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Trennung nach den Flitterwochen

VerloreneBlume
Hallo meine Lieben,
ich habe eine sehr lange Zeit darüber nachgedacht, ob ich meine Geschichte posten soll Aber nach vier Monaten der Trennung, geht es mir trotz all der vergangen Zeit sehr schlecht Ich versuche alles mal zusammen zu fassen, damit ihr euch ein Bild machen könnt.

Ich war 10 Jahren mit meinem Mann zusammen. Es war vom ersten Tag an klar, dass wir immer zusammen bleiben werden und wir beide wussten, dass diese Beziehung für's Leben ist. Wir haben schwere Zeitden, mit vielen Studienprüfungen und Ausbildungsprüfungen, überstanden und es war für uns im Leben nicht immer leicht. Viel Frust sammelte sich während der harten Prüfungszeit an, da man nicht viel Zeit für Freunde und Privatleben hatte. Trotzdem haben wir uns immer wieder Zeit für uns genommen. Wir haben uns immer unterstützt und waren immer für einander da. Jeder hat den anderen in den Lern- und Prüfungsphasen begeleitet - nichts kornnte unserer Liebe etwas antun. Es war immer schön und es gab nie bemerkenswerte Krisen. Allein das Thema Hochzeit und Kinderkriegen war meinem Partner immer ein unbequemes geweses, da er sehr freiheitsliebend ist und sich lange davor gedrückt hat. Ich habe nie Druck gemacht und es war für mich auch echt kein Problem gewesen, auch wenn ich natürlich Hochzeit und Kinder als wichtige Lebenspfeiler ansehe. Vor 2 Jahren überraschte mich mein Partner mit einem Heiratsantrag und ich war überglücklich. Schon in den Monaten (2013)vor der Hochzeit merkte ich, dass ihn das Planen für das Fest schnell stresste. Da dachte ich noch, ach, typisch Mann. Kurz vor der standesamtlichen Hochzeit (Mai 2013) gestand er mir, dass er Muffensausen hätte und hatte Bedenken. Ich bot an, alles abzusagen, aber er wollte es nicht und sprach stattdessen mit seinen Eltern und Schwiegereltern. Alle dachten, dass es nur das typische Nervöswerden sei und er wollte nichts absagen und auf jeden Fall heiraten. Ich fühlte mich zwar wenig unterstützt bei den Planungen, aber machte mir nichts draus. Ich dachte, er hat für das keinen Kopf und will lieber mich entscheiden lassen. Leider fielen die standesamtliche und kirchliche Hochzeit in ein Jahr, in dem ich übermäßig viel arbeiten musste. Nach der Hochzeit war bereits eine Teilzeitstelle für mich beantragt und wir freuten uns darauf, endlich mehr den Schwerpunkt auf das Privatleben zu legen. Die Hochzeiten waren traumhaft schön und wir feierten mit vielen lieben Menschen. Auf der kirchlichen Hochzeit hatte ich zwar das Gefühl, dass er nicht ganz bei der Sache ist, aber ich dachte wiederrum, er sei nur nervös. Die anschließende 4wöchige Hochzeitsreise war ebenfalls traumhaft. Im Nachhinein fiel mir auf, dass er viel Zeit mit seinem Handy verbracht hatte und oft deshalb lange in Fitnessstudios der Hotelanlagen zum Surfen im Netz war. Danach begann jedoch ein wahrhaftiger ALBTRAUM!

