47

Trennung für eine andere Frau

M
Hallo liebes Forum,

Ich habe mich nun auch entscheiden meinen eigenen Tread aufzumachen, um hier vielleicht etwas Mut und Zuspruch zu bekommen, vielleicht auch ein paar Tipps wie ich mit meinen Gefühlen umgehen könnte.

Ich hätte nie im Leben gedacht, dass mir so etwas passieren könnte, aber es ist passiert. Mein NM hat sich für ein anderes Leben entschieden. Er fast 40 (Midlifecrisis?), erfolgreich, hat eine sehr gute berufliche Position und will sich auch weiter auf der Karriereleiter entwickeln. Ich, 35. Wir haben eine 2,5 jährige Tochter. Waren 6 Jahre zusammen, 3 davon verheiratet.

Wir hatten eine sehr intensive und schöne Anfangszeit (etwa 1 Jahr) bis wir zusammen gezogen sind. Danach hat sich (seiner Meinung nach) eine gewisse Gleichgültigkeit eingestellt und ir hätten uns für einander nicht mehr so sehr interessiert (was ich eigentlich so nicht unterschreiben kann) Wir beide haben viel gearbeitet. Am Wochende wollte er entspannen. Ich bin eher ein Mensch der doch lieber etwas unternimmt als zu Hause zu hocken. Klar, wir gingen mal ins Kino, Tierpark oder mal einen Auflug gemacht. Aber irgendwie hat mich das nicht glücklich gemacht, zumal ich oft den Eindruck hatte er macht es mir zu Liebe und ist selber nie wirklich dabei. Wir sind in eine Kleinstadt gezogen (wegen seinem Job). Ich habe mich hier nie wohl gefühlt (bin ein Großstadt Mensch, Familie weit weg), habe kaum Anschluss gefunden. Dann haben wir uns entschieden ein Kind zu bekommen, was meine Isolation noch mehr verschlimmerte. Die ersten 1,5 Jahre mit Baby waren die Hölle! Erstmal ungeplanter Kaiserschnitt, starke Schmeren monatelang, Stillprobleme, nachts alle 20 Minuten aufstehen, weil das Baby nicht geschlafen haben. und das ein Jahr lang! Ich war ein Wrack! Ich habe ihn in dieser Zeit so sehr gebraucht. emotional. Natürlich hat er viel gearbeitet, ich habe ihm den Rücken frei gehalten, er hat eingekauft, aufgeräumt, gekocht. Aber die emotionale Unterstützung war nie da. Er ist nachts auch kein einziges Mal aufgestanden. Und ich wollte infach nur schlafen! Naja, die Probleme häuften sich und wir haben uns irgendwie voneinander distanziert.

Vor etwa einem Jahr hat er sich schlagartig verändert. Ist viel nachdenklicher und zurückgezogener geworden. Ich wusste nicht was mit ihm los ist. Habe versucht an ihn ranzukommen. Wir haben 8 Monate nebeneinander hergelebt und kaum gesprochen. Ich habe versucht ihm eine Paartherapie schmackhaft zu machen, er wollte nicht. Habe sie dann alleine gemacht, weil ich mir nicht weiter wusste. Habe ihm einen Brief geschrieben. Es wurde zeitweise besser, dann wieder schlecht. Immer dieses auf und ab. Und vor zwei Monaten bemerke ich, dass er intensiv mit jemandem schreibt und nur am Handy hängt. Habe ihn zu Rede gestellt. Es stellte sich heraus, dass es seine Arbeitskollig ist (sie ist fast genauso alt wie er,
also kein junger Hüpfer! Und genauso erfolgreich mit einer hohen Position), für die er Gefühle hat. Das läuft seit einem Jahr! Er hat (wie er sagt) nichts mit ihr angefangen, hat versucht diese Gefühle zu unterdrücken, zu verdrängen und gehofft, dass wir es noch hinbekommen. Auch die Frau sagte wohl solange hier nichts geklärt ist, brauchen die sich keine Gedanken um eine gemeinsame Zukunft zu machen. Tja, wann hatte er vor mir das zu sagen? Ich fühle mich dermaßen wütend, gekränkt, enttäuscht, gedemütigt! Er konnte uns keine Chance geben, weil er sich für sich schon längst aus der Beziehung verabschiedet hat und eine andere Frau im Visier hatte. Er hat sich, wie er sagt, gequält und hat es sich mit der Entscheidung nicht leicht getan. Hilft mir nur nicht weiter. Ich wusste nichts von seiner Gefühlswelt und konnte ihm da nicht raushelfen. Er hat mir keine Möglichkeit gegeben.

