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Trennungsphasen, wie geht ihr damit um?

W
@Nebelgeist
Ich sagte nicht, daß der sich Trennende keinen Anlaß zu Wut hat, aber der dürfte dann weniger aus der Trennung rühren sondern aus Verhalten oder Vorfällen.
Ich weiß übrigens sehr gut wie es ist, sich trotz Gefühlen zu trennen, das habe ich auch hinter mir und es war megaschwer und bis heute weiß ich nicht ob es wirklich richtig war oder nicht, aber es ist wie es ist... Wütend war ich aber nicht. Nur unendlich traurig...

24.02.2024 23:56 • x 1 #31


W
Zitat von LostFeelings:
Ich entscheide mich da nicht, also ist es ein Automatismus...? Sowas habe ich noch nicht erlebt, Dein Bsp. mit der Kupplung und dem Gas etc finde ich sehr anschaulich , doch leider hilft es mir nicht bezüglich meiner Wut.Wie erkenne ich denn die Kupplung und das Gas im einzelnen, damit ich weiß woran ich drehen muss, um den Wut-Automatismus zu unterbrechen?

Doch, auch Du entscheidest Dich bewußt.
Ja, das mit dem Autofahren eignet sich sehr gut. Genauso wie Du Dich heute automatisch entscheidest den dritten Gang zu wählen, kannst Du Dich stattdessen auch bewußt für den dritten entscheiden oder aber auch mal zur Abwechslung für den vierten oder zweiten. Bei der Wut geht es also darum, wieder die Hoheit über die Entscheidung zurückzuholen.

Ein Kind das seinen Willen nicht bekommt, versucht es oft mit Wut. Erst mit Schreien, wenn es ganz wichtig wird mit auf den Boden werfen und mit den Fäusten auf den Boden trommeln, dabei darf Schreien und Heulen natürlich nicht fehlen. Irgendwann läuft es so rot an, daß es keine Luft mehr bekommt, alle kümmern sich plötzlich panisch um das Kind, a new Asthamchild is born. Das Kind hat gelernt das es funktioniert. Folglich wird es die Strategie beim nächsten Fall erneut anwenden. So wird ein Wut-/Asthmakind dressiert. Und natürlich sind sich diese Kinder später nicht bewußt, daß sie sich bewußt für die Wut und den Asthmaanfall entscheiden, was es schwierig therapierbar macht, weil ich muß bereit sein, mit meiner psychsomatischen Seite meiner Eerkrankung zu stellen, dabei hat die Erkrankung doch soooo wunderbar nützliche Aspekte die man so liebgewonnen hat...

Es funktioniert. Man kann derartige Entscheidungen wieder ins Bewußtsein zurückführen, aber es dauert eine Weile, man muß es öfter üben...

25.02.2024 00:07 • x 1 #32


A


Trennungsphasen, wie geht ihr damit um?

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Machiavelli
Ich empfehle Sport und einen Boxsack.

Ansonsten: Wenn die Wut kommt, Augen zu, in dich gehen, durchatmen, auf dich selbst und deine Atmung konzentrieren, nicht auf die Wut und die Gedanken fixieren, Wut und Gedanken loslassen. Klingt bekloppt, hilft aber.

Hatte damals Impulsprobleme und manchmal meine Wut nicht so im Griff, die drei Dinge waren das einzige was mir half. Vielleicht dir auch. Probier’s mal aus.

29.02.2024 03:23 • x 1 #33


Fastnormal07
.

15.04.2024 22:59 • #34


Nebelgeist
Leider muss ich heute wieder hier rein schreiben.
In den letzten Wochen , hatte ich wieder Achterbahn der Gefühle.
Trauer, Vermissen, Mitleid, Einsamkeit, aber auch positive Gefühle. Gefühl der Freiheit, Lebensfreude und Euphorie.
So weit so gut, ich komme immer besser mit diesen Phasen zu recht bis mich wieder Wut Phase überkommt.
Ich würde manchmal ihm so viel sagen wollen, aber ich weiß dass es niemals ankommen würde. Deshalb schreibe ich es auf, aber wirklich besser wird es nicht.

Gibt es bei euch auch Phasen, mit denen ihr am schwierigsten klar kommt?

22.04.2024 11:33 • x 2 #35


Birkai
Zitat von Nebelgeist:
Gibt es bei euch auch Phasen, mit denen ihr am schwierigsten klar kommt?

