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Trend oder Wahrheit? - Psychospielchen in der Beziehung

Acht
Zitat von Lilli70:
Also ich denke, es hat schon immer Ar. .... gegeben, heute möchte man dafür nur einen anderen Namen finden, sprich Störung, damit man/ Frau sich selbst verzeihen kann, dass man auf so jemandem reingefallen ist. In den Siebzigern hat man gesagt, was für ein Idiot, gib dich mit dem nicht mehr ab. Und hat ihn links liegengelassen. Heute ist es eine psychische Störung, mit der man Mitleid haben soll.

Dein Vergleich zu Menschen mit PS hinkt gewaltig! Das sind nämlich keinesfalls nur Leute, die fein leserlich und für alle sichtbar Idiot auf der Stirn geschrieben haben. Im Gegenteil, nicht selten ist das der nette Nachbar, vom Berufsstand her Zahnarzt, gut situiert und angesehen, mit dessen Familie man im Sommer immer angenehm gegrillt hat und der dann plötzlich seine komplette Familie auslöscht. Der war doch immer so nett, fleißig und so höflich, ... das hätten wir niemals von dem gedacht:

Die Diagnose wird dann per Gutachter nachgereicht. Da können es dann alle lesen.

13.04.2021 14:22 • x 5 #31


B
Meiner Meinung nach fehlt es an allen Ecken und Kanten an soziale Kompetenzen und dies wird bereits in die Wiege gelegt. Für mich ist die Suche nach Erklärungen ein Symptom eines Mangels an nicht vermittelte oder erfahrene soziale Interaktionen. Dass es A.. gibt, wissen alle. Doch dass diese individuell verpackt daher kommen, erfahren leider viele auf eine sehr schmerzhafte Art und Weise. Wenn es hilft, dem einen Namen zu geben, dann ist es für mich in Ordnung. Und durch das sich Informieren lernt man auch sich selber besser kennen und versteht die Zusammenhänge mehr. Ich wäre froh gewesen, hätte man mich als Teenager mehr über Psychologie aufgeklärt anstatt mit dem Satz in allen Beziehungen gibt es Probleme abgefertigt. Und ich wäre froh gewesen, wenn ich früher meine Anteile besser verstanden hätte und die Konsequenzen aus meiner Vergangenheit. Denn es ist leider so, dass man sich die Partner unbewusst sucht und es viel mit einem selber zu tun hat. Dies müsste viel früher vermittelt werden. Auch diese Täuschungen und Manipulationen vom Partner waren mir gar nicht bewusst. Auch die Schwächen vom Partner und was das mit der Beziehung macht, war mir nicht klar. Also auch den Partner besser verstehen lernen und sich so selber die Möglichkeit zu geben, die entsprechende Entscheidungen treffen zu können. Ich glaube, dass dies der Kern vieler toxischer Beziehungen ist. Früher hat es auch Narzissten und Borderliner und was auch immer gegeben. Wir Menschen sind so. Jedoch sollten wir heute mehr denn je in der Lage sein, das fehlende Wissen über die verschiedenen Typen von Menschen und deren Ursprung zu verteilen.

13.04.2021 14:29 • x 3 #32


A


Trend oder Wahrheit? - Psychospielchen in der Beziehung

x 3


Acht
Zitat von BlackSwan:
Jedoch sollten wir heute mehr denn je in der Lage sein, das fehlende Wissen über die verschiedenen Typen von Menschen und deren Ursprung zu verteilen.

Sehe ich genauso, gerade weil Mobbing, Krieg und Gewalt jeglicher Coleur nirgendwo anders als in der menschlichen Psyche ihren Ursprung haben.

Zitat von BlackSwan:
Ich wäre froh gewesen, hätte man mich als Teenager mehr über Psychologie aufgeklärt anstatt mit dem Satz in allen Beziehungen gibt es Probleme abgefertigt.

Solche zementierten kollektiven Weisheiten sind da nicht gerade förderlich.

13.04.2021 14:38 • x 3 #33


L
Zitat von Acht:
Dein Vergleich zu Menschen mit PS hinkt gewaltig! Das sind nämlich keinesfalls nur Leute, die fein leserlich und für alle sichtbar Idiot auf der ...