Ich wohne jetzt mit meiner Tochter in unserer Wohnung alleine (er wird die Wohnung noch einige Monate finanzieren). Er kommt zwischendurch, übernachtet auch hier und bleibt mit der Kleinen jedes zweite Wochenende hier, ich fahr weg. Noch möchte ich nicht, dass er sie mit zu der Neuen nimmt. Er hätte jedoch keine Probleme damit.

Ich bin so wütend und traurig Ich kümmere mich die ganze Woche alleine ums Kind und er genießt sein neues Glück und seine neue Unabhängigkeit! Zudem muss ich meine Tochter auffangen, die ständig fragt wo der Papa ist. Mir zerreißt es das Herz!

Ich liebe ihn noch. Das macht alles so kompliziert. Ich fühle so eine Leere in mir und habe Angst wie es in der Zukunft alles laufen soll. Ich bin hier komplett alleine und würde natürlich zu meiner Familie ziehen (400 km von uns). Er will uns aber nicht gehen lassen. Zudem habe ich einen neuen Job und möchte auch erstmal wegen der Kita und der gewohnten Umgebung hier bleiben, um es für die Kleine nicht noch komplizierter zu machen als es eh schon ist.

Ich weiß momentan gar nicht wie ich es alles schaffen soll. Hänge noch zu sehr in der Vergangenheit, in den schönen Zeiten, die wir miteinander hatten. Versuche mich schon abzulenken, wegzufahren, auszumisten. Alles passiert mit Tränen, kann nicht so richtig abschalten.

Vielleicht kennt hier der eine oder andere Wege, wie man sich von dem Ganzen distanzieren kann und sich auf die Zukunft konzentrieren kann Es vergeht kein Tag ohne Tränen, ohne dieses Gefühl des Verlorenseins und Alleinseins. Ich will alles wieder wie es war, an uns arbeiten und uns eine Chance geben. Ich weiß, dass es nicht möglich ist! Laufe ihm auch nicht hinterher (ganz im Gegenteil. sage ihm immer wieder er soll endlich alle seine Sachen packen und gehen!) Und gebe ihm Raum für seine Gefühle. Aber es ist verdammt schwer und kaum zu ertragen!

Tut mir leif für den langen Text und das Lesen!

11.04.2021 14:27 • x 2 #1


M
Hallo Melli,

Fühl dich erstmal gedrückt und willkommen hier bei uns!
Es ist eine wirklich traurige Situation, in der du dich gerade befindest. Den Schmerz, wenn der Partner warm wechselt, kennen viele hier, so auch ich.
Für Tipps, wie du das alles nun regeln solltest, bin ich vielleicht nicht die richtige Ansprechpartnerin - aber lass dir gesagt sein, hier wirst du viel Hilfe und Zuspruch erfahren.
Denk bitte erst einmal daran, dass es okay ist, wie du dich fühlst und lass es so gut es geht raus.
An deiner Stelle würde ich auch den Kontakt zu deinem Ex-Partner auf das Minimum reduzieren, sprich, nur über Kindesbelange sprechen. Der Abstand wird dir helfen, wieder klarere Gedanken zu fassen.

11.04.2021 14:35 • x 1 #2


A


Trennung für eine andere Frau

x 3


DerBote
Tut mir leid, dass es dir so geht. Ist aber vollkommen verständlich wie du dich fühlst. Bin in derselben Situation.
Irgendwie heißt es einen Tag nach dem anderen durchhalten, sich gut um sich selbst kümmern. Trauere, sei wütend, reflektiere, gib dir Zeit.
Aber ja, es ist eine Katastrophe. Das Alleinsein ist manchmal kaum zu ertragen. Es ist schon besser geworden bei mir, aber ich falle immer wieder in Löcher, dann ist es wie um den Atem zu ringen.
Du bist damit zumindest nicht alleine.

