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Trennungsphasen, wie geht ihr damit um?

Nebelgeist
@Birkai ich danke dir sehr und ja, was @verbrannteerde geschrieben hat, da stimme ich auch völlig zu.

Ich habe mir auch schon darüber Gedanken gemacht, was zu suchen, wo ich klein machen kann, wie du sagst, Holz hacken oder sonstiges.

Nun sprach ich heute in einer Notafllstunde mit meiner Therapeutin über diese Wut. Diese ist leider ganz andere, als die ich schon erlebt habe.
Diese Wut, die ich in mir trage kommt wohl durch seine Taten, die er vor knapp vier Wochen begangen hat. Anscheinend habe ich etwas verdrängt, dass mich traumatisiert hat und jetzt äußert es sich durch diese Wut. Aber auch das hört auf, wenn die Zeit gekommen ist. Mir geht es heute schon viel besser, da ich es jetzt besser zuordnen kann.

Danke euch allen für eure Tipps.

20.02.2024 17:35 • x 2 #16


Läufer71
Hallo TE und willkommen hier im Forum. Ich denke es ist wichtig die von Dir beschriebenen Phasen zu durchleben und das kann manchmal auch etwas länger dauern. Ich wünsche Dir die nötige Geduld mit Dir selbst. Du benötigst Zeit und die Zeit ist ein wichtiger „Verbündeter“.

Ich habe mich übrigens auch trotz Gefühlen von meiner letzten Partnerin getrennt, da sie mich schlecht behandelt hat. Das War Ende 2022. Es hat auch bei mir eine Zeit gebraucht, bis ich meine Wut-Phase hinter mir gelassen hatte. Wichtig ist in meinen Augen, dass man nicht in der Wut stecken bleibt. Verzeihen und seinen Frieden machen ist auch wichtig um loszulassen. Wie bereits geschrieben, braucht man da etwas Zeit für. Aber das wird bestimmt bei Dir auch wieder besser werden und Du wirst ganz sicher durch diese Phase gut hindurch kommen.

21.02.2024 21:53 • x 1 #17


A


Trennungsphasen, wie geht ihr damit um?

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Nebelgeist
@Läufer71 ich danke dir, heute geht es mir schon etwas besser, die Wut lässt nach, weil ich es mittlerweile besser zuordnen kann, woher diese Wut kommt.
Mit Verzeihen tue ich mir sehr schwer, zu viele und zu gravierende Sachen sind in laufe der 7 Jährige Beziehung vorgefallen. Da werde ich noch seeehr viel Zeit benötigen. Ich weiß, dass ich verzeihen muss um den Frieden zu finden, aber ich kann mich leider nicht dazu zwingen sondern geduldig sein.
Und nochmal vielen lieben Dank. Ich hoffe dir geht es gut

21.02.2024 22:04 • x 1 #18


Läufer71
Wie gesagt, es braucht alles seine Zeit, auch das Verzeihen. Lass Dir diese Zeit, denn 7. Jahre sind auch nicht gerade wenig.

Mir geht es soweit gut, aber ich brauche trotzdem noch etwas Zeit und Geduld um ganz da raus zu sein und mich auch wieder selbst gefunden zu haben.

21.02.2024 22:10 • x 1 #19


Nebelgeist
@Läufer71 ende 2022 ist verdammt lange, solange will ich nicht trauern oder leiden, vermissen oder was auch immer.
Einfach vergessen

21.02.2024 22:15 • x 1 #20


Läufer71
Naja gewollt habe ich das natürlich auch nicht so lange und ich leide oder trauere schon länger nicht mehr. Aber Liebeskummer kann schon durchaus ein Jahr dauern, bis man da komplett durch ist. Es kann aber kürzer sein. Habe aber Geduld, man kann nichts erzwingen.

21.02.2024 22:20 • x 1 #21


P
Meine Trennung ist nicht mal eine Woche her, mir geht es den Umständen entsprechend gut. Die Phase des Leugnens gibt es bei mir eigentlich nie. Ebenso wie die Phase des Kämpfens. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Da bin ich radikal.

Momentan plagt auch mich die Wut, nicht über ihn als Person sondern über die Art und Weise des Schluss machen und Lügen. Trauer empfinde ich nur in ganz kurzen Momenten. Alles in allem ist das meine abgeklärteste Trennung überhaupt. Ich freue mich auf den Neubeginn und hege gegen ihn keinen Groll, es sollte wohl nicht sein.

21.02.2024 22:48 • x 1 #22


Nebelgeist
@Pepsi_Lemon freut mich dass es bei dir so ist. In Wirklichkeit waren die ersten 2 bis 3 Wochen auch so wie bei dir. Das andere kam danach, da wir zwei Versuche starteten, wurde es um so schwerer. Aber ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir so bleibt.

21.02.2024 22:57 • x 1 #23


P
@Nebelgeist

Ja, so ein Versuch erschafft natürlich wieder eine neue Trennungssituation. Deswegen brauche ich auch immer das Radikale. Wenn ich jetzt noch Kontakt hätte, würde ich viel mehr trauern. Jeder Tag ohne Kontakt ist ein Tag, an dem ich ihn mehr und mehr vergessen kann!

