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Ist fremdgehen heute Trend?

A
Hallo,
ich selbst komme aus einer 2,5 jährigen Beziehung und bin immer noch am trauern. Mein Ex-Partner hat mich schon einmal hintergangen und auch öfter angelogen. Ich finde es erschreckend wie oft auch hier über dieses Thema gesprochen wird. Auch im Freundes- und Bekanntenkreis höre ich oft schockierende Geschichten. Überall und ständig! Ich finde das total frustrierend und habe Angst jetzt schon mit fast 30 völlig verbittert zu werden und Beziehungen zu verteufeln. Und zu sagen es sind nicht alle so. Naja ich müsste jetzt sehr lange überlegen in welcher Beziehung keine Probleme solcher Art vorkommen. Ich selbst bin ein treuer Mensch und habe so etwas noch nie getan und habe in meiner Beziehung auch nie an sowas gedacht. Irgendwie versteh ich die Welt nicht mehr!

Ich wollte es einfach nur mal loswerden. Vielleicht hat jmd was dazu zu sagen.

11.06.2015 06:42 • x 1 #1


R
Das gab es doch schon immer.....
Ich behaupte, es passiert 90% der Menschen, dass sie mindestens ein mal im Leben einer Person begegnen, mit der sie sich vorstellen könnten, fremd zu gehen.
Ob es dann wirklich passiert, hängt wahrscheinlich von der Stärke der Anziehungskraft und dem Mut der Beteiligten Personen ab.
Man kann das fast nicht steuern....
Ja, die Gesellschaft verteufelt es, aber es ist nunmal menschlich und es passiert.

11.06.2015 07:17 • #2


A


Ist fremdgehen heute Trend?

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K
du selbst hast es ja eigentlich schon beantwortet, sagst von dir du bist ein ehrlicher Mensch und davon gibt es auch andere. Ich würde auch nicht alles in einen Topf werfen, nicht alle Menschen die betrügen sind schlechte oder unehrliche Menschen, verfolgen damit arglistige Hintergedanken oder so, glaube sogar die wenigsten sind so.
Betrogen wurdee sich schon immer ähnloich viel, vielleicht zu Zeiten als Frauen weniger offen zu ihrere S.ualität standen als heute noch mehr. Der Unterscheid ist, dass jetzt mehr darüber geedet wird und hier natülich im Speziellen.

11.06.2015 07:20 • #3


A
Ach, das gab es doch schon immer. Der einzige Unterschied ist, dass wir a) die Möglichkeit haben, uns einen Partner auszusuchen und uns gegebenenfalls auch zu trennen. Und b) dass der Wahn vorherrscht, zu einer Beziehung gehört schonungslose Offenkeit. Ich bin der Meinung, wenn jemand ein Ausrutscher passiert, dann hat er das gefälligst mit sich selbst auszumachen und die Klappe zu halten. Alles andere ist Abgabe von Verantwortung über die eigene Tat. Aber bitte..

Ich finde, unsere Generation(en) haben einmal Cinderella zuviel gesehen. Treue in der Ehe - und davor spielte sich für die Frau kaum was ab - bezog sich früher ohnehin fast ausschließlich auf die Treue der Ehefrau, um Kuckuckskinder zu vermeiden. Da aber über 30% der Bevölkerung aus finanziellen Gründen gar nicht heiraten durfte, stand genug Material zur Verfügung. Das ist jetzt erst gut 120 Jahre her. In der griechischen Antike wiederum wurde teilweise sehr offen an die Sache herangegangen. Zudem kommt, dass wir heute viel länger leben - dh, die ursprüngliche Ehe war vielleicht auf 15 Jahre ausgelegt - nicht 50.

Ich habe das mit der Treue auch einmal anders gesehen. Heute meine ich aber, dass die monopolistische Inbesitznahme des Körpers und der S. eines anderen Menschen über einen soo langen Zeitraum einfach kaum realisierbar - und vermutlich auch gar nicht gesund ist. Hier liest man über so viel Leid und Bitterkeit - man gesteht sich aber nicht ein, dass jahrzehntelang nur einen einzigen Zugang zur S. zu haben für die meisten Menschen irgendwann eher Bürde als Glück ist. So tickt der Mensch - zumindest die meisten. Da kann man Disney-Filme gucken, wie man will.

Bitterkeit entsteht nur, weil die Realität mit den eigenen Wunschvorstellungen korreliert. Erkennt man die Wirklichkeit wie sie ist und nimmt sie hin, verbittert man nicht. Der Himmel ist eben blau und nicht rosa, was solls. Wobei ich 2,5 Jahre schon etwas kurz finde, um da schon fremd zu gehen. Mein Plädoyer war eher auf jahrzehntelange Partnerschaften ausgelegt.

Körperliche Treue ist für mich nicht mehr das A und O, ich würde es aber auch nicht wissen wollen. Was relevant ist ist die seelische Treue. Dass ein Lebenspartner Freund und Helfer bleibt, gerade, wenn Kinder da sind. Aber das ist ja eine ganz andere Geschichte.

