Trennung, weil ich zu viel Nähe wollte

..ich kenne das....ich würde mich am liebsten nur noch abschießen....vergessen.....von der nächsten Brücke springen....ich hasse mich...mein Leben...habe deine Geschichte gelesen....wir haben beide das Schicksal, dass wir einen Menschen über alles lieben und leider nicht im Entferntesten das zurück kommt, was wir uns so sehnlichst erwünschen.....ich hasse mich für meine Fehler...ich hasse mein Leben, weil es das aus mir gemacht hat, was mich anscheinend beziehungsunfähig gemacht hat.....

und nun?
Wie wollen wir mit unserem Schmerz umgehen?

...ich weiß es nicht....nicht mehr....dachte bis vor kurzem noch, ich könnte damit umgehen....wie gehst du damit um...?
Ich habe im Moment einfach keinen Mut und keine Lust mehr zu leben.....

Guten Morgen Bernd,

ich weiß auch nicht wie ich damit umgehe.
Ich habe jetzt wenigstens gut geschlafen.

Irgendwie will ich lernen ohne ihn gut zu leben. Keine Ahnung wie das gehen kann. Ich sehne mich nach unserem Leben. Es war genau so wie ich es wollte. Und er hat ja auch immer gesagt wie schön wir leben. Klar, das Problem liegt ja auf der Hand. Ich bin jetzt für ihn eine alte Frau und er sucht eine Junge weil er glaubt das sei das Leben ihm noch schuldig. Wir sind seit 22 Jahren ein Paar und er will ein neues Leben. Vieleicht verstehe ich es ja sogar, aber wer versteht den mich? Ich bleibe einfach so zurück, einfach so. Er meint dass es reicht wenn er mich informiert und er meint womöglich auch, dass alles so richtig ist. Und wie es mir damit geht interessiert ihn halt nicht.
Nun weiß ich nicht ob ich einfach keinen Kontakt mehr haben soll oder dableiben soll, so wie eine Wohngemeinschaft. So stellt er sich das vor, Freunde und Wohngemeinschaft wenn er gerade nicht bei einer Frau ist, die ihm das geben kann, was er von mir nicht mehr will.

Ich merke, wie bitter ich werde.

Was ist denn bei Dir passiert? Ich kenne Deine Geschichte noch gar nicht.

Liebe Grüße
Saralice

Hallo Saralice...was bleibt uns anderes übrigs, als verbittert zu werden.
...ich kann mir nicht vorstellen, dass es mit einer Art WG funktionieren könnte....wie willst du jemals mit ihm abschließen....ich würde daran zerbrechen, sie jeden tag zu sehen...so nah und doch unerreichbar fern...das ginge nicht....
Ich trauere schon so sehr...es sind körperliche Schmerzen.....ich weine und zweifle und habe das Gefühl es wird täglich schlimmer....
Wenn dich meine Geschichte interessiert, brauchst du nur hier in diesem Beitrag zur ersten Seite und da zum Anfang gehen....
liebe Grüße
Bernd

Hallo Bernd, jetzt habe ich mir Zeit genommen Deine Geschichte zu lesen.
Irgendwie hängst du in einer großen Schleife von Sehnsucht nach Nähe und Gefühl.
Das kann ich so gut verstehen.
Jetzt kommt etwas psychologisches, nicht böse sein, aber vielleicht kannst Du einfach mal versuchen in diese Richtung zu denken:

Woher kennst du dieses schmerzhafte Gefühl der Sehnsucht nach tiefer emotionaler Nähe noch?
Gibt es irgendwo in Deinem Leben ähnliche Situationen von ungestillter Sehnsucht?
Wie war Deine Kindheit, die Beziehung zu Deiner Mutter?
Musstest Du immer um Liebe, Nähe und Anerkennung kämpfen oder betteln?

Schau ob Du da irgendeine Erinnerung hast.

Manchmal resultieren so tiefe, tiefe Schmerzen aus etwas ganz Altem das immer wieder angetriggert wird.

Du und diese Frau habt wirklich ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Nähe und Distanz gemacht und da kollidiert irgendetwas.

Ich weiß dass es den Schmerz jetzt nicht lindert sich damit zu beschäftigen, aber manchmal kann man doch ein Muster erkennen.

Ich bin jetzt wieder ein wenig ruhiger geworden, habe einen Joghurt gegessen und werde versuchen heute meine eigene Krankenschwester zu werden, die mich immer wieder fragt: was brauchst Du jetzt gerade? Was kann ich Dir Gutes tun?

Ich wünsche Dir einen guten Tag und es gibt noch etwas das mir immer wieder gut tut.
Kennst Du den Song Time is on my side?
Den hör ich mir immer an. Die Zeit ist in jedem Fall auf meiner Seite und sei es nur darum, dass der Schmerz mit der Zeit nachlässt.