Mit der Ankunft zu Hause (und ich meine wirklich den Tag! der Ankunft) war mein Mann wie ausgewechselt. Er war überhaupt nicht mehr liebevoll, ständig unterwegs und ich musste 2 Monate durch ein emotionales Märtyirum gehen. Auf meine Frage, was denn los sei, antwortete er mir nur, dass er vollkommen unglücklich sei,aber nicht wisse warum. Ich bohrte 2 Monate nach, versuchte noch aufmerksamer zu sein als sonst, nahm ihm alle Hausarbeiten ab, aber er wurde immer unterkühlter. Ich wusste, dass sich was anbraute, mein Bauch sagte es mir. Ich dachte erst an Depressionen. Ich war nur noch traurig und er ging mir nur noch aus dem Weg, total ungewöhnlich ür Eines abends konnte ich nicht mehr und forderte sofort die Wahrheit ein. Da schlug alles ein wie ein Blitz:
Er hätte sich in eine andere Frau verliebt. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben sprachlos. So etwas hätte ich nie erwartet. Anstelle ihn rauszuwerfen, fragte ich nur: Und wie gehts jetzt weiter? Daraufhin sagte er nur, dass er nicht wisse, ob er noch weitermachen will. Das war der endgültige Schock. Nach vielem Hin und Her und einer schlaflosen Nacht, konnte ich ihn dazubringen, noch einmal über alles nachzudenken. Er wollte dann Bedenkzeit haben, da er nicht wusste, ob er eine Paartherapie machen will. Ich wollte nach 10 Jahren nicht alles wegwerfen, ich liebte ihn nach wie vor und war einfach nur unter Schock. Er sagte mir nicht den Namen der Frau, da er sie schützen wollte. In den nächsten Wochen zogen wir abwechselnd zu Familie oder Freunden, ständig Unsicherheit, letztenendlich entschied er sich für die Therapie, sagte dort jedoch in der ersten Stunde, dass er die andere immer noch lieben würde. Ich stand am Abgrund. Er flehte mich jedoch an (nachdem ich für eine Nacht einfach weggegangen war), zurück zu kommen. Er könne uns nicht aufgeben. Somit bestritten wir mit Therapie weitere 10 Monate, in denen er mir ständig Hoffnung machte, gleichzeitig wie den letzten Dreck behandelte und sogar einmal Schluss mit mir machte. Dies bezeichnete er als größten Fehler seines Lebens und unterzog sich anschließend einer eigenen Therapie.
Er plante zwei Urlaube und ich dachte, dass es langsam auch mal bergauf gehen würde, da er immer wieder betonte, wie froh er sei, zu Hause zu wohnen und mit mir in Urlaub zu fahren. Leider entwickelte sich der Urlaub zum Horrortrip, der mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs brachte. Er war depressiv und eine große Glocke der Hoffnungslosigkeit schwebte jede Minute unaushaltbar über uns. Psychoterror pur.Immer wieder betonte er, dass er an den Schuldgefühlen, die andere verlassen zu haben leid, wie toll er sich nach dem S** mit ihr gefühlt habe und dass doch soviel passiert wäre zwischen uns, und er nicht nach vor sehen kann, aber ich doch der einzige Mensch wäre, der am besten zu ihm passen würde. Der zweite Urlaub wurde abgesagt und ich stand kurz davor an allem zusammenzubrechen. Selbst die Trennung, die einige Tage späte folgte, musste ich ihm aus der Nase ziehen, denn selbst hierfür war er zu feige, es mir frei aus zu sagen.

Ich habe im Nachhinein auch herausgefunden, dass er in den schweren Monaten immer wieder auch mal Kontakt per Whats App mit ihr hatte. Aus den Flitterwochen hatte er ihr übrigens *beep* geschickt und ihr auch dort Geschenke gekauft (ich habe dies geglaubt, als er mir sagte, dies sei für seine Nichte).Im Nachhinein habe ich auch herausgefunden, dass er Anfahrtsbeschreibungen zu ihr zwischen unseren Pärchenfotos gespeichert hatte. Nach seinem Auszug wollte er mich noch finaziell ausnehmen, u seine neue Wohnung zu bezahlen. Mittlerweile habe ich einen Anwalt, da er immer hässlichere Dinge getan hat.

Ich begreife einfach nicht, warum dies alles geschehen ist. Warum hat er nicht schon im Vorfeld der _Hochzeit alles abgeblasen und die Wahrheit gesagt? Ich bin jetzt 1 Jahr durch die Hölle gegangen und die Trennung tut immer noch weh. Ich habe mir auch Hilfe geholt, aber immer wieder denke ich, dass allles nur ein schlechter Film ist. Die andere Frau hat gewonnen und er wirft 10 Jahre weg, um sich selbst zu finden, wie er sagt. Meine ganze Hochzeit und das gesamte Jahr, in dem er ein Doppeleben geführt hat, sind für mich einfach nur noch ein einziges Trauma. Ich fühle mich um ein Leben betrogen und ich kann nicht fassen, was für einen fiesen Charakter er gezeigt hat. Ich denke viel zu oft an die alten Tage, an den alten, gutmütigen und liebevollen Menschen, und das Singleleben ist sehr schwer für mich. Ich habe große Angst, dass ich ihn nie vergessen werde und ich mit 35 nie wieder jemanden kennenlernen werde, da ich drauf hängenbleibe. Ich weine immer noch (im Aug. getrennt) sehr häufig und komme mit der Einsamkeit der Wohnung oft schlecht zurecht. Ich fühle mich ausgebrannt und bereue es, 1 Jahr lang gekämpft zu haben für einen Mann, der mich eh belogen hat und mich seit der Trennung total respektlos behandelt. Ich bin traumatisiert und weiß einfach nicht mehr, wie ich das alles hinter mich bringen soll. Für die Zukunft sehe ich schwarz, da ich glaube, dass ich mit 35 zu alt für viele Männer bin. Außerdem tickt meine biologische Uhr, ich sehe alle Felle davon schwimmen Klingt übertrieben, aber oft fühle ich mich so einsam und leer, dass es schwer ist zu atmen... Viele gemeinsame Freunde gibt es nicht mehr und ich muss alles ! von neuem aufbauen. Ich Ich fühle mich so ausgelaugt und gleichzeitig stresst es mich, mich nach jemand Neuem umsehen zu müssen.Mit 35 hat man einfach auch mal andere Gewohnheiten als mit 20 und viele Freunde wollen und können nicht viel rausgehen. Er lebt wahrscheinlich jetzt sein glückliches Leben und hat gewonnen, nachdem ich auf dem Müll entsorgt worden bin. Ich habe seinen Namen angenommen...hätte er mir nicht die Hochzeit ersparen können? Wenn ich daran denke, dass er vor dem Altar stand und eine andere geliebt hatte, wird mir echt übel. Ich bin so furchtbar enttäuscht Wie soll es nur weitergehen? Ich denke ständig daran, wie er jetzt mit der anderen, die meinen Platz vielleicht eingenommen hat, kuschelt und ich hier einsam sitze.

