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Trennung trotz Neustart nach Fremdgehen

W
Hallo zusammen,

ich bin hier der Neue. Als Besucher bin ich zwar schon oft hier gewesen, aber als Akteuer noch nicht.

Nach unserem Neustart komme ich nicht zur Ruhe und bin davor aufzugeben!
- sch.!

Vor zwei Jahren habe ich meine Frau überführt, dass ich von ihr betrogen wurde.
Zwei Jahre lang! Mit einem Bekannten. Wir viere kennen uns schon seit mind. 15 Jahren.
Wir selbst sind seit fast 20 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder.
Bevor ich sie überführte, hatten wir seit fast einem Jahr einen Abwärtstrend unserer Ehe erlebt.
Gespräche, die ich suchte führten zu nichts. Es war wohl vorbei.
Da sich meine Frau und ihre Mutter seit vielen Jahren mit ihren psychischen Problemen aufrieben, konnte meine Frau lange, lange immer wieder Gründe nennen, warum sie sich zurückzieht - die ich auch nachvollzeihen konnte. Sie nahm in dieser Zeit Weiterbildungen wahr und traf sich endlich wieder Freundinnen. Ich vertraute ihr durch und durch.
Irgendwann - wir waren da tief in diesem Abwärtstrend - fand ich Unterlagen zur Wohnungssuche, Tage später, kurz vor Weihnachten kam die Wahrheit raus:
Ich las Mails in einem vergessen Fenster.
Ich verstand es nicht was da steht! Wieder und wieder mußte ich dieselben Sätze lesen!
Mir rauschte ein Güterzug durch die Ohren.
Mein Herz hämmerte wie ein Vorschlaghammer in der Brust und langsam klappte der Boden unter mir auf. Leute, ich es fehlte nicht viel und mir wären die Lichter ausgegangen.

Ich konfrontierte sie damit, als sie zurück kam. Leise. Die Kinder sprangen überall herum, Schulranzen wurden gepackt, im Bad war Tumult und ich war am explodieren. Surrealer konnte es garnicht mehr werden. Es folgte Streit, schlimme Worte, Heulen, Heulen, Heulen. Ich - nicht sie. Sie war in Schockstarre.
Ich nahm in den folgenden vier Wochen knapp 10 Kilo ab und habe seitdem einen deutlichen Tinnitus.

Endlich wußte ich, was hier los war. Endlich hatte ich ein klares Problem, das ich angehen konnte. Und nicht mehr das wachsweiche gelabere die ganzen Monate vorher.
Mir war sofort klar: Wir bleiben zusammen. Ich will, und wenn sie das auch will, schaffen wir das.
Jetzt noch Weihnachten aushalten und dann gehts los. Quälende Wochen begannen, Gespräche, Vorwürfe, Heulen, Heulen Heulen. Mein ganzes Leben habe ich nicht so viel geheult wie in dieser Zeit.
Es tat ihr leid, sie bat um Verzeihung und wollte ihre Chance nutzen.
Am Anfang in diesem neuen Jahr war ich körperlich am Ende. Mein Hausarzt schreib mich krank. Und riet mir zu psychologischer Hilfe. Die nahm ich an und landete drei Monate später in einer Rehamaßname. Weit weg von zuhause. Zuhause konnte ich mit keinem richtig reden. Meine Frau gab immer nur das zu, was ich als Lügen widerlegen konnte. Selbstschutz!
Mein bester Kumpel war Täter in seiner Beziehung und wurde fast zeitgleich von seiner Freundin rausgeschmissen. Der wollte mir nicht helfen.
Bei einem anderen Kumpel kam heraus, das ihn seine Frau ebenfalls lange Jahre betrogen hatte und wollte dieses Thema nicht mehr anfassen. Ey, was ist denn hier los? *beep* denn hier wirklich alles durcheinander? So war ich also alleine.
In der Reha brach ich dann total zusammen. Nach drei Wochen saß ich in Handschellen in einem Streifenwagen und kam in eine geschlossene Anstalt, weil die in der Reha überfordert waren und befürchteten, dass ich mir etwas antue werde.
Die Geschlossene war der Horror. Nach 24 Stunden kam ich aber zum Glück in ein offenes Haus. Ähnlich wie die Reha vorher. Den Umzug erkläre ich meiner verwirrten Frau mit Peronalproblemen. Das erste Mal in meinem Leben habe ich meine Frau voll angelogen ! Denn sie sollte von meinem Zusammebruch nichts erfahren, um unseren Neustart nicht zu gefährden. Es sollte ja alles besser werden - nicht schlechter!
In dieser zweiten Reha arbeitete ich das alles endlich auf. Sogar meine Frau kam hinzu. Wir machten eine improvosierte Paartherapie und bekamen eine gute Diagnose. Wir machten reinen Tisch: Keine Lügen mehr! Alles offen! Keine Geheimnisse mehr! Ich glaubte das! Ich startete voll durch! War wieder total verliebt!
Nichtsahnende Freunde und Nachbarn merkten das und freuten sich für uns.
Exakt 12 Monate nach unserem Gau, wieder kurz vor Weihnachten stellte ich fest, dass meine Frau nicht nur die eine Beziehung hatte. Davor gab es noch eine! Der Exschulfreund. Sie hatte also nicht eine Affähre zwei Jahre lang, sonder davor noch eine. Auch über zwei Jahre hinweg.
Ich war fassungslos. Alle Streits und das ganze Theater wieder von vorne.
Denn sie wollte mir das ganze Ausmaß verheimlichen, um unseren Neustart nicht zu gefährden. Es war furchtbar für mich. Sie bekam von mir eine zweite Chance.

