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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Vicky76
Und vielleicht auch noch mit der Krankenkasse besprechen, ob eine Pflege zu Hause, möglich ist.
Eigentlich klappt das immer, mit einem guten Pflegedienst.
Ihr braucht aber Platz, für ein Pflegebett.

17.08.2025 07:22 • x 4 #1546


Femira
Zitat von Vicky76:
Und vielleicht auch noch mit der Krankenkasse besprechen, ob eine Pflege zu Hause, möglich ist.

Meine Schwiegermutter hat Alzeheimer Demenz, mein Opa nur Alzheimer. Es ist aus Angehörigen Perspektive krass schmerzhaft mitzuerleben, wie ein Mensch mehr und mehr verschwindet.
Meine Schwiegermutter wird paranoid, ihr Verhalten stellenweise aggressiv. Mein Opa war vom Agressuonspotenzial noch krasser. Ich verstehe den Impuls, geliebte Menschen zuhause zu pflegen. Ich glaube, dass es mehr Situationen gibt, in denen das nicht die bessere Lösung ist.

17.08.2025 07:43 • x 7 #1547


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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M
Wir haben am 27.8. den Termin bei der Sozialarbeiterin. Habe telefonisch einiges besprechen können.
Sie leitet alle Beantragungen in die Wege.
Zu 80% sind ganz normale Gespräche möglich. Nur kann er sich auch nicht in die ungewohnte Umgebung eingewöhnen. Stets fremde Menschen. Das mochte er noch nie. Meine Ellis sind sehr früh ein Paar geworden. 60 Jahre gehen sie durch alle Höhen und Tiefen. Die Sozialarbeiterin meinte, er wäre Pflegegrad 2. erstmal.
Ich muss mit seinem Hausarzt sprechen. Möchte wissen, ob wir Physiotherapie verordnet bekommen etc.
Wenn ich überlege, das er vor einer Woche gar nicht laufen konnte und jetzt mit Unterstützung 50m schafft, dann muss doch noch Potential vorhanden sein.
Mein Dad hat alles für mich getan, er ist mein Held . Ich kann ihn nicht aufgeben.

17.08.2025 07:59 • x 8 #1548


Wollie
Zitat von Femira:
Ich verstehe den Impuls, geliebte Menschen zuhause zu pflegen. Ich glaube, dass es mehr Situationen gibt, in denen das nicht die bessere Lösung ist.

wir haben dies 5 Jahre lang gemacht, meine Mutter zuhause gepflegt. Am Ende ging es aufgrund der fortschreitenden Demenz nicht mehr, es war nicht mehr für zwei voll berufstätige Menschen leistbar und verantwortbar. Und trotzdem war es furchtbar, diese Entscheidung zu treffen.

17.08.2025 08:20 • x 6 #1549


Wollie
Zitat von Marie1:
Mein Dad hat alles für mich getan, er ist mein Held . Ich kann ihn nicht aufgeben.

musst du ja auch gar nicht. Es ist einfach wichtig, die Realitäten anzuschauen und dann handeln. Aber Aufgeben wirst du ihn nie....egal wo er am Ende des Tages lebt und betreut wird.

17.08.2025 08:21 • x 7 #1550


N
@Marie1

Meine Mutter hatte vergangenes Jahr einen unbehandelten Sturz mit Kopfverletzung. Die Ärzte gehen von einer leichten Hirnblutung aus, die sie jetzt aber nicht mehr abklären können, weil meine Mutter zu unruhig für ein MRT ist. Es wird angenommen, dass eine latente Alzheimer Demenz durch den Unfall einen Schub bekommen hat. Es ist dann sehr schnell durch die verschiedenen ersten Phasen gegangen. Das war für mich furchtbar schwer.

Rückblickend würde ich heute meine Mutter nicht mehr spüren lassen wie traurig und verzweifelt ich selbst war. Ich hatte versucht mir nichts anmerken zu lassen, aber in der Flut der Anschuldigungen, des Dilirs und ihrer z.T. selbstgefährdenden Aktionen war das nicht immer möglich. Heute weiß ich, dass Ruhe und Zuversicht dem Patienten am meisten hilft. Die Erkenntnis sich im Nebel zu verlieren macht jeden panisch. Und in einer Reha sind auf dieser Station Menschen in verschieden kognitiven Stadien. Das macht bestimmt noch einmal Angst.