Bei mir die es diese Phasen der Traurigkeit, wenn mir wieder bewusst wird, was sich als äalles geändert hat und noch ändern wird. Hat teilweise etwas
Lähmendes. Es kostet dann Kraft dort wieder raus zu kommen, aber es wird auch mit der Zeit einfacher.

Ich wünsche mir manchmal, dass ich Wut empfinden könnte. Aber ich kann es nicht wirklich. Das übernimmt dann meine Freundin für mich .

22.04.2024 11:48 • #36


Blanca
Zitat von Nebelgeist:
wie geht ihr mit den Trennungsphasen um?

Zufälligerweise stieß ich gestern auf diesen spitzenmäßig geschilderten Beitrag aus 2017. Er erhielt seither 562 (sic!) Dankesbekundungen - ich stelle ihn Dir einfach mal ein, da er meines Erachtens genau auf diese Deine Frage eingeht:
liebeskummer-tipps-und-erkenntnisse-von-einem-veteran-t37551.html

22.04.2024 11:54 • x 3 #37


Nebelgeist
@Birkai ich habe kein wirklichen Grund traurig zu sein, weil ich froh darüber bin dass es ein Ende hat. Diesen Menschen möchte ich nie wieder in meiner Nähe haben, am liebsten würde ich ihm schreiben dass er weg ziehen soll. Daher kommt dann die Wut.
Gefühl der trauer eher, da mir gewisse Dinge keine Ruhe geben.

Ich wünsche dir viel Kraft

22.04.2024 11:56 • x 1 #38


Odette
Zitat von Nebelgeist:
Gefühl der trauer eher, da mir gewisse Dinge keine Ruhe geben.


Hilft dir hier die radikale Akzeptanz, dass du Dinge nicht verändern kannst?
Wahrscheinlich schreibt es sich leichter, als es getan ist, und löst auch keine schönen Gefühle aus, aber das betrachten von Ist-Zuständen hilft mir sehr.

Auch ich habe viele Dinge im Kopf, die mir immer mal wieder keine Ruhe lassen, und ich werde noch etwas zu knabbern haben, aber dadurch, dass es unwiderruflich passiert ist, so das Leben gerade läuft, hilft es mir, das einfach genau so anzunehmen und auch durch das Gefühl der Ohnmacht durch zu gehen.

Schau dir mal den Beitrag von @Blanca an. Der hat mir auch schon so oft geholfen.

Zitat von Nebelgeist:
Ich würde manchmal ihm so viel sagen wollen, aber ich weiß dass es niemals ankommen würde. Deshalb schreibe ich es auf, aber wirklich besser wird es nicht.


Das mit dem Aufschreiben ist gut. Dann gehen die Gedanken immerhin aus dem Kopf.

22.04.2024 12:11 • x 1 #39


Anlachen
Zitat von DieSeherin:
ich mag es auch nicht, wenn ich wütend bin,


Zitat von Nebelgeist:
Natürlich bin ich noch wütend. Meine Wut hat sich nur in bezug auf sein Verhalten vom letzten Versuch gelegt. Die Wut auf die Vorfälle, Geheimnisse und Lügen während der Beziehung trage ich noch in mir und so schnell wird sich das nicht legen,leider.


Ich glaube, dass Wut deshalb so schwierig ist, weil sie so negativ besetzt ist. Eine Schattenseite unserer selbst. Und natürlich kannst Du diese nicht unbegrenzt rauslassen. Auch die verwandte Aggression als Handeln ist ja auch negativ besetzt. Zu Recht.

Ich empfinde meine eigenen Wege jedoch einfacher, seit ich gelernt habe, Wut oder Unbehagen zu adressieren. Also anzusprechen, was mich wütend macht, anstatt alles runterzuschlucken und mir dann bei Ausbrüchen zuzusehen, die dann vollkommen unkontrolliert laufen.

Meinen Jetzt-Ex habe ich aus sehr ähnlichen Gründen fast ständig direkt konfrontiert. Wenn er mich daraufhin für verrückt erklärt, ist mir das gerade ziemlich egal. Denn da ist eine Menge passiert, offensichtlich oder verdeckt.

Ich akzeptiere diese dunkle Seite an mir, und momentan geht es ganz gut damit.

Kanalisieren: In Training, Schreiben, auch Weinen, laute Musik, tanzen dazu, auch mal Jammern bei anderen.
Am Wichtigsten für mich war aber, den Menschen direkt anzusprechen auf das, was er mir weh tat. Das konnte ich früher nicht, aber inzwischen geht es ganz gut.

