Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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bifi07
So schmerzlich es auch ist, ist es doch erstaunlich wie klar mein Kopf seit gestern ist.
Ich habe keine Mühe mehr mich zu konzentrieren, auch wenn einiges auf einmal auf mich zukommt, so wie gestern auf der Arbeit. Wenn ich ehrlich bin, hab ich die letzten Monate! hin und wieder an meinem Gedächtnis gezweifelt.
29.01.2022 12:51 •
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Catalina
Das kann ich gut nachvollziehen, mir ging es nach dem Tod meines Stiefvaters ähnlich. Da merkt man erst so richtig, wie sehr man gedanklich mit demjenigen und dessen Krankheit beschäftigt war, sich ständig Sorgen gemacht hat. Und so schwer es auch war, ihn gehen zu lassen, so erleichtert und froh waren wir alle, dass er es endlich geschafft hatte und nicht mehr leiden musste. Danach war erstmal so eine Leere da...
Zitat von DieSeherin: wie geht es euch eigentlich mit grab-/erinnerungsstätten? ich habe nämlich für mich festgestellt, dass ich die null brauche. Ich empfinde sogar fast das gegenteil... dass dort nur die hülle rumliegt, das, was für mich den menschen ausgemacht hat, trage ich in mir drin - und kann ihn deswegen auch jederzeit besuchen.

Ich brauche auch kein Grab, sehe und empfinde das ähnlich wie du. Ich gehe eigentlich nie auf den Friedhof, wenn ich an denjenigen denken oder mit ihm sprechen möchte, kann ich das jederzeit und überall tun.

Mein Stiefvater hat sich nach seinem Tod in einem Traum von mir verabschiedet und mir gesagt, dass er mich lieb hat. Das war wunderschön und sehr tröstlich. Auch ein anderer geliebter Mensch ist mir nach seinem Tod im Traum begegnet und hat mir gesagt, dass es ihm gut geht und wir uns keine Sorgen machen sollen. Diese beiden Erlebnisse bestärken mich in meinem Glauben daran, dass wir uns alle irgendwann wiedersehen werden.
29.01.2022 13:31 •
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A
Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz
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Jetti
Zitat von bifi07: So schmerzlich es auch ist, ist es doch erstaunlich wie klar mein Kopf seit gestern ist.

Prima!

Die Situation in den letzten Monaten war für Euch auch dadurch so belastend, weil an keiner Stelle vorhersehbar. Ihr konntet nur immer wieder neu darauf reagieren, wie sich der Zustand Deines Vaters entwickelte.

Nun spürst Du sicherlich, dass Du wieder selbst Dinge in der Hand hast. Deine Gedanken nicht mehr von den vielen Sorgen und Unwägbarkeiten bestimmt werden.
Trotz dessen, dass die Traurigkeit noch da ist, fühlst Du Dich m Kopf wieder viel freier.
30.01.2022 23:09 •
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bifi07
Zitat von Jetti: weil an keiner Stelle vorhersehbar

Da hast du recht!
Wir haben eigentlich nur noch von einem auf den anderen Tag gedacht oder geplant und selbst das kam dann oft anders. Aber das hatte nicht nur mit der Krankheit oder Demenz zu tun, denn mein Vater war schon immer ein, ich sag mal, unruhiger Mensch.
30.01.2022 23:59 •
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bifi07
Morgen ist es soweit...
Ich habe heute Nacht wieder von meinem Papa geträumt und ihn gefragt, ob er zur Beerdigung kommt und er meinte, er wäre da. Auf der anderen Seite hatte ich nicht das Gefühl, als wisse er, dass er nicht mehr unter uns ist, von seinen Aussagen her. Er sah auch schlanker und gesünder aus...wie vor etlichen Jahren.
Meine Schwester meinte im Traum, dass sie sich schon gedacht hätte, dass er noch öfter erscheinen würde, weil er ja immer ein unruhiger Mensch gewesen wäre.
Ich weiß nicht, wie ich diesen Traum deuten soll...
31.01.2022 08:21 •
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Vicky76
Zitat von bifi07: Ich weiß nicht, wie ich diesen Traum deuten soll...

Guten Morgen
Unsere Eltern, sind ja sehr wichtige Menschen für uns.
Leider wissen wir nicht, wie es danach, mit uns weiter geht.
Wie kann es sein, dass wir den jenigen, wirklich nicht mehr wieder sehen, endgültig.
Ist doch klar, dass man da eigenartige Träume hat.
31.01.2022 08:51 •
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DieSeherin
Zitat von bifi07: Ich weiß nicht, wie ich diesen Traum deuten soll.

ich denke, dass dir bewusst ist, dass er da ist - anders, aber er ist da
31.01.2022 11:03 •
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Lebensfreude
Zitat von bifi07:Morgen ist es soweit... Ich habe heute Nacht wieder von meinem Papa geträumt und ihn gefragt, ob er zur Beerdigung kommt und er meinte, er wäre da. Auf der anderen Seite hatte ich nicht das Gefühl, als wisse er, dass er nicht mehr unter uns ist, von seinen Aussagen her. Er sah auch schlanker und gesünder ...