Jetzt, zwei Jahre, nachdem mein altes Leben implodierte, komme ich immer noch nicht zur Ruhe.
Ich denke immer öfter an eine Trennung.
Warum erst jetzt?
Weil mir gefühlt leise und langsam die Luft entweicht.
Unser Haus, meine Umgebung, alles ist verschmutzt durch ihre Vögeleien.
In den letzten drei / fünf Monaten kam ich immer mehr zur Überzeugung, dass bei mir mehr kaputt gegangen ist, als ich vertragen habe: Vertrauen, die innere Ruhe, das Fallenlassen. All das was meine tiefsten Bedürfnisse sind, bekomme ich nicht befriedigt.
Auch nach langer, wiederholter Lektüre hier: Ich brauche ihre Liebe! Ganz viel davon!
Mir kommt in dunklen Stunden es immer klarer: Wo soll denn die auch her kommen?
Sie hat ihre Liebe und ihren Respekt vor 5 - 7 Jahren irgendwo verloren. Ich werde da auch bestimmt meinen Teil dazu beigetragen haben. Die psychischen Probleme waren da bestimmt der Verstärker.

Wir haben seit drei Monaten nicht mehr miteinander geschlafen und meine Frau beginnt auch zu ahnen, dass sich hier wieder eine neue shitwelle anbahnt.

Diese verdammte Fremdgeherei! Es geht so viel kaput!

Liebe Grüße, und danke fürs Lesen!

20.01.2020 15:25 • x 11 #1


R
Wenn du möchtest,fühl dich mal lieb gedrückt.
Einen Rat möchte ich dir,aufgrund deiner Vorgeschichte, lieber nicht geben.

Aber ich wünsche dir ganz viel Kraft für deinen oder euren Weg.

Manchmal frage ich mich wirklich in was für einer Welt wir leben.

20.01.2020 16:01 • x 7 #2


A


Trennung trotz Neustart nach Fremdgehen

x 3


Kopflos
Hey,
Herzlich willkommen hier.
Miese Situation..
Kann nachfühlen wie es dir geht.
Dieser Wunsch nach Normalität, Vertrautheit und Liebe ist sehr stark.
Aber ob man wieder vertrauen kann und es schafft das angeknackste Selbstwertgefühl zu kitten ist eine andere frage.

Du hast jedes Recht zu zweifeln und dir eine Auszeit zu nehmen. Wenn dir das hilft.
Was sagt denn deine frau? Wie nimmt sie die jetzige situation wahr und kannst du gut mit ihr reden?

20.01.2020 16:04 • x 2 #3


Wirdschon
@Was_ist_liebe

Es tut mir leid, dass du dich in so einer Situation befindest! Wie alt sind den eure Kinder und wie lange seid ihr verheiratet?

Was deine Frau geritten hat, sich von einer Affäre in die nächste zu hangeln, weiß ich nicht, finde das nu wirklich gruselig! Wie lief den eure Ehe vorher? Habt ihr weiter Paartherapie gemacht und an euch gearbeitet oder hat jeder für sich gewurstelt?

