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Trennung aufgrund der Religion

B
Zitat von GastGast:
@Bumich:
Ich bin kein Atheist, das würde heißen ich bin überzeugt davon, dass es keinen Gott gibt. Ich bin Agnostiker, d.h. ich denke dass ich keine Ahnung habe ob es nun einen Gott gibt oder nicht.
Im Koran ist ziemlich deutlich geschrieben dass ein Moslem nur mit einer gläubigen Frau (die an einen einzigen Gott glaubt) zusammen sein darf. Alles andere ist Sünde.
Nicht ich bin die Sünde, sondern er begeht eine Sünde.


Verstehe. So ein Irrsinn. Dann sind wir alle per se Agnostiker. Egal was man auch über sich denkt, niemand hat ne Ahnung. Der unterschied ist, manche sehen es ein und andere machen sich und anderen was vor. Ahnung von Religion und Gott, welch Irrsinn. Dann wäre es keine Religion, sondern Wissenschaft. Wissenschaft ist ergründlich. Religion ist wie wir selbst, unergründlich.

Alle heiligen Schriften sind Auslegungssache und ich zweifel das dass so da steht. Habe es aber auch nicht gelesen. Aber um des Friedenswillen denkst dir eine aus oder bedienst dich an den unzählbaren Gottheitenrepertoire. Muss man halt mal etwas flexibel und fantasievoll - kreativ werden. Kannst froh sein das du dir die religion noch aussuchen darfst und er sie dir nicht vorschreibt. Im Grunde verlangt er nur das was alle von dir verlangen. Ihnen etwas vorzuspielen. Dann hat er seinen blöden Willen und du deine Ruhe. Aber was denkt er sich als nächstes aus? Man weiss es nicht.

23.11.2020 12:53 • #31


FrauDrachin
Zitat von GastGast:
Das bedeutet dass ich ihm Herzen daran glaube dass es einen Gott gibt, der alles erschaffen hat.
Ich schließe das nicht aus. Aber glauben tu ich es auch nicht.


Da bist du ja in einer ganz schönen Zwickmühle. Das stell ich mir wirklich super ätzend vor. Es passt, und dann sowas. Es macht mich gerade sehr traurig, dass diese Alte-Männer-Religionen immer noch so eine zerstörerische Macht haben. Dem würde ich mich im Leben nicht unterwerfen wollen, dann ich denke, bei diesen großen, patriarchalen Religionen geht es vor allem um Macht. Letztlich würdest du dich einem ganzen Werte- und Regelsystem unterwerfen, hinter dem du nicht stehst, Werte, die ihr nicht gemeinsam für euch beide anerkannt habt, sondern die rein von außen übergestülpt sind.

Letztlich hast du ja schon deine Antwort selber gegeben, einer Konfession angehören reicht ihm nicht, und im Herzen etwas glauben, was man nicht tut, ist unmöglich und die Beziehung auf Basis einer Lüge weiterführen, noch dazu auf Basis einer so offensichtichen Lüge, ist vermutlich auch keine gute Idee.

Auf eine gewisse Art ist er genauso zu bemitleiden, dass er innerlich so verbogen und so ideologiesiert ist, dass er glaubt, den Glauben über sein Glück stellen zu müssen...
Das ist es letztlich auch, was mich sehr nachdenklich machen würde: willst du, dass die Religion so einen Einfluß auf euer Leben hat? Willst du, dass deine Kinder evtl. genauso indoktriniert werden?
Ich bin selber katholisch aufgewachsen, dachte immer, ich hätte kein Problem damit, auch wenn ich das für mich nicht mehr anerkenne. Aber manchmal zu sehen, wie die Kinder schon im Kindergarten (natürlich kirchlich...), da in eine Richtung gedrängt werden... Und den Islam stelle ich mir da als nochmal ganz anderes Kaliber vor.

23.11.2020 12:54 • x 4 #32


A


Trennung aufgrund der Religion

x 3


FrauDrachin
Noch ne Idee, in Richtung Bumich:
Es gibt ja beim Christentum (und vermutlich auch beim Islam und beim Judentum) jede Menge kleiner Splittergruppen, mit im Detail doch sehr unterschiedlichen Vorstellungen... Vielleicht kannst du dich mit einer davon anfreunden ohne dich verbiegen zu müssen, damit den Buchstaben ohne Lüge genüge getan wird.

Es bleibt aber dabei, dass sein Glaube weiterhin eine für meinen Geschmack viel zu große Macht über eure Familie hätte...