11.04.2021 14:46 • x 1 #3


M
Liebe miaumi,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Das tut mir auch sehr leid, dass dir so etwas ebenfalls widerfahren ist! Wieso machen die Männer es sich so einfach

Mit der Kontaktsperre ist es eben sehr schwer. Er will seine Tochter sehen. Nur jedes zweite Wochenende reicht ihm nicht. Deswegen hockt er auch während der Woche hier bei uns. Dadurch dass seine Neue nicht um die Ecke wohnt (80 km), macht es für ihn keinen Sinn eine Stunde mit der Kleinen zu verbringen und dann wieder zu ihr zu fahren. Deswegen bleibt er hier über Nacht und geht morgens zur Arbeit. Seine Arbeit ist ja auch hier in der Stadt.

Alles sehr kompliziert er versucht mich zwar auch zu verstehen, denkt aber im Großen und Ganzen ztotzdem an sich und seine Bedürfnisse!

11.04.2021 14:48 • x 1 #4


M
Zitat von DerBote:
Tut mir leid, dass es dir so geht. Ist aber vollkommen verständlich wie du dich fühlst. Bin in derselben Situation. Irgendwie heißt es einen Tag ...


Hallo, es tut mir so leid, dass es doch so viele Frauen gibt, die in der gleichen Situation sind Ja, tatsächlich, es ist irgendwie..jeden Tag zu überleben! Ich bin froh, wenn ich abends ins Bett gehe und schlafen kann, damit ich wenigstens in dieser Zeit diese Gefühle nicht verspüren muss. Wenn ich aufwache, möchte ich mich am liebsten in der Luft auflösen. Ich habe keinen Anteib und funktioniere nur irgendwie für mein Kind.

Es fühlt sich gut an zu wissen, dass man damit nicht alleine ist

11.04.2021 14:54 • x 1 #5


DerBote
Zitat von Melli86:
Hallo, es tut mir so leid, dass es doch so viele Frauen gibt, die in der gleichen Situation sind Ja, tatsächlich, es ist irgendwie..jeden Tag zu ...

Ich bin ein Mann.
Aber wie du siehst, macht das kaum einen Unterschied.

Mir geht's übrigens genauso. Ich finde es auch morgens am Schlimmsten.

Dass du keine Kraft hast, ist auch völlig normal. Dein ganzes System, psychisch und physisch, steht unter Dauerbelastung.
Trennungen sind purer Stress, genau genommen ein Trauma.

11.04.2021 15:16 • x 2 #6


M
Zitat von Melli86:
Liebe miaumi, Vielen Dank für deine schnelle Antwort! Das tut mir auch sehr leid, dass dir so etwas ebenfalls widerfahren ist! Wieso machen die ...


Es gibt leider nicht nur Männer, die sowas abziehen. Hier liest man auch zu genüge von Frauen, die so sind. Ich kategorisiere das gern unter "A*schlochmensch". Anders kann ich es nicht sehen.

Ich verstehe, dass er das Kind gerne so oft sehen möchte, wie er mag. Finde trotzdem, da sollte Klärung und Struktur rein - einfach auch, damit DU (!) zur Ruhe kommen kannst. Wenn er ständig da ist, dann wird deine Wunde immer wieder aufgerissen. Und das schadet dir.
Es ist schön und gut, dass er VERSUCHT, dich zu verstehen, aber es ist ja allein schon egoistisch von ihm, euch zu verlassen und jetzt sein Leben neu zu gestalten. Also musst du nun für dich und euer Kind einstehen.

11.04.2021 15:21 • x 1 #7


B
Liebe @Melli86 ,

das ist eine richtige harte Nuss, die du hier knacken musst. Hol dir jegliche Hilfe und Unterstützung, die du bekommen kannst.
Zitat von Melli86:
Noch möchte ich nicht, dass er sie mit zu der Neuen nimmt. Er hätte jedoch keine Probleme damit.

