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Trennung des Partners / Arbeit - schlechtes Timing

scallisia
@Tempi
Ach, nun hör mal auf. Da werde ich ja ganz rot. Aber weißt du was? Statt das so abzutun wie sonst und dann zu sagen: ach quatsch, nehme ich das jetzt mal so an. Vielen Dank dafür

25.01.2018 09:20 • x 2 #1126


G
Liebe @scallisia

Nur kurz, hab gerade nicht die Zeit.

Meine große hat mir sehr schnell nach der Trennung gesagt, dass mein Ex ne Pfeife ist. 'Mama, der ist voller komplexe und hat kein Selbstbewusstsein. Der hat dich wie ein Stein runter gezogen. Du brauchst jemanden an deiner Seite, der dich nicht runter zieht'.

Auch sagten mir beide Kinder, dass ich immer so angespannt war und den Frust an ihnen ausgelassen habe.

Das war mir gar nicht bewusst. Ich war oft angespannt wegen dem ganzen Streit mit meinem Ex, aber das meine Kinder das so klar benennen konnten, hat mich sehr verblüfft.

Meine Kinder haben Dinge wahr genommen und benannt, die ich nicht wahrnehmen konnte oder wollte.

Ich sehe es nicht wirklich als Chance, dass ich durch solche Schmerzen und Trauer muss um etwas an mir zu erkennen.

Ich fand mich ok so wie ich war. Jetzt finde ich mich... Keine Ahnung...

Ich suche Liebe und es bricht mir fast das Genick, dass ich keine Liebe habe... Ich bin wohl noch nicht soweit wie du um zu erkennen, dass diese Liebe nicht von meinem Ex kommt, sondern von mir selbst kommen muss.

Vielleicht vertausche ich auch Liebe = Ex. Vielleicht liebe ich ihn nicht mehr? Vielleicht ist er so in meiner Welt damit verwinkelt, dass ich glaube, er ist die Liebe.

Keine Ahnung ob das einer von euch versteht, ist wirklich sehr verwirrend.

25.01.2018 10:03 • x 1 #1127


A


Trennung des Partners / Arbeit - schlechtes Timing

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scallisia
Erst einmal: du bist gut und toll so wie du bist. Und glaube mir, meine Liebe, das wirst du auch noch erkennen. Versprochen.
Ich weiß gar nicht, inwieweit man die Liebe zu sich finden MUSS. Muss man sich selbst lieben? Da habe ich noch keine Antwort drauf. Aber man sollte sich schon mögen.

Hast du es mal mit Dankbarkeit versucht? Wenn es dir jetzt noch schwer fällt, dich selbst anzuerkennen, versuche es doch mal mit den Dingen/Menschen, die um dich herum sind. Du hast zwei ganz tolle Töchter. Sei ihnen dankbar für ihre Erkenntnisse. Nur als Beispiel. Es gibt so viele Dinge, die wir schaffen, ganz allein, auf die wir wirklich stolz und denen wir dankbar sein können. Wir können uns dankbar sein. Dankbar, dass wir daran nicht zugrunde gehen, auch wenn es sich im Moment so anfühlt.

Vielleicht schreibst du dir jeden Abend 2-3 Dinge auf, für die du dankbar bist. Auch das könnte dich näher zu dir führen.

25.01.2018 10:16 • x 3 #1128


K
Zitat:
Eine zweite @KBR ist geboren.


Wer jetzt? Ich bin gerade nicht anschlussfähig. Würde aber sehr gern wissen, wie ich von außen gesehen werde.

25.01.2018 11:39 • x 2 #1129


G
@KBR

Ich sehe dich als eine tolle Frau. Ich wünsche mir, dass ich auch dahin komme, wo du jetzt bist.

In mir hallen die Worte meines Arztes nach... Wem eine Beziehung wichtig ist, der setzt sich hin und sorgt dafür, dass die Beziehung wieder läuft.

Wer weg geht anstatt dies zu tun, hat der Beziehung nicht den gleichen Wert gegeben.