14.11.2014 21:47 • #1


T
Es tut mir wirklich sehr Leid für dich Lass dich mal umarmen.

Ich denke mal er war nicht bösartig (anfangs zumindest), sondern einfach nur zu schwach und teilweise durch Hormone getrieben nicht er selbst. Warum ich so denke? War mal an der Stelle von deinem Ex (nicht rühmlich, ich weiß). Wie dem auch sei, vll hat er es ehrlich versucht und es hat nicht geklappt? Aber der Punkt ist: sehe dich nicht als Verliererin! Ich bin mir sicher, dass er mit ihr bald im Alltag ankommen wird. Und erst recht, wenn du plötzlich nicht mehr auf ihn wartest. Glaub mir, das wird ihn total durcheinander bringen. Kontaktsperre, Kontaktsperre, Kontaktsperre! Eisern bleiben! Dann wird die neue sehr schnell unterbewusst für dein Verschwinden verantwortlich gemacht und ich bin mir recht sicher, dass er nicht glücklich sein wird. Finanziell ausnehmen ... Hmm. Ich denke diese negativen Sachen die er gegeüber dir macht sind nicht gegen dich sondern für ihn und seine neue gerichtet. Wie hart das auch klingen mag, aber gerade in der Verliebtheitsphase wollte er ihr die Welt zu Füßen legen, und du warst ein richtiger Störfaktor, weil er das ja nicht in Freiheit ausleben könnte. Von daher wurde er wohl relativ passiv aggressiv zu dir. Noch schwerer hast du es ihm gemacht in dem du geduldig warst und alles akzeptiert hast. Immerhin kennst du ihn 10 Jahre. Du kennst ja seinen Grundcharakter. Jetzt ist er extrem angespannt. Aber generell gesehen denke ich mal, dass ihm bei dir (eigentlich schon immer) ein gewisser Reiz gefehlt hat (sorry für die Annahme). Ich bin es halt gewohnt, dass selbst die freiheitsliebenden Männer gerne sehr schnell ihre Freiheit wegschmeißen, also quasi recht schnell heiraten, wenn sie denken die richtige gefunden zu haben. Er hat wohl an dir viele andere Punkte toll gefunden, die ihn halt eher rational von dir überzeugt haben. Ich bin mir relativ sicher, dass falls du dich von ihm komplett zurück ziehst und ihm so in etwa ein Jahr gibst, will er zurück zu dir. Die Frage ist aber: willst du dann zurück zu ihm?

Und was Kinder angeht gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, bishin zu Eizellen einfrieren. Aber es geht auch natürlich. Meine Tante hat in zweiter Ehe ab 36 noch mal 5! Kinder gekriegt, ne andere bekannte mit 42. Also keine Panik schieben und bloß nicht verbittern. Nutze die Trennung als eine Chance für dich. Wenn du eh schon nicht Essen kannst, fang danach eine neue Diät oder ähnliches an. Schreib im Forum. Geh zu einem Sportverein. Ich weiß am Anfang ist man kraftlos und ausgebrannt. Aber mit der Zeit kommt es zurück Denke an etwas oder jemanden (zB beste Freundin), die dir die Laune immer aufhellt. Unternimm was zusammen mit der Person! NICHT ALLES SCHWARZ MALEN. Selbst meine Opas haben im Alter von 60/70 noch Mal geheiratet (sie war in deren Alter). Du siehst, nichts ist unmöglich. Viel Glück