Du bist ausgelaugt und hast wohl lange Zeit gekämpft , es hört sich an, als ob du alleine gegen den Strom gerudert bist und sie nicht mitgemacht hat und somit ihr euch im Kreis gedreht habt!
Und die ganze Zeit hast du an einem WIR gearbeitet und dabei vielleicht nicht hinterfragt, was DU willst und brauchst!
Damit fang am besten an und schreibe weiter hier, das hilft ungemein! Viele von uns verstehen und solltest du dich austauschen wollen, kannst gerne ne PN schicken
LG, Wirdschon

20.01.2020 16:08 • x 2 #4


MissLilly
Lieber TE,

ich weiß genau wie du dich fühlst und weil das so ist, musste ich sogar kurz laut auflachen...einfach weil es zu traurig ist und dein Schreibstil es einfach so gut auf den Punkt bringt...also bitte nicht falsch verstehen ...

20.01.2020 16:24 • x 2 #5


I
Das tut mir ebenfalls leid was du da erfahren musstest.

Es geht hier vielen so wie dir, viele , Vor allem die selbst eine Affäre führen, wissen oft gar nicht was dem Betrogenen angetan wird, wie sehr Familien mit Kindern darunter leiden.
Ja es ist schlimm, wenn man so lange betrogen worden ist, und dann noch im eigenen Bekanntenkreis. Noch mieser gehts fast nicht.

Ich denke das du zu schnell in der Kämpferrolle warst, weil du retten wolltest was zu retten gilt.
Zum Teil um die Familie zusammen zuhalten und natürlich auch aus Liebe zu deiner Frau.
Du dachtest am Anfang noch du schaffst das alles, dem war nicht so.
Ich denke deine Frau hat weniger gekämpft ? Oder ?
Das ist immer eine schlechte Ausgangslage, denn derjenige der die Affäre hatte, sollte den Betrogenen da von überzeugen, dass ihm die Ehe und die Familie noch wichtig ist.
Dadurch hat der Betrüger, in dem Fall deine Frau, von Anfang an die besseren Karten in der Hand gehabt.

Schwierig jetzt was zu raten, höchstens eine Trennung, oder eine auf Zeit.
Ich denke du bist so verletzt , da es ja nicht ihre erste Affäre ist, dass die Wut allmählich in eine Art Zorn umschlägt, was ich voll und ganz verstehe.
Überlege dir das gut, ob es hier ein Weiter So gibt, du bist mit der einen Affäre immerhin noch nicht fertig, für mich wäre hier definitiv ENDE.

20.01.2020 18:10 • x 1 #6


unmacaron
Zitat von Was_ist_liebe:
Unser Haus, meine Umgebung, alles ist verschmutzt durch ihre Vögeleien.
In den letzten drei / fünf Monaten kam ich immer mehr zur Überzeugung, dass bei mir mehr kaputt gegangen ist, als ich vertragen habe: Vertrauen, die innere Ruhe, das Fallenlassen. All das was meine tiefsten Bedürfnisse sind, bekomme ich nicht befriedigt.


Kann dich gut verstehen. Einerseits will man verstehen und verzeihen, an der Beziehung festhalten und andererseits ist da doch dieses große Unverständnis, der Vertrauensmissbrauch und vielleicht das Bauchgefühl, was einem längst die Richtung zeigt. (Was man aber gerne noch ignorieren würde.)

Ich schließe mich da Isely an:

Zitat von Isely:
Das ist immer eine schlechte Ausgangslage, denn derjenige der die Affäre hatte, sollte den Betrogenen da von überzeugen, dass ihm die Ehe und die Familie noch wichtig ist.


nach meiner Erfahrung ist es so: wenn DAS nicht zutrifft, dann befindet ihr euch vielleicht nicht mehr in einer vermeintlichen Neuorientierungsphase, sondern eher in einem langen Abschied.
Du kannst verständlicherweise (!) nicht mehr vertrauen, bist voller Unverständnis wie sie dir und den Kindern oder eurer kleinen Familie das antun konnte. Und auch wenn du es dir anders wünschst, sind all diese/deine z.T. unbeachteten(?) Gefühle dennoch da.

