frieden nicht, es geht mir fast zu schnell. Null Kontakt tut mir gut und ich bin dZ nicht in Versuchung mich bei ihm zu melden. Dafür bastle ich weiter an einem Abschiedsbrief, dass hilft mir auch. Auch wenn ich meinen Alltag nicht an ihn anpasse, ist Versuchung groß ihm doch nicht zufällig zu Begegnen, um ihn nur mindestens aus der sicheren Entfernung zu sehen. Ich weiß ziemlich genau, wo er wann ist. Tue ich nicht. Troste mich damit, dass ich es doch tun könnte, wenn Sehnsucht zu groß wird
Von ihm gibts kein Lebenszeichen, dass ist gut, ob ich so gut unterwegs wäre, wenn er sich plötzlich melden wurde, bezweifle ich sehr. Ich bin mir sicher, er wird nichts versuchen, wenn er kein Wink von mir bekommt... und kann mich darüber auch nicht wirklich freuen, dass er ruhig bleibt

27.01.2020 19:29 • x 1 #192


S
Apropos Coaching co
So sehe ich das auch. Ich kenne Coaching sowie auch Supervision und Selbsterfahrung (unter psychotherapeutischer Begleitung) aus dem beruflichen Kontext und meiner Ausbildung und weiß gut was diese Interventionen können. Und ich schätze sie sehr.
Ich bin bis jetzt ohne ausgekommen, habe bis jetzt immer geschafft, soweit Leidensdruck zu groß wurde, mich aus den Verstrickungen zu befreien. Wird beim AM wohl auch so sein.
Über kurz oder lang, wird mir aber nicht erspart bleiben, mich ernsthaft mit meiner Biographie zu beschäftigen, vor allem meinen Liebesbeziehungen.
Werde demnächst versuchen meine Liebesbeziehungsbaustelle zu skizzieren und kurz dazu was schreiben.

Danke dir für deine wertschätzende, wohlwollende und wertfrei Beiträge liebe @ JetztGöttin 3

27.01.2020 19:47 • x 1 #193


S
Lieber @Icefire
ich kann mich @JetztGöttin nur anschließen, ich finde sie beschreibt deine Lage sehr treffend. Und sie hat auch die Gabe sehr behutsam die Sachen zu beschreiben. Das ist so wertvoll.

Ich finde meinen AM und mich, in diesem Beitrag der Göttin, auch wieder. Mindestens teilweise.
Dieser besondere Mensch und seine besondere Liebe, wo war er all die schlaflose Nächte, als ich mich nach ihm so verzehrt habe, dass es richtig arg Weh tat? Natürlich, im Ehebett, bei der EF
In meinem Fall, hat mein AM echt genug Potenzial gehabt für mich was besonderes zu werden. Das war einzige Besondere dabei, Rest kann man sich schenken.

Ich hoffe dir hilft hier zu schreiben oder zu lesen. Gerade wenn sich etwas schwer liest, sollte man besonders dankbar sein. Es ist so wertvoll das Ganze aus eine andere Perspektive zu betrachten. Mindestens zu versuchen. Aber es braucht Kraft und es geht erst, wenn die Zeit dafür reif ist.
Alles Liebe Dir

27.01.2020 20:58 • x 2 #194


Icefire
Zitat von JetztGöttin:
Das mit dem liebevoll in dem Annehmen der Situation bezieht sich auf die Wertschätzung, die Du Dir selbst gegenüber bringen solltest. Du hast unabhängig von den äusseren Umständen sehr geliebt. Das ist etwas, worauf Du stolz sein kannst. Dass Du die äussern Umstände so lange ausser Acht gelassen hast, dass ist meiner Meinung nach ein Baustelle, die unbedingt bearbeitet werden sollte. Von Dir. Später.

vielleicht kann ich die mir nicht geben weil ich eben auch weiß vieles falsch gemacht zu haben?! ich bin leider oder zum glück... keine ahnung ein tief emotionaler mensch. diese seite kennt soooo vielleicht gar nur meine AF. dies hat leider nicht nur positives an sich. da können schnell aus mücken elefanten werden.