14.11.2014 22:14 • x 2 #2


A


Trennung nach den Flitterwochen

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VerloreneBlume
Vielen lieben Dank für Deine aufbauenden Worte. Ich bin in den letzten Monaten so schlecht behandelt worden, dass ich, ein Mensch der immer gerne gelacht hat, einen soooo großen Bedarf nach emotionalen Streicheleinheiten und Zuspruch habe, um endlich wieder Hoffnung zu schöpfen. Manchmal hab ich den Eindruck, dass all seine Negativität auf mich übergegangen ist und ich diesen Panzer erst wieder durchstoßen muss. Als ob sich Schuppen voller Schmerz einfach an mich dran geklebt haben. Dazu kommt, dass ich diese Hässlichkeit nach der Trennung, diese Respektlosigkeiten, einfach nicht fassen kann. Danke, dass Du mir Mut machst.Das tut so gut, zu hören, dass es irgendwann bestimmt weiter gehen wird.

Das Alleinsein macht mich echt fertig. Wie haltet ihr es zu Hause aus, wenn man nach so langer Zeit alleine auf der Couch sitzt? Diese Ruhe...ständig bin ich unruhig und hab den Eindruck, alles muss schnell gehen, neuer Freundeskreis, neuer Partner, ich weiß nicht, warum ich mich selbst so unter Druck setze. Das ist so anstrengend, ständig dieses Gedankenkreisen. Und ich der erste Gedanke am morgen nach dem Aufwachen ist immer: mein Leben ist kaputt , obwohl vieles (Job, Familie, enge Freunde) immer nochda sind. Diese Gedankenkreise...wie durchbricht man sie nur? Ich wünschte, ich würdeaufwachen, und mal NICHTS denken....

14.11.2014 22:43 • #3


E
Wow heftige Geschichte, tut mir sehr Leid für dich und für das was du grad durchmachst. Meine Trennung von meinem Ex ist nun fast ein Jahr her. Hinterher hab ich auch rausbekommen, dass er mich in den ganzen zwei Jahren Beziehung immer wieder mit anderen Frauen hintergangen hat (sogar in unserem Bett in unserer Wohnung, die Tussi hat sich sogar mal hinter der Schlafzimmertür versteckt als ich überraschenderweise früher von der Arbeit kam O_O) Ich zog aus und musste von Null anfangen. Neue Wohnung suchen, Möbel kaufen, ich hatte nichts. und ständig diese Fragen im Kopf: wie kann man sich verdammt nochmal so in einem Menschen täuschen, den man doch in und auswendig kannte? Wie kann er einem so etwas mieses antun und MICH hintergehen? Was ist das für ein Mensch der so mit MIr umgeht? was war ich ihm wert?!
Die Fragen quälten mich lange, Tag ein Tag aus, immer wieder kamen Erinnerungen hoch: ach da hätte es dir doch auffalen müssen, dass er noch ne andere hat. Warum hast du nix gemerkt?
Und wie auch du wollte ich dass alles SOFORT wieder gut wird. Mich neu verlieben, mein Leben genießen, ihn vergessen. Aber...es braucht Zeit. Und vor allem Dingen dauert es Zeit bis du dich an die neue Situation gewöhnst. Du warst 10 Jahre lang gewohnt einen Partner an deiner Seite zu haben, jemanden um dich zu haben, eine Person der du all deine Sorgen und Alltagsprobleme anvertrauen konntest, mit der du Abende auf dem Sofa verbracht hast, du warst nie allein. Diese Person fehlt jetzt und es dauert lange bis du wieder einen eigenen Alltag hast, bis du dich an das Alleinsein gewöhnt hast.
du hast gefragt wie man das zu Hause aushält... oh man, ich muss sagen mir fällt es heute noch schwer, nach fast einem Jahr, wenn ich mal ein Wochenende nur daheim bin, keinerlei Verabredungen hab. Da denk ich mir dann auch : na super, alle anderen machen sich einen gemütlichen Pärchenabend und ich sitz hier allein rum , mit meinem Glas Wein. Es ist nicht einfach Single zu sein, ich kann dich da verstehen. Aber du kannst momentan nix an der Situation ändern, deshalb musst du das Beste draus machen. Du kannst die Wohnung verlassen und heim kommen wann du willst. Keiner wartet auf dich daheim. Am Anfang mag das traurig sein aber irgendwann genießt du das, dir den Tag so einzuplanen wie du willst. All deine Termine, Verabredungen so auszumachen wie du Lust hast ohne zu fragen: Schatz, haben wir am Samstag was vor, ich würd da gern mit meinen Freundinnen ins Kino... oder so was in die Richtung Ich genieße es, mir immer ein Bad zu nehmen, wann mir danach ist. und wenn es nachts um zwölf ist. Mein Ex -Freund hatte immer die Augen verdreht, wenn ich zu oft in der Badewanne lag. MIr jetzt egal, ich wohn allein. ich putz wann ich will, die Wohnung sieht noch genauso aus wie ich sie verlassen hab, ich kann wirklich mein eigener Herr sein. Das genießt du irgendwann , glaub mir. Wichtig ist, denke ich,dass du dir viel Zeit nimmst um die Trennung zu verarbeiten. Rede viel mit Freunden und Familie, das hat mir soviel geholfen. Heule wenn dir danach ist. Wenn du nicht allein sein willst, geh zu jemandem und heul dich da aus Es ist ne schwere Zeit, und am liebsten willst du das alles überspringen aber du musst da leider durch. Bald kommt die Wutphase, da fängst du an ihn zu hassen, warum ER DIR das angetan hat. und ab da geht es bergauf...

