Treue und Vertrauen eine Illusion?

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Hola15
Dann hast du dich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt. Es ist zwar schon einige Jährchen her als ich das tat und ich weiß nicht ob sich da an der Literatur was geändert hat, aber es geht eben gerade darum die Verantwortung für seine Gefühle bei sich zu lassen und nicht dem anderen in die Schuhe zu schieben. Eigenverantwortung, viel Reflexion und Kommunikation. Also nix für weicheier und Kindergartenkinder. Zumindest in der Theorie
20.12.2020 10:12 •
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Zitat von Sanne72:und bin zu der Erkenntnis gekommen,dass ich damals wirklich oft gemein war und sogar zu meiner besten Freundin gesagt habe,dass es mich wundert,dass er noch bei mir ist,so wie ich zu ihm bin. Ja,mit meinem Verhalten hab ich schon dazu beigetragen,dass eine andere leichtes Spiel bei ihm hatte.es brauchte 3 Monate,bis ich sicher war,ihm noch eine Chance zu geben.Da wir dazu seit 4 Jahren eine Fernbeziehung führen,gehört da nochmal einiges an Vertrauen dazu.Er zeigt mir,dass ich ihm vertrauen kann..meldet sich wirklich jede Stunde.wir schlafen gemeinsam abends ein.Ohne sein absolutes Verständnis für meine Gefühle hätten wir es aber nicht geschafft.


.. und da wird irgendwann die Bombe platzen und das war es dann mit dem Treueschwur.

Man muss sich mal vorstellen, bei dem Ablauf, nicht personenbezogen, aber dieser hier passt sa..gut, warum Partnerschaften dann doch letztlich scheitern:

Er wird einer der Partner vom anderen Partner nicht nur nicht mehr geliebt, man ist ihm oder ihr gegenüber gleichgültig, gemein und treibt geradezu diesen Menschen zu einen anderen Menschen in eine Affäre.

Die geht eine Weile, irgendwann wird sie (in diesem Fall) aufgedeckt, die betrogene Person, die vorher schon gemein war, tickt aus, aus verständlich, dann reflektiert sie (wenn sie kann) und diese Person, die gemein war usw, die vergibt dem Affärengänger.

Was dann zur Folge hat: Der ehemalige Affärengänger macht sich jetzt (freiwillig) zum Skla,,,ven, meldet sich jede Stunde, legt wohl offen über alles sein Handy, PC etc. vor, darf letztlich keine Geheimnisse mehr haben, nur damit erste Person die Gewissheit hat, dass nicht wieder gefremdelt wird.

Meine Erfahrungen dazu: Irgendwann wird der Affärengänger wieder fremdgehen. Irgendwann wird er es leichter haben zu gehen. Die betrogene Person hat schlecht und falsch reflektiert. Der Betrüger war schon weg und ist es hinterher noch mehr.

Treue und das Bekenntnis, niemals eine Affäre zu starten, das ist sehr schlechtes Denken. Denn Menschen lassen sich heutzutage (und wohl auch früher) weder einsperren, noch dauerhaft überwachen und Schwüre und Eide sind letztlich nur dazu da, einen Grund zu finden, dass sie gebrochen werden.

Wenn ich von mir aus so lebe und treu bin und keine Affäre eingehe, das ist die beste und einzig richtige Methode, dieses zu signalisieren. Es jedoch doch Schwören, Kontrolle und sonstwas zu erzwingen, das wird nur dazu führen, dass sich der Betrüger wieder unwohl fühlt, es der Betrogenen aber gekonnt verschweigt und eines Tages - Peng - passiert dasselbe. Nur dann ist der Betrüger weg, die Betrogene reflektiert möglicherweise wieder falsch (was war der oder die für ein Ar..) und man ist genauso schlau bzw dumm wie vorher, nur, dass man wieder wertvolle Zeit verloren hat.

Darum sage ich mir, bin ich treu, brauche ich keine Affäre, lebe ich das so. Alleine, ohne Drang und Zwang. Ich habe viele Affären gehabt mit verschiedenen Frauen, dabei war ich selbst ungebunden und ich habe viel über deren Denken und Handeln gelernt. Vor allem, dass die betrogenen Menschen selbst einen gehörigen, oft großen Teil dazu beitragen, Ausnahmen gibt es natürlich auch, aber das sind eben Ausnahmen. Ich wurde in meiner Ehe damals selbst betrogen und nach langem Reflektieren fand ich heraus, dass meine Anteile dazu auch bei 50% lagen, manchmal mehr. Also wenn es zur Affäre kommt, oder Warmwechseln, dann sollte sich der Verlassene oder der Betrogene sicher sein, dass er eine gehörige Mitschuld hat(te), diese aber meistens nicht (ein-)sieht. Und darum gehen wohl auch Beziehungen so oft in die Büchse und darum werde ich wohl auch lieber alleine bleiben, weil ich keine Lust habe, noch einmal der Grund für eine Affäre meiner imaginären Partnerin zu sein, weil ich weiß, dass ich selbst kein leichter Partner bin mit meinen Ansprüchen.
20.12.2020 10:12 •
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Treue und Vertrauen eine Illusion?
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Zitat von Hola15:Dann hast du dich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt. Es ist zwar schon einige Jährchen her als ich das tat und ich weiß nicht ob sich da an der Literatur was geändert hat, aber es geht eben gerade darum die Verantwortung für seine Gefühle bei sich zu lassen und nicht dem anderen in die Schuhe zu schieben. Eigenverantwortung, viel Reflexion und Kommunikation. Also nix für weicheier und Kindergartenkinder. Zumindest in der Theorie

Ja aber die Handlungen passen dann doch null dazu.
20.12.2020 10:14 •

Hola15
Zitat von Frollo:Ja aber die Handlungen passen dann doch null dazu.


