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Trennung nach 30 Jahren und direkt Treffen mit Neuer

Ferrismachtblau
Zitat von Maike_30:
Wir haben quasi nie gestritten - ein grosser Fehler, wie mir jetzt klar ist.

Nein, nicht zwingend. Meine Ex und ich haben ständig gestritten, die ganzen 22 Jahren Ehe von Anfang an und trotzdem ist mir das gleiche passiert.

24.01.2025 13:40 • x 7 #16


Ayaka
Zitat von Maike_30:
1000 Dank, wäre ich nur schon ein Jahr weiter!

so wie du das beschreibst machst du alles richtig - du brauchst nur Zeit und die musst du dir geben

ja, es ist erschreckend wie oft es passiert - so nach dem Motto der Depp hat seine Schuldigkeit getan, kann gehen...

ich kann dir nur raten, schau auf dich und halte deinen Kopf weiter hoch - schön, dass du das so offen ansprichst und den Ar*** pokal genau dem in die Hände drückst dem er gehört.

Gerechtigkeit/Karma, keine Ahnung, ich glaub nicht dran. Aber ich denke schon, dass eine schlaue Frau wie du mit Werten und Integrität am Ende des ganzen Trauerspiels menschlich reicher und persönlich gewachsen da steht. Wie gesagt, lies ein paar Geschichten hier und du wirst sehen was ich meine.

24.01.2025 13:46 • x 2 #17


A


Trennung nach 30 Jahren und direkt Treffen mit Neuer

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Rheinländer
Liebe Maike
Zitat von Maike_30:
Einen Tag nach Weihnachten 2024 hat mein Mann (52) mir nach 30 Jahren Beziehung und 25 Jahren Ehe eröffnet, dass er sich trennen möchte.

schlimm das dir das nach so vielen Jahren widerfahren ist. Bei mir waren das auch 30 Jahre der Partnerschaft, die von einem auf den anderen Augenblick beendet wurde.
Ich kenne ebenfalls diese eiskalten Gespräche mit der Ex.
Ich denke inzwischen das die die gehen so handeln müssen, sonst würden sie selbst dran kaputt gehen.

Zitat von Maike_30:
Nun trifft er seit einem Tag nach der Trennung bereits eine neue Frau. Auf dem Konto sehe ich Abbuchungen von Blumen, Restaurantessen,. er ist seeeehr grosszügig, aber zum Glück, sind ab kommender Woche die Konten getrennt.

Bei mir waren es das neue Golfset meiner Ex (hatte bis dahin nie in ihrem Leben erwähnt, dass sie gerne Golf spielen möchte) und natürlich neue Garderobe.
So wie du habe ich es auch gemacht. Die Konten wurden getrennt. Wer möchte schon mitbekommen, wohin die Kohle des Expartner hin geht.

Zitat von Maike_30:
Selbstmordgedanken hatte ich schon

Ja, die hatte ich auch ganz zu Beginn mal kurz gehabt. Dachte manchmal, als ich mit dem Auto unterwegs war, wenn ich jetzt einfach gegen den Brückenpfeiler fahre, dann hört der ganze große Schmerz mit einem Schlag auf. In diesen Momenten half sehr der Gedanke an meine Kinder. Bei mir waren das immer nur so Momente wie ein Geistesblitz. Wenn du oft und lange darüber nachdenkst, möchte ich dich bitten dir schnellstens Hilfe zu suchen, oder mit deinem Hausarzt zu sprechen.

Zitat von Maike_30:
Morgens krieche ich zu ihm unter die Bettdecke und lasse mich in den Arm nehmen. Nach einigen Gläsern Wein habe ich sogar nochmal mit ihm geschlafen, für mich wieder Hoffnung, natürlich Quatsch, mein Kopf weiss das es aus ist, mein Herz schreit ber nach seiner Liebe.

Ich denke ich hätte das bei meiner Ex auch gemacht in der Hoffnung das alles wieder gut wird.
Du musst dich dafür nicht schämen, oder dir Vorwürfe machen.
Dein Ex hätte das einfach unterbinden müssen. Mir fehlen da echt die Worte für. Warum lässt er das zu?

Jetzt mal zu einer Eingangsfrage
Zitat von Maike_30:
Liebe Forumsmitglieder,

ich (w, 54) würde mich gerne mit euch darüber austauschen, wie man es schafft loszulassen.

