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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Malea-
Gerade kam der Anruf aus der Hausarztpraxis.
Am Montag kann meine Mutter ins Krankenhaus.
Endlich....trotzdem ist da dieses unterschwellige ,bange Gefühl.
Was für Ergebnisse erwarten uns und wie geht es dann weiter (?).

02.07.2025 08:44 • x 5 #1366


Winza
@Malea-

Es wird weitergehen.
Aus noch nicht so lange zurückliegender Erfahrung möchte ich dir sagen, dass es weiter geht.
Anders als vorher und man muss sich umstellen, ebenso das eigene Denken.
Möglich ist es.
Am wichtigsten finde ich eine gute Beratung bezüglich aller Möglichkeiten durch Sozialstationen und/oder Pflegestützpunkten.
Schritt für Schritt...

02.07.2025 09:05 • x 4 #1367


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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Malea-
Zitat von Winza:
@Malea- Es wird weitergehen. Aus noch nicht so lange zurückliegender Erfahrung möchte ich dir sagen, dass es weiter geht. Anders als vorher und man ...

Danke dir !
Das werden wir machen ...Schritt für Schritt.

02.07.2025 09:14 • #1368


B
Zitat von Malea-:
Endlich....trotzdem ist da dieses unterschwellige ,bange Gefühl.
Was für Ergebnisse erwarten uns und wie geht es dann weiter (?).

Die Unsicherheit fällt weg. Es ist einfacher, mit einem konkret benannten Gegner umzugehen, als mit der Furcht vor unspezifischen Dämonen. Solange deine Mutter noch verständig ist, besprecht mit ihr, was sie sich wünscht, welchen Umgang ihr alle mit ihrer Erkrankung findet. Bindet sie ein, solange sie das will und damit umgehen kann, wenn sie dadurch nicht verunsichert und ängstlich wird. Habt ihr alle Vorsorgedokument durchgesprochen und unterschrieben? Ihr seid nicht allein, holt euch Hilfe, Wissen, alle Informationen, die ihr kriegen könnt.
Zitat von Winza:
Am wichtigsten finde ich eine gute Beratung bezüglich aller Möglichkeiten durch Sozialstationen und/oder Pflegestützpunkten.
Schritt für Schritt...

Step by step, ganz wichtig!

Alles Gute für Montag!

Edit: Gerade gelesen, ihr habt hervorragend vorbereitet, geradezu vorbildlich.
Zitat von Malea-:
Wir haben seit einem Jahr soweit alles vorbereitet, und erledigt.
Hausnotruf
Reinigungshilfe
Pflegegrad 1
Vorsorgevollmacht,
Betreuungsverfügung,
Patientenverfügung,
Kontovollmacht usw.

Lasst auch den Pflegegrad nochmal überprüfen und höher stufen. In einem nächsten Schritt.

02.07.2025 09:18 • x 4 #1369


Malea-
Zitat von Brightness2:
Habt ihr alle Vorsorgedokument durchgesprochen und unterschrieben? Ihr seid nicht allein, holt euch Hilfe, Wissen, alle Informationen, die ihr kriegen könnt.

Betreff Vorsorgedokumente.
In dieser Hinsicht sind wir sehr gut vorbereitet,es ist alles schon
seit 1 Jahr erledig.

Auch mit den Informationen/Infomatrial sind wir schon ein Stück weiter.

Der Hausarzt ist ein sehr empathischer ,einfühlsamer Mensch und hat ihr und mir in Gesprächen einiges erklärt.

Sobald es eine Diagnose gibt
werden wir den Pflegegrad anpassen lassen.

Dankeschön!

02.07.2025 09:32 • x 1 #1370


B
Habt ihr die Vorsorgedokumente beglaubigen lassen? Es gibt Bankgeschäfte, für die eine Kontovollmacht nicht ausreicht (Karten kündigen, neu bestellen, Freibeträge anpassen, ...), viele Banken wollen dafür eine beglaubigte Vorsorgevollmacht sehen. Solange deine Mutter fit genug ist, empfehle ich, die Vorsorgedokumente von der zuständigen Betreuungsstelle (meist im Landratsamt) oder einem Notar beglaubigen zu lassen. Nur als Hinweis, falls das trotz eurer vorbildlichen Vorbereitung noch nicht passiert ist.

