Trennungsphasen, wie geht ihr damit um?

Ihr lieben, ich danke euch für so viele Tipps ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass mir irgendwann alles gleichgültig wird was ihn betrifft. Bis dahin heißt es jeden Tag einfach durchhalten.

Zitat von Anlachen:

Ich hoffe, irgendwann male ich Blümchen drüber. Und Schmetterlinge.

Das wünsche ich dir von ganzem Herzen. Und so wie du es machst, wirkt es für mich absolut nicht krank. Ich habe auch sämtliche Verläufe und Screenshots, die ich mir nicht anschaue, weil es praktisch mir in meinem Gedächtnis eingebrannt wurde. Seine Worte von Audios immernoch in meinem Kopf abgespielt werden, die muss ich mir nicht nochmal anhören. Seine Vorwürfe, was aus mir geworden ist...Gott verda**t, das was du aus mir gemacht hast...du verda**ter Idi*t! Und jetzt geh einsam ... man bin ich wüten, Sorry.

Zitat von LostFeelings:

Ich hatte letzten Montag ein Date und da sagt er doch nach einem frechen Witz von mir beim Date tatsächlich im Spaß „Halts Maul!“. Der Witz war Situationskomik und ich fragte mich sofort, ob er das gerade wirklich gesagt hat

Ich glaube so wie mein ex und ich untereinander gesprochen haben...so ähnlich wie dein Date, auch wenn es Witz war, so werde ich nicht nochmal zulassen. Ich frag mich, ob das die Hemmschwelle reduziert hat, wenn es mal ernst wurde und man doch beim Streit beleidigend wurde.

Zitat von LostFeelings:

nach Wochen/Monaten der Trennung S. mit dem Ex weil es einfach ganz anders ist als in der Beziehung

Bereue ich das gemacht zu haben im Nachhinein.

Zitat von LostFeelings:

Habe ihm in 2 Texten klar und deutlich mitgeteilt, was ich von ihm halte.

Würde mir 2 Texte nicht reichen. Da müsste ich ein Buch raus bringen.

Zitat von LostFeelings:

mir selbst die Stütze und Halt sein, den ich in ihm gesucht habe bspw. durch Kinoabend mit mir selbst und Popcorn, mich beim Weinen in den Arm nehmen, mir abends eine Wärmflasche machen, morgens mir im Spiegel zuzwinkern und anlächeln, Termine absagen und für mich da sein, wenn meine Ressourcen aufgebraucht sind

Damit fange ich auch an. Letztendlich konnte er mir nie den nötigen Halt geben den ich manchmal brauchte.
Da fällt mir eine Situation ein, als mein Arbeitskollege (mit dem ich mich so gut verstanden habe, der mir wie ein Freund geworden ist) nach einer schweren Krebserkrankung verstarb und ich emotional deswegen sehr aufgebracht war und vor der Beerdigung nervös war und traurig. Hin gegangen bin ich nicht nur als Freundin sondern auch als Vertretung aller Kolleginnen. Anstatt für mich da zu sein, mich in den Arm zu nehmen, bekam ich zu hören, dass ich selbst Schuld bin, dass ich mir so was antun würde, nur weil ich nicht fähig bin Nein zu sagen.
Das war gegen ende der Beziehung, da sah ich immer mehr wie kalt er ist und ich mit ihm nicht weiterhin mein Leben teilen möchte.
Und ja, Grenzen setzen war nie meine Stärke, aber damit ist jetzt Schluss!

Zitat von Nebelgeist:

Ihr lieben, ich danke euch für so viele Tipps ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass mir irgendwann alles gleichgültig wird was ihn betrifft. Bis dahin heißt es jeden Tag einfach durchhalten. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen. Und so wie du es machst, wirkt es für mich absolut nicht ...

Das ist sehr, sehr heftig...in der Situation nicht unterstützt zu werden und so eine Aussage sich entschlüpfen zu lassen...ich verstehe deine Wut...

Erinnert mich an meinen Ex Freund...erschien nicht zur Beerdigung meines Sohnes...das sind Dinge, die Einen fassungslos zurücklassen...

Vielleicht ist es einfach auch ein Gefühl der Ohnmacht, das die Wut hervorruft. Dass man es nicht mehr ungeschehen machen kann, wie die Dinge gelaufen sind.

Vielleicht ist es auch ein Mix an Gefühlen...was man sich vom Anderen antun hat lassen, bis die Grenzen so überdehnt sind, so dass man leider gar nicht mehr anders konnte, als sich zu trennen. Und Scham, Schmerz, Wut entstehen, warum man denn immer und immer wieder diese Grenzüberschreitungen zugelassen hat... vielleicht auch, weil man den Glauben an den Anderen verloren hat, dass er doch etwas ändern möchte.
Sich zu trennen, wenn man liebt, ist äußerst schmerzhaft. Vor allem, wenn man weiß, dass es sinnlos wäre, zu bleiben.