23.11.2020 13:11 • x 1 #33


Wurstmopped
Er wünscht sich das die TE irgendeinen Glauben annimmt, am liebsten und da bin ich kein Prophet, seinen.
Ich verstehe jedoch nicht, was das mit der eigentlichen Beziehung zu tun hat.
Die TE wird ihm ja beim Kennenlernen nicht vorgemacht haben, dass sie gläubig ist.
Und wenn das für ihn so einen hohen Stellenwert hat, dann überrascht die doch verspätete Intervention seinerseits umso mehr!
Ist es ein kulturelles oder vielleicht nicht vielmehr familiäres Problem?
Wenn man den Schritt zum Glauben aus Liebe zum Partner geht, dann ist Gefahr auch gegeben, dass der Partner die Befolgung der Glaubensregeln einfordert und er nicht versteht, dass man diesen Schritt aus Liebe zu ihm und nicht aus Liebe zum Glauben gegangen ist.
Konflikte und Enttäuschung sind vorprogrammiert.
Wenn die TE kein Problem damit hat, wenn er seinem Glauben ausübt, dann sollte er kein Problem damit haben, dass sie eben nicht nur einem Gott oder überhaupt irgendeinem Gott folgen möchte.
Glaubt er, dass macht sie zu einem schlechteren Menschen? Ich weiß nicht, mir kommt der Wunsch des Mannes eher wie eine emotionale Erpressung vor?

23.11.2020 13:30 • x 5 #34


G
Zitat:


Ja er hätte nicht mit mir zusammen kommen dürfen, es ist aber nunmal passiert. Natürlich ist das enttäuschend. Jetzt haben wir den Salat und müssen versuchen da irgendwie wieder rauszukommen.

Was in seinem Kopf vorgegangen ist als er mit mir zusammen gekommen ist weiß ich nicht, das weiß nur er. Nachdem ich sagen kann dass ich mir niemals einen solchen Partner auch nur erträumt hätte, sehe ich auch keinen Grund hier irgendwelche Vermutungen aufzustellen oder ihn schlecht zu reden. Er ist ein lieber Mensch, er ist halt religiös und der Koran ist da ziemlich eindeutig.

Das hat nichts mit einer emotionalen Erpressung zu tun, auch wenn es sich so anfühlen mag.
In meiner Welt gibt es keine Sünden und keine Strafen, aber in seiner halt schon. Wenn man sich versucht da hineinzuversetzen kann man seine Zwickmühle auch verstehen.

Meine Frage ist nur, wie geht man damit um und wie kommt man darüber hinweg?
Könnte ich glücklich werden wenn ich ihn zur Beruhigung seines Gewissens anlüge? Vor allem, könnte ich dauerhaft damit glücklich werden? Ich denke nein aber irgendwie hoffe ich doch noch auf ein Wunder.

23.11.2020 13:42 • #35


Wurstmopped
Zitat von GastGast:

Ja er hätte nicht mit mir zusammen kommen dürfen, es ist aber nunmal passiert. Natürlich ist das enttäuschend. Jetzt haben wir den Salat und müssen versuchen da irgendwie wieder rauszukommen.

Was in seinem Kopf vorgegangen ist als er mit mir zusammen gekommen ist weiß ich nicht, das weiß nur er. Nachdem ich sagen kann dass ich mir niemals einen solchen Partner auch nur erträumt hätte, sehe ich auch keinen Grund hier irgendwelche Vermutungen aufzustellen oder ihn schlecht zu reden. Er ist ein lieber Mensch, er ist halt religiös und der Koran ist da ziemlich eindeutig.

Das hat nichts mit einer emotionalen Erpressung zu tun, auch wenn es sich so anfühlen mag.
In meiner Welt gibt es keine Sünden und keine Strafen, aber in seiner halt schon. Wenn man sich versucht da hineinzuversetzen kann man seine Zwickmühle auch verstehen.

Meine Frage ist nur, wie geht man damit um und wie kommt man darüber hinweg?
Könnte ich glücklich werden wenn ich ihn zur Beruhigung seines Gewissens anlüge? Vor allem, könnte ich dauerhaft damit glücklich werden? Ich denke nein aber irgendwie hoffe ich doch noch auf ein Wunder.


Nun ja, da muss er sich halt entscheiden, Du oder der Koran.
Aus deiner Sicht geht beides, er hat das Problem und er macht es geschickt zu Deinem, weil er weiß dass du ihn liebst.
Und das ist nicht OK!
Und genau das würde ich ihm sagen.

23.11.2020 13:48 • x 4 #36


Kummerkasten007
Zitat von Kummerkasten007:
Hat er einen starke Bindung zu seiner Familie?
Kennst Du diese? Wie bist Du aufgenommen worden?