Alles Liebe für Dich
Saralice

Hallo ihr beiden,
ich habe eure Beiträge gelesen und kann eure Gefühle gut nachempfinden. Bei mir ist die ganze Geschichte (inklusive der aufreibenden Zeit nachdem wir uns getrennt hatten) bereits 4 Monate her.

Es schmerzt zu Anfang furchtbar .... man dreht sich in einem Gedankenkarussel ... immer wieder die gleichen Fragen .. immer wieder fehlende Antworten ... Dieser Kreisel verselbstständigt sich und schlägt auf unsere Stimmungslage. Diese Stimmungslage wiederum beeinflusst uns sogar körperlich.

Es ist wirklich das berühmte Tal der Tränen durch das man muss.

Mir hat geholfen das wir keinerlei Kontakt mehr zueinander haben. Selbst an meinem Geburtstag am Samstag hat sie keine Nachricht hinterlassen. Das zeigt mir das sie einfach die falsche war und völlig respektlos mit Menschen umgeht. (aus den ganzen Schilderungen die ich hier im Forum zu ihrem Typ beschrieben habe sagten viele das sie eine narzistisch ausgeprägte Persönlichkeit sein kann, das nicht melden am Geburtstag ist das letzte Indiz dafür weil diese Menschen alles aus der Vergangenheit meist ausradieren. Ob sie so jemand ist ode rnicht ist mir aber auch mittlerweile egal ... sie ist nciht die Richtige (Punkt))

Jetzt aber genug zu meiner Situation.

Ihr beide steckt noch ganz am Anfang dieser leidigen Geschichte. Setzt euch vor allem nicht unter Druck, so nach dem Motto jetzt muss es aber langsam besser werden.
Lasst eure Seele in ruhe trauern und danach gesunden. Vergebt euch eure Gefühlslage ... d.h. macht euch nicht selber auch noch nieder dafür das es euch derzeit schlecht geht. Gebt euch Zeit euch mit der Situation auseinanderzusetzen. Nehmt euch die Zeit ... aber gebietet dem Karussel auch einhalt wenn es zu sehr ausartet. Das geht am Anfang schwer ... aber es geht. Gewinnt langsam wieder die Kontrolle über eure Gedanken,
auch hier gilt .. .wenn es mal nciht klappt .. macht euch nicht fertig ... aber kämpft jeden Tag etwas mehr! Ihr seid es Wert!

Das ist ganz normal! Wenn ihr diese, zugegeben, bescheidene Zeit nicht hättet wärt ihr gefühlskalte Maschinen.

Einen mal an euch geb
Frank

Hallo Saralice... zu deiner Frage, woher ich dieses schmerzhafte Gefühl nach Nähe noch kenne....Leider zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Leben...bereits in meiner Kindheit habe ich nach Aufmerksamkeit gebettelt...selbst wenn´s dann nur wieder Prügel war...wenigstens Aufmerksamtkeit..

In meiner Ehe, die ich mit 20 schon einging, suchte ich wieder...23 Jahre lang....bis ich begriffen habe, dass das vergeblich ist.....

...ist komisch, dass ich immer weider an Menschen gerate, die nicht bereit, oder in der Lage sind, mir die Nähe zu geben, nach der ich mich sehne, ich mich dann aber doch so sehr in sie verliebe....warum merkt man so was nich?

Ich habe seit über sechs Jahren Depressionen und bin gerade wieder mitten in einer Gesprächstherapie, wo man sowas versucht aufzuarbeiten...bin also in keinster Weise böse, wegen dem psycholigischen...

Hast du inzwischen eine Entscheidung getroffen, wie es bei euch weiter geht? Gibt es die räumliche Trennung....wenn ja, wie geht es dir dabei....

liebe Grüße
Bernd

Hallo Frank....danke für deine Zeilen...du scheinst ja inzwischen über die schlimmste Zeit hinweg zu sein, oder?
Ich versuche mir das täglich einzureden, dass sie einfach nicht die Richtige war....mal mit etwas mehr, so wie gestern, mit gar keinem Erfolg....hätte am liebsten den ganzen Tag vor mich hingeheult und bin nur wie ferngesteuert durch den Tag gekommen....

Aber es stimmt, so wie es beschreibst....man muss sich diese Gefühle gönnen...es tut gut einfach mal nur in sich reinzuheulen....ich versuche dann wie gestern mir alle möglichen Ratgeber, die es hierzu im Netz oder auf dem Büchermarkt gibt, zu lesen....

