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Trennung nach Klinik

T
Wir hatten gerade nochmal ein letztes Gespräch, bevor sie wohl dauerhaft in der neuen Wohnung wohnt.
Ich musste einfach nochmal ein paar Antworten haben und hab sie gebeten, mir diese zu geben. Es gab wohl tatsächlich nichts zwischen ihr und ihr in der Zeit vor der Klinik, worauf ich eifersüchtig sein müsste. Sie hat dies auch entsprechend glaubwürdig unterstrichen und das glaube ich ihr. Sie wurde in der Therapie zu unserer Beziehung gefragt und man hat ihr gesagt, dass wir dann wohl nur eine freundschaftliche Beziehung hätten. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr hat sie wohl gesehen, dass da keine Gefühle außer Freundschaft mehr sind. Ich hab sie dann gefragt, ob sie den dann die letzten Monate genauso auch mit jemandem aus der Clique verbringen könnte, was sie dann schnell bejaht hat...
Sowas trifft natürlich und ich fühle mich grad sehr mies... Es gibt wenig auf das ich wirklich böse sein kann. Sie ist schwer krank, hat entsprechende Phasen der Depression. Ich war wirklich zu oft für sie da, sie sagt selbst, sie hätte mir zu viel Lebensenergie geraubt. Trodtzem war ich gerne für sie da, auch wenn ich heute merke, welche Folgen das wirklich hatte. Ich hab auch nochmal gesagt, dass ich mir gewünscht hätte, dass vorher gemeinsam anzupacken. Auch das sieht sie wohl so, aber jetzt sei es zu spät. Und ich war ihr oft zu eifersüchtig. Dabei habe ich nochmal klar gemacht, daß ich gar nicht so eifersüchtig war. Das hat sie dann wohl auch gesehen...
Alles in allem ziemlich großer Mist der grad passiert. Keine Ahnung was ich daraus jetzt mitnehmen soll.. Bringt mich das weiter? Wenigstens gibt es weniger offene Fragen... Ich bin jetzt grad auf jeden Fall sehr down...

02.01.2023 23:27 • x 4 #16


T
Moin, kurzes Update, ich schreib mir einfach etwas die Seele von Leib, keine Ahnung ob das jemand liest.
Ich war heute mit Kolleginnen und Kollegen nach der Arbeit was trinken. Als ich wieder kam waren bereits das Schlafzimmer, ihre Klamotten und die Sachen aus dem Bad, sowie ein Großteil ihrer Regale in ihrem Büro leer. Die Wohnung wirkt so sehr leer...
Ich konnte nicht anders, als einmal in ihrem Büro nachsehen. Vom Schreibtisch fehlt quasi nichts. Das einzige, was mir auffiel war, dass der Stapel mit Sofortbildern fehlte, auf denen mehr als die Hälfte kitschige Paarbilder von uns waren. Im Müll waren sie auch nicht. Möglicherweise hat sie sie direkt entsorgt, dass kann ich mir aber fast nicht vorstellen. Es ist so merkwürdig. Gleichzeitig sind wichtige Teile von ihrem alten Bett noch hier, dass sie mitnehmen wollte, um heute Nacht in der neuen Wohnung zu schlafen. Also nimmt sie unsere kitschigen Paarbilder mit und schläft dann bei ihrem neuen Freund? Ich weiss nicht, was ich von all dem halten soll, hier geht's mir wieder nicht besonders gut.
Dafür habe ich erste Termine für Wohnungsbesichtigungen, unter anderem für eine Traumwohnung was meine aktuellen Ansprüche und voraussetzungen angeht....

04.01.2023 01:27 • x 2 #17


A


Trennung nach Klinik

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T
Achso, ich hatte bereits geschrieben, dass ich ihr regelmässig Briefe schreibe, in denen ich entsprechend kritisch bin, weil sie zwar an sie gerichtet und adressiert sind, sie sie aber mir lesen sollte.
Sie hatte mich gestern gesehen, wie ich im Bett vorm Gespräch noch geschrieben habe. Ich hatte alle Briefe in die Schublade meines Nachtschränkchens gelegt und den Stift darauf so, dass ich weiss, wenn sie durch jemand anderen als mir bewegt wurden. Als ich wiederkam, lag der Stift definitiv anders drauf, als ich ihn hingelegt habe. In den Briefen stehen weder extreme Geheimnisse noch grosse Offenbarungen, dafür aber meine Gefühle und Ansichten. Falls sie diese beim ausräumen ihrer Sachen gelesen haben sollte, weiss ich nicht, wie ich ihr das verziehen könnte...

04.01.2023 01:30 • x 1 #18


ElGatoRojo
Zitat von Trivials:
Ich schreibe Briefe an sie, die ich direkt danach weglege, weil sie sie eigt nicht lesen soll, auch wenn ich aktuell überlege, einen aus Versehen liegen zu lassen.

Zitat von Trivials:
In den Briefen stehen weder extreme Geheimnisse noch grosse Offenbarungen, dafür aber meine Gefühle und Ansichten. Falls sie diese beim ausräumen ihrer Sachen gelesen haben sollte, weiss ich nicht, wie ich ihr das verziehen könnte...