22.04.2024 12:16 • x 2 #40


Dave221
Hallo Nebelgeist,
meine letzte Trennung ist jetzt 2 Jahre her und ich hatte auch die verschiedenen Phasen durchlebt. Erst kam die Trauer, Vermissen und später Wut. Und die Fragen nach dem Warum und das loslassen. Ich hatte jetzt vier Beziehungen, die ich auf unterschiedlichste Art verarbeitet. Auch wenn die letzte Beziehung nicht lange gehalten hat (5 Monate wegen der Fernbeziehung) habe ich lange noch mit einer Mischung aus Wut und loslassen gekämpft.
Jetzt bin ich darüber längst hinweg, aber ich ertappe mich leider noch manchmal, Gedanken an sie zu haben. Was mir aber auch damals nach der Trennung geholfen hat, ein Brief an sie zu schreiben. Den habe ich ihr auch geschickt.

22.04.2024 12:26 • x 1 #41


Nebelgeist
Zitat von Anlachen:
Am Wichtigsten für mich war aber, den Menschen direkt anzusprechen auf das, was er mir weh tat. Das konnte ich früher nicht, aber inzwischen geht es ganz gut.

Vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Das bewundere ich sehr dass du das gemacht hast. Ich kann das leider nicht. Weil ich ihn nicht sehen will und nicht hören will. Will aber auch seine Seite nicht hören, weil es eh nur das selbe ist und nichts gescheites

22.04.2024 17:46 • x 1 #42


LostFeelings
Zitat von Nebelgeist:
Ich kann das leider nicht. Weil ich ihn nicht sehen will und nicht hören will. Will aber auch seine Seite nicht hören, weil es eh nur das selbe ist und nichts gescheites


Ich kenne das mit der Wut auch und tlw. war sie so schlimm, dass ich mir unsicher war, ob ich ihm eine reinhaue, falls ich ihm zufällig begegnen sollte. Ich hab viel mit der Wut gearbeitet und ich werde schneller wütend als vor der Trennung, und damit werden für mich auch meine Grenzen deutlich. Mittlerweile ist diese Phase nach über 7-8 Monaten vorbei. Hatte hier dazu auch einen Thread eröffnet so verzweifelt war ich.

Tatsächlich hatte ich kurz und dann doch kein Interesse an Austausch mit ihm über die Vergangenheit Anfang diesen Jahres. Habe - so wie du - auch gemerkt, dass es da an einem Gegenüber fehlt, den das interessiert. Habe ihm in 2 Texten klar und deutlich mitgeteilt, was ich von ihm halte. DAS tat mir gut und ich stehe zu meinen harten, klaren Worten. Wenn Zweifel aufkommen, lese ich nochmal, was ich geschrieben habe und stelle fest, dass es passt. Mittlerweile ist er blockiert und ich bin ganz klar der Meinung ich muss nicht freundlich zu ihm sein oder ihm verzeihen. Ich weiß, das mit dem verzeihen sehen viele anders und eigtl. glaube ich auch ich sollte es - aber noch kann ich es nicht. Ich respektiere es und gestehe es mir zu.

