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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

SanDiego1997
@Malea-
Servus, mein Mitgefühl, ich hatte bei der Nachricht meine Mutter hat Demenz einen Schock.
Was tun? So schnell wie möglich bei jemanden von Caritas etc. Rat holen. Die kommen auch pers. vorbei. Zumindest hier an der Donau.

30.07.2025 13:24 • x 2 #1441


Malea-
Zitat von SanDiego1997:
@Malea- Servus, mein Mitgefühl, ich hatte bei der Nachricht meine Mutter hat Demenz einen Schock. Was tun? So schnell wie möglich bei jemanden von ...

Danke !

Durch einen Pflegedienst haben wir Kontakt zur Caritas.
Alles weitere werde ich nächste Woche ganz in Ruhe mit meiner Mutter angehen.
Sie muss das für sich auch erstmal sacken lassen.

30.07.2025 15:29 • x 2 #1442


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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Malea-
So eine Umgebung würde ich mir für meine Mutter später,
oder andere an Demenz erkrankte Menschen wünschen....

02.08.2025 06:09 • x 2 #1443


Femira
Zitat von Malea-:
Caritas

Hey Malea, tut mir wirklich leid,dass ihr euch mit dieser Diagnose auseinander setzen müsst.
Bei mir ist die Schwiegermutter erkrankt mit unter 60. Mittlerweile ist sie 61 und kaum mehr da. Wir suchen händeringend einen Heimplatz und es gibt einfach keine...Vor allem gibt es noch weniger für so junge Menschen.
Ich rate dir als erstes einen Tablettendienst einzurichten. Der kommt jeden Tag vorbei und kümmert sich darum, dass deine Mama die Tabletten regelmäßig und richtig nimmt. Es geht ja darum, gute Zustände möglichst lang zu erhalten und dafür sorgen die Tabletten. Die Vergesslichkeit kann dafür sorgen, dass die Tabletten nicht ordentlich genommen werden. Ich finde es wichtig, dass sie da schnellstmöglich Unterstützung bekommt.

02.08.2025 07:12 • x 5 #1444


Malea-
Zitat von Femira:
Hey Malea, tut mir wirklich leid,dass ihr euch mit dieser Diagnose auseinander setzen müsst. Bei mir ist die Schwiegermutter erkrankt mit unter 60. ...

Guten Morgen Femira,
es muss sehr schwer für euch sein.
Deine Schwiegermutter ist noch so jung...
Wie regelt ihr das alles ?


Danke dir!

Das Vorbereiten der Tabletten für die gesamte Woche habe ich schon übernommen.
Mit dem dem Insulin und Cortisonspray....da mache ich mir auch meine Gedanken.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit meiner Mutter,es würde noch gut klappen.

Nächste Woche sind wir gemeinsam bei ihrem Hausarzt ,da wird dann auch darüber geredet.
Per Rezept kann er ja einiges Verordnen,ich hoffe sie lässt sich darauf ein.

Einen Betreuungsdienst lehnt sie bis jetzt ab.
Sie möchte ,außer dem Pflegedienst der zum Strümpfe anziehen kommt oder der Haushaltshilfe ,
niemanden in der Wohnung herumlaufen haben.
Meine Mutter ist eher introvertiert und tut sich schwer.

Es gibt eine Psychosoziale Beratung und Begleitung (sogar mit Hund )
der Caritas im Ort.
Da werde ich mich um einen Termin/Hausbesuch für meine Mutter kümmern.
Es geht um die Erhöhung des Pflegegrades, Wohnumfeld ,usw.
Damit ist sie einverstanden.

Bin gespannt .....

02.08.2025 07:55 • x 6 #1445


Wollie
Vor euch, deiner Mutter, dir und der ganzen Familie, liegt ein schwerer Weg. Das kann man nicht schönreden, deshalb ist es umso wichtiger, alles an Unterstützung und Hilfe zu holen, was geht. Und da bist du auf einem sehr guten Weg. Da ich dies alles mit meiner Mutter durchgelebt habe und jetzt im Rückblick dies sehe, wünsche ich dir ganz viel Kraft und auch die Liebe für deine Mutter, weil dieser Abbau und auch die Wesensveränderungen sind schwer zu ertragen und mitanzusehen. Und was wichtig ist und was du für dich unbedingt beachten musst: Auch du hast Grenzen, es geht irgendwann womöglich im häuslichen Umfeld nicht mehr, bitte überfordere dich da nicht. Wir konnten die Betreuung und Pflege am Ende auch nicht mehr leisten. Lass dir mal einen Drücker da, für dich und deine Mutter

02.08.2025 09:17 • x 5 #1446


P
@Malea-
Wollie hat es so gut in Worte gefasst.. jetzt ist für Euch alle eine fordernde Zeit eingeläutet worden.
Ständig muß man die weitere Veränderung und Abbau einer geliebten Person neu verkraften, sich erneut auf die sich verändernde Situation einstellen.