Da frage ich mich nur: Woher kommen PS? Ist man da wirklich selber schuld? Auch bei den Beziehungen? Macht einer das wirklich bewusst mir dem Gedanken, dass man jetzt den Partner niedermacht?

13.04.2021 14:39 • #34


P
Zitat von Loid:
Tja, jetzt mache ich mich die ganze Zeit damit fertig und hinterfrage alle Sachen, die ich mache, weil ich Angst habe, dass ich narzisstisch Rüberkomme oder wieder manipuliere. (Dafür gehe ich auch zur Therapie.)


Zerfleische die bitte nicht. Ob du jetzt seelische Probleme hast oder nicht, eine Therapie ist nicht nur dazu da, dass du dich komplett *beep* machen sollst. Eine Therapie dient auch dazu, einen grösseren Weitblick zu bekommen, in Bezug auf Verhaltensweisen bei Menschen. Nicht nur bei dir, sondern auch bei anderen.

Als ich 1996 das erste Mal in einer psychosomatischen Klinik war, bekam ich durch Gruppentherapien ein völlig anderen Bezug zu Menschen. Es ist das Beste, was ich in meinem Leben bisher erfahren habe. Und bis heute bin ich froh, genau diesen Weitblick zu haben.

Seh die Therapie als eine gute Erfahrung in deinem Leben an, egal wieviel du daraus lernst

13.04.2021 14:45 • x 3 #35


B
Zitat von Loid:
Da frage ich mich nur: Woher kommen PS? Ist man da wirklich selber schuld? Auch bei den Beziehungen? Macht einer das wirklich bewusst mir dem Gedanken, dass man jetzt den Partner niedermacht?


Die meisten PS kommen aus der Kindheit. Ursache ist meistens emotionale Vernachlässigung. Das heisst nicht, dass diese Kinder per se vernachlässigt waren. Auch überfürsorgliche Eltern können dem Kind mit der Zeit eine PS auslösen. Die Psyche des Kindes hat auch Einfluss auf die Art und Weise, wie sich die PS entwickelt. Aber bei allen fehlt das psychologische und soziale Grundgerüst, wie man sich in der Umwelt gibt. Und ja, viele machen es bewusst, da sie damit Erfolg hatten. Es ist deren Überlebensstrategie. Wir haben auch unsere Strategien, wie wir mit Situationen, seien es gute oder schlechten, umgehen. Sie haben ihre und leider auf Kosten anderer.

Danach gibt es diejenige, deren PS auch eine diagnostizierte Krankheit ist. Diese kommen mit der Krankheit auf die Welt oder wurden durch Unfälle oder Suchtmittel psychisch krank.

13.04.2021 14:50 • x 2 #36


L
Zitat von BlackSwan:
Die meisten PS kommen aus der Kindheit. Ursache ist meistens emotionale Vernachlässigung. Das heisst nicht, dass diese Kinder per se vernachlässigt ...

Danke für die Antwort! Aber wissen sie auch damit, dass sie anderen schaden?

Also haben sie es leider nur so "gelernt"?

13.04.2021 14:53 • #37


B
Zitat von Loid:
Danke für die Antwort! Aber wissen sie auch damit, dass sie anderen schaden? Also haben sie es leider nur so gelernt?


Sie lösen Reaktionen mit deren Verhalten aus. Und das Gegenüber sagt ja, dass es nicht in Ordnung ist. Somit spätestens da müssten sie sich Gedanken machen, ob sie nicht an sich arbeiten müssten, um keinen weiteren Schaden anzurichten. Also sich entschuldigen und dann einen anderen Weg finden, wie die Beziehung harmonischer abläuft. Aber genau das passiert meistens nicht, denn sie gehen keine emotionale Bindung ein. Somit sind sie emotional distanziert und das Gegenüber ist für sei kein Mensch, den sie lieben. Sie wissen es, aber es ist ihnen egal, da ihnen der Mensch egal ist. Es kommt auf die PS drauf an. Aber meiner Erfahrung nach sind viele frustriert. Wieso auch immer. Und dem Gegenüber niederzumachen, gibt einem einen Ventil, diesem Frust Erleichterung zu verschaffen. Wenn man das mal herausgefunden hat ist es schwierig, damit aufzuhören. Wie beim Schokolade essen.