Mir haben folgende Herangehensweise geholfeni:
- mir selbst die Stütze und Halt sein, den ich in ihm gesucht habe bspw. durch Kinoabend mit mir selbst und Popcorn, mich beim Weinen in den Arm nehmen, mir abends eine Wärmflasche machen, morgens mir im Spiegel zuzwinkern und anlächeln, Termine absagen und für mich da sein, wenn meine Ressourcen aufgebraucht sind
- mit mir geduldig und milde sein und nicht zu viel von mir erwarten, insbesondere dann, wenn ich sauer auf mich war, weil es mir immer noch so schlecht ging, ich sein Profil in Telegramm anschaute, ihm nicht verzeihen kann und so nachtragend bin etc.
- Dinge machen, von denen ich weiß, sie waren mal Ziele von mir bspw. 3 Konzertbesuche, Oper, Theater und gucken wie ich mich damit fühle, neue Sportart ausprobieren. Am Anfang war es erstmal leer und nur ein Haken auf der Liste. Bin auch schon früher von einem -Konzert nach Hause, weil es mir nicht gut ging. War neulich allein in einem Theaterstück und ich war stolz auf mich das geschafft zu haben und es war großartig. Der Haken fühlte sich richtig gut und berührend an
- mit der Wut arbeiten siehe Thread
- mir aufschreiben, was ich aus der Beziehung gelernt habe - über mich, meine Bedürfnisse in Beziehungen und ob und wie ich da was kommuniziere. Bsp. Ich hatte letzten Montag ein Date und da sagt er doch nach einem frechen Witz von mir beim Date tatsächlich im Spaß „Halts Maul!“. Der Witz war Situationskomik und ich fragte mich sofort, ob er das gerade wirklich gesagt hat. Vor meinem Ex hätte ich das noch abgetan als Ausnahme, heute hab ich über die Respektlosigkeit beim 1. Date gestaunt, hab’s abgewogen, ob ich was sagen soll und im Date noch entschieden, dass ich den nicht wiedersehen werde. Ich verplempere jetzt keine Zeit mehr mit für mich hoffnungslosen Fällen. Ganz bestimmt hab ich da auch noch nicht ausgelernt.
- die beiden klaren Texte an ihn. Du kannst deinem Ex auch eine Audio-Nachricht schicken und ihn danach blockieren. Es geht um dich, dh werde los, was du zu sagen hast. Fertig.
- Ich hatte auch schon einige Beziehungsgespräche direkt zum Aus, tlw mehrfach auch Jahre später. Direkt zum Aus und ein paar Monate später taten mir besonders gut und halfen mir die Trennung zu verarbeiten. Das hätte ich auch gerne zu meinem aktuellen Ex gehabt, aber der war ja in der Beziehung schon nicht fair, ehrlich und offen, warum sollte er es danach sein.
- nach Wochen/Monaten der Trennung S. mit dem Ex weil es einfach ganz anders ist als in der Beziehung und damit klar, das brauche ich nicht zu vermissen, es ist damit vorbei (eigtl versuche ich das zu vermeiden.)
- dazwischen konsequente Kontaktsperre

vllt ist ja was für dich dabei.

23.04.2024 00:31 • x 3 #43


Anlachen
Zitat von Nebelgeist:
Vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Das bewundere ich sehr dass du das gemacht hast. Ich kann das leider nicht. Weil ich ihn nicht sehen will und nicht hören will. Will aber auch seine Seite nicht hören, weil es eh nur das selbe ist und nichts gescheites


Ja, ähnlich hier. Es gab Tage, da dachte ich an das täglich grüßende Murmeltier. Sehen und hören mag ich ihn ja auch nicht. Dennoch glaube ich persönlich, dass Wut zur Verarbeitung gehört. Es muss ja nicht an ihn gerichtet sein. Das ist aber wahrscheinlich mein Weg.

Noch ein Kanal: Ich habe mir die alten Chats exportiert, auf einen Editor gepackt, bzw Text, Word, wasauchimmer, und lese alles durch und zurück, markiere, was nicht gepasst hat. Markiere rot, kommentiere, mache Sternchen bei Reaktionen, wie Schuldumkehr, Mitleidstour etc, markiere Sätze in groß, fett, rot usw.

Wirkt etwas krank, aber erst einmal hole ich es zurück zur Erinnerung, zum Zweiten glaubt man nicht, wie bunt es werden kann. Ich hoffe, irgendwann male ich Blümchen drüber. Und Schmetterlinge.

Es tut gut. Tagebuch hilft auch sehr gut.

Zitat von LostFeelings:
Bsp. Ich hatte letzten Montag ein Date und da sagt er doch nach einem frechen Witz von mir beim Date tatsächlich im Spaß „Halts Maul!“. Der Witz war Situationskomik und ich fragte mich sofort, ob er das gerade wirklich gesagt hat.


Ja, genau das sind die Momente, wo man besser hinhört. Oder die kleinen bösen Spitzen, die ja nur lustig gemeint waren.

Zitat von LostFeelings:
Das hätte ich auch gerne zu meinem aktuellen Ex gehabt, aber der war ja in der Beziehung schon nicht fair, ehrlich und offen, warum sollte er es danach sein.


Die Muster in solchen Dingen ähneln sich so.

23.04.2024 07:38 • x 2 #44


DieSeherin
Zitat von LostFeelings:
ich bin ganz klar der Meinung ich muss nicht freundlich zu ihm sein oder ihm verzeihen.


hauptsache, man schließt in sich selber irgendwann frieden mit der beziehung und dem ende!

23.04.2024 08:57 • x 2 #45


A


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