Vielleicht nicht in deiner Vorstellung.
20.12.2020 10:18 •
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Zitat von Hola15:
Vielleicht nicht in deiner Vorstellung.

Ja, vielleicht macht sich hier ja noch einer die Mühe mich aufzuklären. Meine Vorstellung habe ich ja niedergetippt XD
Vielleicht etwas überspitzt, aber für jedes Bedürfnis dringendst einen gesonderten Partner brauchen zu meinen und dann was von bedingungsloser Liebe schwadronieren, wird in meiner Vorstellung wohl auch nie zusammen passen.
20.12.2020 10:20 •
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Zitat von Notperfect:Für mich scheint das mittlerweile wirklich alles irgendwie dem Zufall geschuldet.


So ist es. Und mehr ist da auch nicht. Je nach Betrachtungsweise also kein großes Geheimnis. Oder, so man das zu akzeptieren beginnt, ein niemals endendes wunderbares Wunder.
20.12.2020 10:30 •

Hola15
Es geht doch gar nicht darum für jedes Bedürfnis einen anderen Partner zu brauchen. Es geht darum seinen Partner nicht dafür verantwortlich zu machen, es nicht zu seiner Aufgabe und Bürde werden zu lassen die Bedürfnisse die ich habe, abdecken zu müssen. Das ist eine Freiheit und kein Egoismus.
Wenn du keine Bedürfnisse hast, die dein Partner nicht abdeckt ist das doch super. Dann freu dich doch drüber. Aber sei nicht sauer und schieb ihm die Verantwortung unter falls er nicht alles erfüllen kann oder will was du dir so vorstellst
20.12.2020 10:36 •
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Zitat von Hola15:Es geht doch gar nicht darum für jedes Bedürfnis einen anderen Partner zu brauchen. Es geht darum seinen Partner nicht dafür verantwortlich zu machen, es nicht zu seiner Aufgabe und Bürde werden zu lassen die Bedürfnisse die ich habe, abdecken zu müssen. Das ist eine Freiheit und kein Egoismus.
Wenn du keine Bedürfnisse hast, die dein Partner nicht abdeckt ist das doch super. Dann freu dich doch drüber. Aber sei nicht sauer und schieb ihm die Verantwortung unter falls er nicht alles erfüllen kann oder will was du dir so vorstellst

Ja, aber Polys sind doch auch nur nicht sauer, weil sie dann jeder Zeit zu einem anderen gehen können. Sie tragen also weder die Verantwortung selbst noch lieben sie bedingungslos. Sie haben irre viele Bedingungen, zu viele für nur 1 Partner und teilen die Verantwortung dafür nur auf so viele Schultern auf, dass sie nur ja niemals never unter keinen Umständen mehr in ihre nähere Sichtweite kommt.
Also ja, ist natürlich ne Lösung aber keine so innovative dass die Gesellschaft jetzt enorm davon profitieren würde. Es ist das selbe Dilemma des Sauer seins über unerfüllte Bedürfnisse, weiterhin ungelöst, aber halt in neuem modern angepinselten Gewand.
20.12.2020 10:42 •
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Hola15
Wenn dich das Thema so interessiert würde ich dir empfehlen dich einzulesen. Da steckt ein Gedanken-und wertegerüst dahinter, das, zumindest ich, dir nicht in einigen wenigen Worten erklären kann
20.12.2020 10:45 •
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Zitat von Hola15:Wenn dich das Thema so interessiert würde ich dir empfehlen dich einzulesen. Da steckt ein Gedanken-und wertegerüst dahinter, dass, zumindest ich, dir nicht in einigen wenigen Worten erklären kann

Ich hab das sogar mal versucht. Wie gesagt, ich stieg nicht durch. Das sind die selben Werte, die auch die Monogamen vertreten bezügl Liebe, nur in seitenverkehrter Richtung und mitnichten besser, lebbarer oder auch nur einen Funken fortschrittlicher. Es funzt genauso wenig oder viel XD
Wir sind alle verloren!
20.12.2020 10:48 •

Hola15
Niemand hat gesagt das es leicht ist
20.12.2020 10:49 •
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Zitat von Hola15:Niemand hat gesagt das es leicht ist

Dann habe ich das missverstanden. Jemand hatte es mMn hier im Faden so dargestellt, als wäre poly DIE Lösung der neuen Generation für partnerschaftliche Probleme XD
20.12.2020 10:53 •