Na komm - war doch ein Köder für sie?

04.01.2023 01:36 • x 2 #19


T
Nein, wirklich nicht. Zumindest nicht von mir so gelegt. Am Anfang hatte ich mir wirklich überlegt, den damals ersten und einzigen auf dem Sofa aus versehen liegen zu lassen. Da hab ich mich aber gegen entschieden, weil ich ihre Entscheidung mittlerweile akzeptiere und die selbst entscheiden soll, ob das langfristig gut war.
In der wohnung hatte und hat jeder seinen privaten Bereich. Dazu zählen zb alle Schubladen in den jeweils eigenen Räumen. Auch mein Schrank am Bett ist mein privater Bereich, nach der Trennung mehr als vorher. Ich war in Ihrem Büro, habe aber weder etwas angefasst, noch Schubladen geöffnet.

Das war so wirklich nicht gedacht, vor allem weil sich der Ton in den Briefen von krassem Verständnis zu einer Art Tagebuch mit vielen Vorwürfen, Erklärungen, etc entwickelt hat. Also nichts, von dem ich wollte, daß sie es liest. Wie gesagt, es stand nichts böses aber auch nichts gutes drin. Mir geht es um die Tatsache, dass sie private Bereiche von mir öffnet und dann auch entsprechend liest.

04.01.2023 01:45 • x 1 #20


ElGatoRojo
Zitat von Trivials:
Mir geht es um die Tatsache, dass sie private Bereiche von mir öffnet und dann auch entsprechend liest.

Sagen wir mal so - Auch wenn es nicht die feine Art ist, musst du damit rechnen. Gerade nach Ende der Beziehung. Wenn du denn in dem Moment nicht in der Wohnung bist, könnte man einen Raum abschließen.

04.01.2023 01:49 • x 2 #21


T
Ja ich weiss, in gewisser Weise habe ich ja damit gerechnet, deswegen hab ich mir gemerkt, wie der Stift drauf lag. Ich habs aber so gelegt, dass man von außen nichts erkennen konnte. Sie muss also aktiv gesucht haben.
Abschließen ging nicht, da sie in den Raum zum ausräumen ihrer Sachen musste. Da ich nicht dabei sein wollte, war ich entsprechend woanders. Ich wollte nicht mit ansehen, wie sie ihre Sachen rausträgt.
Es macht mir auch keine Angst, WAS sie genau gelesen hat.
Es ist eben genau das, was du sagst: nicht die feine Art, und das lässt dieses vertrauen weiter sinken.

04.01.2023 01:55 • x 1 #22


T
Ich mag deine Art zu schreiben und wie du mit der Trennung umgehst. Ich kann nicht mal was hinzufügen oder dir einen wirklichen Ratschlag geben - die Theorie kennst du uns setzt sie großartig um. Weiter so und lass dich nicht unterkriegen. Du machst das famos!

04.01.2023 01:57 • x 2 #23


T
Vielen Dank, es tut mir auch wirklich gut, hier zu lesen und zu schreiben! Besonders sowas hört man sehr gerne. Ich merke richtig, wie es mir in manchen Situationen mies geht. Dann schreibe ich kurz hier etwas oder in einem neuen Brief und dann sieht die Welt wieder ganz anders aus.
Ich werde deswegen wohl immer mal wieder ergänzen, wenn es Updates gibt, möglicherweise helfe ich damit der einen oder anderen Person in der Zukunft

04.01.2023 02:12 • x 1 #24


T
Kurzes, kleines Update:
Mittlerweile ist fast alles von ihr raus, sie kam vorhin in meiner Mittagspause rein, ich bin direkt in mein Büro und hab die Tür geschlossen. Etwas später haben wir uns kurz auf dem Flur getroffen. Ich hab sie gefragt, ob es sein kann, dass sie an meinem Nachtschränkchen war. Dies hat sie verneint.
Später ist ihr wohl eine Lampe beim ausräumen zerbrochen. Sie ist mittlerweile wieder weg, die zerbrochene Lampe liegt noch mit den Scherben auf dem Boden. Aus der Vergangenheit weiss ich, dass sie sowas fertig gemacht hätte, selbsthass, etc. Ich war in solchen Situationen dann für sie da. Jetzt scheint sie einfach gefahren zu sein. Sonst ist sie sehr ordentlich, jetzt lässt sie sogar die Scherben einfach liegen. Keine Ahnung, ob ich da zu viel hineininterpretiere, aber das wirkt nicht, also wäre das optimal gelaufen. Eher, als wäre sie vor der Situation geflüchtet. Und dann kommt wieder dieser fiese (für mich) Gedanke, wie es ihr wohl geht, ob alles ok ist... Ich hatte sogar für eine Millisekunde den Gedanken, in ihrer Abwesenheit die Scherben aufzuheben. Früher hätte ich das gemacht, nach einem neuen Schirm gesucht, damit es ihr wieder besser geht...
Da merke ich dann immer wieder, wie krass und perverts dieses Helfersyndrom ausgeprägt war und noch immer ist. Sogar die Hoffnung vielleicht merkt sie, dass sowas damals mit mir einfacher durchzustehen war... kommt dann kurz hoch.