Ich selbst musste feststellen, dass mein Partner in all dieser Zeit nicht den Weg zurück, sondern den Weg nach draußen gesucht hatte, während ich in dieser Zeit mehr oder weniger erfolgreich versuchte, all mein Misstrauen und Unverständnis zurückzuhalten und zufrieden und glücklich zu sein. Ich hatte, die Situation falsch eingeschätzt, weil ich immer noch meinen alten Partner vor Augen hatte, der, der mich ja liebt und mit dem ich eins bin, mit dem ich mich blind verstehe.
Das kann bei dir aber auch ganz anders sein. Deshalb lohnt es sich genau hinzusehen und die Zeichen zu deuten (besser: zu verstehen). Ich habe im Alltag einiges wahrgenommen, aber mangels Zeit auch mal schnell wieder vergessen.... nicht ernst genug genommen.... vielleicht hätte ich etwas retten können, aber ich denke, die Wahrheit ist, dass ich die fehlende Ernsthaftigkeit seitens meines Partners übersehen oder falsch bewertet habe.
Deshalb finde ich es ganz normal, dass du jetzt in einer Phase bist, wo du deine Wünsche (z.B. nach tiefem Vertrauen) mit dem was in der Realität machbar ist, abgleichst und vllt. auch einmal bereit sein wirst danach zu handeln. Ich selbst hätte diesen Zustand, wohl noch Jahre laufen lassen, da mir die Dynamik dahinter überhaupt nicht klar war. Deshalb: Mach`s besser!

20.01.2020 19:03 • x 2 #7


Wurstmopped
Hey, das ist wirklich schlimm was Du durchleben musstest! Das tut mir sehr leid!
Was kann ich, man, dir raten? Mir fehlen die Worte wenn ich solche Geschichten lese!
Wie geht es Dir jetzt und heute? Bist Du psychisch stabil?
Wie sieh es mit Deinem Freundeskreis aus, hast Du Unterstützung in Deiner Familie?
Bevor Du den Schritt der Trennung gehst, würde ich erst einmal schauen, dass ich stabil bin und mir ein Netzwerk von Unterstützern schaffen! ggf. sogar psychotherapeutische Hilfe suchen!

20.01.2020 19:03 • x 1 #8


MissLilly
Zitat von Was_ist_liebe:
Da sich meine Frau und ihre Mutter seit vielen Jahren mit ihren psychischen Problemen aufrieben, konnte meine Frau lange, lange immer wieder Gründe nennen, warum sie sich zurückzieht - die ich auch nachvollzeihen konnte.


Sind diese Probleme ärztlich dokumentiert, sprich hat sie dafür fachliche Hilfe in Anspruch genommen?

20.01.2020 19:11 • #9


W
Wow,
vielen Dank für eure Resonanzen.
Da werde ich auch noch der Rehe nach drauf eingehen.
- Danke euch allen !

Meinen ganz speziellen Dank an dich, Annette53:
Heute gehts mir wieder gut!
DAS war und ist mein Trigger 2020. Sitze hier an der Arbeit und heule leise hinter meinem Monitor...

Heute gucke ich in die Sonne und warte auf dich. Gleich kommst du von der Arbeit nach Hause. Ich stelle die Gartenstühle auf und koche Kaffee. Wir haben es geschafft! Du und ich! Ich danke dir. Du bist mein Mann. Es gibt keinen besseren!

Respekt, liebe Annette. Und ich freue mich für deinen Mann von ganzem Herzen!

Letzten Monat wurde ein guter Schulfreund beerdigt.
Tolle Ehe (so wirkte es jedenfalls) mit beruflichen Höhen und Tiefen.
Er starb an Krebs. Mit 50.
Hätte ich die Wahl, meine Erlebnisse gegen so eine Krankheit zu tauschen - also all das wäre uns NIE passiert - ich würde sofort tauschen.
Sofort!
Und das blöde ist ja noch, dass so ein Ende ja auch noch zusätzlich auf mich zukommen kann.
Dann hätte ich zwei mal die A-Karte des Lebens gezogen.

21.01.2020 11:49 • x 2 #10


unbel-Leberwurst
Habt ihr denn die Gründe für ihre Affären aufgearbeitet?

Wie ist euer momentaner Umgang?
Was unternehmt ihr als Paar?