Ich glaube, diese Erkenntnis hat mir wirklich das Genick gebrochen. Wenn ich jetzt darüber schreibe, tut es so weh, ich denke, daran werde ich noch lange knabbern.

Die Enttäuschung und die Trauer darüber zu wissen, ich war nicht wichtig genug für ihn um daran zu arbeiten.

Nimmt man eine Waage dafür, sieht man wie stark ich darin hänge, im Ungleichgewicht gegenüber dem Ex.

Und verdammt, dass darf weh tun.

25.01.2018 12:06 • #1130


scallisia
Zitat von Grace_99:
@KBR

Ich sehe dich als eine tolle Frau. Ich wünsche mir, dass ich auch dahin komme, wo du jetzt bist.

In mir hallen die Worte meines Arztes nach... Wem eine Beziehung wichtig ist, der setzt sich hin und sorgt dafür, dass die Beziehung wieder läuft.

Wer weg geht anstatt dies zu tun, hat der Beziehung nicht den gleichen Wert gegeben.

Ich glaube, diese Erkenntnis hat mir wirklich das Genick gebrochen. Wenn ich jetzt darüber schreibe, tut es so weh, ich denke, daran werde ich noch lange knabbern.

Die Enttäuschung und die Trauer darüber zu wissen, ich war nicht wichtig genug für ihn um daran zu arbeiten.

Nimmt man eine Waage dafür, sieht man wie stark ich darin hänge, im Ungleichgewicht gegenüber dem Ex.

Und verdammt, dass darf weh tun.


Da möchte ich aber jetzt doch gern deinem Arzt widersprechen. Ich denke nicht, dass deinem Ex die Beziehung nicht wichtig war. Er war einfach nur unfähig zu handeln, mit dir in Kontakt über sein Innerstes zu treten. Das können viele nicht. Aber das hat rein gar nichts damit zu tun, ob einem die Beziehung wichtig war oder nicht. Das sehe ich beim meinem Ex mittlerweile genauso.
Irgendwann kam bei denen eben der Punkt, an dem die Not so groß war, dass sie nur noch sich sehen konnten. Sie gingen quasi in den Überlebensmodus. Dass sie das auf unserem Rücken getan haben, während wir jetzt vor vollendeten Tatsachen allein vor uns hinleiden, ist kacke. Trotzdem sehe ich es jetzt mit etwas Abstand so, dass die Entscheidung sich zu trennen rein gar nichts mit der Wertigkeit der Beziehung zu tun hatte. Sonst hätte man auch nicht so lange Zeit miteinander verbringen können.

25.01.2018 12:12 • x 2 #1131


K
Zitat:
Ich sehe dich als eine tolle Frau. Ich wünsche mir, dass ich auch dahin komme, wo du jetzt bist.


Jetzt werde ich rot.

Grace, ich bin eine tolle Frau. Natürlich! Aber nicht mehr oder weniger als Du oder all die anderen hier, die kämpfen und das tun, was sie für richtig halten. Sei es, gerade ihrem Herzen oder ihrem Verstand folgend.

Wie weit ich bin, ist die Summe meiner Erfahrungen. Der Guten und der Schlechten und wenn es anderen schlecht geht, dann fühle ich mich selber fast schlecht dabei, wenn ich sage Ich habe mich mit mir allein noch sie wohl, so sicher, so zentriert gefühlt wie jetzt nach meiner persönlichen Lebenskrise. Naja, nach einer davon

Da wirst Du auch hinkommen, wenn Du weiter so hart an Dir arbeitest. Aber Du tust es eben auf Deine Weise und ich glaube, eigentlich ist der einzige Fehler, den wir dabei machen können, uns zu schnell wieder auf jemanden einzulassen. Sei es nun auf den alten Mann (ganz schlecht) oder einen neuen.