21.02.2024 23:03 • x 1 #24


Nebelgeist
@Pepsi_Lemon ja bei mir ist der letzte Versuch 4 Wochen her und gesehen habe ich ihn zuletzt am Freitag. Also das dauert, ist mir klar.
Das wird schon. Aber hier sich auszutauschen tut einfach gut.

21.02.2024 23:11 • x 1 #25


W
Zitat von Nebelgeist:
Schock, leugnen, Wut, Gefühlsachterbahn, Akzeptanz, Loslassen und dann letztendlich Selbstfindung

Es ist natürlich schwierig für Außenstehende den Punkt zu treffen. Ohne Konkretes über die Hintergründe und Trennungsumstände zu wissen, was Deine Entscheidung bewogen hat, ist es nochmal schwieriger.

Es müssen auch nicht immer alle Phasen durchlaufen werden. Du hast Dich zum Beiispiel getrennt. Normalerweise bedarf es dann keiner Wut. Es müssen also Dinge vorgefallen sein, weshalb Du in Wut gehst.Zum Wütend werden schreibe ich gleich noch etwas.

Wenn eine Trennung vorhersehbar ist, gibt es wohl eher keinen Schockmoment. Selbstfindung widerum ... Hat sich die getrennte Person verloren? Oder war sie gar nicht in sich selbst? Letzteres ist wohl häufiger der Fall, viele Menschen wissen gar nicht wer sie sind und sind sich unter anderem deshalb auch ihrer Ressourcen und Potentiale nicht oder unzureichend bewußt. Sie haben sich aber in der Regel nicht innerhalb der Beziehung verloren, sondern waren bereits vorher nicht der Mensch, der sie eigentlich sind, warum auch immer, unsere Welt ist voll von Menschen die in irgendwelchen Rollen stecken, die sie aber nicht sind. Die Starken, die Mutigen, die Verantwortlichen, die Fürsorglichen, die Clowns, die Coolen, die Chicken, die Eloquenten, die Globetrotter, die Macher, die Schüchternen, die Zuhörer usw.
Wenn in einer Beziehung keine weitere Selbstfindung stattfindet, kann es sein, daß man sich von vermeintlichen Identifikationen entfernt, die man zuvor angenommen hatte. Aber, wie so oft, irgendwo beginnt der Bereicch der Selbstverantwortlichkeit, die jeder Mensch für sich selbst trägt und da geht es um Dinge wie 'was lasse ich mit mir machen, warum lasse ich mich verletzen, warum stelle ich mich hinter anderen zurück, warum sorge ich schlecht für mich etc.

Thema Wut: Immer wenn wir wütend werden, entscheiden wir uns vorher ganz bewußt, wütend zu werden.

Was ich früher als steile These gesehen habe, ist für mich heute Gewißheit, daß es so ist. Wir merken es nur oft nicht, weil wir den Vorgang des in Wut gehens automatisiert haben. So wie wir Autofahren gelernt haben. Motor anmachen hoppel ups, ach ja, Kupplung. Motor anmachen, 1. Gang kkkrrrrrr, ach ja, Kupplung. Kupplung, erster Gang, losfahren. Losfahren. LOSFAHREN. ach ja, Kupplung kommen lassen. Hoppel aus. Ach ja, Gas geben. Heute läuft alles voll automatisiert, wir brauchen nicht mehr darüber nachdenken. So ist es auch bei der Wut. Wenn man sich das bewußt macht, knn man die Wut bewußt nutzen. In Wut gehen, aber eben auch wieder aus der Wut gehen.
Wo ich früher über den Ar... der mich im Verkehr über geschnitten und dann den Stinkefinger gezeigt hat, 3 Stunden wütend war, während Herr Ar... längst über alle Berge war, kann ich die Wut heute z.B. auf die Situation begrenzen oder auch ganz sein lassen, weil... es nützt eh nichts mehr...

Wenn man das einmal verstanden hat, wird Wut zu einem wunderbaren Instrument und ermöglicht sogar, selbst innerhalb des Wütend seins, völlig kontrolliert zu bleiben. Ihr kennt die Wutausbrüche die dann bei manchen Zeitgenossen zu Fäkalsprache oder Gewalt eskalieren. Braucht man dann nicht mehr, kann viel mehr in der Ruhe und Sachlichkeit bleiben und es ist nur ein Beispiel von vielen, wie hilfreich kontrolliertes wütend werden sein kann...

22.02.2024 21:59 • x 1 #26


Nebelgeist
@Wolfstanz
Hallo und vielen Dank für deinen Beitrag.

Erstmal zu meiner Trennung. Ja ich habe mich getrennt, heißt aber nicht dass man nicht wütend sein kann. Ich habe mich trotz Liebe trennen müssen. Zum Schutz meiner Tochter und mir.
Viele würden behaupten, dass der Verlassene mehr leidet. Aber was denkst du, wie es sich anfühlt jemanden den man Liebt los lassen zu müssen. Sowas wünsche ich niemanden, das sind schmerzen ohne Ende. Es ist die härteste Entscheidung meines Lebens gewesen.
Meine Geschichte ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht (auch wenn es hier zumeist anonym ist) denn ich könnte und dürfte es nicht ganz erzählen. Daher belasse ich es dabei.