Du kannst dich darauf besinnen, dass dein Vater ein schönes und erfülltes Leben hatte. Dass du ihm dankbar bist. Ich sage meine Mutter jetzt häufiger wie stolz ich auf sie bin, dass sie so gut im Pflegeheim zurecht kommt und erinnere sie daran, dass es ihre Kommunikationsbereitschaft, ihre Freundlichkeit und ihre Neugier ist - die sie ja immer hatte - die es ihr jetzt ermöglicht so gut zurechtzukommen. Das versteht sie und sie fühlt sich gestärkt. Versuche deine Trauer nach hinten zu stellen, bis alles so organisiert ist, dass du nur noch wenig zu tun hast. Das ist ganz schwer, ich weiß, aber es kann euch allen helfen. Sei der Fels in der Brandung - so wie dein Vater es offenbar früher für dich war.

17.08.2025 08:38 • x 7 #1551


M
@nalea
er war doch vor 3 Wochen noch „normal“. Wie soll ich so schnell auf Autopilot schalten?
Habe soeben mit der Station telefoniert. Sie sagte auch, dass aufgrund der Hirnblutung ein demenzschub eintrat.
Er macht bereits, motorisch betrachtet, Fortschritte. Das konnte bestätigt werden.
Aber sie wissen eben noch nicht, ob seine geistige Leistungsfähigkeit rapide nachlässt oder zum Stillstand kommt.
Er weint wohl dort sehr viel. Das macht jeden Mitarbeiter sehr betroffen. Sie versuchen ihn so gut es geht zu integrieren und Hoffnung zu geben.

17.08.2025 08:50 • x 6 #1552


N
@Marie1

Das war bei meiner Mutter auch so. Im Dezember schrieb sie mir noch ihre sonntägliche Email. Danach begann die Phase des Dinge vergessens, andere beschuldigen usw. Es war furchtbar meine kluge, belesene, freundliche Mutter verwirrt und aggressiv zu sehen. Man ist hilflos. Ich hatte das Glück, dass der psychiatrische Gutachter zufällig eine Koryphäe in seinem Bereich ist und er mir sehr viel erklärt hat. Ich habe mich so weiterinformieren können und wusste dann was auf mich zukommen kann.

Besonders die Klarmomente am Anfang haben mich immer wieder herausgeworfen und ich habe gedacht, dass es keine Demenz ist. Vielleicht lässt du dich sehr gut beraten und liest dich ein. Frag die Ärztin nach den Medikamenten und wie sie auf die Stimmung deines Vaters wirken. Es gibt dann Medikaente, die stabilisieren.

Mein Tipp wäre auch, deine Mutter nicht aus dem Auge zu verlieren. Lade ihr Freunde und Familie ein, die etwas mit ihr unternehmen und ihr zeigen, dass sie sicheren Halt hat. Sonst hast du demnächst zwei Baustellen und nicht nur eine. Ich drücke dich.

17.08.2025 08:59 • x 6 #1553


Vicky76
Zitat von Femira:
Ich glaube, dass es mehr Situationen gibt, in denen das nicht die bessere Lösung ist.

Ich denke, wenn er ein lieber Mann ist und sich ruhig verhält, kann man auch eine Demenz zu Hause, gut händeln.
Ich habe, in der ambulanten Pflege, sehr viele Menschen gesehen, die von ihren Ehepartnern, gut versorgt wurden und sich zu Hause, sehr wohl gefühlt haben.
Man muss die Situation, erstmal beobachten.
Zitat von Marie1:
das er vor einer Woche gar nicht laufen konnte und jetzt mit Unterstützung 50m schafft,

Ich glaube, viele alte Menschen, haben noch gute Motivation.
Pflegegrad 2, ist auch sehr gut, zu Hause, zu händeln.
Vielleicht hilft deinem Vater, ein kleines Antidepressivum, damit er sich nicht mehr so hilflos und pessimistisch fühlt.

17.08.2025 12:10 • x 6 #1554


DieSeherin
ich hatte gerade drei wochen urlaub - also, ich musste drei wochen lang nicht in die arbeit wir sind nicht weggefahren, weil wir meine schwiegermutter mittlerweile nur noch für eine übernachtung außer hauses alleine lassen können.

jetzt habe ich meinen ersten arbeitstag, tierische zahnschmerzen und komme null dazu, hier ein wenig nachzulesen, weil ich keine wirkliche urlaubsvertretung habe... aber mei, dafür finde ich die tagsroutine wieder ganz gut und freue mich schon aufs zahnziehen

Zitat von Perzet:
Kein einziger Berater hat auf Hilfen für sich kümmernde Angehörige hingewiesen.


da freue ich mich irre über das angebot meiner arbeitgeberin, die regelmäßig infoveranstaltungen anbietet und auch eine ansprechpartnerin für durchhänger bei der vereinbarkeit von pflege und beruf hat

25.08.2025 14:37 • x 4 #1555


Femira
Zitat von Vicky76:
Man muss die Situation, erstmal beobachten.

Hey Vicky,

Wie sieht es bei dir aus? Du bist wahrscheinlich wieder zuhause, nehme ich an. Habt ihr einen Plan schmieden können?

25.08.2025 21:33 • x 5 #1556


Vicky76
Zitat von Femira:
Wie sieht es bei dir aus? Du bist wahrscheinlich wieder zuhause, nehme ich an. Habt ihr einen Plan schmieden können?

Hallo......,
ja, seid gestern bin ich wieder da. Ich wollte gar nicht mehr weg.
Meine Mutter hat so herrlich strenge Strukturen, an die man sich anpassen muss.
Bei mir funktioniert das, gar nicht.
Ich habe mich so gefestigt gefühlt.

Wir haben einen Plan.
Meine Eltern fahren zusammen nach Deutschland, Ende Oktober.
Alleine schafft sie das nicht.
Deshalb fliegt meine Nichte Katharina, 2 Wochen vorher, zu ihren.
In der Zwischenzeit kümmert sich meine Mutter darum, dass die Tiere versorgt werden .
Ich fahre dann, wenn sie, in Deutschland sind, sofort nach Oberhausen.
Dann müssen wir die Medikamente umstellen, das geht in Griechenland, irgendwie nicht.
Und dann schauen wir erstmal weiter

27.08.2025 20:25 • x 7 #1557


Fenjal
Man kann sich zu Hause um Angehörige kümmern, mit Hilfe von aussen oder allein, das ist durchaus machbar.
Ich hatte selbst eine sehr gute Zeit mit meiner Oma, schon als Kind und im Besonderen als sie zu mir kam, eine grosse Freude.
Als ihre Kraft nachließ, habe ich mich um sie gekümmert, Pflegedienst oder Pflegegrad kam nicht in Frage, Oma war nicht für Aufwand, fremde Menschen oder Begutachtung, . das habe ich respektiert, ihr ihre Würde gelassen.

Man sollte annehmen, was ein hochbetagter Mensch vorgibt und nicht eigene Sichtweisen in den Vordergrund bringen.
Sie hat gespürt, dass der Tod anklopft, wer bin ich, sie nicht ernst zu nehmen, sie gab das Tempo vor, gelassen, ganz bei sich.
Wenn man selbst keinen Stress macht, wirkt das beruhigend, sie starb bei mir, wir zwei waren bis zuletzt zusammen, ohne andere, die nur anstrengend sind.
Man sollte nicht seine eigenen Emotionen zur Sprache bringen, sondern eher das aushalten was uns der betagte Mensch vorgibt, diese Zeit kommt nie wieder und im Nachhinein bin ich persönlich sehr sehr froh, Oma bis zuletzt um mich gehabt zu haben.

Also, Mut den Angehörigrn zum loslassen hochbetagter Menschen, wenn jemand bereit ist und sich auf den Weg macht.

28.08.2025 17:16 • x 3 #1558


Winza
@Fenjal
Hier geht es um Demenz.
War deine Oma dement, falls wie sehr?
Wieviel Ahnung hast du davon, wie schwer es sein kann sich um demente Menschen zu kümmern wenn du deine Oma als Vorlage nimmst?

28.08.2025 18:05 • x 5 #1559


Fenjal
@Winza klar ich habe keine Ahnung von Demenz, Oma war nicht dement.
Auch wenn jemand dement ist, sollte man ihn nicht entwürdigen,... jedem das seine....
Lass mal, ich weiß schon was Demenz ist, das kannst du mir glauben.
Ich verabschiede mich aus dem Thread, wünsche alles Gute.

28.08.2025 18:23 • x 1 #1560


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