21.01.2020 13:21 • x 1 #11


Löwin45
@Was_ist_liebe
Es ist wirklich schlimm, was du erleben musstest.
Es tut mir sehr leid für dich.
Ich kann verstehen, dass du am Ende deiner Kraft bist.
Deine Frau hatte es dir beim Auffliegen ihrer Affäre/n nicht leicht gemacht.
Von einer Affäre somit Betrug des Partners zu erfahren, ist schlimm.
Dabei entstehen viele viele Verletzungen. Das Vertrauen ist weg, die eigene Selbstachtung ist am Boden und alles droht über einem zusammenzubrechen.
Der erste Impuls ist bei ganz vielen, dem betrügenden Partner zu verzeihen und zu versuchen wieder zusammenzufinden.
Aber so leicht geht das nicht - dafür sind die Verletzungen einfach zu tief.

Damit der betrogene Partner wirklich verzeihen und es zu dann zu einem Neustart kommen kann, gehören viele Dinge.
Eines der wichtigsten Voraussetzungen ist die absolute Ehrlichkeit des Betrügers, und die war bei euch leider irgendwie nie gegeben.
Somit konntest du auch nie wirklich verzeihen.
Mit dem Resultat, dass du immer noch voller Groll bist und mittlerweile resigniert hast, was im Übrigen
sehr verständlich ist.

Wenn ich deinen Text lese, kann ich deine immer wieder währende Hoffnung erkennen, die immer wieder enttäuscht wurde.

Zitat von Was_ist_liebe:
Quälende Wochen begannen, Gespräche, Vorwürfe, Heulen, Heulen Heulen. Mein ganzes Leben habe ich nicht so viel geheult wie in dieser Zeit.
Es tat ihr leid, sie bat um Verzeihung und wollte ihre Chance nutzen.

Damit fing es an.
Damit fängt es meistens an.
Aber Worte reichen leider nicht.
Taten zählen.
Um Verzeihung zu bitten, ist die eine Seite, die sicherlich wichtig ist. Aber dazu gehört auch die Erkenntnis dessen, was man getan hat und dass dies eben ein kompletter Vertrauensverlust mit sich gebracht hat.
Um dies wieder langsam aufzubauen, bedarf es absoluter Ehrlichkeit, und das ist die andere Seite, der deiner Frau leider nie nachgekommen ist.

Zitat von Was_ist_liebe:
Meine Frau gab immer nur das zu, was ich als Lügen widerlegen konnte. Selbstschutz!

Tja, das wird tatsächlich Selbstschutz gewesen sein.
Leider hatte sie aber das Recht, sich diesbezüglich zu schützen, verwirkt.
Ja, um Fehler zuzugeben bedarf es Mut und Stärke. Denn es ist nicht leicht, dies einzugestehen und sich zu schämen.
Aber, es wäre so wichtig gewesen.

Zitat von Was_ist_liebe:
Denn sie sollte von meinem Zusammebruch nichts erfahren, um unseren Neustart nicht zu gefährden. Es sollte ja alles besser werden - nicht schlechter!

Aber auch du hattest Geheimnisse.
Ja, ich kann dich verstehen.
Du hattest eh schon gefühlsmäßig deine Augenhöhe verloren und wolltest nicht noch kleiner erscheinen.
Dennoch ist es auch ein Zeichen für einen immer noch nicht stattgefundenen Neustart, so wie du ihn beschrieben hattest.
Zitat von Was_ist_liebe:
Wir machten reinen Tisch: Keine Lügen mehr! Alles offen! Keine Geheimnisse mehr! Ich glaubte das! Ich startete voll durch! War wieder total verliebt!

Naja, das galt für dich, aber eben leider nicht für deine Frau.
Denn sie war ja immer noch nicht offen und ehrlich.

Hattet ihr mal darüber gesprochen, warum sie sich einem anderen Mann zugewandt hatte?
Was fehlte ihr?
War sie verliebt in ihren AM?
Immer noch?
Liebt sie dich?

Zitat von Was_ist_liebe:
Denn sie wollte mir das ganze Ausmaß verheimlichen, um unseren Neustart nicht zu gefährden.

Aber genau damit verhinderte sie es.
Leider hatte sie in all der Zeit nicht begriffen, dass Offenheit und Ehrlichkeit eine der wichtigsten Voraussetzungen sind.
Trotzdem kann ich es auch verstehen. Einerseits hoffte sie vermutlich inständig, dass der erste Betrug nie herauskommen würde.
Andererseits hätte es immer zwischen euch gestanden und ihre vermeintliche Ehrlichkeit jederzeit als Farce entlarven können.
Zudem gab es ja auch für die erste Affäre Gründe.
Außerdem wäre es ihre 3.Chance.
Die 2.Chance bekam sie nach dem Auffliegen der Affäre.

