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Trennung - ja oder nein?

Buntstift789
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig helfen. Ich versuche, mich kurz zu fassen

Ich bin nun seit 15 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir führen eine Fernbeziehung. In dieser Zeit waren wir mehrfach für jeweils ca. 1 Jahr getrennt (jedes Mal mehr oder weniger aus den gleichen Gründen).
Der Versuch, in seine Nähe zu ziehen, um eine gemeinsame Zukunft zu planen, scheiterte durch seine Depression und durch passives, egoistisches Verhalten seinerseits. Daraufhin folgte die Trennung und ich bin wieder in meine Heimat gezogen. Ich muss dazu sagen, dass ich ein Kind habe (er ist nicht der Vater).

Vor 3 Jahren haben wir wieder zusammengefunden. Alles war super. Er hat mir einen Antrag gemacht und mir die Welt versprochen. Kurz darauf ging die Krise los. Es gab Schicksalsschläge und schlechte Zeiten - aber nichts, was man nicht hätte meistern können. Leider hat mein Freund so viel Raum für sich beansprucht, sodass ich als Person und meine Bedürfnisse immer mehr in den Hintergrund gerückt sind. Trotz mehrfacher Hinweise und langer Gespräche hat sich wenig bis nichts verändert. Er hat gefordert und jegliche Unterstützung erhalten. Ich musste mich mit ein paar Prozent zufrieden geben (war früher auch so - aber er hat danach immer für Ausgleich gesorgt.)
Ich hatte in dieser Zeit einige Dinge zu verkraften und habe von ihm nicht die Unterstützung bekommen, die ich gebraucht hätte. Auch das wurde immer kommuniziert - aber vergeblich.
Zudem ist er sehr sprunghaft. Wir wollten heiraten, Kinder bekommen usw. Mal will er heiraten, mal nicht. Wir wollten Kinder. Das war mein großer Wunsch. In dem einen Moment plant er mit mir Kindernamen, in dem anderen sagt er, dass er doch keine Kinder möchte. Und das immer wieder - mal so, mal so.

All diese Dinge wie Vernachlässigung, Willkür und Enttäuschung haben mir sehr zu schaffen gemacht. Das schlimmste ist, dass er es nicht verstehen will und sich in seinem Stolz gekränkt fühlt. Er geht null auf meine Kritik ein und setzt sich damit auch nicht auseinander.

Für mich stellt sich nun die Frage, ob diese 15 Jahre zu wertvoll sind, um sie einfach wegzuwerfen? Oder ob eine Trennung sinnvoller ist? Ich möchte heiraten, eine Familie haben - all diese Dinge. Aber nicht zu seinen Bedingungen. Und mit ihm möchte ich definitiv keine Kinder. Der Schmerz und die Enttäuschung sitzen zu tief.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Im Grunde ist zu viel passiert, sodass ich ihm nicht verzeihen kann. Zumal er auch nicht darum bittet. Aber 15 Jahre wegwerfen?

22.09.2020 18:27 • #1


W
....trenn dich....du hast einen völlig unreifen, unreflektierten egoistischen Mann um dich......hüte dich davor mit dem man Kinder zu bekommen......eine Beziehung die nur schwer ist hat keinen Bestand......geht gar nicht......eigentlich weist du es auch.......

22.09.2020 18:30 • x 1 #2


A


Trennung - ja oder nein?

x 3


I
Für was willst du denn bleiben?

22.09.2020 18:39 • x 1 #3


Valera
Hallo Buntstift,

Ganz ehrlich, ich würde ein Cut machen. Du willst Heiraten, Kinder und sagst selbst keine Kinder mit ihm. Da hast du Dir quasi die Antwort schon selber gegeben.
Ich glaube nicht, dass dein Freund dir jemals eine Stütze sein kann. Er weiß selbst nicht, was er will. So sprunghaft wie er ist kannst du dich auf nichts verlassen und deine Bedürfnisse werden ignoriert. In meinen Augen ist er leider ein Egoist.