Ich empfehle dir, schleunigst eine gemeinsame Elternberatung zusammen mit deinem Nochmann. Offenbar ist er entweder völlig hormonbenebelt oder hat schlicht und ergreifend keine blassen Dunst von kindlichen Bedürfnissen. Wie soll eure Kleine denn knapp zwei Monate nach der Trennung auch noch die Next in ihrem kleinen Herzchen und Köpfchen verkraften? Hier ist dringend professionelle Beratung angesagt.
Zitat von Melli86:
Ich bin hier komplett alleine und würde natürlich zu meiner Familie ziehen (400 km von uns). Er will uns aber nicht gehen lassen. Zudem habe ich einen neuen Job und möchte auch erstmal wegen der Kita und der gewohnten Umgebung hier bleiben, um es für die Kleine nicht noch komplizierter zu machen als es eh schon ist.

Super, dass du an euer Kind denkst. Das solltest du auch deinem Ex ganz klar sagen. Es kann nicht sein, dass alles nach seinem Kopf geht und er sein vogelfreies Leben jetzt genießt. Du gehst trotz deines Schmerzes Kompromisse ein, er gefälligst auch. Übrigens meinen Respekt für diese -deine- Reife!
Zitat von Melli86:
Er will seine Tochter sehen. Nur jedes zweite Wochenende reicht ihm nicht.

Das ist sehr löblich. Die Frage ist, wie er sich das vorstellt, ohne dass das auf deine Kosten geht. Das muss er organisieren und mit dir besprechen.
Zitat von Melli86:
Deswegen hockt er auch während der Woche hier bei uns.

Das geht nicht. Hier muss er organisieren. Er kann nicht auf deinem Rücken das beste aus zwei Welten haben und du gehst gefühlsmäßig vor die Hunde. Er ist neu verliebt. Er will sich trennen. Er sucht sich eine für ihn passende Unterkunft. Die nicht bei dir ist.
Zitat von Melli86:
Dadurch dass seine Neue nicht um die Ecke wohnt (80 km), macht es für ihn keinen Sinn eine Stunde mit der Kleinen zu verbringen und dann wieder zu ihr zu fahren. Deswegen bleibt er hier über Nacht und geht morgens zur Arbeit. Seine Arbeit ist ja auch hier in der Stadt.

Sein Problem. Nicht deins.
Zitat von Melli86:
Alles sehr kompliziert er versucht mich zwar auch zu verstehen, denkt aber im Großen und Ganzen ztotzdem an sich und seine Bedürfnisse!

Ja. Du machst es ihm aber auch leicht.

Wie bist du finanziell aufgestellt? Bis eure Tochter der Jahre alt ist muss er dir mindestens noch Betreuungsunterhalt zahlen. Trennungsunterhalt während des Trennungsjahres sowieso, wenn er so gut verdient und du nicht. Lass dich bei Bedarf, wenn dein Mann weiterhin den Pascha spielt, anwaltlich beraten. Du musst für dich zur Ruhe kommen. Ihr müsst als Eltern eine Ebene finden. Die Partnerebene ist gerade vorbei. Deshalb hat dein Mann auch nichts mehr in deinem privaten Bereich verloren, höchstens als Gast, wenn er Töchterlein abholt oder bringt. Aber nicht mehr als seine zweite Heimat. Das ist gerade nicht.

Du kannst ihm übrigens nicht verbieten, wohin er mit eurer Tochter geht. Ihm allerdings auch sehr klar sagen, dass dein Nicht-Rückzug in deine alte Heimat nur wegen eurer Tochter nicht stattfindet.

Kopf hoch, hol dir auch Hilfe im real life!

11.04.2021 16:17 • x 4 #8


P
Liebe Melli, es tut mir sehr leid, Deine Geschichte zu lesen und ich fühle mit Dir.

Wie Du schreibst, lebt er jetzt sein neues Glück aus, Du bist irgendwie gebunden (durch Euer Kind). Aber vielleicht gibt Dir gerade dieser kleine Wurm genügend Halt. Es ist nicht einfach, Trennung und gleichzeitig sein Leben neu zu ordnen und weiterhin für das Kind zu funktionieren.