Mittlerweile hat sich meine Wut gelegt und bei mir war es nicht so, dass ich geflucht habe oder ich rum getobt habe. Ich hätte es gerne gemacht, aber ich lies meine Wut in mir drin.
Da ich mit meiner Therapeutin darüber sprach, konnte ich letztendlich zuordnen warum ich so wütend war. Das lag daran, wie der zweite Versuch(nenn ich mal so) ausgegangen ist. Ich war wütend auf seine Worte und seine Handlung mir und später anderen gegenüber. Nicht desto trotz habe ich mich entschieden nicht mehr länger meine Gefühle und Energie in etwas zu investieren, dass nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Ich akzeptiere es und möchte nur noch heilen.

Man kann aber gerne hier weiterhin über Trennungsphasen diskutieren, muss ja nicht direkt Wut sein.

22.02.2024 23:21 • x 1 #27


LostFeelings
Zitat von Dashwood:
4.) entschieden zu vergeben.
Vergebung hat meine Wut recht schnell geheilt. Du machst es ja für dich. Vergeben heißt ja nicht vergessen.

Wie hast du vergeben können? Mir fällt es immer noch schwer meinem Ex zu vergeben bzw. mir, obwohl ich denselben Fehler nicht wiederholt habe. Dafür könnte ich doch dankbar sein und es dabei belassen. Trotzdem habe ich einen Hass auf meinen Ex, aber wohl eher mehr auf sein wenig wertschätzendes Verhalten nach der Trennung und all die Lügen, die dann rauskamen.

Zitat von VerbrannteErde:
Sie fehlt mir, also wie kann mir etwas fehlen dass grundsätzlich schlecht ist?

Er fehlt mir. Also der Mensch, der er in der Beziehung war. Wobei ich ja nicht mal weiß wer er war, weil er sich ja seiner Aussage nach nicht wirklich gezeigt hätte, weil ich ihm......ach...ne, ich schreibe es jetzt nicht. Mich macht seine Schuldumkehr gepaart mit seiner Vermeidungsstrategie und Feigheit so wütend. Und schon bin ich wieder im Bewerten und innerlich ihn massakrieren. Ich fühle mich so ungerecht behandelt von ihm. Wie will man mit jmd. reden, der dir sagt, dass er nicht er sein kann, wenn er mit dir redet und dir deshalb nach dem Mund redet. Und der es dann auch nicht fertig bringt im Anschluss sich dafür zu entschuldigen, weil es ihm unangenehm ist sich Fehlern zu stellen. Trotzdem ist es meine Wut und der werde ich nicht Frau.....

Zitat von Wolfstanz:
Thema Wut: Immer wenn wir wütend werden, entscheiden wir uns vorher ganz bewußt, wütend zu werden.


Ich entscheide mich da nicht, also ist es ein Automatismus...? Sowas habe ich noch nicht erlebt, Dein Bsp. mit der Kupplung und dem Gas etc finde ich sehr anschaulich @Wolfstanz, doch leider hilft es mir nicht bezüglich meiner Wut.Wie erkenne ich denn die Kupplung und das Gas im einzelnen, damit ich weiß woran ich drehen muss, um den Wut-Automatismus zu unterbrechen?

23.02.2024 02:37 • x 1 #28


DieSeherin
schön, dass du deine wut schon sortiert hast und es dir besser geht

mir ist übrigens dieser satz ins auge gestochen (obwohl es sich vielleicht eh schon erledigt hat):

Zitat von Nebelgeist:
dieses Problem, dass ich mein Kopf einfach dafür nicht frei kriege


ich mag es auch nicht, wenn ich wütend bin, habe aber gemerkt, dass wut eine wichtige funktion der seelenhygiene bei mir erfüllt und ich mich eher damit blockiere, die wut blöd zu finden. deswegen gebe ich mir immer einen freibrief, wann, worüber und wie lange ich wütend sein darf und komme prima damit zurecht.

23.02.2024 09:49 • x 1 #29


Nebelgeist
Hallo @DieSeherin

Natürlich bin ich noch wütend. Meine Wut hat sich nur in bezug auf sein Verhalten vom letzten Versuch gelegt. Die Wut auf die Vorfälle, Geheimnisse und Lügen während der Beziehung trage ich noch in mir und so schnell wird sich das nicht legen,leider.

Klar ich habe auch viel Mist und Fehler in der Beziehung gemacht, wäre ja seltsam wenn nicht. Und da bin ich auch wütend auf mich selbst.

Es gibt solche und solche Phasen, an manchen komme ich gut zurecht, an manchen eher weniger. Wir sind alle nur Menschen. Heute geht es mir gut, kann sein, dass in ein Paar Tagen wieder ein Beitrag von mir kommt wo ich nur gern fluchen würde
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Aber seit der Trennung kann ich mich viel besser kontrollieren. Ich muss ja auch keine Angst mehr haben, dass er mich verletzt. Zumindest nicht mehr so tief.

23.02.2024 09:59 • x 2 #30


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