Und wie lange seid ihr zusammen? Wie alt seid ihr beiden?

23.11.2020 13:55 • x 1 #37


S
Zitat von GastGast:
Was in seinem Kopf vorgegangen ist als er mit mir zusammen gekommen ist weiß ich nicht, das weiß nur er. Nachdem ich sagen kann dass ich mir niemals einen solchen Partner auch nur erträumt hätte, sehe ich auch keinen Grund hier irgendwelche Vermutungen aufzustellen oder ihn schlecht zu reden. Er ist ein lieber Mensch, er ist halt religiös und der Koran ist da ziemlich eindeutig.


Sorry, aber da gibt es gar nichts schlechtzureden, das sind nüchterne Fakten:

Eine Beziehung mit S e x mit einer Ungläubigen ist ja keine Sünde. Eine Ungläubige ist eh laut Koran wertlos.
Erst wenn es um heiraten und Kinder kriegen geht, ist halt nur noch eine gläubige Muslima gefragt oder notfalls eine Frau, die bereitwillig zum Islam konvertiert.
So einfach ist es.
Da ist dann der Druck der Religion und Familie stärker als die Gefühle vorher.

23.11.2020 13:57 • x 6 #38


W
Zitat von GastGast:
Meine Frage ist nur, wie geht man damit um und wie kommt man darüber hinweg?


Ich käme darüber hinweg, in dem ich mir vorhalte, dass ein Mensch dem sein Glaube wichtiger ist als ich, nicht zu mir passt.

Dass ich mit jmd, dem erst jetzt einfällt, wie ich mich zu verhalten habe, obwohl ich von Anfang an mit offenen Karten gespielt habe, nicht mein Leben verbringen möchte.

Die Frage ist doch: Kannst Du mit so einem Mann glücklich werden?

Sein Gewissen kann nur er beruhigen. Und wenn er das auf Deinen Schultern tut, weiß Du doch auch woran zu bist.

Ich weiß, dass willst Du nicht hören. Für mich klingt Deine Sichtweise von ihn sehr idealisiert. Kann schon sein, dass es gut passt zwischen Euch. Aber eine Glaubensfrage in so ne Höhe zu hängen wie er es tut? Ernsthaft? Wie passt das zu Deinem Nicht-Glauben?

Zitat von GastGast:
Nachdem ich sagen kann dass ich mir niemals einen solchen Partner auch nur erträumt hätte


Was machte den solchen Partner denn aus? Diese Glaubensgeschichte ist finde ich schon harter Tobak. Und nicht nur irgendeine Lapalie. Was passt denn so gut?

23.11.2020 13:58 • x 3 #39


G
Naja das Problem haben wir beide. Damit er auf Dauer glücklich sein kann müsste ich gläubig werden und damit ich auf Dauer nicht unglücklich werde müsste er weniger religiös werden.
Also so oder so müsste sich einer von uns ändern.
Und wenn man sich für einen Menschen ändert, nur weil man ihn liebt, dann ist doch die Wahrscheinlichkeit hoch dass man nach einigen Jahren merkt, dass man nicht glücklich ist, oder? Kann ich mir vorstellen.

So oder so finde ich, muss hier niemand über ihn urteilen ohne ihn zu kennen. Er ist ein netter Mensch, wir haben ein Problem und ich bin einfach nur auf der Suche nach einer Lösung oder nach Erfahrungsberichten...
Wenn er manipulativ, erpresserisch oder fanatisch wäre, dann wäre ich längst weg - für sowas bin ich zu alt

23.11.2020 14:09 • x 1 #40


I
Zitat von GastGast:
Ich trinke nicht und habe mir immer einen Mann gewünscht, der auch nicht trinkt.
Ich mag es nicht wenn mein Partner weibliche Freundinnen hat - versteht er und sieht er genauso.
Auch was die Kindererziehung angeht sind wir exakt der gleichen Meinung,

Das sind alles Dinge, die passen, weil der Kopf es als 'vernünftig' sieht.
Das alleine erklärt mir aber nicht den Begriff 'Liebe'.
In der Liebe fühlt man sich vor allem im Herzen nahe, das heißt für mich, dass gerade so elementar wichtige Denkmodelle wie Glaubens- oder Weltanschauungen übereinstimmen müssen. Das wäre mir viel wichtiger als Äußerlichkeiten, wie Alk. trinken oder bestimmte Freundschaften zu pflegen, solche Dinge unterliegen eh der Wandlung.
Zumindest ich persönlich könnte ich mich einer Person die in Glaubensfragen anders denkt niemals wirklich nahe und aufgefangen fühlen. Dann würde immer eine tiefe Kluft zwischen uns sein, egal wie gut es ansonsten passt.