Die Vorstellung, dass Du ihm das Kind über das WE mitgibst, wird Dir nicht gefallen und zu wissen, Dein Kind ist jetzt bei den Beiden - da kommen sicherlich keine Freudensprünge auf - aber so mußt Du nicht Deine Wohnung verlassen und es gibt nur noch den Kontakt, wenn er das Kind abholt oder wieder bringt.

Und ja weine, weinen hilft, es löst den Druck in einem auf. Ich habe ungelogen 1,5 Jahre täglich geweint und ich dachte, dass hört nie auf, aber irgendwann hört es auf und Du kommst auch dahin.

Da Ihr durch Euer Kind immer Berührungspunkte habt, heilen Deine Wunden sicherlich langsamer, aber auch diese werden heilen.

Ich hoffe für Dich, dass Du einen Weg für Dich findest, damit Du die Zeit hast, Dich mit der Trennung allein auseinanderzusetzen, Deine Gefühle ordnen kannst und wieder glücklich wirst.

Sei stark für Dich selbst und auch für Dein Kind. Fühl Dich gedrückt, aber Du wirst es schaffen, ich gönne es Dir sehr.

11.04.2021 16:21 • x 1 #9


L
Guten Tag,

mit Kind ist man immer irgendwie verbunden.
Dein Kind ist noch klein und die Trennung schmerzt.
Alltag alleine meistern und wenn noch Gefühle da sind zum ehemaligen Partner, doppelt schwer.
Hab das zwar vor sehr langer Zeit erlebt, kann mich aber noch gut daran erinnern.

Bei dir kommt noch das Verarbeiten der Enttäuschung, dass Partner eine Neue hat und dies längere Zeit verheimlicht hat.

Ich fand damals auch dieses hin und her, Sorgerechtstreit bei uns - sehr belastend.


Vielleicht gibt dir dein Kind ein wenig Trost.

Alles Gute dir

11.04.2021 16:42 • #10


M
Zitat von DerBote:
Ich bin ein Mann. Aber wie du siehst, macht das kaum einen Unterschied. Mir geht's übrigens genauso. Ich finde es auch morgens am Schlimmsten. ...


Oh tut mir leid Ja, es macht sicher keinen Unterschied ob Mann oder Frau! Für jeden wäre es eine unerträgliche Situation!

Mir ist bewusst, dass es für den Körper und Psyche ein Ausnahmezustand ist und dass man alle Phasen durchleben muss, um es vernünftig verarbeiten zu können. Aber trotzdem möchte man es nicht akzeptieren..gerade auch weil alles noch so frisch ist

11.04.2021 17:02 • #11


M
Zitat von Brightness2:
das ist eine richtige harte Nuss, die du hier knacken musst. Hol dir jegliche Hilfe und Unterstützung, die du bekommen kannst.


Ich rede ständig darüber mit meiner Familie und zwei meiner Freundinen. Auch eine Psychotherapie möchte ich definitiv machen! Nur leider ist es derzeit sehr schwer einen Platz zu bekommen. Ich hatte bereits eine Beratung bei der profamilia, aber so ziemlich weit hat sie mich nicht gebracht Habe nächste Woche eine zweite, mal schauen. Leider ist das Ganze nicht günstig, Krankenkassen übernehmen das nicht. Bleibt nur zu hoffen einen Therapieplatz zu bekommen.


Zitat von Brightness2:
Ich empfehle dir, schleunigst eine gemeinsame Elternberatung zusammen mit deinem Nochmann. Offenbar ist er entweder völlig hormonbenebelt oder hat schlicht und ergreifend keine blassen Dunst von kindlichen Bedürfnissen. Wie soll eure Kleine denn knapp zwei Monate nach der Trennung auch noch die Next in ihrem kleinen Herzchen und Köpfchen verkraften? Hier ist dringend professionelle Beratung angesagt.


