Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

@Wollie Freu dich über die Erlösung, auch wenn man den Menschen vermisst, wie er mal gewesen ist.
Mein Vater liegt seit November im Bett, kann nur noch Mund und Augen öffnen und schließen, sonst geht gar nichts mehr. Wünsche ihm jeden Tag, dass er endlich gehen darf. Ist ganz schrecklich, dieses Leid und den Sichtum zu erleben. Wünsche allen Betroffenen ganz viel Kraft und Stärke

Zitat von Wollie:

wir merken, wie leer unsere Batterien sind nach den ganzen Jahren

Zitat von Wollie:

Wenn man mitten drin ist, merkt man dies erstmal nicht, rückblickend war es heftig.

Zitat von Wollie:

Sie fehlt, nicht das was am Ende übrig blieb.

Lieber @Wollie
ich kann nicht alles zitieren, aber alles passt total und spricht mir aus dem Herzen.

Diese ruhigeren Gewässer habe ich auch ersehnt, aber wehe, es ist wirklich zwischendurch ruhig. Damit kann ich dann gar nicht umgehen.

Im Grunde bin ich jetzt erst irgendwie an dem Loch angekommen, das gerissen wurde. Denn es gab die ganze Zeit noch Dinge zu tun und zu erledigen im Zusammenhang mit Vatern. Das ist fast vorbei und ein Zentrum der Aufmerksamkeit fällt bald final weg.

Guten Morgen!
Nachdem es meiner Mutter wieder besser ging, musste sie leider aufgrund einer Erkältung und Kreislaufproblemen eine Reise mit einer lieben Freundin absagen
Seit der letzten Coronaerkrankung werfen sie selbst Kleinigkeiten aus der Bahn
Zudem geht es ihrer Schwester nicht gut. Am Montag dachten wir schon, dass sie die Nacht nicht überlebt
Sie hat sich zwar überraschenderweise wieder etwas erholt, nur scheint ihr Verstand Schaden davon getragen zu haben. Sie sieht öfter ihren vor 20 Jahren verstorbenen Mann zu sehen oder kann sich nicht erinnern, dass sie Besuch hatte
Das ist etwas, was meine Tante nie wollte!
Sie sagte immer Ihr könnt mir alles nehmen, nur nicht meinen Verstand!

Zitat von Wollie:

Ojeh, das tut mir leid. Wünsche dir viel Kraft für diese Situation. Bei meiner Mutter war es ähnlich, hatte auch Wahnvorstellungen.

In dem Fall betrifft es meine Lieblingstante, trotzdem danke
Es ist immer schwer zu sehen, wenn Angehörige geistig abbauen

So, bald is Schluss mit depressionskrankenhaus. Dann schauen wir weiter. Nachdem mein Malefizvater noch ein Testament mit meiner Drecksschwester gemacht hat, schauen uns wir das mal genauer an . Wenn ich das gewusst hätt, wär ich davongefahren und er hätt sich selber pflegen können. Und Schwester soll mit dämlicher, bösartiger Familie der Blitz treffen. Zum pflegen war ich ja gut genug. Schwerer Vertrauensbruch

@SanDiego1997
Oh man, so traurig, daß Du auch erfahren musst, wie es sich anfühlt, hintergangen zu werden.
Was auch immer in manchen Köppen abgeht, für einen selber kann es dauern, bis man damit klar kommt.

Keine Ahnung, ob ich in diesem Leben nochmal eine Art normalen Umgang mit meinen direkten Geschwistern werde haben können.

So sad.

Zitat von Perzet:

eine Art normalen Umgang mit meinen direkten Geschwistern werde haben können.

So etwas ist wirklich sehr traurig
Ich habe das Glück, dass ich mich mit meinen Geschwistern sehr gut verstehe und wir immer füreinander da sind! Das merke ich besonders in schweren Zeiten.
Wir haben, so gut es ging, meinen Vater zusammen gepflegt und auch, als es meiner Mutter einige Zeit sehr schlecht ging.
Der einzige Störfaktor hin und wieder ist meine Schwägerin, aber da kann man eben nix machen.

Bei meinem Partner sieht es leider ganz anders aus
Sie sind zu fünft und er hat nur mit einer Schwester hin und wieder Kontakt.

Grad mit kumpani geratscht der grad von seiner Mutter gekommen ist. 86 und bösartige Skla.. Der braucht jetzt ein paar Tage Ruhe , die ganze Zeit Gemecker, Besserwisserei und so Zeugs. Die hat mal ihre Tochter mit dem RA aus der hauswohnung geekelt. Als Sie unerwartet wegen einer geplatzten Ader im Bauch gestorben ist, war allerdings das Wehklagen gross. Interessante Lebenseinstellung hatte Sie, immer ins Licht schauen, auch wenn es stürmt. So ist sie nicht mit Wut oder Depressionen und so gestorben.

Zitat von SanDiego1997:

gestorben ist, war allerdings das Wehklagen gross

Das ist oft so, aber dann ist es zu spät...

Hallo zusammen

Ich reihe mich hier jetzt Mal ein, nicht wegen Eltern, sondern wegen meiner Nachbarin. 76 Jahre alt.