Hola15
Zitat von Frollo:Dann habe ich das missverstanden. Jemand hatte es mMn hier im Faden so dargestellt, als wäre poly DIE Lösung der neuen Generation für partnerschaftliche Probleme XD


Also falls ich das gewesen sein sollte, dann hab ich missverständlich geschrieben. Es ist mitnichten DIE Lösung. Es ist sogar eine sehr sehr anstrengende Lösung, wie einer der Forenteilnehmer aus seiner Erfahrung heraus auch schon geschrieben hat. Es gibt keine einfache Lösung solange wir Partnerschaft nicht nur tatsächlich als Versorgergemeinschaft sehen wollen
20.12.2020 11:06 •
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Zitat von Frollo:Du knüpfst Liebe doch sehr wohl an Bedingungen, und wie! Nur bist du so grosszügig, das nicht alles von EINEM Partner zu erwarten, sondern machst es ihm, so wie du offenbar glaubst, leichter, indem du deine unzähligen Bedürfnisse auf mehrere Partner aufteilst. Also wenn du poly lebst.
Wie gesagt, ich habe einige Bedürfnisse an einen Partner (6, Interessen, Familiengründung), welche ein mir ähnlicher Partner locker erfüllen kann. Und ich möchte ja gerade ihn, da er diese Bedürfnisse teilt. Keinen, der anders ist. Und hätte ich keine Bedürfnisse, Bedingungen, hätte ich KEINEN Partner und nicht viele unterschiedliche, kopfkratz. Also den Gedankengang musst du mir mal näher erläutern, verstehe da nur Bahnhof.



Liebe sollte nicht an Bedinungen geknüpft sein. Natürlich hat jeder Mensch Bedürfnisse. Ich sagte, dass du von deinem Parnter nicht erwarten kannst, all deine Befürfnisse zu erfüllen, auch wenn er natürlich durchaus in der Lage ist einen Teil davon zu erfüllen.

Du solltest eben nicht erwarten, dass dein Parnter dazu da ist, dich glücklich zu machen. Das ist emotionale Abhängigkeit.

Dadurch entsteht quasi ein Regelwerk an die Liebe, in etwa ich liebe dich nur, wenn du mich so liebst wie ich es brauche bzw. solange du dich so verhältst wie ich es brauche
Das führt irgendwann zu Unzufriedenheit. Du beziehst das Verhalten deines Partners auf dich und deinen Selbstwert.

Es geht doch in einer Beziehung viel eher darum sich gegenseitig zu unterstützen und sich gemeinsam zu entwickeln. Dafür musst du aber aus dir selber heraus erfüllt sein und das geht nicht wenn du die Verantwortung für dein Glück deinem Partner auferlegst. Erst wenn du gelernt hast, dir sicher zu sein auch ohne deinen Partner glücklich sein zu können, dann bist du in Fülle.
20.12.2020 11:06 •
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Hola15
Zitat von Notperfect:Der Wunschgedanke ist, das ich die Einzige für meinen Partner bin, die er braucht. Sollte sich natürlich mal etwas anderes entwickeln, würde ich mir wünschen, dass er mit mir spricht. Aber macht es das wirklich leichter? Es wird mir weh tun und er wird wissen, dass er mir damit weh tut. Umgekehrt genauso. Ich weiß gar nicht, ob ich den Mut hätte, dass so zu formulieren und deshalb habe ich tatsächlich einfach ein Verständnis für Situationen, die ausser Kontrolle geraten.
Nach der Meinung einiger müsse man sich dann direkt trennen, weil das nichts mit Liebe zu tun hätte und das sehe ich eben anders.


Ich kenne diese Gedanken. Viele haben da ganz klare Vorstellungen was sie wollen, was nicht und was dann. Für mich stellt sich das Ganze oft komplexer dar, mit mehr Grau-Stufen.
Wenn du auch jemand bist, der Sachen gern differenzierter sieht, wird dir nichts anderes übrig bleiben als deine eigenen Grenzen auszuloten und dich zu fragen was du warum zu akzeptieren bereit bist.
Ich persönlich reagiere sehr empfindlich auf angelogen- werden und Ungerechtigkeit. Ein einmaliger Ausrutscher der nichts nach sich zieht, keine Lügen und keine negative Dynamik in der Beziehung... ich denke da wäre es vielleicht tatsächlich besser wenn es beim nicht-wissen bleibt. Vorausgesetzt es kommt wirklich niemals raus. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Bei quasi strukturellem Betrug- der länger oder mehrfach vorkommt. Da sind immer viele viele Lügen mit im Spiel. Und es wirkt sich auf die Beziehung aus. Außerdem krieg ich einen Hals wenn sich der Partner da etwas rausnimmt, sich quasi einen Vorteil verschafft, den er einem selbst nicht zugesteht. Das finde ich ziemlich unfair. Und die Lügen natürlich respektlos. Im Grunde geht es für mich da eher um die Frage, zeigt das Verhalten Charaktereigenschaften die ich einfach nicht bei einem Partner haben möchte.
20.12.2020 11:07 •
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