Das ist sicher eine gute Idee! Nur ist mein NM ziemlich resistent was die ganzen Beratungen angeht. Er ist der Meinung es sei alles Geldmacherei. Wollte ja auch keine Paartherapie mit mir machen. Er akzeptiert das ja auch, dass ich es noch nicht möchte, dass unser Kind jetzt schon die Neue kennenlernt und wird damit auch warten bis ich und die Kleine soweit sind.


Zitat von Brightness2:
Super, dass du an euer Kind denkst. Das solltest du auch deinem Ex ganz klar sagen. Es kann nicht sein, dass alles nach seinem Kopf geht und er sein vogelfreies Leben jetzt genießt. Du gehst trotz deines Schmerzes Kompromisse ein, er gefälligst auch. Übrigens meinen Respekt für diese -deine- Reife!


Ich danke dir! Aber mir bleibt keine andere Wahl! Wenn ich will, dass mein Kind kein Trauma davon trägt, dann muss ich wenigstens reifer als er sein und alles tun, damit es der Kleinen gut geht. Und das heißt aber auch (leider), dass ich es erstmal akzeptieren muss, dass er hierhin kommt, solange er sie nicht mitnehmen darf.

Zitat von Brightness2:
Das geht nicht. Hier muss er organisieren. Er kann nicht auf deinem Rücken das beste aus zwei Welten haben und du gehst gefühlsmäßig vor die Hunde. Er ist neu verliebt. Er will sich trennen. Er sucht sich eine für ihn passende Unterkunft. Die nicht bei dir ist.


Ich glaub solange er die Miete noch zahlt, wird er immer wie nach Hause kommen. Ich kann die Miete erstmal nicht übernehmen. Ich hoffe, dass ich ihn dazu bewegen kann wenigstens nicht hier zu übernachten. Er soll den Abend mit der Kleinen verbringen und dann wieder fahren. Aber das passt ihm natürlich nicht, die 80 km zu fahren. Momentan macht er ja auch Homeoffice bei der Neuen. Hat sichs einfach gemacht. Irgendwann wird er aber wieder ins Büro kommen müssen. Das wird bestimmt wieder Diskussionen geben.


Zitat von Brightness2:
Ja. Du machst es ihm aber auch leicht.


Ich versuche nur an unsere Tochter zu denken, die momentan die Welt nicht versteht und den Papa vermisst. Natürlich würde ich am liebsten ausflippen und ihm selber die Sachen packen und vor die Tür stellen. Nur leider ist es glaube der falsche Weg mit einem Kind


Zitat von Brightness2:
Wie bist du finanziell aufgestellt? Bis eure Tochter der Jahre alt ist muss er dir mindestens noch Betreuungsunterhalt zahlen.


Ich habe eine Teilzeitstelle. Ist nicht gerade viel was ich verdiene. Wenn ich die Miete und alles drum und dran selber übernehmen müsste, hätte ich am Ende nur ein paar Tacken übrig. Günstigere Wohnung wäre eine Alternative, aber auch hier wäre ein Umzug nicht günstig. Zumal er auch gesagt hat, dass es kein Problem für ihn ist, die Miete etc. erstmal zu übernehmen. Wir haben uns erstmal auf ein halbes Jahr geeinigt.

Zitat von Brightness2:
Deshalb hat dein Mann auch nichts mehr in deinem privaten Bereich verloren, höchstens als Gast, wenn er Töchterlein abholt oder bringt. Aber nicht mehr als seine zweite Heimat. Das ist gerade nicht.


Er hat mir selber gesagt ich soll ihn als Gast sehen. Das kann ich aber nicht, wenn er hierhin kommt und sein alltägliches Programm durchzieht (Sportübungen, blockiert das Wohnzimmer, schaut fern, macht sich was zu Essen etc.). Ich muss wie gesagt ihn dazu bringen, dass er zumindest hier nicht mehr übernachtet!


Zitat von Brightness2:
Ihm allerdings auch sehr klar sagen, dass dein Nicht-Rückzug in deine alte Heimat nur wegen eurer Tochter nicht stattfindet.


Das weiß er!