Ich wohne seit 12 Jahren mit ihr Tür an Tür. Als ihr Mann starb vor ein paar Jahren, sind wir uns emotional näher gekommen. Jeder hat Mal an der Tür geklingelt, gefragt, wie es geht (Nachbarschaftspflege sozusagen).

Sie ist ausserdem meine beste Nachbarin, die ich überhaupt in meinem ganzen Leben in Miete habe Ich mag sie sehr, sie ist auch ein bisschen Mama-Ersatz.
Meine Mutter war in Situationen, in der ich sie emotional gebraucht hatte, nie da bzw unterstützend und ich musste mich schon 2020 von ihr leider komplett entfernen.

In der Zeit jetzt fängt meine Nachbarin immer Mal wieder an, was zu vergessen, sie klingelt dann bei mir. Ihr Sohn wohnt ebenfalls im Haus, aber wenn er nicht da ist, bin ich quasi ihre nächste Anlaufstelle.

Er kümmert sich auch um sie sehr gut, aber klar, er ist eben auch Mal unterwegs und das ist auch richtig so.

Gerade vorhin klingelte meine Nachbarin wieder; Schlüssel findet sie nicht.

Hab sie erstmal beruhigt, sie in meine Wohnung gebeten und ihr zu trinken angeboten. Ihren Schlüssel war nicht in ihren Hosentaschen, auch nicht an einer Stelle, wo sonst der Schlüssel hinkommt, wenn sie Mal mit ihrem Sohn unterwegs ist.

Naja, bin dann hoch zum Hausmeister, leider nicht da. Dann bin ich runter, hab am Briefkasten geschaut ob er da steckt oder sonst wie aufm Weg, nichts.

Zurück in der Wohnung streckte sie mir den Schlüssel entgegen Ich so, oh, wo war er denn und sie griff in ihre Hose direkt im Schritt.

Oke, das ist halt dann schon heftig, will sie ja nicht belästigen

Naja, jedenfalls, ihr Sohn ist Einzelkind, möchte ich ihn, wenn er das möchte, etwas unterstützen. Ich hab von ihm noch keine Handynummer, aber die Festnetz und ich bat ihn, wenn er daheim ist, zu mir zu kommen, wegen seiner Mama.

Ich finde es schön, dass ich mich etwas einbringen kann, dass ich etwas helfen kann, wo ich so gerne auch für meine Mutter da gewesen wäre, aber leider ist das nicht möglich mit ihr.

Ich wollte mich hier jetzt ein bisschen einreihen, wie gesagt, auch wenns jetzt nicht meine Angehörige ist, aber ich hab meine Nachbarin sehr lieb und sie ist mir deswegen auch sehr wichtig.

@Heavydreamy
Ich finde es toll, dass du dich auch um deine Nachbarin kümmerst und für sie da bist. Gerade in einer Phase, wo das Gedächtnis nachlässt ist es sehr wichtig, wenn man bekannte Gesichter um sich hat!

So, hatte vorhin noch das Gespräch mit ihm. Handynummer von ihm gespeichert.
Er meinte vorhin, er hatte sie vor 2 Tagen abends um 19 Uhr 300 m zufällig entdeckt, als er heimfuhr und sie dachte es wäre Vormittags, da noch hell.
Ihr Bruder ist bereits im Pflegeheim und er denkt darüber nach, sie dann auch dorthin zu bringen, weil er selber einfach seelisch nicht mehr so kann.

Ich hab ihm dann auch gesagt, wenn sie die Wohnung schon abends verlässt und meint es wäre vormittags, ist das wirklich dann ne gefährliche Sache.
Die alte Dame ist nur 1,40 klein und wiegt auch ca 40 kg Was leichtes, um sie Abends auch zu entführen, wenns dumm läuft, weil sie meint es wäre Tag und verlässt ihre Wohnung.

Zitat von bifi07:

Ich finde es toll, dass du dich auch um deine Nachbarin kümmerst und für sie da bist. Gerade in einer Phase, wo das Gedächtnis nachlässt ist es sehr wichtig, wenn man bekannte Gesichter um sich hat!

Ich danke dir.

Ich bin und wäre weiterhin gerne für sie da. Aber ja, ihr Sohn hat glaub ich schon eine Entscheidung getroffen, gerade auch, weil sie eben vor zwei Tagen die Wohnung abends verließ, weil sie dachte es wäre Tag

Er gab mir vorhin seine Hand und drückte sie ganz fest und bedanke sich, dass ich mich da etwas einbringe

Zitat von Heavydreamy:

Die alte Dame ist nur 1,40 klein und wiegt auch ca 40 kg Was leichtes, um sie Abends auch zu entführen, wenns dumm läuft

sorry, ich muss jetzt total kichern, weil ich glaube, eine entführung ist wohl die letzte befürchtung, die ich hätte

Zitat von DieSeherin:

sorry, ich muss jetzt total kichern, weil ich glaube, eine entführung ist wohl die letzte befürchtung, die ich hätte

Die Welt ist böse, schon immer gewesen. Letztens las ich in meiner Regionalzeitung, dass einer einer alte Dame ihre Handtasche weggerissen hat, der Rollator war dann umgekippt und sie lag aufm Boden.