sei dankbar für diesen Traum.
Dein Vater hat sich Dir sozusagen in alter Frische gezeigt. Und Du siehst, dass es ihm jetzt gut geht.
Unsere Lieben erreichen uns gut in unseren Träumen.
Und eins weiß ich: sie sind immer bei ihrer Beerdigung dabei.
Habe meinen Bruder damals bei seiner Beerdigung hinter seinem Sarg stehend gesehen.
Er grinste. Und als der Pfarrer zuviel salbaderte, sagte mein Bruder Jetzt ist es aber genug.
Mein anderer Bruder hörte, als der Sarg abgesenkt wurde, wie mein Bruder sagte: Ich bin dann mal weg.

Eine Freundin von mir nahm ihren Vater ganz deutlich war. Er sorgte dafür, dass der Cellospieler mehrmals niesen mußte und hat sich
darüber sehr amüsiert.

Für mich hat sich bestätigt, dass der liebende Teil unserer Verstorbenen, der
mit uns verbunden ist, hier bleibt. Reine Energie, geistige Energie.
Der andere Teil geht in die große Seele/Seelengruppe zurück.

Wenn nix hierbleiben würde, könnte man keine Familienaufstellung machen, denn da sind die
Ahnen und Verstorbenen oft sehr präsent.
31.01.2022 12:24 •
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Catalina
Zitat von bifi07: Ich habe heute Nacht wieder von meinem Papa geträumt und ihn gefragt, ob er zur Beerdigung kommt und er meinte, er wäre da. Auf der anderen Seite hatte ich nicht das Gefühl, als wisse er, dass er nicht mehr unter uns ist, von seinen Aussagen her. Er sah auch schlanker und gesünder aus...wie vor etlichen Jahren.
Meine Schwester meinte im Traum, dass sie sich schon gedacht hätte, dass er noch öfter erscheinen würde, weil er ja immer ein unruhiger Mensch gewesen wäre.
Ich weiß nicht, wie ich diesen Traum deuten soll...

Dein Papa hat dich im Traum besucht, wie schön. Nimm es als Geschenk und als Bestätigung, dass es ihm gut geht, da wo er jetzt ist. Und ja, sie sind bei ihrer Beerdigung anwesend. Ich hab meinen Papa dort deutlich gespürt, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte...
31.01.2022 15:44 •
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Jetti
Liebe @bifi07!
Für morgen wünsche ich Dir viel Kraft. Ganz sicher werdet Ihr auch an diesem schwierigen, traurigen und dennoch wichtigen Tag einander Halt geben.
Schreib uns davon, wie Du diesen Tag erlebt hast! Das muss nicht sofort morgen sein, denn da steht wohl zuerst die gemeinsame Zeit mit Deiner Familie im Mittelpunkt.
Wie es für Dich am besten ist!

Ich umarme Dich aus der Ferne.
31.01.2022 22:55 •
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Lebensfreude
@bifi07 ich denke morgen auch an Dich.
31.01.2022 23:12 •
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bifi07
Hallo ihr Lieben!

Der Weg war schmerzlich und schwer, dennoch auch harmonisch und schön, wenn man das so beschreiben kann...
Mein Sohn hatte noch einen kurzen, sehr schönen Nachruf geschrieben und ihn vorgetragen. Wir sind alle sehr stolz auf ihn, dass er das überhaupt geschafft hat, aber es lag ihm auch sehr am Herzen...

Meiner Schwester ging es vormittags nicht gut. Sie hat unseren Papa gebeten ihr zu helfen, da sie ihn doch auf seinem letzten Weg begleiten wollte. Plötzlich spürte sie eine große Ruhe in sich und ihre Krämpfe hörten auf.

Ich hatte auch das Gefühl, dass er wirklich da war, denn bei einem Lied, bewegte sich eine Schleife am Urnenkranz, obwohl kein Luftzug ging.

Ich glaube, man muss nicht von der Esoterik begeistert sein, um an Seelen zu glauben, die uns noch ein Stück weit begleiten.
02.02.2022 18:41 •
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Lebensfreude
@bifi07
02.02.2022 23:15 •
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Jetti
Zitat von bifi07: Mein Sohn hatte noch einen kurzen, sehr schönen Nachruf geschrieben und ihn vorgetragen.

Respekt, dass er in diesem hochemotionalen Moment selbst das Wort ergriffen hat. Da gehört einiges an Stärke dazu.

Wie geht es Deiner Mutter, liebe @bifi07?
02.02.2022 23:26 •
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bifi07
Zitat von Jetti: Wie geht es Deiner Mutter

Mal so und mal so, aber sie hält sich tapfer...

Danke der Nachfrage...
02.02.2022 23:42 •
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A
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