Wie alt seid ihr?

22.09.2020 18:41 • x 1 #4


Buntstift789
Danke für deine Antwort.
Wir sind beide Mitte 30.

22.09.2020 18:44 • #5


Buntstift789
Gute Frage... Vielleicht Gewohnheit, vielleicht kriegen wir die Kurve? Vielleicht, vielleicht

Ich muss mich noch etwas ehrlicher damit auseinandersetzen. Im Moment reflektiere ich und brauche Input von außen, da in meinem Kopf und Herz Chaos herrscht ^^

22.09.2020 18:45 • #6


Valera
Das verstehe ich. Wo siehst du dich in 5 Jahren? Möchtest du das wirklich, du hast ja schon 15 Jahre alles miterlebt. Ich stelle mir das schwierig vor. Ich habe das Gefühl, du läufst da neben her und ich glaube nicht, dass du damit glücklich bist.

22.09.2020 18:56 • x 1 #7


FloraVita
Zitat von Buntstift789:
Aber 15 Jahre wegwerfen? ...


Möchtest du weitere 15 Jahre so verbringen?

22.09.2020 18:58 • x 1 #8


Buntstift789
Zitat von Valera:
Das verstehe ich. Wo siehst du dich in 5 Jahren? Möchtest du das wirklich, du hast ja schon 15 Jahre alles miterlebt. Ich stelle mir das schwierig vor. Ich habe das Gefühl, du läufst da neben her und ich glaube nicht, dass du damit glücklich bist.


Ich möchte ganz spießig verheiratet sein Eine Familie usw. Ein normales Leben mit seinen Höhen und Tiefen.

22.09.2020 19:08 • #9


Valera
Mit deinem Freund und mit dem ganzen hin und her? Das wird alles andere als spießig, eher aufregend hust

22.09.2020 19:13 • x 1 #10


C
Zitat von Buntstift789:
Der Versuch, in seine Nähe zu ziehen, um eine gemeinsame Zukunft zu planen, scheiterte durch seine Depression und durch passives, egoistisches Verhalten seinerseits


Mit Depressionen ist eine Beziehung echt kein Zuckerschlecken, vor allem wenn der Partner der Depressiv ist meint als Partner/in müsse man endloses Verständnis haben.

Verständnis ja, aber man muss auch an sich arbeiten. Wenn innerhalb der 15 Jahre wenig bis keine Entwicklung statt gefunden hat, ist es mit der Zeit einfach nur grausam, denn man läuft Gefahr selbst Depressiv zu werden, kommen dann noch Abhängigkeiten dazu kann es auch In einer Co-Abhängigkeit münden.

Und mit Entwicklung meine ich nicht zwangsläufig die Depression zu überwinden, denn dies ist kaum bis gar nicht möglich, sondern einfach die Optimierung der Bewältigungsstrategien für akute Depressive Episoden. Einfach ein guter Umgang damit.

Weil dann stößt man auch die Leute die man eigentlich liebt nicht andauernd vor den Kopf, hat dann wieder ein quälend schlechtes Gewissen und suhlt dich in Selbstmitleid indem man z.b sagt, ich bin so schlecht ich tue dir nicht gut und man sich zurück zieht.

Als Partner fühlt man sich dann zurecht bevormundet, weil es einem abgenommen wurde, wie man darauf überhaupt reagiert.


Zitat von Buntstift789:
sodass ich als Person und meine Bedürfnisse immer mehr in den Hintergrund gerückt sind.



Jep, siehe oben. Eine gewisse Tendenz zu einer Art Co-Abhängigkeit könnte dahinter stecken. Zumindest ist es ein Merkmal dafür.


Zitat von Buntstift789:
Ich hatte in dieser Zeit einige Dinge zu verkraften und habe von ihm nicht die Unterstützung bekommen, die ich gebraucht hätte



Immer wieder Strategien zu finden um mit Depressiven Episoden umgehen zu können, oder überhaupt die Findung solcher Strategien, dazu das scheitern und wieder aufraffen ist extrem Zeit- und Nervenraubend. Sogar auch körperlich anstrengend, aber vor allem Psychisch/mental.