Es gibt so viel Freiheit im Denken und Fühlen, das nicht zu tun. Gestern z.B, hatte ich so viel Kontakt zu Männern. Zu alten, zu jungen, zu ernsten, zu lustigen, zu durchgeknallten. Keinen davon würde ich nur annähernd als Partner in Betracht ziehen, da ich mir gerade selbst der beste und ausreichende Partner bin. Aber ich bin zur Zeit jeden Tag wieder erstaunt, wie ich sie in ihrer Vielfalt und in ihrer Besonderheit wahrnehmen und auch wohlwollend sein lassen kann. Das war noch nie meinem Leben so. Ich genieße das. Es ist fast so etwas wie ein spirituelles Erlebnis.

Damit will ich nicht sagen, dass eine Beziehung nicht auch Freiheit geben kann. Denn ich habe mich in meiner letzten Beziehung so frei gefühlt (gemeinsam frei), wie noch nie zuvor in einer Beziehung. Wenn Du mich vor einem Jahr gefragt hättest, hätte ich Dir gesagt, dass es - außer den bekannten Punkten - an dieser Beziehung keinen Makel gab. Vielleicht würde ich das auch heute sagen. Aber eine Erkenntnis habe ich dennoch gewonnen:

Wie perfekt eine Beziehung oder ein Mann in meinen Augen auch sein mag. Es ist immer so, dass eine Beziehung nicht ausschließlich gibt sondern auch nimmt. Man muss schon wirklich sehr bei sich sein, um da ein gesundes Gleichgewicht hinzubekommen.

Am Ende meiner Beziehung war ich wegen der Depressionen auf dem Weg in die nächste Therapie. Nach der Trennung war ich zu Tode betrübt, aber nicht depressiv. Ich weiß nicht, warum das so war, aber mir war klar, dass ich in der Beziehung nicht so hätte weitermachen und so tun können, als wäre mit mir alles in Ordnung. Denn ich konnte die glücklichste Frau auf der Welt sein, wenn ich mit ihm zusammen war, während in mir zeitgleich tiefe Finsternis herrschte.

Ohne ihn ist nun auch diese Finsternis weg. Toi, toi, toi. Möge es lange so bleiben!

Was Deinen Arzt angeht, würde ich ihm beipflichten, sofern er von geistig gesunden Menschen spricht. Aber wer von uns ist schon geistig gesund? Was ist geistige Gesundheit überhaupt in Gänze? Beurteilen oder bewerten können wir das wohl allenfalls angesichts einzelner Kriterien. Was die Konfliktfähigkeit und die Bereitschaft oder auch Fähigkeit zum Kampf und zur Auseinandersetzung angeht, war Deiner es wohl nicht. Was macht man also? Man geht den Weg des geringsten Widerstandes und der geringsten Auseinandersetzung mit sich selbst, weil man es nicht beherrschbar machen kann. Weil man einfach das Vermögen dazu nicht hat, es zu tun.

Ich mache das derzeit bzgl. der Beziehung zu meinen Eltern so. Licht und Schatten überall!

Du schaffst das!

25.01.2018 12:37 • x 3 #1132


G
So. Schnupperkurs Klettern angemeldet. 09.02. Das ist etwas, was ich immer schon machen wollte.

Es kann mit diesem sche.eiss nicht schlechter werden, also probiere ich es aus.

25.01.2018 15:21 • #1133


R
Zitat von Grace_99:
Vielleicht vertausche ich auch Liebe = Ex. Vielleicht liebe ich ihn nicht mehr? Vielleicht ist er so in meiner Welt damit verwinkelt, dass ich glaube, er ist die Liebe.

Keine Ahnung ob das einer von euch versteht, ist wirklich sehr verwirrend.

Ich verstehe Dich - besser als Du glaubst. Weil es mir genauso geht. Nur eben nicht in Verbindung mit einer Trennung. Auch ich hab keine Ahnung, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden. Und noch weniger Ahnung habe ich, wie ich mich selbst lieben soll/kann.

25.01.2018 15:28 • x 1 #1134


G
Mein großes Kind hat gerade das Gespräch mit mir gesucht.

Mama, du musst was finden, was dir gut tut. Es geht nicht, dass du den ganzen Tag nur schläfst und traurig bist.