11.06.2015 08:11 • x 7 #4


cilli54
guten Morgen,

@Arnika
Da geht es doch eigentlich schon los! Die Wertvorstellungen einer Partnerschaft sind bei jedem anders.
Der Werte-Verlust unserer Gesellschaft ist ein echtes Problem. Ich las neulich mal wieder einen durchaus interessanten Artikel über die Gesellschaft und die Narzissten,die sich mittlerweile immer mehr auch in der Politik befinden.
Unsere Gesellschaft ist überdrüssig und dekadent geworden. Wertschätzung gegenüber anderen ist mittlerweile eine Rarität geworden,sei es am Arbeitsplatz oder...was ich noch viel schlimmer finde..in der Partnerschaft.
Nicht umsonst gibt es unzählige Partnerschaftsbörsen und nirgendwo wird mehr gelogen als dort!
Man nimmt sich,was man will...wenn der Auserkorene nicht mehr den Ansprüchen genügt,nimmt man sich halt den Nächsten. Es ist ja sooo einfach heute!
Andererseits sind hier viele Menschen,die wohl doch noch so etwas wie Moral kennen,und genau selbigen gilt es zu helfen.
Sonst bräuchten wir dieses Forum hier nicht mehr
Ich habe auch Schwierigkeiten an Monogamie zu glauben....das Problem liegt meines Erachtens aber darin begründet,dass sehr viele Menschen gar nicht mehr wissen was Empathie ist...geschweige denn Liebe.
Wer liebt..der geht nicht fremd!
Jedoch...wer liebt heute noch?

liebe Grüsse
Cilli

11.06.2015 08:56 • x 2 #5


T
Hallo Chilli54,

deine Sichtweise finde ich einseitig. Aber ja, jeder ist anders.
Arnikas Beitrag gefällt mir hingegen gut. Ich finde auch jeder ist in erster Linie füs sch selbst verantwortlich, für sein Tun und Nichttun.

Ich selbst würde auch lieber nichts wissen wollen, wenn es ein Ausrutscher ist/war.

Theresa

11.06.2015 09:07 • #6


L
Macht es für euch einen Unterschied ob es ein einmaliger Ausrutscher ist , oder ob euer Partner über längere Zeit Ausrutscher hat ?
Was bedeutet für euch ein Ausrutscher?

11.06.2015 09:10 • #7


A
Ich weiß nicht, wann hat es denn diese hehren Wertvorstellungen und deren Umsetzung gegeben? In der Renaissance? In Pompeji in der Antike? Unter Ludwig, dem 14.? 1938 in Deutschland? Ich glaube, wir machen uns da was vor.

Wertschätzung privat wie beruflich gegenüber anderen sei im Niedergang? Das erzähl mal einem Bäuerlein im Mittelalter. Oder einem Fräulein im 18. Jhd, das rein aus Standesdünkeln verschachert wurde. Oder einem Fabriksarbeiter im 19. Jhd. Oder einem Skla. in den Südstaaten. Oder einem Schneider im 12. Jahrhundert. Oder einer Magd im 9. Jhd. Überlegt dir mal nur mal ernsthaft, wie deine Ururgroßmutter ihr Leben fristete..

Moral und Anstand? Wann denn? Wo denn? In allen Menschengeschlechtern wurde gelogen und betrogen und ausgenutzt. Meist im ganz großen Stil. Wer das nicht sehen will, träumt von einer guten alten Zeit oder einer brave new world, die es so nie gegeben hat und nie geben wird. Da gibts keine Trends, das ist halt leider einfach so. Da haben wir jetzt grad in Westeuropa im 21. Jhd. ohnehin noch sehr sehr viel Glück gehabt..

Der Unterschied zwischen einem Ausrutscher und einer Liebesbeziehung ist der: Ersteres ist rein körperlich, wenn Liebe im Spiel ist, fehlt mehr in der Ursprungs-Partnerschaft. Ein Ausrutscher gefährdet eine Beziehung nicht. Wenn eine Liebesaffäre entsteht, liegt mehr im Argen.

11.06.2015 09:17 • x 1 #8


K
für mich macht das einen Unterschied. Einer einmaligen Sache gestehe ich sowas wie den Eifer des gefechts zu, etwas das nichts mit Liebe oder vielleicht nichtmal mit der betreffenden person zu tun hat, sondern sich aus einer besonderen Situation heraus ergibt.
Jemanden wiederholt zu treffen ist eine absichtliche Willkenserklärung die definitv bewusst stattfindet und die auch an die person gebunden ist, mit der man sich trifft.
So zumindest meine Sicht.

11.06.2015 09:23 • #9


cilli54
Das meinte ich ja...was ist ein Ausrutscher?