Zitat von JetztGöttin:
Wenn sich in Deinem Leben alles nur noch um die geliebte Person dreht, Dein Leben ohne sie keinen Sinn mehr macht und Du verzweifelt auf jede kleine Nachricht wartest und das fünf Jahre mitmachst, dann steht bestimmt nicht in Frage, dass Du aufrichtige Gefühle hattest, aber die Motivation ist bedenkenswert. So, wie Du Dein jetziges Leben ohne sie beschreibst, fehlt etwas sehr Wichtiges darin. Und das ist nicht sie. Es fehlte bereits vorher auch schon. Sie hat eine Lücke gefüllt. Sie war ein Lückenfüller. Und Du hast sie deshalb auch so geliebt.

den fehler habe ich definitiv gemacht das sich für mich alles nur noch darum gedreht hat. ich hab mich selbst in diese abhängigkeit geführt. sicher hat sie auch lücken gefüllt ansonst beginnt man auch kaum eine affaire. das problem ist das ich durch sie ganz neue zugänge erfahren habe und die lücken durch ihren verlust jetzt ums vielfache größer geworden sind.
es fällt mir eigentlich recht einfach deine offenen worte zu lesen, weil du die gabe besitzt sichtweisen zu öffnen die durchaus kritisch sind aber mit empathie.

Zitat von JetztGöttin:
Was hier ankommt ist, sie hat Dich und Deine Liebe fünf Jahre lang genossen und letztlich einen anderen Mann geheiratet, den sie schon vor der Ehe betrogen hat. Und es tut mir weh, so etwas lesen und schreiben zu müssen, weil ich weiss, wie weh die Einsicht über das tut, was da bei ganz nüchterner Betrachtung übrig bleibt.

der punkt tut mir vielleicht nicht einmal so weh. es war eine rationale entscheidung ihrerseits, den ich vermutlich großteils selbst zu verantworten habe (zeitliche folge ausgenommen) und nachvollziehen kann. wäre die tennnung normal abgelaufen hätten sich diese vielen offenen wunden sicher nicht. tausende fragen die sich eigentlich erst nach zwei monaten der trennung eröffnet haben.

Zitat von JetztGöttin:
Denn glaube mir, das, was Du erlebt hast, hatte nichts mit beiderseitigen richtigen echten Liebe zu tun. Auch wenn es so unendlich weh tut gerade, tut es das vielleicht nicht eher aus anderen Gründen, als aus denen, die Liebe des Lebens verloren zu haben?

mir war bewusst das ich loslassen muss weil ich gewisse dinge und wünsche von ihr nicht erfüllen kann, sie zwar darauf verzichten wollte, aber ich nicht mit mir vereinbaren konnte. also ja, mit dem verlust der liebe hat es nur zweitrangig zu tun. viel mehr überhaupt nicht mehr zu wissen was echt war.

Zitat von JetztGöttin:
Fühlst Du Dich nicht um Deine Gefühle betrogen? Nach fünf lange Jahren? Mit dem Ende?

sicher fühle ich mich jetzt im nachhinein betrogen. die irronie ist wohl das ich als AM jetzt die gleiche situation bekomme die ich selbst verursache. so schnell lernt man die andere seite kennen. im grunde fressen mich die selben gedanken auf die EP bewältigen müssen.

Zitat von JetztGöttin:
Sie hat Dich für die schöne Moment benutzt und sie hat es genossen, dass Du ihr so zugetan warst. Sie hatte Dich sehr sicher. Aber hätte sie Dich geliebt, dann hätte sie Dich der Situation nicht so lange ausgesetzt, und vor allem, hätte sie nicht so einen Abgang hingelegt. Es tut mir so leid für Dich, das hat niemand verdient. Aus welchen Gründen, sie das auch immer getan hat, es bleibt, was es ist - im besten Fall nenn ich so etwas - beschämend.

hm wir sind uns wohl großteils nichts schuldig geblieben. war auch nicht immer der feinste wenn ich zu emotional wurde. vielleicht wusste sie gar nie wie wirklich sicher sie bei mir war, weil ich eben das ggt gezeigt habe.

@Stefanja du machst das so gut. bist so stark. beneide dich darum auch wenn ich weiß das es dir noch so schwer fällt.

27.01.2020 21:08 • x 2 #195


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