13.04.2021 15:01 • x 4 #38


Acht
Zitat von Loid:
a frage ich mich nur: Woher kommen PS? Ist man da wirklich selber schuld? Auch bei den Beziehungen? Macht einer das wirklich bewusst mir dem Gedanken, dass man jetzt den Partner niedermacht?

Das ist noch nicht gänzlichst geklärt, wobei man momentan davon ausgeht, dass Vererbung in Kombination mit frühkindlichen Fehlprägungen für so eine Störung verantwortlich sein könnten.

Absicht würde ich mit Ja und Nein beantworten. Das Gesamtmuster läuft automatisiert und unbewusst ab, die Handlungen sind aber durchaus bewusst gesteuert.

Letztendlich kennt das jeder ein Stück weit auch von sich selbst bspw. wenn dir im Nachgang auffällt, dass du dich gerade völlig daneben benommen hast. Während du dich daneben benimmst, sind die eigenen Launen für dich voll nachvollziehbar. Man ist dann aus seiner eigenen Perspektive heraus bockig, sauer und auch manchmal sogar absichtlich unfair. Wenn man wieder ein bisschen runtergekommen ist, reibt man sich verwundert über sich selbst die Augen und kann nur noch den Kopf schütteln, wie blöd und kindisch man sich gerade verhalten hat. Mein Erklärungsmodell ist, dass bei Menschen mit´ner PS, das bewusste settle nicht ausreichend möglich ist, weil die innere Entwicklung zur Stabilisierung auf irgendeiner Ebene nicht stattgefunden hat.

13.04.2021 15:01 • x 1 #39


Scheol
Zitat von Loid:
Hey! Ich möchte gerne ein Thema ansprechen. Es geht um psychische Krankheiten, die nach einer Trennung diagnostiziert werden - mit Anzeichen aus dem Internet und ohne einen Fachmann, der sich eigentlich die Person angucken müsste. Ich meine damit die Diagnosen wie zum Beispiel: Narzisst oder Gaslighting. (Sind mit ...



Wenn man bedenkt das es doppelt bis dreifach mehr Menschen auf der Welt gibt wie damals ,......gibt es vermutlich doppelt und dreifach spiele gestörte. Nicht kranke . Ein großer Unterschied.

Die Zahlen schwanken von 0,4 Prozent , bis in den USA zu 14 % Prozent die narzisstische Tendenzen haben.

Wir haben ,

narzisstische Züge ,

Narzisstisches verhalten.

Narzisstischepersönlichkeitsstörung.

Wer handelt noch so ? Ein traumatisierter Mensch kann egozentrisch handeln.

Wird somit in den Topf geworfen. Da ein traumatisierter , eine Diagnose BPS erhalten kann , wenn der Therapeut nicht erfahren ist.

Einige Trauma Spezialisten gehen davon aus , das jeder Mensch im Leben einmal traumatisierte wurde , oder sogar dieses Trauma ewig mit sich rum trägt.

Menschen mit ADHS handeln wohl zum Teil auch so......

Menschen mit BPS , handeln auch ähnlich......

Antisoziale Persönlichkeit

Usw.

Usw.

Usw.

Usw


An einen echten Narzissten zu kommen , ist denke ich eher selten , ABER , da diese oft genug 2,3,4 Frauen parallel schädigen ( notorische Fremdgänger , nicht alle ) , kann man die 0,4 Prozent bis 3 Prozent ( wenn ich mich jetzt nicht irre ) , mit 2,3,4 multiplizieren.

Wenn wir nun noch die bindungsängstler, bindungsvermeider mit in den Topf werfen , haben wir , lt. Stefanie Stahl , nochmals , 52 Prozent mehr , die sich toxisch verhalten können.


Leute vom Fach , sagen das ein Drittel der Gesellschaft nicht ganz rund läuft , und ein sehr auffälliges Verhalten an den Tag legt.

Also die Wahrscheinlichkeit , an einen Menschen zugeraten , der toxisch ist , ist nicht so unwahrscheinlich.