Zitat von GastGast:
er dachte halt ich würde gläubig werden

Wie kann man denn denken, dass jemand einem anderen zuliebe gläubig 'werden' kann?
Glaube ist eine Überzeugung, die man entweder hat oder nicht hat. Man kann sich überzeugen lassen, aber niemals jemandem 'zuliebe'. Das wäre dann keine wirkliche Überzeugung, auch wenn sie sehr oft Äußeres Umständen zuliebe praktiziert wird.
Die wirkliche innere Verbundenheit wird damit nicht hergestellt.

Zitat von Bumich:
Und Glauben hat auch gar nix mit dem Kopf zu tun. Glauben kommt von innen, nicht aus dem Kopf.

So ist es .
Dir bleibt nur, mal dein Herz zu befragen, ob das was dich mit ihm verbindet, dir das wert sein kann deine inneren Überzeugungen aufzugeben.

Er stellt seine Religion über seine Verbindung zu dir.
Oder glaubt du, er würde dich noch genauso 'lieben', wenn du mal andere Ansichten zu bestimmten Themen wie beispielsweise der Kindererziehung hast als er? Oder wenn du zu einem Mann eine Freundschaft pflegen möchtest?

23.11.2020 14:34 • x 6 #41


W
Zitat von GastGast:
Damit er auf Dauer glücklich sein kann müsste ich gläubig werden und damit ich auf Dauer nicht unglücklich werde müsste er weniger religiös werden.
Also so oder so müsste sich einer von uns ändern.


Liebe heißt aber doch nicht, verändere Dich, bis es passt. Sondern so wie Du bist, will ich Dich.

Was macht dieses solch einen Partner denn aus?

Was außer er trinkt keinen Alk und hat keine weilichen Freundinnen (was ich viel unwichtiger finde wie den Glauben) macht ihn denn aus?

(by the way: Dass er keine weiblichen Freundinnen haben soll, sagt mehr über Dich als über ihn. Sein Glaube und Dich verändern zu wollen, ist viel aussagekräftiger)

23.11.2020 14:37 • x 3 #42


I
Zitat von willan:
by the way: Dass er keine weiblichen Freundinnen haben soll, sagt mehr über Dich als über ihn. Sein Glaube und Dich verändern zu wollen, ist viel aussagekräftiger)

Ja, das waren auch schon meine Gedanken ....

23.11.2020 14:41 • #43


G
[quote][/quote]

Nein, Liebe versucht nicht zu verändern, das ist auch keine Voraussetzung für seine Liebe.
In seinem Leben gibt es die Religion und sehr viele Regeln, die er befolgen muss. Das ist seine Wahrheit, das ist die Welt in der er lebt. Unsere Beziehung ist in seinen Augen nunmal trotz Liebe verboten. Wenn man nicht streng gläubig ist versteht man das nicht.

Grundsätzlich passen wir in vielerlei Hinsicht gut zusammen, die o.g. Punkte habe ich hervorgehoben, da es hier bestimmt bei Paaren mit unterschiedlichen Glaubensansätzen oft zu Konflikten kommen kann - diese sehe ich bei uns nicht.
Ich glaube nicht dass es irgendwen interessiert wenn ich hier jetzt eine Liebesgeschichte aufschreibe

Dass er keine weiblichen Freunde haben soll und ich keine männlichen sagt lediglich aus, dass wir uns in dem Punkt einig sind, mehr nicht. Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Vorstellungen von einer guten Beziehung.
Niemand ist davor gewappnet sich nach langen Jahren in der gleichen Beziehung neu zu verlieben, deswegen lebt man in meinen Augen friedlicher wenn man da einfach Abstand hält - sehe auch nichts Befremdliches darin.
Dass andere damit nicht glücklich wären verstehe ich, muss sich halt jeder den Partner suchen der da passt - dann gibt es auch keinen Streit und niemand fühlt sich eingeschränkt.

23.11.2020 14:51 • #44


Wurstmopped
Zitat von GastGast:
Dass andere damit nicht glücklich wären verstehe ich, muss sich halt jeder den Partner suchen der da passt - dann gibt es auch keinen Streit und niemand fühlt sich eingeschränkt.

Das ist die Antwort auf Deine Fragen!
Hast du dir selbst gegeben.
Die Liebe kann gegen den, seinen Glauben nicht befrieden oder besser gesagt sie reicht halt nicht aus.
Ist traurig, aber es gibt halt Konstellationen die passen nicht zusammen und stehen sich im Weg.

23.11.2020 15:13 • x 4 #45


A


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