14.11.2014 23:17 • x 1 #4


K
Zitat von VerloreneBlume:
Das Alleinsein macht mich echt fertig. Wie haltet ihr es zu Hause aus, wenn man nach so langer Zeit alleine auf der Couch sitzt? Diese Ruhe...ständig bin ich unruhig und hab den Eindruck, alles muss schnell gehen, neuer Freundeskreis, neuer Partner, ich weiß nicht, warum ich mich selbst so unter Druck setze. Das ist so anstrengend, ständig dieses Gedankenkreisen. ....


Du bist ja gerade erst getrennt, es ist eine völlig neue Situation für dich, alleine zu sein, warst so lange mit deinem Mann zusammen....
Mit dem Alleinsein ist vielleicht auch eine Typfrage: mir macht das nicht viel aus, alleine zu sein, aber meinem Ex macht es mehr aus, der kommt damit auch nicht gut klar.
Aber Druck würde ich versuchen da raus zu nehmen und gegen innere Unruhe hilft Sport, intensiver Sport, der müde macht und entspannend wirkt.


Zitat von VerloreneBlume:
Und ich der erste Gedanke am morgen nach dem Aufwachen ist immer: mein Leben ist kaputt , obwohl vieles (Job, Familie, enge Freunde) immer nochda sind. Diese Gedankenkreise...wie durchbricht man sie nur? Ich wünschte, ich würdeaufwachen, und mal NICHTS denken....


Deine Gedanken kannst versuchen bewusst zu steuern, indem du denkst, was du den Tag über vor hast zu tun. Darauf fokussierst du dich. Falls du einen Tag nicht schaffst, dir vorzustellen, denke daran, was du die nächsten zwei, drei Stunden tun willst. Während der Woche ist der Tag ja auch schon durch die Arbeit getaktet und an den WE kannst du dir ja was vornehmen, zu unternehmen. z.B. ausgiebige Körperpflege in einer Wellnessanlage, sich mit Freunden treffen etc.

Und gegen so übles Gedankenkreisen hilft auch aufschreiben. Auf mich wirkte das sehr beruhigend, ich hatte dann den Eindruck, mich nicht mehr gedanklich so mit meiner Trennung beschäftigen zu müssen, weil ich ja jederzeit alles nachlesen konnte, was passiert ist.

Wobei ich ehrlich zugeben muss: die meisten Trennungen sind ja schmerzhaft, aber deine Geschichte ist echt krass. Mir ist zwar nach der Trennung von meinem Ex eröffnet worden, dass er mich schon seit 10 Jahren nicht mehr liebt und wir haben während dieser 10 Jahre geheiratet und ich habe seinen Namen angenommen. Aber alleine schon dieser Ausschnitt eurer Flitterwochen....da wird einem schlecht.

Das fühlte sich nicht gut an, irgendwie als sei die ganze Beziehung von ihm aus eine Lüge gewesen. Da ich ihn aber nicht mehr liebte und da dann erst recht nicht mehr, konnte er mich damit nicht mehr verletzen.

Aber um die 10 Jahre Lebenszeit fühlte ich mich betrogen. Habe mich aber mit mir selber ausgesöhnt und es als gegeben angenommen, da Dinge eben manchmal besch..... laufen und man nicht auf Anhieb die Logik dahinter erkennen kann. Später vielleicht eher.....

Du schaffst das, gib dir Zeit und Ruhe.

14.11.2014 23:37 • x 1 #5


VerloreneBlume
Ja, das ist es. Wenn man 10 Jahre lang nichts anderes kennt, als mit dem Partner sein Leben zu teilen (und wir haben unglaublich viel Zeit mit einander verbracht). Mich übefordert das gerade und man muss wirklich einen Geduldsmarathon aufbringen. Und dabei bin ich eine eigenständige, selbstbewusste Frau.