Keine Entschuldigung für das Verhalten, aber eine eventuelle Erklärung.


Zitat von Buntstift789:
All diese Dinge wie Vernachlässigung, Willkür und Enttäuschung haben mir sehr zu schaffen gemacht. Das schlimmste ist, dass er es nicht verstehen will und sich in seinem Stolz gekränkt fühlt. Er geht null auf meine Kritik ein und setzt sich damit auch nicht auseinander.


Nicht auf Kritik eingehen, jep kenne ich von meinem Ex...der auch Depressionen hat.

Am besten schraubt man seine Erwartungen ganz herunter, dann hat man auch keine Enttäuschungen mehr. Hört sich hart an, aber dass ist das was ich persönlich gelernt habe.

Der Blick aus seiner Sicht ist zwar gut (in meinem Fall, habe auch ich Depressionen, das erleichtert es vielleicht nochmal, aber auch da ist ja nicht jeder gleich) Aber solange er nicht bereit ist an sich zu arbeiten, ist mit si einem Menschen KEINE Beziehung auf Augenhöhe möglich.

Du hast dich 15 Jahre in einer on-off Beziehung allein abgerackert und ihr dreht euch im Kreis.

Bei meinem Ex war es letzten Endes so, dass er mir die Entscheidung abnahm und sich trennte. Ob er es nun tat, weil er mir das alles nicht weiter antun wollte (das fände ich persönlich sehr selbstgerecht, man will ja bitte selbst entscheiden, wie viel man aushält) oder weil er merkt er MUSS was tun, weiß ich nicht. Ich hoffe auf letzteres, weiß aber nur ER kann sich helfen bzw. Er muss bereit sein sich helfen zu lassen.

So verhält sich das oft mit Depressiven, nicht mit allen. Ist meine Erfahrung dahingehend.
Hab lange gebraucht und das auch akzeptieren zu können, das Forum hier hat mir dabei sehr geholfen.



Nach 15 Jahren intensiver Gefühle und Achterbahn ist es schwer, aber für deinen eigenen Seelenfrieden ist es definitiv besser einen Schlussstrich zu ziehen. Einfach um dich auf DICH zu konzentrieren.

22.09.2020 20:10 • x 2 #11


Buntstift789
Zitat von Cathlyn:

Mit Depressionen ist eine Beziehung echt kein Zuckerschlecken, vor allem wenn der Partner der Depressiv ist meint als Partner/in müsse man endloses Verständnis haben.

Verständnis ja, aber man muss auch an sich arbeiten. Wenn innerhalb der 15 Jahre wenig bis keine Entwicklung statt gefunden hat, ist es mit der Zeit einfach nur grausam, denn man läuft Gefahr selbst Depressiv zu werden, kommen dann noch Abhängigkeiten dazu kann es auch In einer Co-Abhängigkeit münden.

Und mit Entwicklung meine ich nicht zwangsläufig die Depression zu überwinden, denn dies ist kaum bis gar nicht möglich, sondern einfach die Optimierung der Bewältigungsstrategien für akute Depressive Episoden. Einfach ein guter Umgang damit.

Weil dann stößt man auch die Leute die man eigentlich liebt nicht andauernd vor den Kopf, hat dann wieder ein quälend schlechtes Gewissen und suhlt dich in Selbstmitleid indem man z.b sagt, ich bin so schlecht ich tue dir nicht gut und man sich zurück zieht.

Als Partner fühlt man sich dann zurecht bevormundet, weil es einem abgenommen wurde, wie man darauf überhaupt reagiert.





Jep, siehe oben. Eine gewisse Tendenz zu einer Art Co-Abhängigkeit könnte dahinter stecken. Zumindest ist es ein Merkmal dafür.