Was mach ich? Fang an zu weinen. Umreisse kurz, was gerade in der Therapie besprochen wird.

Sie findet es gut, dass ich meinen Ex nicht mehr will, sie sagte, das freut sie.

Ich habe versucht mich zu erklären, aber wie, wenn man selbst nicht wirklich weiß, warum man so im Loch ist?

Immerhin habe ich tolle Kinder. Beide wissen, merken das es mir beschissen geht und versuchen, mir jede auf ihre Art zu zeigen, Mama, mach was für dich, so kann es nicht weiter gehen.

Ich weiß das sie recht haben.

Nur weiß ich ja nicht mal genau WAS mit mir ist.

25.01.2018 21:12 • x 1 #1135


G
Guten Morgen.

In einem anderen Thread gelesen... Ein Satz von @mcteapot und mein Hirn fängt an zu rasen...

'nicht genug Stärke liefert'

Ist ein ganz anderer Zusammenhang in dem Thread, aber dieser Satz....

Kann es sein, das mein Ex so war? Er sein vermeintliches Selbstbewusstsein aus der Stärke (mir) gezogen hat?

Das er so viel davon brauchte und mir alles abverlangt hat und ich zu blind war um das zu sehen?

Und als ich nicht mehr so funktionierte wie ich sollte, dann... Ja was eigentlich?

Zuckerbrot und Peitsche...

Ich muss das erstmal sacken lassen.

26.01.2018 07:45 • x 1 #1136


T
Moin!
Ich habe das auch gerade gelesen, fand aber für mich brauchbarer dieses:

Alles was Du ab heute tust ist nur für Dich.

streiche: brauchbarer
setze: passender

26.01.2018 07:53 • x 2 #1137


M
Querlesen?
Find ich gut

oft denke ich, beim durchlesen, was ich gerade für den Einen oder die Andere hier hinterlasse, Kind, das passt auch für dich selbst.
Grace, war dein Ex ein Energievampir?

Und @Tempi hat vollkommen Recht

26.01.2018 08:01 • x 2 #1138


T
Bin erst auf Home gegangen und sah dort, dass Grace 2x geantwortet hatte. War neugierig, was Du, Grace, dort zuerst geantwortet hast.

So kam das. Mama.

Zitat von KBR:
Würde aber sehr gern wissen, wie ich von außen gesehen werde.

a) Dir macht keiner mehr etwas vor
b) it's cool man/Woman
c) Du würdest mir fehlen (aber ich konnte Dich ja wieder locken)

26.01.2018 08:04 • x 2 #1139


M
Zitat von Grace_99:
@mcteapot

.... nicht genug Stärke liefert....

Da klingelt es bei mir.... Darüber muss ich nachdenken....


Du hast diese Stärke in dir, das lese ich in deinen Beiträgen, er hat nicht alles genommen, aber dir eine Wunde geschlagen, die dich versucht auszubluten. Wir wissen alle, wie schmerzlich Trennungen sind, und nicht jeder hier trennt sich gerade nur von einem Partner
Manchmal trennt man sich auch von einer Lebensvorstellung, von Perspektiven und Aussichten auf ...
Dieses vermeintliche Scheitern, sich von einer Lebensvorstellung zu verabschieden, verbraucht viel mehr Kraft als es uns bewusst wird. Die Projektion auf dieses Lebensmodell, welches in uns gereift und fast in greifbarer Nähe war, bevor die Tür zuschlug, raubt den Blick in die Zukunft, lässt uns fallen, tief und der Aufschlag ist hart.
Ob dieses angedachte, erhoffte Model je Wirklichkeit geworden wäre, ist nicht das Problem, sondern die Gewissheit, das es mit dem Partner seiner Wahl so nicht passte, Man stellt sich, seine Wahl, sein Selbst in Frage und da beginnt das Nachdenken.

Ich mag falsch liegen, doch die Vorstellung, ich habe falsch gewählt, falsch gehofft und nun fällt es wie ein Kartenhaus zusammen, erschüttert unser grundfestes Eigenvertrauen

26.01.2018 08:13 • x 3 #1140


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