Das braucht Zeit, Zeit und nochmal Zeit. Ich denke aber mal, dass sagt dir dein Kopf ebenso. Was bei mir dazu geführt hat, schneller los zulassen war bestimmt die Tatsache, dass meine Ex immer eiskalt zu mir war. Da fällt es dann sehr schwer an etwas fest zu halten, was die Gegenseite überhaupt nicht will.
Paartherapie haben wir auch gemacht, weil ich noch Hoffnung hatte. Eine Trennungstherapie würde für mich nur Sinn machen, wenn sich dein Ex von dir getrennt hätte ohne das es bereits eine Next von ihm gibt. Mach lieber eine Einzeltherapie und schaue nur noch auf dich. Er wird sowieso versuchen, alle Schuld auf dich zu schieben. Er kann ja per Definition nicht schuld sein.

Ansonsten finde ich steht in dem Beitrag von @Unterwegs2023 sehr viele gutes und wahres drin.

Drücke dir die Daumen, dass du gut durch die kommende Zeit kommst und immer wenn es dir schlecht geht, schreibst du einfach eine Nachricht hier ins Forum. Jemand wird es lesen und dir beistehen.

Gruss aus dem Rheinland

24.01.2025 16:23 • x 14 #18


Ferrismachtblau
Zitat von Maike_30:
Auch Selbstmordgedanken hatte ich schon. Ich nehme nun Beruhigungstabletten, um über den Tag zu kommen

Hatte ich auch die ersten paar Tage. Wenn die anhalten, sprich bitte sofort mit jemand Professionellem , Telefonseelsorge zb, das soll helfen, wenn man offen drüber spricht. Vorsicht mit Beruhigungsmitteln, die machen bereits nach 2 Wochen süchtig, und glaub mir, eine Suchterkrankung wirst du vielleicht dein Leben lang nicht mehr los. Der Schmerz über die Trennung wird sicher nach ein paar Wochen schon nachlassen.Auch Vorsicht mit Alk., der betäubt den Schmerz viel zu gut. Mach dich zum Thema Trauma schlau, ich hab das Gefühl du bist traumatisiert.

24.01.2025 16:44 • x 3 #19


Sitamun
Zitat von Maike_30:
Ach ja, die Therapie dient nicht dazu, wieder ein Paar zu werden, das würde nicht gehen. Wir wollen nur verstehen, was passiert ist und einige andere Punkte müsste mein Mann dann alleine weiter bearbeiten.

Er ist nicht mehr dein Mann. Er ist der einer anderen.

Und das bringt mich zu der Frage: Was soll eine Thera wenn er in einer anderen Beziehung ist?

Wie lange willst du Beruhigungstabletten nehmen um dich zu unterdrücken?

25.01.2025 09:28 • x 3 #20


C
Ich wollte Dir auch noch kurz schreiben - meine Geschichte war/ist fast 1:1 wie Deine - lange Beziehung, Kinder, ähnliches Alter, Trennung quasi aus dem Nichts und am Jahresende ...

Ich bin Dir zwei Jahre voraus und muss heute sagen, dass es mir wirklich wieder gut geht. Wie @Unterwegs2023 schreibt: Ich kann mich zwar rational noch an die tiefe Verzweiflung vom Anfang erinnern (also ich weiß, dass es die gab), aber fühlen kann ich sie nicht mehr.

Ansonsten wurde schon viel Wahres geschrieben: Sport ist super, soziale Kontakte pflegen / neue finden ... Mir hat es auch sehr geholfen, alte Hobbies von früher, die ich während der Beziehung weniger gepflegt hatte, wieder aufleben zu lassen. Insbesondere war und ist das für mich das (aktive) Musikmachen - Balsam für Körper und Seele und man lernt neue Leute mit den gleichen Interessen kennen.

Thema Paarberatung:

Ich kenne dieses dringende Bedürfnis, verstehen zu wollen. In den ersten Tagen und Wochen habe ich dahingehend auch mehrmals das Gespräch mit meinem Ex gesucht, ihm etliche Briefe geschrieben etc.. Im Nachhinein würde ich das lassen. Er hatte null Interesse daran, Antworten kamen in schleppender und nichtssagender Form - dazu diese Kälte und Aggressivität von seiner Seite, die unsere Interaktion immer mehr beherrschte. Ich konnte permanent spüren, dass er nur noch Interesse an dieser neuen Liebe hatte und dass alles andere (am Anfang erschreckenderweise auch die Kinder - das ist wieder etwas besser geworden) komplett egal war. Ließ mich alles mit einem noch schaleren, hoffnungsloseren Gefühl zurück als ohnehin schon, hat mein Selbstwertgefühl noch mehr niedergedrückt und verstanden habe ich nichts.