Nun ist es, wie es ist.

Zitat von Was_ist_liebe:
Ich denke immer öfter an eine Trennung.
Warum erst jetzt?
Weil mir gefühlt leise und langsam die Luft entweicht.

Nicht nur das.
Du hast keine Kraft mehr.
Und...
Du schaffst es nicht, ihr zu verzeihen.
Aber, ohne das, habt ihr keine Zukunft.

Vielleicht versuchst du für dich zu ergründen, was dir dazu fehlt.
Vielleicht forderst du es von ihr ein - dieses Mal ohne Kompromisse.
Vielleicht könnte das noch helfen.

Noch eine kleine Anmerkung, Verzeihen ist ein Kraftakt, der aber auch für einen selbst wichtig ist. Mit Groll zu leben, vergiftet langsam.

22.01.2020 11:28 • x 3 #12


W
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Kommentare.
Schön und auch schrecklich, dass ich mit meinen Erlebnissen nicht allein bin, auf dieser Welt.

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt habe und unsere letzten zwei Jahre reflektiere, muß ich zugeben, dass es gut läuft. Meine Frau bereut Ihre Affähren und ist eindeutig bemüht, wieder ein normale Fahrwasser zu kommen. Wir unternhemen viel gemeinsam - mehr als füher- und bauen neue, positive Erinnerungen auf.
Alles prima.
Leider gab es in den letzten zwei Jahren ein paar Zusamenbrüchen meinerseits:
Die Zweifel, die Fragen nach dem Warum palgen mich immer wieder.
Zweifel an meiner Selbst, weil sie ja so lange div. Affähren hatte und da sich auch S. fast *beep* ausgelebt hat. Da komme mir oft wie ein Anfänger bei ihr vor.
Der eine oder die ander hat sich zu recht auch gefragt: Warum hat der Idiot das nicht mitbekommen?
Dazu muß erklärt werden, dass mein Frau und ihre Mutter Jahrelang Problem miteinander hatten. Was das betrifft haben beide deinitiv eine Klatsche. Die Entfremdung zwischen uns konne meine Frau immer wieder gut damit begründen, dass es ihr nicht gut geht. Dank meiner Naivität und meines Urvertrauens hatte die prakisch freie Bahn.

Warum ich immer wieder ins Zweifeln komme:
Ich kriege einfach nicht die Kurve! Diese Altlasten mit ihren psychischen Problemen, zwischen ihr und ihrer Mutter hat sind ja nicht gelöst. Meine Probleme, die die Verletzungen hervorgerufen haben schaukeln sich in mir immer wieder hoch. Das ist wie ein Sog, der mich nach unten zieht. Kraft raubt. Die mich dünnhäutiger bei Alltagsproblemen machen.
Da denke ich dann: Ich hätte damals gleich Schluß machen sollen.
Wie so Wellen kommt das alle drei / vier Monate hoch. Wie ein Topf, der langsam überquillt.
Wenn wir dann reden / streiten, hält sie mir eine (Über)senibilität vor. Ich solle endlich aufhören in der Vergangenheit zu wühlen und uns endlich wieder eine Chance geben.
Recht hat sie.
Wie komme ich gegen meine Zweifel an?
Gute Nacht!

01.02.2020 01:33 • x 3 #13


I
Zitat von Was_ist_liebe:
Er starb an Krebs. Mit 50.
Hätte ich die Wahl, meine Erlebnisse gegen so eine Krankheit zu tauschen - also all das wäre uns NIE passiert - ich würde sofort tauschen.
Sofort!


Das ist völliger Unsinn! Monatelang Chemo und Du wärst um ein Vielfaches fertiger als jetzt!

01.02.2020 03:23 • x 2 #14


Heffalump
Zitat von Was_ist_liebe:
Ich solle endlich aufhören in der Vergangenheit zu wühlen und uns endlich wieder eine Chance geben.
Recht hat sie.

Hat sie das?

Hat sie je in all der Zeit die Hosen herunter gelassen und dir alles erzählt?

Wie soll sich Vertrauen aufbauen, wenn sie nicht will, das du die Vergangenheit wortwörtlich begreifst!

01.02.2020 03:56 • x 4 #15


A


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