Deswegen auch von mir betont, weil es inzwischen wirklich viele und vielfältige Angebote gibt: holt Euch soviel Hilfe wie möglich. Baut so früh wie möglich Netzwerke auf. Auch Deine Mutter sollte sich so früh wie möglich an diverse Hilfen gewöhnen.
Zitat von Malea-:
Einen Betreuungsdienst lehnt sie bis jetzt ab.
Sie möchte ,außer dem Pflegedienst der zum Strümpfe anziehen kommt oder der Haushaltshilfe ,
niemanden in der Wohnung herumlaufen haben.
Meine Mutter ist eher introvertiert und tut sich schwer.

Denn je später eine mögliche Hilfe installiert wird, desto schwerer wird es für Deine Mutter, diese zu akzeptieren. Also noch schwerer als jetzt schon.

Diese hartnäckigen Verweigerungen waren mit das schlimmste für uns Kinder, bei unserem Vater. Das hat zusätzlich so unglaublich viel Zeit und Kraft gezogen. Er war eh in seinem Zustand. Aber wir waren dadurch noch viel schneller ausgelaugt, als nötig gewesen wäre. Und dann mußte er gegen Ende die letzten zwei Jahre doch die volle Situation an externer Hilfe akzeptieren (was er nicht geschafft hat und bis zum Schluss uns gezeigt hat, daß er darüber sauer war).

02.08.2025 09:43 • x 7 #1447


Wollie
Zitat von Perzet:
Diese hartnäckigen Verweigerungen waren mit das schlimmste für uns Kinder

The Same bei meiner Mutter, war schwer auszuhalten und hat uns an unsere Grenzen gebracht. Und darüber hinaus.

02.08.2025 09:47 • x 5 #1448


Wollie
Die hat es dann sogar mal geschafft, einen Pflegedienst zu vergraulen, weil sie sich so unmöglich verhalten hat und die dann nicht mehr gekommen sind, weil sie sich komplett verweigert hatte.

02.08.2025 09:50 • x 5 #1449


P
Zitat von Wollie:
Die hat es dann sogar mal geschafft, einen Pflegedienst zu vergraulen, weil sie sich so unmöglich verhalten hat und die dann nicht mehr gekommen ...

Ja genau. Der eigene Wille und die Durchsetzungskraft bleibt vorhanden.

Es ist und bleibt ein Drahtseilakt zwischen den verschiedenen Aspekten zu überleben.
- Die Persönlichkeit mit ihren Wünschen und Eigenheiten.
- Die Krankheit, die aber Forderungen stellt, daß man selber nicht wie gewohnt weitermachen kann.
- Die Angehörigen, die in einer Range von 'mir egal was mit dem/ der Alten ist' bis hin zur Selbstaufgabe sich befinden.
- Aktuelle Möglichkeiten und tatsächlich umsetzbare Hilfen.

Manche Menschen sind einsichtig und regeln und übertragen sogar noch im gesunden Zustand so einiges an andere.
Andere Menschen halten die angebliche Kontrolle über sich dermaßen fest, verweigern Veränderungen, daß es den Angehörigen die Luft abdreht.

Verstehen kann ich als Empath so ziemlich alle.
Erfahren habe ich, daß ich als Angehöriger mit (viel zuviel!) Verständnis selber fast drauf gegangen bin.

Also auch wir sind gefordert, uns mit zu entwickeln und eine Art gesunde Grenze zu finden, wo wir zwar verstehen, daß es für den Kranken schwer ist einiges zu akzeptieren, aber das nötig ist, weil wir sonst in den Totalausfall geraten.
In diesen Zustand bin ich gekommen. Und das war der Zeitpunkt, wo mein Vater ins Pflegeheim mußte, weil er zuviele andere Hilfen zu lange verweigert hatte. Alle Versuche über viele Jahre, ihm mögliche Hilfen zukommen zu lassen, hatte er kategorisch abgelehnt. Es mußte nach seinem Kopf gehen. Da haben sich alle, wirklich alle, erfolglos dran versucht.

Deswegen nur mein Hinweis, daß, auch wenn sich @Malea- s Mutter mit manchen Sachen schwer tut, besser jetzt vorsichtig aber konsequent weiter installieren, als später noch mehr als eh belastet zu sein. Es wird ja nicht leichter sondern die zu erledigenden Dinge werden, meist schleichend, immer mehr werden.

Nicht umsonst heißt oder hieß Alzheimer früher auch Das Leiden der Angehörigen oder Der 36-Stundentag.

Einfach noch eine Es ist hart, so oder so oder so.