Vielleicht gab und gibt es, wie schon irgendjemand hier schrieb, auch gar nicht so viel zu verstehen, weder bei Dir noch bei mir. Von Deinem Ex wirst Du zumindest keine (ehrlichen, reflektierten) Antworten erhalten, vor allem nicht in der aktuellen Phase der akuten Verliebtheit. Zum Teil habe ich schon von Paaren gehört, dass solche Gespräche nach einer sehr langen Zeit (zehn Jahre nach der Trennung) möglich waren und dass die jeweiligen Verlasser dann auch einige Dinge reflektieren und differenziert(er) sehen konnten. Man wird sehen - zum aktuellen Zeitpunkt führt das sicher zu nichts.

Daher mein Rat: Wenn überhaupt, dann macht eine Trennungsberatung, bei der auch gleich organisatorische Dinge geklärt werden können. Das hatten wir - war mit zwei BeraterInnen gleichzeitig - eine Person für die juristische und eine für die psychologische Seite. Das war super, weil wir da viele Dinge auf einmal und direkt klären konnten, für deren Regelung ich sonst in zahlreichen ätzenden Gesprächen mit dem verliebten Ex noch mehr Federn hätte lassen müssen. Zudem konnte mein Ex gerade auch in Bezug auf Regelungen für die Kinder (unsere waren z.T. noch etwas jünger) Aussagen von dort eher annehmen, als wenn sie von mir gekommen wären. War ein einmaliger Termin, der ca. einen halben Tag gedauert hat - nicht billig, aber jeden Euro wert.

Zudem: Such Dir Hilfe für Dich, wenn nicht schon vorhanden. Familienberatungsstellen (Caritas etc.) bieten solche Termine meist recht kurzfristig an, das Ganze ist meist kostenlos und sehr niedrigschwellig. Mir hat es am meisten geholfen, dass ich mich dort einfach ungehemmt ausheulen konnte, dass mir jemand zugehört hat und dass ich mich verstanden gefühlt habe - gar nicht unbedingt irgendein besonders toller Input, der von dort kam und den ich mir nicht selber hätte anlesen können. Die Leute dort werden dafür bezahlt, dass sie sich Deinen Kummer anhören - Du musst da kein schlechtes Gewissen haben, wie bei Familie und Freunden (m,w,d), bei denen doch oft der Gedanke mitschwingt, dass man sie nicht zu sehr mit den eigenen Befindlichkeiten belasten möchte.

Und ansonsten: Grenz Dich ab! Wie ist Eure Wohn- und finanzielle Situation? Wohnen Kinder noch zu Hause? Es wird immer eine Übergangszeit geben, bis man eine komplette räumliche Trennung hinbekommt. Während dieser hilft es, ein Arrangement zu finden, bei dem man sich möglichst wenig über den Weg läuft (Modalitäten kann man z.B. auch im Rahmen einer Trennungsberatung klären). Zudem: Kontaktminimierung: Einigt Euch auf einen Kommunikationskanal (ich finde aus verschiedenen Gründen E-Mail am geeignetsten) und darauf, dass die Kommunikation in sachlichem Ton und rein auf organisatorische Themen begrenzt bleibt. Du musst Dich schützen.

Und ansonsten: Kopf hoch! Bei uns war das Trennungsgespräch (das keine fünf Minuten gedauert hat) Mitte November und diese ganz abgrundtiefe Verzweiflung war Anfang / Mitte März weg, auch wenn es natürlich auch später noch schwierige Phasen gab (und gibt).

25.01.2025 11:07 • x 14 #21


MaKu
Zitat von Maike_30:
würde mich gerne mit euch darüber austauschen,

Hallo Maike, hier kommt noch ein Leidensgenosse. Ich bin dir 3 Jahre voraus. Ex hat 8 Jahre jüngeren Next 1 Jahr nach Scheidung geheiratet. 25 Jahre Ehe. Der Warmwechsel und das Gefühl des Ausgetauschtwerden, die Veränderung des geliebten Menschen, die offenen Fragen, ... alles sehr schmerzhaft.

Der Austausch im Forum trägt dich, aber ein gutes Umfeld noch mehr. Aber am Wichtigsten ist der rigorose Cut. Kontaktsperre. Der Mensch, den du gekannt hast, der existiert nicht mehr.

Je mehr du im Erinnerungen und Hoffnungen schwelgst, desto schlimmer ist es und dauert länger. Nicht nach hinten schauen, was man verloren hat, nach vorne, wo man hin will.