Momentan ist es (nach 10 Jahren) kaum vorstellbar, jemanden anderen jemals zu lieben....egal, wen ich treffe, sofort denke ich: ne, der ist es nicht oder alle anderen sind nicht mein Typ...Ja, ich weiß, total bescheuert. Aber so ist es. Und das macht mich traurig. Trotz all der hässlichen Dinge, die passiert sind, denke ich manchmal nur, ich will die Uhr zurückdrehen und mein altes Leben wieder. Alles ist über mich eingebrochen und man kämpft, um wirklich auch mal wieder für ein paar Stunden glücklich zu sein und nicht immer nur die Schmerzen dieser hässlichen Wunde zu spüren...
Diese Traurigkeit macht mich fertig und auch wünscht, ich würde nur noch Gleichgültigkeit spüren und nach vorne schauen. Momentan sehe ich da nur ein Loch.

Schlimm finde ich all die Erinnerungen, die einen ÜBERFLUTEN , wenn man Orte betritt, die man nur mit ihm kennt. Und das sind in meiner Stadt soviele Orte, denn wir haben einfach so viel immer gemacht. Und ich will diese Orte alle auch nicht meiden. Dazu kommt, dass es echt eine Herausforderung ist, auch mal ALLEINE irgendwohin zu gehen... irgendwie bin ich da nicht mutig genug zu, da ich denke,man fällt direkt als arme trostlose Tomate auf ....

Ich war noch nie alleine glücklich und denke, dass ein Leben zu zweit einfach viel wertvoller ist. Ja, ein Klischee, ich weiß, aber momentan sind allle in meinem Alter entweder in der Kindplanung oder haben einen Partner. Die haben keine Energie, um mit einem Neu-Single, der 35 ist, was zu unternehmen. Und ich finde es anstrengend, neue (und wo vor allen Dinge...) Menschen kennen zu lernen, die vielleicht in einer ähnlichen Situation sind. Da steigt dann schnell Hoffnungslosigkeit in mir hoch

16.11.2014 12:52 • #6


K
Zitat von VerloreneBlume:
.....Ich war noch nie alleine glücklich und denke, dass ein Leben zu zweit einfach viel wertvoller ist. Ja, ein Klischee.... Und ich finde es anstrengend, neue (und wo vor allen Dinge...) Menschen kennen zu lernen, die vielleicht in einer ähnlichen Situation sind. Da steigt dann schnell Hoffnungslosigkeit in mir hoch


Ich lebe auch gerne in einer Beziehung, ist auch für mich die bessere Lebensform...ich verstehe dich da gut. Es gibt doch einen Spruch, sinngemäß: Glück ist das einzige was sich vermehrt, wenn man es teilt.
So erlebte ich meine Beziehung auch, in den guten Zeiten. Die glücklichen Momente wurden aber immer weniger. Es ist nicht möglich für zwei zu lieben. Geht nicht. Es muss von Partnern auch aufrichtig gewollt sein, diese Beziehung fortzuführen. Aufrichtig, und nicht weil es eben bequem ist. So war mein Ex, noch als wir zusammen wohnten, aber Trennung wieder mal Thema war, hat er in meiner Gegenwart von anderen Frauen gesprochen, die ihm gefielen, ohne Scham. Letztlich hat er immer gemacht was er wollte...Mich hat da einfach nichts mehr gehalten. So was macht man nicht, wenn man liebt, meine Meinung, andere mögen das anders sehen.
Sorry ich schweife ab....

Machst du gerne Sport? Hast du einen Sportverein in deinem Ort. Da würde ich mich an deiner Stelle anmelden. Sport verbindet Leute unterschiedlichster Art. Vielleicht ist ein Mannschaftssport was für dich, Volleyball z.B.
Ein anonymes Fitnessstudio würde ich meiden, es sei denn, die bieten auch Kurse an...
Oder hast du eine VHS, die vielleicht interessante Sachen anbieten.....