Es sind immer wieder Passagen dabei, die ein kleines Stückchen weiter helfen....und so wird es hoffentlich irgendwann besser...

Wünsche dir weiterhin alles Gute bei deiner Verarbeitung....

liebe Grüße
Bernd

Lieber Bernd,

ich weiß wie du dich fühlst. Ich habe das Gleiche erlebt. Nur hier ist der Mann, der nicht mehr wollte. Ich habe mich viel zu stark engagiert von Gefühlen her und er war erst dabei die alte Beziehung zu verarbeiten. Ich habe ihm auf die Beine geholfen, sein Ego gestärkt Er wollte auch nicht zu mir stehen, offiziell. Ich dachte, er braucht noch Zeit. Ich war keineswegs ein Klammeraffe. Wir hatten auch dieses Auf und Ab, weil ich oft unzufrieden war, habe dann kurzzeitig Schluss gemacht. Dann hatten wir wieder Kontakt. Vor ein paar Wochen hat er das dann beendet. Ich habe mir immer gewünscht, dass er mal Schluss macht, weil ich dann nicht in Versuchung komme ihn wieder zu kontaktieren. Leider vermisse ich ihn trotzdem, wir hatten auch schöne Zeiten. Eine richtige Beziehung möchte ich auch nicht, weil ich viel arbeite und ein Kind habe. Sich am Wochenende zu treffen reicht mir.

Aber anscheinend geht es ihm jetzt so gut, dass er mich nicht mehr braucht. Und das tut weh. Das Ganze zog sich über 2 Jahre. Ich hoffe auch täglich, dass er sich mal meldet und dass wir Freunde sein können. Ich habe leider keine Info wie es ihm geht usw. Es ist zum Kotz...

Wenn ich abgelenkt bin und was zu tun habe, ist es ok. Aber sobald ich alleine bin, fällt er mir ein. Es gibt bessere und schlechtere Tage. Ich glaube eh, dass sensible und gefühlsbetonte Menschen stärker leiden als die pragmatischen Realisten. Die kommen schneller über alles hinweg.

alles Gute dir...

Zitat von Bernd:

...Leider zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Leben...bereits in meiner Kindheit habe ich nach Aufmerksamkeit gebettelt...selbst wenn´s dann nur wieder Prügel war...wenigstens Aufmerksamtkeit..
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...ist komisch, dass ich immer weider an Menschen gerate, die nicht bereit, oder in der Lage sind, mir die Nähe zu geben, nach der ich mich sehne, ich mich dann aber doch so sehr in sie verliebe....warum merkt man so was nich?

weil du noch das alte kindheitsgefühl in dir hast.
unsere beziehung sind der spiegel unserer eltern-beziehungen.

jetzt ist es deine EX, von der du dich geprügelt fühlst, anstatt zu sagen, halt stop, jetzt reichts, das lasse ich nicht mit mir machen, bleib wo der pfeffer wächst, du hast mich gar nicht verdient.
bettelst du weiter um liebe - auch wenn du dafür nur nackenschläge zurückbekommst.

du selbst musst dir die wertschätzung geben, die du dir von anderen wünscht, erst dann wird es von anderen auch erwidert werden können.
damit ist dein problem gelöst und du bist nicht mehr abhängig vom verhalten anderer.

Hallo Frank, der Einfachheit halber schreibe ich Dir mal in Deinen Zeilen hinein. Das mit dem einfügen als Zitat kann ich noch nicht.

Hallo Saralice... zu deiner Frage, woher ich dieses schmerzhafte Gefühl nach Nähe noch kenne....Leider zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Leben...bereits in meiner Kindheit habe ich nach Aufmerksamkeit gebettelt...selbst wenn´s dann nur wieder Prügel war...wenigstens Aufmerksamtkeit..
Ja, das ist das was Du kennst und wo Du Dich auskennst. Als Kind hattest Du keine andere Lösungsoption, Du musstest Dich so verhalten wie du es getan hast, denn ein Kind hat keine Wahl. Wenn Du Lust auf eine kleine Übung hast, dann versuche mal Dir vorzustellen, Du bist der erwachsene Bernd der seinen Eltern begegnet und der mit Ihnen darüber spricht wie es dem kleinen Bernd damals ging. Dabei kannst Du Dir auch vorstellen, dass Du alles, wirklich alles rausbringst, ganz egal wie. Das kann Wut, Ärger, Hass, ganz egal was es ist, es muss nur echt sein.
Sage Deinen Eltern alles was Du zu sagen hast, aber nur in der Rolle des Erwachsenen. Das Kind Bernd kann das nicht leisten.
Wenn Du das geschafft hast, dann schicke ich Dir eine weitere Übung.