02.07.2025 09:40 • x 1 #1371


Malea-
Auch erledigt ..
Meine Mutter war bei einem Notar und hat die Vorsorgevollmacht/Dokumente beglaubigen lassen.

02.07.2025 09:44 • x 1 #1372


Umbra_
Zitat von Malea-:
Endlich....trotzdem ist da dieses unterschwellige ,bange Gefühl.
Was für Ergebnisse erwarten uns und wie geht es dann weiter (?).

Das kann ich gut verstehen. Aber dann ist die Ungewissheit weg. Das kann vielleicht auch befreiend sein. Bitte lass uns wissen, was bei den Untersuchungen festgestellt wurde. Ich denke an dich.



Hier mal wieder ein kurzes Update von mir.

Es hat sich nichts geändert. Meine Mutter fährt nach wie vor JEDEN Tag ins Heim zu ihrem demenzkranken Mann - auch bei diesen Temperaturen. Es muss auch IMMER zu der gleichen Uhrzeit sein.

Sie läuft um 13:30 zum Bus, sitzt dann 4 Stunden im Heim, läuft dann wieder zum Bus und ist ca 19:00 zu Hause. Das alles in der sengenden Hitze. Die Frau wird im November 90!

Sämtliche Vorschläge von meiner Schwester und mir werden nach wie vor sofort abgeschmettert.

Wir haben ihr geraten, bei dem Wetter einfach mal zu Hause zu bleiben oder zumindest vormittags, wenn es noch nicht so heiß ist, zu fahren. Dann würde ich sie am Mittag abholen können.

Auch das geht nicht, weil es ihm sonst langweilig am Nachmittag ist und sie ihn ja am Abend füttern will.

Sie ist störrisch wie ein alter Esel. Man könnte sie rütteln und schütteln.

Meine Schwester und ich fahren nach wie vor je 2 mal die Woche ins Heim und bringen meine Mutter anschließend nach Hause. Das geht jetzt seit einem Jahr so.

Vormittags putzt sie und macht den Garten. Sie mäht auch wieder selbst den Rasen. Der letzte Gärtner war mit 25 Euro zu teuer! Wenn sie abends nach Hause kommt, hat sie noch den Garten zu gießen.

Ach, es ist ein Kreuz. Man kann da ganz schlecht zuschauen und hat nur diesen Mist im Kopf. Manchmal bin ich wütend auf sie, dann tut sie mir wieder Leid. Also alles wie gehabt.

Er hat mittlerweile den Pflegegrad 5, kann so gut wie nichts mehr selbst machen. Ab und zu hat er lichte Momente und sagt etwas, was Hand und Fuss hat. Auch sein Zustand ist schwer erträglich.

Zu der Therapeutin gehe ich nach wie vor und sie bestärkt mich darin, mich besser abzugrenzen. Jetzt zur Zeit gelingt mir das nicht so gut.

Das war wieder nur die Spitze des Eisberges. Wenn ich ehrlich bin, bin ich dem ganzen gegenüber mittlerweile total überdrüssig. Er ist nicht unser Vater und das Verhältnis war zwar immer ok, aber nie sehr herzlich. Und trotzdem sitze ich dort 2 mal die Woche. Aber gut, in erster Linie tue ich das für meine Mutter.

02.07.2025 09:49 • x 9 #1373


B
@Umbra_

02.07.2025 09:52 • x 1 #1374


Malea-
Zitat von Umbra_:
Das kann ich gut verstehen. Aber dann ist die Ungewissheit weg. Das kann vielleicht auch befreiend sein. Bitte lass uns wissen, was bei den Untersuchungen festgestellt wurde. Ich denke an dich.

Mach ich...
Auch ein Dankeschön an dich !

Und ich wünsche dir weiterhin gute Nerven @Umbra_ .
Wenn deine Mutter rein gar nichts an Rat annehmen möchte und
so unvernünftig ist ....
Ich kann verstehen was in dir vorgeht.
Super mit der Therapie !

02.07.2025 10:02 • x 2 #1375


N
Mir hat es geholfen mir die Demenz als ungebetenen Gast vorzustellen, den niemand eingeladen hat. Im Umgang mit meiner Mutter hilft mir der Gedanke sehr. Vor ihrem Klinikaufenthalt war sie oft ungerecht, beschuldigend und nicht sie selbst. Dann habe ich mir vorgestellt , dass der ungebetene, fordernde und schlecht erzigene Gast das Gespräch übernommen und sie zur Seite geschoben hat. So kann ich meine Mutter so wie sie war besser bei mir behalten und vermische nicht die Auswirkungen - die sie sich ja auch nicht gewünscht hat - mit ihr als Mensch.