16.11.2014 13:28 • x 1 #7


E
Liebe Verlorene Blume, du bist ganz sicher nicht die Einzige der es so geht! Single sein, bzw allein sein zu lernen ist sehr sehr schwer! Noch dazu bist du voll mit der Trennungsverarbeitung beschäftigt, das ist vollkommen normal, dass du dich auf niemand Neuen einlassen willst (nicht mal in Gedanken). Wenn gute Erinnerung dich überfluten, dann lass das geschehen. Schwelge in Erinnerung, erinnere dich an die Gefühle die du in dieser Situation gefühlt hast, denk darüber nach, weine so oft du willst. Denn das alles gehört gerade dazu, dass du die Trennung verarbeitest. Irgendwann kommst du an den Punkt an dem ich bin: es kommen schöne Erinnerungen an die Beziehung hoch... ich versetze mich in die Zeit zurück mit all den Emotionen und Gefühlen die ich damals hatte. Aber kurz darauf wird das alles überschattet: und dann kam das Ende. Dann kommt all das hoch, was er mir angetan hat, wie böse unsere Beziehung zu Ende ging... und ich stelle dann fest: mir geht es besser ohne ihn und ich empfinde weder Liebe noch Hass für ihn. Ich bin mit ihm als Person durch, er exisitirt nicht mehr.... es tut weder weh noch kommen die Tränen wenn ich an die Beziehung zurück denk. an dem Punkt wirst du auch bald sein!
Das du dich nicht traust was alleine zu unternehmen ist natürlich auch vollkommen normal. Man kommt sich beobachtet vor, man stellt sich vor wie die anderen Leute denken: ach gugg ma, die hat keine Freunde die ist hier allein unterwegs... ich denke jede Frau hat mit dieser Situation Probleme, aber auch das sind Gewohntheiten die du von Zeit zu Zeit lernst. DAs geht aber automatisch. Ich fand ewig lange niemanden, der mit mir gerne in die Sauna geht. Sauna! *beep* unter Fremden Leuten, als junge Frau O_O Irgendwann dachte ich mir: entweder du gehst jetzt allein oder eben gar nicht! Also ging ich allein- und seither geh ich regelmäßig in die Saune- und zwar wenn ich Lust drauf hab. Zeit für mich, mit einem guten Buch, Ruhe genießen, entspannen. Kürzlich hab ich mich allein in ein Cafe gesetzt und Kuchen gegessen. DAbei fiel mir auf, wieiviele Leute da alleine an Tischen sitzen. Ich hab mich nicht unwohl gefühlt .Ich würde auch alleine ins Kino. da redet man ja eh nix, also warum nicht alleine einen Film anschauen Sportvereine, VHS-Kurse sind auch eine gute Idee um neue Leute kennen zu lernen und um Neues auszuprobieren. Lass dir aber Zeit bis du tatsächlich an dem Punkt bist, wo du auch die Kraft hast, einen Kurs zu starten. Ein guter Freund sagte mir mal ein Zitat:
“Einige schwimmen mit dem Strom, andere gegen den Strom, aber ich stehe im Wald und suche den Fluss! So hab ich mich Monatelang gefühlt. Ich wusste was ich gerne an Hobbys machen wollte aber ich fand nicht die Motivation überhaupt irgendwas davon umzusetzen. Seit ein paar Wochen bin aber voll dabei: Englischkurs, Reiten, Rückentraining. Es hat bei mir also auch lange gedauert bis ich bereit war, mich aufzuraffen.
Vergleich dich nicht immer mit anderen, das zieht dich nur runter. Ja , die einen haben bereits Kinder, die anderen planen welche, da bauen sie Häuser , planen die Hochzeit , etc. All die glücklichen Pärchen um dich rum... aber schau mal genauer hin: wer von deinen Freundinnen ist wirklich richtig glücklich mit seinem Leben oder Partner? Viele sehnen sich nach mehr Zeit für sich, ihre Kinder wollen aufmerksamkeit. Viele Paare sind nur aus GEwohnheit zusammen oder weil sie Angst haben, alleine dazu stehen wenn sie sich trennen. Einige werden vielleicht bald ein klein wenig neidisch auf dich sein, eine unabhängige Frau, die ihr Leben nochmal neu in die Hand nimmt, neue Leute / MÄnner kennen lernt, SICH kennen lernt. Nimm die Situation an , in der du bist, es geht bald wieder bergauf.
PS: woher kommst du denn ungefähr?

16.11.2014 14:37 • x 3 #8


LT
Liebe VerloreneBlume,

Ich kann deine momentanen Gefühle, das Gefühl der Ohnmacht, nur sehr gut nachvollziehen. Deine Geschichte ist ziemlich bitter. Mir tut es sehr leid, dass Menschen solche Erfahrungen sammeln müssen.

Was dein Ex sich da geleistet hat, ist unter aller Sau. Ob gut gemeint oder nicht, man heiratet nicht, wenn man noch jemanden als Backup hat. Trotzdem tut auch dein Ex mir leid, denn er scheint in seiner Gedankenwelt ziemlich verloren zu sein. Er ist ein Exemplar von Mann, welches nicht weiß, was es will. Selbst wenn er sich nicht jetzt von dir getrennt hätte, wie lange wäre das gut gegangen?

Liebe VerloreneBlume, das Leben möchte dir hier etwas zeigen. Vielleicht darfst du jetzt lernen, mit dem Singleleben klar zu kommen. Vielleicht darfst du jetzt lernen, nicht mehr so viel Geduld mit jemandem zu haben, der dich in Wirklichkeit gar nicht will.