Fotos weg, Möbel weg, alles weg, was dich bindet. Und nochmal: Kontaktsperre. Die Verlasser labern immer schön, von wegen Freundschaft... haben aber keine Ahnung, welchen Schmerz sie verursachen.

Und: Bewegung! Letztlich wird Liebeskummer und die Begleiterscheinungen durch physische Vorgänge im Körper verursacht. Stresshormone werden durch Bewegung abgebaut. Also raus mir dir.

Wünsche dir viel Kraft

25.01.2025 11:50 • x 14 #22


Maike_30
@Sitamun danke für die ehrlichen Worte, stimmt, er ist mein Ex-Mann.

Die Therapie - ich weiss auch nicht recht, für mich ist sie ein Start, nachdem dann jeder alleine weiter macht. Ich für meinen Teil, um das Loslassen hinzubekommen und um wieder mein Vertrauen in andere Menschen zurück zu bekommen.

26.01.2025 11:14 • x 2 #23


Markus1977
Hallo Maike_30,

es ist die Hölle die Du aktuell durchlebst. Meine Ex hat sich auch von Heute auf morgen getrennt und am nächsten Tag hatte sie einen Neuen.
Man fühlt sich nach so vielen Jahren verletzt, verraten und weggeworfen.
Brich den Kontakt ab, das ist Deine einzige Chance das zu überstehen.

26.01.2025 11:47 • x 8 #24


Sitamun
Zitat von Maike_30:
Die Therapie - ich weiss auch nicht recht, für mich ist sie ein Start, nachdem dann jeder alleine weiter macht. Ich für meinen Teil, um das Loslassen hinzubekommen und um wieder mein Vertrauen in andere Menschen zurück zu bekommen.

Du kannst nur heilen, wenn du Abstand hälst zum Verursacher.

Wann zieht er aus? Komplett?

Keine Thera der Welt wird dir helfen, wenn du immer wieder in seiner Nähe bist.

Seid ihr schon geschieden?

26.01.2025 12:30 • #25


Maike_30
@Sitamun wir sind erst 4 Wochen getrennt, er war zwischenzeitlich 2 Wochen weg. Aktuell haben wir den normalen Rhythmus, 4-5 Tage beruflich weg, die restlichen Tage im Haus und wir gehen uns aus dem Weg. Wohnungssuche läuft.

Erstmal sind wir getrennt, Scheidung nur wenn es sein muss, da ich die Rentenjahre so lange es geht sammeln will. Das ist klar ausgesprochen, natürlich kann sich das immer ändern, wenn neue Partner Ansprüche geltend machen. Bei einer Anwältin war ich auch schon.

26.01.2025 13:13 • x 2 #26


C
Zitat von Maike_30:
Scheidung nur wenn es sein muss, da ich die Rentenjahre so lange es geht sammeln will.

Hoffentlich hat dir die Anwältin dann auch gesagt, dass bei einer Scheidung nicht zwangsläufig ein Versorgungsausgleich durchgeführt muss. Das kann man entweder noch vor der Scheidung oder auf Antrag in der Verhandlung so vereinbaren. Die zweite Variante spart dabei noch teure Notarkosten. Sowas hat mein bester Freund eine Woche vor seinem Scheidungstermin noch veranlasst und es hat funktioniert.

26.01.2025 13:27 • x 2 #27


Sitamun
Zitat von Maike_30:
die restlichen Tage im Haus und wir gehen uns aus dem Weg. Wohnungssuche läuft.

Ich hoffe es für dich, denn es las sich nicht so.

Wie gehts für dich weiter? Bleibst du in der Wohnung, bist du finanziell abgesichert oder gibt er euer Geld für die Neue aus?

26.01.2025 13:47 • #28


Maike_30
Finanziell ist es okay, allerdings finanzieren wir noch die Wohnungen von zwei Kindern, die mehr oder weniger am Anfang des Studiums stehen, Auslandssemester sind auch noch geplant. Wenn nun eine weitere Wohnung dazu kommt, wird es langsam knapp. Der Wohnungsmarkt hier ist übelst... teure Grossstadt.

Im Moment haben wir noch unser Familienkonto und jeder bekommt Taschengeld, das ist aber jetzt gerade erst umgesetzt. Ich möchte natürlich nicht mehr sehen, was er wo ausgibt.

Ich bleibe vorerst mit einem Kind im Haus, das ich zur Not auch alleine finanzieren könnte. Natürlich muss ich meine Ausgaben schon reduzieren.

26.01.2025 14:05 • x 1 #29


Sitamun
Hast du Unterstützung? Familie, Freunde?

26.01.2025 14:31 • #30


A


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