02.07.2025 10:29 • x 4 #1376


Wollie
Wir haben meine Mutter ja auch sieben Jahre mit Demenz begleitet, die letzten zwei Jahre im Pflegeheim. Kann dir wirklich nur raten, dir alles an Hilfe zu holen, welche du bekommen kannst. Von Selbsthilfegruppen über Pflegeberatungsstellen bzw. -stützpunkte. Dies hat mir sehr geholfen, vor allem auch emotional der Abschied von der gesunden Mutter, welche im Leben stand. Was am Ende übrig blieb, war furchtbar. Aber auch darauf kannst du dich ein Stück weit wenigstens vorbereiten.
Daneben auch die ganzen rechtlichen Dinge, aber da bist du ja zum Glück gut dabei. Ich hatte ebenfalls alle Vollmachten, welche ich später dringend benötigt habe.
Wünsche dir viel Kraft und Weisheit für die nächsten Schritte und diesen Weg.

02.07.2025 10:38 • x 2 #1377


Catalina
Zitat von Umbra_:
Sie läuft um 13:30 zum Bus, sitzt dann 4 Stunden im Heim, läuft dann wieder zum Bus und ist ca 19:00 zu Hause. Das alles in der sengenden Hitze. Die Frau wird im November 90!

Auch wenn ich natürlich verstehe, dass du dir Sorgen um deine Mutter machst und ich auch finde, dass das Wahnsinn ist, was sie sich da zumutet, aber trotzdem: Respekt für so viel Liebe und auch Willenskraft! Vor allem auch in ihrem Alter noch.
Zitat von Umbra_:
Manchmal bin ich wütend auf sie, dann tut sie mir wieder Leid. Also alles wie gehabt.

Kann ich dir komplett nachfühlen. Es ist superschwer, sich davon emotional soweit zu distanzieren, dass man damit umgehen kann. Aber es ist eben ihr Leben und ihre Entscheidung, davon werdet ihr sie nicht mehr abbringen können.

Mein Vater, der ja im Pflegeheim lebt, hat jetzt Aufzug fahren für sich als Hobby entdeckt. Er fährt den lieben langen Tag vom Keller in den obersten Stock und retour, weil er unterwegs immer vergisst, wo er eigentlich hinwollte. Naja, da müssen die Pfleger und Schwestern zumindest nicht lange nach ihm suchen, wenn Essenszeit ist. Bei aller Traurigkeit entbehrt das nicht einer gewissen Komik.

02.07.2025 11:07 • x 3 #1378


Umbra_
Zitat von Catalina:
für so viel Liebe

Das ist etwas, was wir auch nicht verstehen: von Liebe war die letzten Jahre/Jahrzehnte keine Spur mehr vorhanden. Meine Mutter hat sich des öfteren beklagt. Das war keine gute Ehe.

Meine Schwester vermutet (ein bisschen augenzwinkernd), dass sie sich möglicherweise neu in ihn verliebt hat.

Wie sie ihn jetzt hätschelt und betüdelt ....... alles völlig übertrieben.

02.07.2025 11:24 • x 1 #1379


Catalina
Zitat von Umbra_:
Das ist etwas, was wir auch nicht verstehen: von Liebe war die letzten Jahre/Jahrzehnte keine Spur mehr vorhanden. Meine Mutter hat sich des öfteren beklagt. Das war keine gute Ehe.

Ah ok, das hätte ich jetzt nicht vermutet. Macht ihr Verhalten umso erstaunlicher.
Zitat von Umbra_:
Meine Schwester vermutet (ein bisschen augenzwinkernd), dass sie sich möglicherweise neu in ihn verliebt hat.

Zitat von Umbra_:
Wie sie ihn jetzt hätschelt und betüdelt ....... alles völlig übertrieben.

Wer weiß, vielleicht, weil die Machtverhältnisse in der Ehe sich durch seine Demenz komplett verschoben haben, er auf sie angewiesen ist und sie jetzt sagt, was gemacht wird. Sowas ist von außen betrachtet oft schwer nachzuvollziehen.

02.07.2025 11:41 • x 5 #1380


A


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