Immer wieder Strategien zu finden um mit Depressiven Episoden umgehen zu können, oder überhaupt die Findung solcher Strategien, dazu das scheitern und wieder aufraffen ist extrem Zeit- und Nervenraubend. Sogar auch körperlich anstrengend, aber vor allem Psychisch/mental.

Keine Entschuldigung für das Verhalten, aber eine eventuelle Erklärung.




Nicht auf Kritik eingehen, jep kenne ich von meinem Ex...der auch Depressionen hat.

Am besten schraubt man seine Erwartungen ganz herunter, dann hat man auch keine Enttäuschungen mehr. Hört sich hart an, aber dass ist das was ich persönlich gelernt habe.

Der Blick aus seiner Sicht ist zwar gut (in meinem Fall, habe auch ich Depressionen, das erleichtert es vielleicht nochmal, aber auch da ist ja nicht jeder gleich) Aber solange er nicht bereit ist an sich zu arbeiten, ist mit si einem Menschen KEINE Beziehung auf Augenhöhe möglich.

Du hast dich 15 Jahre in einer on-off Beziehung allein abgerackert und ihr dreht euch im Kreis.

Bei meinem Ex war es letzten Endes so, dass er mir die Entscheidung abnahm und sich trennte. Ob er es nun tat, weil er mir das alles nicht weiter antun wollte (das fände ich persönlich sehr selbstgerecht, man will ja bitte selbst entscheiden, wie viel man aushält) oder weil er merkt er MUSS was tun, weiß ich nicht. Ich hoffe auf letzteres, weiß aber nur ER kann sich helfen bzw. Er muss bereit sein sich helfen zu lassen.

So verhält sich das oft mit Depressiven, nicht mit allen. Ist meine Erfahrung dahingehend.
Hab lange gebraucht und das auch akzeptieren zu können, das Forum hier hat mir dabei sehr geholfen.



Nach 15 Jahren intensiver Gefühle und Achterbahn ist es schwer, aber für deinen eigenen Seelenfrieden ist es definitiv besser einen Schlussstrich zu ziehen. Einfach um dich auf DICH zu konzentrieren.


Wow... Danke für deine sehr ausführliche Antwort und Offenheit. Deine Geschichte klingt nicht leicht. Umso besser, dass es einen Ausweg gegeben hat.

Die Depression/das depressive Verhalten ist hier nicht ganz so sehr im Fokus. Hat aber immer wieder eine Rolle gespielt.

Egoistisches Verhalten hat viele Deckmäntel...

22.09.2020 20:29 • #12


Buntstift789
Zitat von Valera:
Mit deinem Freund und mit dem ganzen hin und her? Das wird alles andere als spießig, eher aufregend hust

.
Das o. g. Spießerleben ist das, was ich für mein Leben möchte
Ob es schlussendlich mit ihm sein wird, weiß ich noch nicht

22.09.2020 20:32 • #13


S
Zitat von Buntstift789:
Für mich stellt sich nun die Frage, ob diese 15 Jahre zu wertvoll sind, um sie einfach wegzuwerfen?
Wo genau wirfst Du denn weg, wenn Du Dich trennst ? Die Jahre können es schlecht sein . Die sind gelebtes Leben und jetzt sind sie vorbei . Da gibt es nix wegzuwerfen . Du musst was anderes meinen . Kannst Du beschreiben, was es ist ?

22.09.2020 20:38 • x 1 #14


OxfordGirl
Zitat von Buntstift789:
Aber 15 Jahre wegwerfen?

Zitat von Buntstift789:
Wir führen eine Fernbeziehung. In dieser Zeit waren wir mehrfach für jeweils ca. 1 Jahr getrennt (

Wenn man die Trennungszeiten berücksichtigt und die Tatsache, dass ihr eine Fernbeziehung hattet, wie lange wart ihr real eigentlich zusammen? Lässt sich das vielleicht in Monaten beziffern?

22.09.2020 20:40 • x 1 #15


A


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