Du wirst jetzt eine ziemlich harte Zeit durchgehen. Nimm all deine schlechten Gefühle an, verdränge sie nicht. Sie sind ein Teil von dir. Nach einer gewissen Zeit wirst du etwas klarer denken können. Du wirst anfangen zu verstehen, die Erinnerungen werden verblassen. Und dann nimmt alles seinen Lauf...

Wichtig ist, dass du nicht stehen bleibst und dir klar machst, dass es da draußen noch so viele tolle Menschen und so viel zu erleben gibt. Das alles steht dir jetzt offen. Begrüße dein neues Leben.

16.11.2014 16:06 • x 1 #9


G
Trotzdem tut auch dein Ex mir leid, denn er scheint in seiner Gedankenwelt ziemlich verloren zu sein. Er ist ein Exemplar von Mann, welches nicht weiß, was es will.

Das finde ich selbst als Frau sehr verwegen, zu behaupten. Du unterstellst so den 'Männern', dass sie weniger kompetet seien in diesen Dingen. Ich selbst vermute nach meinen Erfahrungen, dass Mann oder Frau einfach zuerst nur Mensch ist und nur ein rudimentär wünschenswertes Gefühl hat und kennt:

Dasjenige, des vollumfassenden Angenommenseins. Das Gefühl, das der Mensch hat, der nach Geburtsquärälen mit dem ersten Schrei das schönste Heim verlassen hat: den Hort der vollumfänglichen Sicherheit, den Hain der Wärme, der Freude über die Tatsache, dass alles da ist, was nötig ist.

Und dieses Gefühl ist nachhaltig, wenn im richtigen Zeitraum diese Zuwendung fehlt, wenn sie ausbleibt, weil der vermeint zur Zuwendung Verpflichtete, sich selbst defizitär fühlt, fehlt das, was für eine mögliche Mann-Frau, Frau-Mann-Beziehung nötig ist.

Jei, ist das Leben so spannend!

16.11.2014 16:45 • x 1 #10


LT
Du unterstellst so den 'Männern', dass sie weniger kompetet seien in diesen Dingen.

Ich unterstelle den Männern gar nichts. Es gibt auch Frauen, die nicht wissen, was sie wollen. Ich unterstelle hier nur diesem Mann was.

Und derartige Geschichten erfahre ich immer wieder auch in meinem Umfeld. Während ein Partner sich schon die Zukunft mit dem Anderen ausmalt und geduldig darauf wartet, dass der Andere irgendwann mal zu ihm findet, verliert sich der andere immer mehr in ambivalenten Gedanken. Es ist seine Angst davor, zu seinen Gedanken und Gefühlen zu stehen, zu sich selbst zu stehen. Die Gründe können verschiedene sein. Letztendlich hält er somit seinen Partner jahrelang hin. Und während sich der Ambivalente schon längst emotional vom Partner in der Beziehung getrennt hat und schon an anderen Ufern fischt, muss der Liebende mit völlig neuen Tatsachen klar kommen. Defizite hin oder her, ein Großteil der Menschheit wurde nicht vollkommen von seinen Eltern angenommen. Das entschuldigt nicht das Leid, das wir anderen zufügen. Man hat uns mit einem Gehirn gesegnet und auch mit der Gabe Gutes vom Schlechten unterscheiden zu können. Er hätte sie nicht heiraten müssen und dass er hierbei große Sch**sse baut, war ihm durchaus bewusst (Siehe sein Verhalten während der Hochzeitsvorbereitungen).

Beide tragen natürlich ihren Teil zur Trennung bei. Ohne Opfer kein Täter. Dennoch ist es nicht fair, jemanden, der die rosarote Brille trägt und dadurch die Tatsachen nicht erkennen kann oder will oder auch verdrängt, so lange hinzuhalten.

16.11.2014 17:47 • x 1 #11


M
Mir sind die Zeiten zu schwer

16.11.2014 18:31 • #12


LT

M
Zitat von LT:
Zitat von MannmitBekannter:
Mir sind die Zeiten zu schwer




Und auch dafür sind wir dankbar


War die Frau 10 Jahre lang am jaulen und der Mann abgenervt verbraucht?

Oder verband was mit Schwere in der Tat und in der Leichtigkeit des Lebens hatte es sich damit erledigt?

? ?

16.11.2014 18:57 • #14


LT
Zitat von MannmitBekannter:

War die Frau 10 Jahre lang am jaulen und der Mann abgenervt verbraucht?

Oder verband was mit Schwere in der Tat und in der Leichtigkeit des Lebens hatte es sich damit erledigt?

? ?


Beides könnte zutreffen. Das kann nur die Threaderstellerin wissen.

16.11.2014 19:12 • #15


A


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