Zitat von Vienne:

Erinnert mich an meinen Ex Freund...erschien nicht zur Beerdigung meines Sohnes.

Wie grausam, wie kann das sein? Es tut mir so leid. In so einer Situation alleine gelassen zu werden, macht was mit einem.
Wenn ich im Nachhinein überlege, es sind öfters Dinge passiert, die mir damals sogar nicht mal richtig aufgefallen sind. Meine Tochter fragte mich vor paar Wochen, warum ich nicht zur Arbeit gehen kann, sagte ich ihr ganz ehrlich, dass ich das ganze noch verarbeiten muss und mich Dinge traurig machen, an die ich ab und zu denken muss. Dann erzählte sie mir, dass sie vor kurzem auch traurig wurde, als sie an eine Situation mit meinem ex denken musste. Als sie auf die weiterführende Schule kam, konnte mein ex uns nicht begleiten auf die, nennen wir es Einschulung weil er arbeiten musste. Als wir nachhause gekommen sind, lag er im Bett und hat krank gemacht, weil er mal wieder keine Lust hatte zu arbeiten (Homeoffice) . Sie meinte, zuerst hat sie das nicht so schlimm aufgenommen, aber je länger sie darüber nachdachte desto trauriger und wütender war sie auf ihn. So im Nachhinein tut es mir weh, dass sie sich so fühlen musste. Was für ein Mi*t

Zitat von Nebelgeist:

Wie grausam, wie kann das sein? Es tut mir so leid. In so einer Situation alleine gelassen zu werden, macht was mit einem. Wenn ich im Nachhinein überlege, es sind öfters Dinge passiert, die mir damals sogar nicht mal richtig aufgefallen sind. Meine Tochter fragte mich vor paar Wochen, warum ich nicht zur Arbeit ...

Ich danke dir sehr für deine lieben Worte...
Ja, das war sehr schlimm... zugleich mit dem unerwarteten Verlust meines Sohnes zurechtkommen zu müssen und dem Verhalten meines Ex Freundes.
Ich war unfähig, diese Beziehung letzten September zu beenden. Ich war nicht in der Lage, den Verlust und das Ende der Beziehung zur gleichen Zeit zu ertragen.
Es sind sehr viele Dinge, die mir im Nachhinein noch bewusster werden, die ich niemals hätte akzeptieren sollen. Ich hatte erst kurz vor dem Tod meines Sohnes herausgefunden, dass er Borderliner war. Viel zu viel Nachsicht, Verständnis und Toleranz dafür gezeigt.

Vielleicht war es bei dir auch so, dass du, weil du aufrichtig und sehr intensiv geliebt hast, viel zu viel Nachsicht hast walten lassen...daher vielleicht auch diese unermessliche Wut auf ihn, sein Verhalten, sein Verhalten deiner Tochter gegenüber und auf dich, weil du im Grunde deines Herzens schon genau wusstest, dass er dir nicht gut tat, dass es schon sinnlos war, du es aber nicht wahrhaben wolltest, weil du es nicht einsehen wolltest...

Zitat von Vienne:

dass er dir nicht gut tat, dass es schon sinnlos war, du es aber nicht wahrhaben wolltest, weil du es nicht einsehen wolltest...

Er hat mir nicht gut getan, weil ich selbst irgendwann Dinge getan habe und gesagt habe, die nicht in Ordnung waren. Aus Verzweiflung? Aus Schutz? Wahrscheinlich, ich will nie wieder mich so fühlen.

Zitat von Vienne:

Ich war nicht in der Lage, den Verlust und das Ende der Beziehung zur gleichen Zeit zu ertragen

Das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Aber jetzt hast du es geschafft . Wir können uns gerne auch über PN austauschen, wenn du möchtest

Zitat von Nebelgeist:

Er hat mir nicht gut getan, weil ich selbst irgendwann Dinge getan habe und gesagt habe, die nicht in Ordnung waren. Aus Verzweiflung? Aus Schutz? Wahrscheinlich, ich will nie wieder mich so fühlen.

Ja ...das kann ich mir vorstellen...das macht etwas mit Einem...man erträgt plötzlich Dinge, die man sonst empört bei Jemandem Anderen zurückgewiesen hätte...man verändert sich...und du musstest dich und deine Tochter schützen... wahrscheinlich hattest du einfach keine Wahl in dem Moment... außer eben, diese Beziehung beendet zu haben. Und das ist der Punkt. Einsehen zu müssen, dass es schon früher besser gewesen wäre, es zu beenden. Aber...aus welchen Gründen auch immer, ist es nicht geschehen... deshalb auch diese ohnmächtige Wut.

