Ich habe in meinem Leben kaum bis gar keine Liebe und / oder Anerkennung erhalten. Meine Ursprungsfamilie war / ist eine Katastrophe und ich bin, wie sagt meine Therapeutin, als einzige gesund aus dieser Familie gekommen. Mutter = Alk. und Medikamentenabhängig, Schwester = Hero.ien Abhängigkeit, Vater = Weichling, Feigling.
Hätte ich nicht meinen Opa gehabt, wäre ich wohl auch völlig abgedriftet. Mein Opa hat mich sehr geliebt und ich ihn.
Meine Therapeutin sagt, ich hab das ganze ohne Dro. und Alk. überstanden, überlebt, ich bin stark und soll mir das immer wieder sagen. Nur, ich fühle mich nicht stark.
Mit Anfang 20 - Panikattacken bekommen, aus heiterem Himmel. So schlimm, dass ich eine Therapie angefangen habe - habe auf der Couch gelegen, fast 3 Jahre lang, habe meine Kindheit und Jugend aufgearbeitet und das war so beschissen schwer, ich dachte manchmal, ich überlebe das nicht.
Mir fehlen bis heute 2 Jahre aus meiner Kindheit - an die komm ich nicht ran; mehrfach in der Therapie versucht - keine Chance. Meine Therapeutin sagt, dann ist es so, manche Dinge sind so gut verdrängt, weggeschlossen, weil es ein zu großes Trauma wäre, dahin zu schauen.
Seit Anbeginn in der Therapie geht es auch immer um das innere Kind - hab ich keinen Zugriff, keinen Zugang zu. Ich, die immer Empathie empfindet, mit jedem mitfühlen kann - kann es bei meinem inneren Kind nicht. Ich mag mein inneres Kind nicht - weil es sich hat Dinge gefallen lassen, die mir jetzt als erwachsene Frau nicht passieren würden, ich würde nichts mit mir machen lassen, was damals passiert ist - und trotzdem schnalle ich nicht, dass ich auch ein Kind war und gar nicht anders konnte, als mich zu ducken - ich kann und kann es nicht annehmen.
Meine 2 Kinder. Ich wollte NIE Kinder, ich habe auch verhütungstechnisch immer dafür gesorgt, dass ich nicht schwanger werde. Bis, ja bis ich 29 war - Bingo Frau XY Sie sind schwanger. Ich war 2 x bei der Beratung, weil ich über Abtreibung nachgedacht habe - konnte mich aber nicht durchringen dazu.
Heute - das 1. Kind wird bald 18. Ein wunderschönes, intelligentes, ehrgeiziges Kind. Wird ihr Abi mit einem 1er Durchschnitt machen. Und trotzdem - ich ertappe mich so oft dabei Wie, das ist dein Kind? Wo ist der Haken? Ich habe ein gesundes Kind - es fällt mir schwer zu glauben, dass ich Glück hatte / habe.
Ja, wir haben einiges durchgemacht. Magersucht - langer Aufenthalt in einer Klinik. Komasaufen im Urlaub - Krankenhausaufenthalt inklusive. Diebstahl - jo, alles durch - sie wollte es wirklich wissen wo ihre Grenzen liegen, wo ihre Grenze bei mir liegt - Mama, liebst du mich? Mama? Ja, ich liebe dich. Und wäre ich nicht so ein verantwortungsvoller Mensch, hätte ich nicht so dafür gekämpft, dass sie gesund wird, das sie Hilfe bekommt. Und alles allein, keine Unterstützung dabei, weder von einem Mann an meiner Seite (weil gab keinen), noch von meiner Ursprungsfamilie, im Gegenteil, da durfte ich mir anhöhren, wie schei.sse ich als Mutter doch wäre.
Meine zweite.... Mit 12 fängt sie das ritzen an - Kinderarzt, Therapie usw. usf. Und ich - wieder allein dabei, Vollzeitjob, die andere Tochter, bin am Limit, kann selbst nicht mehr - und doch kümmere ich mich um mein Kind - natürlich kümmere ich mich, auch sie soll gesund werden. Da hatte ich meinen Ex schon an meiner Seite und er hat mir dabei geholfen, so gut er es konnte.
Anstatt meine Therapie für die Dinge zu nutzen, für die ich sie brauchte, drehte es sich um die / das Kind(er), um die Unstimmigkeiten in der Beziehung. Klar, so kann man Stunden auch nutzen (HarHar).
Irgendwann kam dann aber die Stunde für mich - schleichend. Ich habe es geschafft, mich von Vater und Stiefmutter zu lösen - ganz straight, ganz klar bei mir stehend und bleibend. Die Entscheidung nicht bereut, bis heute nicht.
Große Enttäuschung darüber, dass mein Vater so ein Feigling ist und nie zu mir stand, mich nie unterstützt hat, es erlaubte das seine Frau schlecht über mich gesprochen hat etc.
Aber, ich konnte endlich sagen Stopp, ich ziehe mir eure Schuhe nicht mehr an.
Mein Partner.... Selbst allein erziehender Vater, wir haben in diesem Bereich gut harmoniert. Seine Kinder - Zwillinge, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Ich dachte - hey, endlich bist du angekommen Grace. Über 40, einen tollen Mann an deiner Seite, tolle Kinder.
Und ich weiß bis heute nicht, wo ich / wir falsch abgebogen sind, ich weiß es einfach nicht.
Und dieser Zustand bringt mich fast um. Ich weiß nicht warum es mir so schlecht geht. Nachdem mir endlich bewusst wurde Hey, so wie er ist, will ich ihn gar nicht mehr dachte ich wirklich es geht bergauf. So war es jedenfalls immer in meinem Leben. Aber dieses Mal nicht.
Ich bin nur am weinen, ich fühle mich schlapp, leer, erschöpft, voll neben der Spur.
Ich kann nichts greifen, es ist wie Nebel um mich herum.
Ich hoffe, dass ich das bald zu greifen bekomme, was genau es ist. Hat es überhaupt was mit der Partnerschaft zu tun? Ist es das große Ganze? Fühl ich mich verraten und verkauft? Ja, fühle ich mich. Ich fühle mich von ihm verraten und verkauft. Er war der Mann für mich, er war meine Liebe und ich habe ihm zu 100 % geglaubt, was er sagte zu mir. Und nun muss ich feststellen, dass es nicht so wahr. Ich habe ihm immer geglaubt, dass er mich so sehr liebt - er hat es immer gesagt und ich habe es auch gespürt. Und auf einmal ist diese Liebe weg. Der Halt. Ohne das ich es gemerkt habe, ohne das ich es gespürt habe - weg. Und Grace fällt in den Graben. Und Erde noch oben drauf und kein Halt, keine Leiter, kein nichts.
Während ich das alles hier schreibe, bin ich so am weinen, auch das kenne ich in diesem Ausmaß nicht von mir. Meine Therapeutin, immer: Frau XY, Sie weinen zu wenig, ich wünschte, Sie würden mehr weinen. Nun, den Gefallen kann ich ihr jetzt tun - ich heule fast ohne Unterlass.
27.01.2018 09:50 •
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