Lach...in der Regel kommt dann ein zweiter und ein Dritter hinterher!
Moral scheinen nicht mehr viele Menschen zu kennen. Ein Werteverfall der Gesellschaft halt!
Wenn ich eine Partnerschaft eingehe,dann gehört dazu auch Treue...so einfach ist das!

11.06.2015 09:23 • x 1 #10


L
Wie ihr in meinem Thread ja lesen könnt hat mein jetzt Ex Freund immer wieder S. mit Personen aus seiner Vergangenheit. Also auch mit Ex Freundinen.
Ist es tatsächlich so dass man sich heutzutage mit sowas anfreunden muss?

11.06.2015 09:26 • #11


V
Treue auf Lebenszeit ist schwierig. Dies setzt eine 1A Beziehung voraus, mit zwei reifen Partnern, die wissen was sie wollen und an dieser Beziehung jeden Tag arbeiten.

Wenn ein Partner merkt, dass es ihm s.uell zu anderen Menschen hinzieht oder er das braucht, steht es ihm frei, dass offen in seiner Beziehung zu thematisieren. Im Glücksfall ergeht es beiden Partner so und man kann eine offene Beziehung führen, andernfalls trennt man sich, wenn man keinen Kompromiss findet. An der Stelle muss ich dann für mich abwegen, was mir wichtiger ist.

Sobald ich aber etwas heimlich mache und meinen Partner letztendlich belüge / betrüge, bricht das Vertrauen, wohl die wichtigste Säule in einer Beziehung, neben der Leidenschaft.

Ich unterscheide auch zwischen Seitensprung und Affäre. Ein Seitensprung begehe ich aus Lust. Gestehe ich das meinem Partner, stehen die Chancen gut, dass man das Thema noch gut klären kann: Was fehlt in unserer Beziehung? Öffnen wir unsere Beziehung? Haben wir noch eine Zukunft? Was sind unsere Probleme?

Gehe ich aber andauernd heimlich fremd, bin ich einfach feige und hintergehe mutwillig meinen Partner, der mir ja blind vertraut. Es gibt auch keine Chance an der Beziehung zu arbeiten, weil die Probleme nicht thematisiert werden.

Weiterhin gibt es die Affären, häufig mit Gefühlen. Ich betrüge meinen Partner nicht nur körperlich, sondern auch emotional, über einen langen Zeitraum hinweg. In meinen Augen unverzeihlich.

Fehler passieren und sind menschlich ( Seitensprung ), aber ein dauerhaftes lügen und betrügen ( Affäre / wiederholende Seitensprünge ), sind charakterlos und unbeschreiblich unfair gegenüber dem Partner.

11.06.2015 09:28 • x 3 #12


cilli54
Nein Arnika,
das ist kein Traum!
Das nennt sich einfach nur Moral! Ich habe eine andere Erziehung genossen,wo Moral und Liebe eine gewichtige Rolle spielten.
Wenn man mal ganz ehrlich ist....in einer Partnerschaft wird ja auch das S..u.e.l.l.e erst richtig schön,wenn man sich lange kennt und sich vertraut!
Was bringt mir so ein ons? Der dient doch nur dazu,das eigene Ego aufzupolieren,lach
Unterm Strich gesehen,war das doch meistens nur eine Lachnummer
Aber da wären wir dann wieder bei dem Thema Liebe....oder?

11.06.2015 09:29 • #13


G
Ich kenne Menschen, die leiden! Sie lieben ihren Partner aber der Andere wird sich nicht ändern, sich Gedanken machen, er verharrt in Verhaltensweisen.
Diese Menschen wollen nicht verlassen aber sie haben Emotionen und Sehnsüchte.
Zudem hält auch der Andere beharrlich fest.
Die Konsequenz der Psyche ist dann auszuweichen und zu kompensieren.
Dies in Form einer neuen Liebe mit Projektion von Wünschen oder Kompensation.

11.06.2015 09:33 • #14


L
So sehe ich es auch.
Die Person mit der ich geredet habe, war seine Ex. Sie hat mir gesagt sie hat damals gleich bemerkt was er tut und ihm eine offene Beziehung vorgeschlagen. Das wollte er nicht. Seit wir zusammen sind , vom ersten Monat an haben sie sich ein Jahr regelmäßig getroffen... Das es nur S. war denke ich kaum. Sie hat mir erzählt, dass er ihr öfter gesagt hat das er Gefühle für sie hat aber sich keine Partnrrschaft mehr mit ihr vorstellen kann. Sie behauptet sie hätte es dann beendet... Die treffen waren immer genau geplant, mindestens eine Woche vorher. Also kein Ausrutscher.
Das beste an der Sache ist : Für mich hat er diese Frau damals verlassen ... Und dann sich weiter mit ihr getroffen. Das verstehe ich wirklich nicht. Ich bin nach 2 Monaten zu ihm gezogen ich hatte nie das Gefühl das ihn so schnell etwas fehlt.

11.06.2015 09:33 • #15


A


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