11.04.2021 17:52 • #12


M
Zitat von Pieps:
Die Vorstellung, dass Du ihm das Kind über das WE mitgibst, wird Dir nicht gefallen und zu wissen, Dein Kind ist jetzt bei den Beiden - da kommen sicherlich keine Freudensprünge auf - aber so mußt Du nicht Deine Wohnung verlassen und es gibt nur noch den Kontakt, wenn er das Kind abholt oder wieder bringt.


Die Vorstellug ist einfach unerträglich! Auch wenn sie zu dritt (sie hat keine Kinder) in den Urlaub fahren oder die Großeltern besuchen (zu denen ich auch noch einen guten Draht habe) und auf Happy family machen..es zerfrisst mich einfach!

Zitat von Pieps:
Ich habe ungelogen 1,5 Jahre täglich geweint und ich dachte, dass hört nie auf, aber irgendwann hört es auf und Du kommst auch dahin.


Ach du meine Güte! Es ist einfach eine Horrorvorstellung, wenn es tatsächlich so lange dauert bis man einigermaßen drüber hinweg kommt!

Zitat von Pieps:
Ich hoffe für Dich, dass Du einen Weg für Dich findest, damit Du die Zeit hast, Dich mit der Trennung allein auseinanderzusetzen, Deine Gefühle ordnen kannst und wieder glücklich wirst.


Ich danke Dir vielmals! Ich wünsche Dir ebenfalls alles alles Gute

11.04.2021 18:00 • #13


M
Zitat von miaumi:

Es gibt leider nicht nur Männer, die sowas abziehen. Hier liest man auch zu genüge von Frauen, die so sind. Ich kategorisiere das gern unter A*schlochmensch. Anders kann ich es nicht sehen.


Jaa definitiv! Viele Frauen sind da auch nicht besser! Eine egoistische Welt in der wir leben! Es zählt nur das Ich

Zitat von miaumi:
Ich verstehe, dass er das Kind gerne so oft sehen möchte, wie er mag. Finde trotzdem, da sollte Klärung und Struktur rein - einfach auch, damit DU (!) zur Ruhe kommen kannst. Wenn er ständig da ist, dann wird deine Wunde immer wieder aufgerissen. Und das schadet dir.


Er möchte jetzt erstmal Woche für Woche planen. Vielleicht kristallisieren sich ja feste Tage heraus. Mir passt es nicht, dass er hier übernachtet. Für ihn ist es umständlich nach dem Besuch die 80 km zu seiner Neue zu fahren. Zumal er am nächsten Tag ja wieder zur Arbeit muss, die sich hier bei uns um die Ecke befindet. Keine Ahnung wie er sich das vorstellt. Er wird perspektivisch zu ihr ziehen. Und auf Ewigkeiten Homeoffice zu betreiben geht nicht. Das ist ihm auch klar. Für mich selber ist es ja auch wichtig, dass meine Kleine ihn regelmäßig sieht, auch wenn es für mich immer wieder hart ist ihn zu sehen. Aber wenn ich ihn zumindest dahin bringe hier nicht zu übernachten, habe ich schon viel geschafft.

11.04.2021 18:16 • #14


M
Zitat von Lans:
Bei dir kommt noch das Verarbeiten der Enttäuschung, dass Partner eine Neue hat und dies längere Zeit verheimlicht hat.


Es ist einfach unfassbar wie er so leben konnte und mich in dieser Unwissenheit gelassen hat. Er hatte lange mit mir abgeschlossen gehabt...dennoch aber versucht die Beziehung zu retten? Mit mir geschlafen? (Und gleichzeitig an die andere gedacht?) Einfach nur wiederlich!

Zitat von Lans:
Ich fand damals auch dieses hin und her, Sorgerechtstreit bei uns - sehr belastend.


Also er will ja alles im Guten versuchen zu klären. Ohne Gericht, Anwalt etc. Ich bin mir nicht sicher ob es uns gelingt.


Zitat von Lans:
Vielleicht gibt dir dein Kind ein wenig Trost.


Sie ist die größte Verliererin in der ganzen Sache Ich hatte so eine hohe Meinung über diesen Mann! Letztendlich ist es einer von Vielen, die sich sowas leisten! Ich weiß nicht ob ich ihn jemals ernst nehmen kann

11.04.2021 18:25 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag