4152

Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

B
@Heavydreamy Ist sie wegen ihrer Demenz in neurologischer Behandlung, gibt es eine offizielle Diagnose, Pflegegrad oder läuft sich das im Alltag einfach so ein? Wichtig ist, dass der Sohn, der vermutlich aufgrund einer Überforderung seine Mutter völlig inadäquat angeht, sich informiert und dann, zusammen mit ihr, die Fakten und Möglichkeiten sortiert. Wenn sie noch selbstständig leben kann und sonst keine großen Einschränkungen außer ihrer Vergesslichkeit hat, kann er sie nicht einfach in ein Pflegeheim stecken. Da könnte auch ein Pflegedienst nach ihr schauen, Tagespflege eventuell infrage kommen, er sollte sich da gut informieren, falls noch nicht geschehen. Das sollte ihm auch Sicherheit geben, ihn stützen. Er wird vermutlich/hoffentlich wissen, dass es keine Lösung ist, seine Mutter wegen ihrer Vergesslichkeit zusammenzufalten. Er erreicht damit das Gegenteil. Maximale Verunsicherung.

07.09.2025 13:06 • x 1 #1576


HeavyDreamy
@Brightness2
Neurologisch wird behandelt, bekommt auch Gedächtnistraining. Eine Haushaltshilfe bekommt sie. Die is glaub aber privat.

Ich könnte den Sohn Mal fragen, wegen Pflegegrad und Pflegedienst, wobei es schon so ist, dass man sie nicht wirklich mehr alleine lassen kann. Einmal ist sie aus der Wohnung raus, Abends um 19 Uhr und wenn der Sohn nicht zufällig sie auf der Straße beim vorbeifahren gesehen hätte, wäre sie rumgeirrt. Sie dachte, es wäre Mittags.

Ich hake da nochmal nach, aber wie geschrieben, es ist eben nur meine Nachbarin und ja, mich gross einmischen kann sich vielleicht nachteilig dann auswirken auf die gute Nachbarschaft. Ich muss da vorsichtig sein.

Aber danke dir nochmals für den Gedankenanstoss

07.09.2025 13:13 • x 1 #1577


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

x 3


B
@Heavydreamy Wenn du merkst, es wird als Einmischung gewertet, kannst du dich dezent zurückziehen. Vielleicht ist es auch so, dass der Sohn aus Unwissenheit und Hilflosigkeit die Möglichkeiten, sein Leben und das seiner Mama zu erleichtern, nicht nutzt. Du läufst da mit deiner Bereitwilligkeit zu helfen vielleicht eher ein bisschen Gefahr, dass der Rucksack bei dir abgeladen wird. Wer die Prozesse um Pflegerad und die Hilfestellungen noch nie in Anspruch nehmen musste, der kennt meist auch nicht die dahinter liegenden Hilfsangebote. Dabei kann das für die Entscheidungsfindung, wie es weitergeht, wahnsinnig wichtig sein. Auch für eine Kostenübernahme im Pflegeheim. Du kannst dem Sohn ans Herz legen, sich umfassend zu informieren. Anlaufstellen sind die Pflegeberatungen der KK, geriatrische Beratungsstellen sozialer Dienstleister, Pflegestützpunkte und auch Senioren- und/oder Betreuungsstellen der Landkreise, auch beim Neurologen Informationen und Empfehlungen einholen. Was er dann daraus macht, ist seine Entscheidung.

07.09.2025 13:32 • x 1 #1578


HeavyDreamy
@Brightness2

Ja, da ich selber Pflegegrad und Pflegedienst als Hilfe habe, werde ich dahingehend Mal so nebenbei mit ihm reden, wenn ich ihn wiedersehe.

Er weiss ja auch, dass ich selber nicht gesund bin und da habe ich keine Befürchtung, dass er denkt, ich könne da immer parat sein Meine eigene Gesundheit muss ich schon priorisieren

07.09.2025 13:36 • x 2 #1579


Winza
Er soll zu einer Sozialstation gehen und sich beraten lassen.

Dann Anruf bei der Krankenkasse, dass er einen Pfegegrad beantragt.
Der Mdk muss innerhalb eines Monats einen Termin zur Begutachtung per Post schicken.

Es gibt in jeder Stadt und im Umkreis Gruppen für Angehörige von Menschen mit Demenz.

Wenn er technisch etwas fit ist, kann er seiner Mutter einen Minitracker in die Kleidung geben.
Hat die Mutter Internet, dann WLAN Kameras ins Haus.
Wenn es kein Internet gibt, bekommt man auch Kameras mit einer Sim karte, Kosten für die Simkarte ca 13 Euro im Monat.

Wie alt ist der Sohn?

08.09.2025 09:51 • #1580


N
@Heavydreamy

Durch Nachbarn wie dich hat meine Mutter noch länger Zuhause wohnen können. Sie haben sie im Auge behalten, was ich nicht konnte weil ich sehr weit weg wohne. Sie waren es auch, die mich immer informiert haben, falls sich etwas verändert hat. Als ich letztlich den psychosozialen Dienst einschalten musste, hat eine Nachbarin sich als vor Ort Kontakt zur Verfügung gestellt. Ich bin diesen Nachbarn so, so dankbar.

Deshalb denke ich ist es gut, wenn jemand wie du als Außenstehende einen aufmerksamen und wohlwollenden Blick hast. Das hilft deiner Nachbarin bestimmt sehr,

08.09.2025 09:56 • x 2 #1581


HeavyDreamy
Zitat von nalea:
Deshalb denke ich ist es gut, wenn jemand wie du als Außenstehende einen aufmerksamen und wohlwollenden Blick hast. Das hilft deiner Nachbarin bestimmt sehr,

Danke für deine lieben Worte

08.09.2025 10:00 • x 1 #1582


Vicky76
Beruflich, war ich heute, bei einem Vortrag, über Demenz.
Viele Dinge , wusste ich gar nicht, oder ich habe es noch nie richtig verstanden.
50% der vorhandenen Demenzerkrankungen, haben tatsächlich Anzeichen, oder zusätzliche Zeichen, von Alzheimer.
Durchblutungsstörungen, oder Zellverfall, ist nur ein minimaler Anteil.
Ich dachte immer, daß wäre die Hauptursache.
Aber egal.

Was mich tatsächlich erschrocken hat, war die Tatsache, daß heute 55.000 Menschen, an einer diagnostizierten mittelschwere bis erschwerten Demenz leiden.
2050, werden 139000, die gleiche Diagnose haben.

Gestern habe ich gelesen, daß unsere Renteneintrittsalter, unserer Lebenserwartung, angepasst werden.

Gehe ich bei diesen Zahlen, richtig davon aus, daß in Zukunft, der größte Teil, von Arbeitnehmern, dement sind?
Irgendwie erschreckend

17.09.2025 20:54 • x 2 #1583


VictoriaSiempre
Zitat von Vicky76:
Was mich tatsächlich erschrocken hat, war die Tatsache, daß heute 55.000 Menschen, an einer diagnostizierten mittelschwere bis erschwerten Demenz leiden.

Mich wundert, dass es nicht mehr sind. Gefühlt kennt in meinem Umfeld jeder eine Person, die unter Demenz leidet.

Zitat von Vicky76:
Gehe ich bei diesen Zahlen, richtig davon aus, daß in Zukunft, der größte Teil, von Arbeitnehmern, dement sind?

Wenn die von Dir genannten Zahlen stimmen, dann rein rechnerisch eher Nein.

Die Menschen, zumindest im muckeligen Mitteleuropa, werden halt immer älter, die Lebenserwartung steigt, was ja erst einmal sehr schön ist. Leider ist es Wunschdenken, wenn wir davon ausgehen, dass wir alle uralt und gesund sterben.

Wie geht es Deinen Eltern?

17.09.2025 21:26 • x 1 #1584


Vicky76
Zitat von VictoriaSiempre:
Mich wundert, dass es nicht mehr sind. Gefühlt kennt in meinem Umfeld jeder eine Person, die unter Demenz leidet.


Ich denke auch, daß es deutlich mehr Menschen , mit Demenz gibt. Viele haben aber keine Diagnose.
Mein Vater zum Beispiel, hat keine gefestigte Diagnose.
Er war nie beim MRT, oder hatte keine Lumbalpunktion.
Der Fachmensch meinte, daß dies , die klar diagnostizierten Fälle sind.
Ich glaube auch verstanden zu haben, daß viele Krankenkassen, diese Untersuchungen , nicht bezahlen, um eine Demenz zu erkennen, da es keine Heilmethoden gibt.
Man kann sich nur intensiv , durch gesunde Ernährung, Gedächtnistraining, Ausdauersport, kein Nikotin, keine Alk., Hörgeräte, selbst bemühen, daß die Krankheit, langsam fortschreitet
Es gibt auch eine zusätzliche medikamentöse Behandlung, aber die stoppt die Krankheit auch nicht.


Zitat von VictoriaSiempre:
Die Menschen, zumindest im muckeligen Mitteleuropa, werden halt immer älter

Im Vortrag habe ich gelernt, daß die Zahl der Erkrankten, in ärmeren Ländern, 3x höher ist.
Warum das so ist, habe ich nicht verstanden


Zitat von VictoriaSiempre:
Wie geht es Deinen Eltern?

Schön, daß du fragst.
Meine Eltern, kommen Ende Oktober, nach Deutschland.
Vermutlich bleiben sie auch, weil sie sich tatsächlich, nicht mehr selbst versorgen können.
In Deutschland, gibt es viel bessere Vernetzungen, die es in der griechischen Pampa, überhaupt nicht gibt.
Auch die Infrastruktur, ist für alte Leute, nicht zumutbar.
Ich bin sehr traurig, daß mein Papa, von seinem Acker muss.
Aber nichts ist für die Ewigkeit, leider

17.09.2025 21:59 • x 8 #1585


Pippa
Zitat von Vicky76:
Ich bin sehr traurig, daß mein Papa, von seinem Acker muss.
Aber nichts ist für die Ewigkeit, leider

Das würde mir auch so gehen.
Gibt es dann hier in D etwas, womit er sich alternativ beschäftigen kann?

17.09.2025 22:10 • x 4 #1586


Vicky76
Zitat von Pippa:
Das würde mir auch so gehen. Gibt es dann hier in D etwas, womit er sich alternativ beschäftigen kann?

Nicht so, wie in Griechenland.
Meine Eltern wohnen in Deutschland., mitten im Ruhrgebiet.
Es gibt nur Straßen, kaum Grünfläche. In Griechenland aufm Berg, guckt man in die unbebaute Natur. Er liebt seine Gänse und Hühner. Er hat auf feste Rituale, wann er die Tiere füttert, was sie wann fressen, wie oft.
Ich glaube, daß hat die Demenz verzögert.
Fast alle seine griechischen Kontakte sind gestorben.
Meine Mutter beschäftigt sich aber viel mit ihm. Und er spielt sehr gerne Karten und kann das noch sehr gut

17.09.2025 22:37 • x 6 #1587


DieSeherin
Zitat von Vicky76:
Meine Eltern wohnen in Deutschland., mitten im Ruhrgebiet.


und dass ihr mal schaut, ob es einen schrebergarten oder sowas gibt?

18.09.2025 08:32 • x 3 #1588


Vicky76
Zitat von DieSeherin:
und dass ihr mal schaut, ob es einen schrebergarten oder sowas gibt?

Habe ich mir auch schon überlegt.
Aber ich glaube, das würde nicht funktionieren.
Im Schrebergarten, herrscht eine gewisse Ordnung.
Die hat mein Vater , nicht mehr.
Der reißt Pflanzen aus, macht Tag und Nacht richtig Krach, kauft Hühner und Gänse, um , in der Not, essen zu haben.
Aber meine Eltern, haben einen kleinen Garten, da passen aber nur ein paar Beete rein.

18.09.2025 10:55 • x 1 #1589


DieSeherin
Zitat von Vicky76:
Der reißt Pflanzen aus, macht Tag und Nacht richtig Krach, kauft Hühner und Gänse...


ich sehe das direkt vor mir und dazu die ganzen spießer vom kleingartenvorstand

18.09.2025 11:18 • x 2 #1590


A


x 4