Das der Begriff Narzissmus inflationär benutz wird, da gebe ich dir recht .
Ähnlich wie der Begriff trigger , der meist völlig falsch benutz wird.

Professor Haller sprich davon das die Generation ab 1990 / 2000 sehr auffällig ist , was das Thema egozentrisch angeht.

Winterhoff äußert sich ähnlich.

Übrigens ist ghosting eine Verhaltensweise, die nicht nur von Narzissten , BPS angewandt wird.

Man sieht also das eine Diagnose allein für ein Fachmann schon schwer ist , und oft falsch gestellt wird.

Somit für den Laien oft unmöglich. Und eher eine Vermutung.

Der Betroffene sucht nach einem Grund des Scheiterns, meist im außen, weil er einfach etwas greifen möchte. Greifen , begreifen.

Wenn dieser versteht , das es nicht zu verstehen ist , und das es egal ist was im außen gewesen ist, ist es wichtig das der Betroffene sich zu sich wendet , und sich hinterfragt , warum habe ich das mitgemacht , mit mir machen lassen.

Weil das ist der Zeitpunkt wo der Betroffene sich Antworten geben könnte. Was oft schwerfällt aber eben nicht unmöglich ist.
Nur so lernt der Betroffene, hoffentlich.

13.04.2021 15:03 • x 6 #40


Cienne
Es kann helfen, auf Fragen ein paar Antworten zu kriegen. Aber das Pathologisieren kann auch einen dazu bringen, in einem Teufelskreis stecken zubleiben. Manchmal ist die Einstellung Er/Sie war halt ein Idiot gesünder, als sich den Kopf zu zerbrechen, dass er/sie ja nichts dafür kann und vielleicht wird er irgendwann gesund bzw. wird an sich arbeiten blabla.

Und dann vergisst man sich auch mal ganz schnell und merkt nicht, dass man mal aus dem Ganzen aussteigen sollte, wenn es nicht passt. Egal ob PS, Krankheit oder sonst was. Vielleicht muss man eher annehmen, dass der andere nun mal so ist, wie er ist, eben zusammen mit einer Störung oder Krankheit, die nie weggehen wird. Und dann kann man auf sich selbst schauen, wieso man da wirklich noch so stark dran hängt und sich den Kopf zerbricht.

13.04.2021 15:06 • x 5 #41


D
Zitat von Scheol:
Das der Begriff Narzissmus inflationär benutz wird, da gebe ich dir recht .
Ähnlich wie der Begriff trigger , der meist völlig falsch benutz wird.


Aber es klingt doch immer so schön wichtig und interessant!

13.04.2021 15:07 • x 1 #42


Scheol
Zitat von Cienne:
Es kann helfen, auf Fragen ein paar Antworten zu kriegen. Aber das Pathologisieren kann auch einen dazu bringen, in einem Teufelskreis stecken zubleiben. Manchmal ist die Einstellung Er/Sie war halt ein Idiot gesünder, als sich den Kopf zu zerbrechen, dass er/sie ja nichts dafür kann und vielleicht wird ...


Richtig , eben ein @rsch oder hat nicht gepasst .

Wobei das letzte so gut wie gar nicht mehr in Erwägung gezogen wird finde ich.

13.04.2021 15:08 • x 2 #43


Cienne
Zitat von Scheol:
Wobei das letzte so gut wie gar nicht mehr in Erwägung gezogen wird finde ich.

Tut ja auch sehr weh, wenn man sich das eingesteht Wobei es hilft, wenn man sich auch sagt, es hat für einen SELBST nicht gepasst, nicht nur andersherum.

13.04.2021 15:15 • x 1 #44


B
Zitat von Cienne:
Tut ja auch sehr weh, wenn man sich das eingesteht Wobei es hilft, wenn man sich auch sagt, es hat für einen SELBST nicht gepasst, nicht nur andersherum.


Diese Erkenntnis ist, währenddem man sich in einer toxischen Beziehung befindet, kaum möglich zu machen. Diese kommt erst, wenn man die ehemalige Beziehung verarbeitet hat. Und auch das Bewusstsein erreicht hat, was man im Leben will und dass dies die Beziehung nie hätte erfüllen können. Es braucht eine gewisse Reife.

13.04.2021 15:23 • x 3 #45


A


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