In meiner Ehe, die ich mit 20 schon einging, suchte ich wieder...23 Jahre lang....bis ich begriffen habe, dass das vergeblich ist.....
Das ist die typische Wiederholung eines bekannten Musters.

...ist komisch, dass ich immer weider an Menschen gerate, die nicht bereit, oder in der Lage sind, mir die Nähe zu geben, nach der ich mich sehne, ich mich dann aber doch so sehr in sie verliebe....warum merkt man so was nich?
Das Problem dabei ist, dass es Dir niemals jemand geben kann, denn Du bist heute der erwachsene Bernd und das Kind, das dies alles vermisst hat, kann das nur noch über einen Weg der regressiven psychotherapeutischen Arbeit bekommen. Der Erwachsene muss eine neue Form seiner Bedürfnisse finden, die mit der Nachnährung des kleinen Kindes nichts zu tun hat.

Ich habe seit über sechs Jahren Depressionen und bin gerade wieder mitten in einer Gesprächstherapie, wo man sowas versucht aufzuarbeiten...bin also in keinster Weise böse, wegen dem psycholigischen...
Versuche es mal mit „Gestalttherapie“. Das ist eine sehr lebendige Form der therapeutischen Arbeit. Es gibt ein kleines Büchlein darüber das ich Dir empfehle: Gras unter meinen Füssen, der Autor heißt Bruno Paul de Roek.

Hast du inzwischen eine Entscheidung getroffen, wie es bei euch weiter geht? Gibt es die räumliche Trennung....wenn ja, wie geht es dir dabei....

Was mich betrifft ist alles so schwierig und kompliziert. Er sieht das alles ganz anders und ist so überzeugt von sich und seinem Weg mit uns beiden, dass er sogar fast noch überzeugend auf mich wirktl
Manchmal fühle ich mich total manipuliert und frage mich auch, wie kommt es dass ich mich so manipulieren lasse? Was ist dahinter, dass er es so leicht hat mit mir.
Ich befürchte, es ist diese Angst vor dem Verlassenwerden, und die Angst alleine zu sein. Ich weiß gar nicht mehr ob es Liebe ist.
Möglicherweise vermittelt er mir auch so etwas wie Selbsterkenntnis. Ich begreife immer mehr über mich durch ihn. Das lässt mich dann natürlich auch nicht so einfach gehen.
Am liebsten würde ich mich einfach verlieben um ihn auf diese Weise nicht mehr zu brauchen. Klingt gemein, fühlt sich aber genau so an.

Ich wünsche dir einen guten Tag.

Alles Liebe
Heide

Oh wie peinlich, jetzt habe ich die Namen verwechselt. Mein Beitrag war für Bernd und nicht für Frank.
Sorry, bin noch nicht so lange hier und kenne Euch noch nicht so genau.

Tut mir echt leid.

Hallo Minimaya....so schwer es für uns alle ist, sich hier auszubreiten, so gut tut es auch, zu sehen, dass wir nicht alleine sind...es gibt unzählig viele in zumindest ähnlicher Situation....und das gemeinsame Austauschen hilft.....
Ich für meinen Teil habe mich gänzlich von der Vorstellung Freunde sein zu können verabschiedet....vielleicht in 5 Jahren...aber sicher nicht jetzt....jeder Kontakt, würde in mir alles wieder aufbrechen...und daran würde ich ZERBRECHEN....ich muss alles vermeiden, was mich an sie erinnert...ich versuche zu akzeptieren, dass sie mich nicht mehr liebt....dass es vorbei ist....es ist sooooo schwer, aber anders geht es wahrscheinlich nicht....es gibt viel Literatur zu diesem Thema...ich fand u.a. das Buch Erste Hilfe bei Liebeskummer von Birgit Adam gut.....sieh dich einfach mal bei den Ratgebern zu unserem Thema Liebeskummer um....sind viele wirklich interessante Sachen dabei....die ablenken...helfen...Hoffnung machen....wünsch dir alles liebe.....meld dich, wenn du reden (schreiben) möchtest.....gibt ja auch die pn (persönliche Nachricht), wenn du es nicht ganz öffentlich machen willst.....
liebe Grüße
Bernd

Alena...du schreibst immer wieder sehr, sehr einfühlsam und tiefgründig....ich beschäftige mich sehr viel mit mir selbst und meinem kaputten Selbstwertgefühl..u.a. auch in professioneller Therapie..solche Antworten wie deine helfen ungemein und bestätigen mich, auf einem halbwegs erfolgversprechendem Weg zu sein...ich danke dir und wünsch dir im Sinne von „Du bist ein Abbild meines eigenen“, die Liebe und den Respekt zu finden, den wir alle suchen....
vlg
Bernd