Morgen ist dafür der erste Besichtigungstermin für eine Wohnung, ich hoffe, dass das alles klappt und ich hier bald wirklich alle Schnüre kappen kann...

04.01.2023 15:56 • x 3 #25


T
Update: Sie ist jetzt mit einem alten Arbeitskollegen von ihr in der wohnung und sie räumen die schweren Möbel von ihr heraus. Mir geht's echt dreckig... Eben musste ich noch schnell eine Kommode im Schlafzimmer ausräumen, weil da noch Dinge von mir drin lagen. Unter anderem sehr private Dinge von uns. All das tut sehr weh.
Ich war mir so sicher, schon weiter zu sein. Jetzt gerade ist aber wieder ein Tief da. Dazu diese Hoffnung, sie besinnt sich noch einmal. Diese Hoffnung war fast weg. Aber sie jetzt immer wieder kurz zu sehen, wenn auch nur für Sekunden, die zerbrochene Lampe, ihre traurige Art...
So dumm das auch ist und es mir ohne sie besser geht, kommt diese Hoffnung hoch. Und ich würde sie noch immer unter Bedingungen zurück in meinem Leben akzeptieren, eben unter voraussetzungen.
Kann mir jemand dazu etwas Input geben? Einfach um nochmal aussen stehende Ansichten zu hören...

04.01.2023 17:37 • x 2 #26


T
Nunja, ich habe nichts anderes erwartet. So ein Auszug macht es greifbarer. Ein Abschnitt des Lebens endet mit dem Auszug des anderen. Das führt eben noch einmal und ungeschönt die Trennung vor Augen. Du wirst vermutlich den halben, wenn nicht den ganzen Abend heulen. Ist ok, lass es raus. Tränen sind Kompensation.

Bleib bloß nicht ohne andere Reize heute Abend! Fernseher an oder Musik, geh in ein Restaurant... Dein Hirn braucht Ablenkung. Freunde besuchen? Vielleicht da übernachten? Mach dir einen Plan, wie du ihr Zimmer schnellstmöglich umgestaltest und es zu deinem Revier machst.
Für mich war damals auch ihr Auszug nochmal wie ein paar Punches von Mike Tyson. Zum Glück kam mein Bruder vorbei und wir sind Möbel kaufen gefahren.

Bleib stramm, gestehe es dir zu. Es ist alles in Ordnung und das Beste: es wird vorbeigehen!

04.01.2023 17:43 • #27


T
Ja, ich hatte sowas schon befürchtet...
Ich bin froh, dass es zwischen uns keinen Rosenkrieg gibt und ich so zb keine Angst um meine Möbel und Gegenstände haben muss. So muss ich den Auszug nicht überwachen und kann hier in meinem Zimmer bleiben.
Aber dass es mich so traurig macht, hätte ich nicht gedacht. Es ist glaube ich auch dieses Bild, dass sie jetzt eine neue Wohnung hat, bereits umzieht, die meisten Möbel sind schon drüben, sie richtet sich neu ein, stellt alles so, wie es passt.... Und ich bin noch in der alten Wohnung, hier fehlt die Hälfte der Möbel, ich hab keinen Führerschein (anders als sie) und muss daher auf Freunde vertrauen und hoffen, dass sie mir helfen. Hier noch etwas umgestalten lohnt sich nicht mehr wirklich, da ich ja auch in 1,2 Monaten raus muss.

Was mich wirklich fertig macht, ist diese Hoffnung. So dumm dieses Gefühl ist, so schädigend es aktuell ist, ich kriegs nicht weg. Etwas in mir wünscht sie sich immer noch zurück, würde sie gerne umarmen,...
Und ja, ich schaff das auch. Am Ende ist es nur Zeit, die vergehen muss. Am Wochenende treffe ich mit mit Freunden, am Sonntag hat sich eine Kollegin und mittlerweile durch die Trennung sehr enge Freundin (zumindest sehe ich sie so) hierher selbst eingeladen, um gemeinsam am Studium zu arbeiten... Es gibt also eigt viele viele Lichtblicke. Aber aktuell sind da noch Wolken vor.

04.01.2023 17:54 • x 2 #28


aequum
Zitat von Trivials:
ich hab keinen Führerschein

Und wie kann das sein?

04.01.2023 18:00 • x 1 #29


T
Ich bin vom kleinen Dorf mit direktem Bahnanschluss in die Großstadt gezogen. Auf dem Dorf war man mir Rad und Bahn überall, in der Großstadt mit ÖPNV und Rad. Wenn wir in den letzten Jahren etwas unternehmen wollten, wo man mit dem Auto hinfahren musste, ist sie gefahren. Dazu kommt, dass ich in meiner Familie nicht sehr wohlhabend aufgewachsen bin und ich mein eigenes, neben dem Abi verdientem Geld meist für Alltagsdinge wie Klamotten ausgeben musste. In Kombination mit den oben genannten Möglichkeiten war das immer eher niedrig priorisiert

04.01.2023 18:05 • x 2 #30


A


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