Liebe Nebelgeist....ich denke, du bist vielleicht zu streng mit dir. Hast hohe Werte. Du kannst die Dinge nicht mehr ungeschehen machen...aber dir selbst verzeihen. Dann kannst du auch wieder nach vorne blicken...und das ist sehr wichtig. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern...aber die Zukunft kannst du gestalten. Damit so etwas nie wieder passieren kann mit dir.

Was meine Trennung betrifft, so hoffe ich , dass ich es hinter mir habe und fest bleibe. Mein Ex Freund ist sehr manipulativ...und ich weiß noch nicht, ob er nicht wieder versucht zu hoovern. Und leider liebe ich ihn noch. Vielen lieben Dank betreffend das Angebot bezüglich PN, das können wir gerne machen, wenn du das möchtest.

Zitat von Anlachen:

Ach, liebe Vienne, das liest sich ja total traurig, und da habe ich gar nicht viel von mitbekommen. Das tut mir sehr, sehr leid, zu lesen! Wie lange ist dies her? Und wie herzlos das Verhalten!
Lass Dich mal ganz doll drücken!

Ich danke dir...ich habe das hier im Forum auch nicht so wirklich thematisiert...Ende August 23 verlor ich meinen Sohn. Der schlimmste Tag meines Lebens.
Ich weiß nicht, was in meinen Ex Freund gefahren ist...und du hast recht...er konnte Empathie ein- und ausschalten.
Wenigstens war er am Todestag meines Sohnes präsent und hat sich da vorbildlich verhalten.

Hallo liebe @Anlachen , irgendwie war das ein sehr schwerer Tag heute für mich. Ich war sehr wütend und auch nach meiner Therapiesitzung wurde es auch nicht besser. Ich glaube, erst jetzt zu späten Stunde werde ich ruhiger. Gleich koche ich was für mich, telefoniere mit meiner Freundin und schaue Film an. Es ist immernoch schwer für mich, weil ich mit gewissen Gedanken nicht klar komme. Es hat nichts mehr mit loslassen zutun.
Daher bleibt mir nur geduldig sein, mehr nicht.

Zitat von Anlachen:

Ja, kann ich mir vorstellen, es ginge ja auch sehr weit, würde er dies nicht tun. Aber eine wirkliche Hilfe war er nicht, zwischen den Zeilen gelesen. Hast Du jetzt Unterstützung? Es muss trotz allem sehr schwer sein, nein? Du machst das schon richtig. Das wird bestimmt auch ein paar Tage so sein. Emotionen lassen ...

Nein. Er war danach überhaupt keine Hilfe...im Gegenteil. Es kam noch viel Borderline Drama hinterher.
Er war mit der Situation überfordert, das konnte ich nachvollziehen. Aber er nahm keine Rücksicht auf mich... ließ sich kaum blicken und wertete mich im Oktober wieder ab. Im Prinzip lag ich am Boden und er trat noch nach. Ich hatte damals gar keine andere Möglichkeit, als es zu beenden.
3 Wochen später hooverte er. Ich wollte ihn damals nicht zurück. Aber er überzeugte mich sehr geschickt, dass er alles bereute und ich glaubte ihm noch einmal. Er sah fürchterlich mitgenommen aus. Litt offensichtlich sehr. Danach bemühte er sich und ich dachte tatsächlich, er wolle sich ändern.
Und jetzt müsste ich es beenden. Es wurde noch schlimmer.

Zum Glück habe ich gute Freunde und die Freunde meines Sohnes, die das alles sehr mitgenommen hat...sie haben mich versucht, zu stützen. Und mein kleiner Sohn...er gab mir Halt, sonst wäre ich nicht mehr hier. Irgendwie habe ich es geschafft, zu überleben und wieder den Boden unter den Füßen zu finden, zu akzeptieren, dass mein Sohn nie wiederkommen wird. Die Feiertage und Anlässe sind noch schlimm. Aber es ist Gott sei Dank besser geworden und von außen bin ich so, wie du mich kennengelernt hast.
Niemand würde mir anmerken, was passiert ist.

Entschuldige bitte, liebe @Nebelgeist, ich wollte mich dein Thema kapern...auch du hast viel erlebt und Gott sei Dank deine Konsequenzen gezogen.
Wie geht es dir inzwischen?

@Vienne du, tobe dich ruhig aus.
Mir geht es nicht gut leider, bin noch wütend.

Zitat von Nebelgeist:

@Vienne du, tobe dich ruhig aus. Mir geht es nicht gut leider, bin noch wütend.

Dankeschön

Hm. Versuche dich abzulenken und die Wut rauszulassen. Wie wäre es mit Sport? Das hat mir immer sehr geholfen.