02.08.2025 10:17 • x 9 #1450


Malea-
@Perzet
@Wollie

Von euren (von allen) Erfahrungen zu lesen ist so viel wert.
Danke für euren Zuspruch.

Die Dinge jetzt schon aus der Hand zu geben,damit hat meine Mutter am meisten zu kämpfen.
Sie hat sich in ihrem bisherige Leben um alles selbst und um andere Menschen gekümmert.

Ich hoffe auf etwas Vernunft,
solang sie noch soweit klar ist.

Sie kann sehr ungehalten werden,dass musste ich letztes Jahr schon erfahren.
So kannte ich meine immer liebevolle Mutter nicht.

Es wird nicht leicht ,dass habe ich gestern auch wieder bemerkt....und es tut mir innerlich weh ,wenn ich ihr widerspreche.

Mein Bruder geht mit allem lockerer um.

Vielleicht hört sie eher auf ihren Arzt oder die Menschen von der Caritas und nimmt diese Ratschläge an.

Ich hoffe es zumindest.

02.08.2025 11:25 • x 5 #1451


Amaible
@Malea- Fühl dich verstanden und gedrückt. Dieses Krankheit erfordert soviel Geduld, Verständnis und Kraft seitens der Angehörigen und dem Umfeld. Es ist ja auch schwer für die Betroffenen, wenn sie feststellen, dass die kognitiven Fähigkeiten so nach und nach nachlassen.
Habe das bei meinem Vater erlebt. Der Prozess zog sich über sechs Jahre, bis er im Mai verstorben ist.
Er wurde knapp fünf Jahre zu Hause versorgt mit meiner Unterstützung. Meine Mutter war völlig überfordert, hat aber jegliche Hilfe extern abgelehnt. Sie hatte einen Treppensturz mit verschiedenen Frakturen, so dass er in die Kurzzeitpflege kam und dann in der Einrichtung geblieben ist bis zu seinem Tod. Konnte das mit viel Protest ihrerseits durchsetzen, da sie es definitiv nicht mehr geschafft hätte und ich auch an meinem persönlichen Limit stand.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und kann dir nur raten, dir rechtzeitig ein Netzwerk aufzubauen, dass dir zur Seite steht. Vielleicht ist sie bereit, tageweise Tagespflege in Anspruch zu nehmen?
Das konnte ich (auch mit heftigem Gegenwind seitens meiner Mutter) durchsetzen. Es war für alle eine Entlastung.

02.08.2025 11:48 • x 6 #1452


Malea-
Zitat von Amaible:
Fühl dich verstanden und gedrückt. Dieses Krankheit erfordert soviel Geduld, Verständnis und Kraft seitens der Angehörigen und dem Umfeld. Es ist ja auch schwer für die Betroffenen, wenn sie feststellen, dass die kognitiven Fähigkeiten so nach und nach nachlassen.
Habe das bei meinem Vater erlebt. Der Prozess zog sich über sechs Jahre, bis er im Mai verstorben ist.


Mein Beileid, liebe Amaible.


Wir sind gerade am Anfang und müssen uns erst Orientieren.
Wenn es möglich ist
nehmen wir alles an Hilfe an.

Viele von euch haben das Leid über Jahre ertragen.
Habt ihr für euch selbst Hilfe in Anspruch genommen ?
Es gibt im Ort Angehörigengruppen.

02.08.2025 12:10 • x 3 #1453


Amaible
@Malea- Ich war in Abständen bei der Caritas, um mal alles loszuwerden, was mich belastet.
Ansonsten war es wirklich schwierig, weil meine Mutter nicht mitgespielt hat. Mein Vater war irgendwann so hilflos, dass er sich allem gefügt hat. Es war ein Trauerspiel, ihn so hilflos zu erleben.

02.08.2025 12:28 • x 3 #1454


Z
Zitat von Malea-:
Die Dinge jetzt schon aus der Hand zu geben,damit hat meine Mutter am meisten zu kämpfen.
Sie hat sich in ihrem bisherige Leben um alles selbst und um andere Menschen gekümmert.

So weiß sie, was für ein schönes Gefühl es sein kann, anderen zu helfen.
Sie darf dieses schönes Gefühl anderen schenken, indem sie zulässt, dass diese für sie da sein können.

Am Gefühl appelieren. Könnte besser klappen als rationale Gründe.

Sie muss niemanden mehr etwas beweisen. Sie wird auch ohne, dass sie was dafür tun muss weiterhin gemocht/geliebt/geschätzt.

Wenn das so langsam ankommt, wird es meist einfacher. Für die Betroffene, sowie für die Angehörigen und diejenigen, die eingeteilt werden für Einsätze welcher Art auch immer.

02.08.2025 12:38 • x 5 #1455


A


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