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Treue und Vertrauen eine Illusion?

A
[/quote]
Naja. Trotzdem kränkt und verletzt eine Trennung gewaltig. Weil man sich in etwas hineingewünscht-geliebt hat. Was dann wegfällt. So einfach ist das alles nicht. [/quote]

Ja aber das müsste nicht so sein. Nur man selbst ist für sein Glück verantwortlich. Ziel ist es zu sagen: ich brauche dich nicht in meinem Leben, aber ich will dich in meinem Leben. Es ist eine andere Art zu lieben, eine die eine Trennung nicht als Verlust sieht.

19.12.2020 22:44 • x 1 #76


Nachtlicht
Zitat von Plentysweet:
Weil Mutterliebe nichts exclusives ist !


Wäre sie nicht exklusiv, würde sie sich ja auf alle möglichen Kinder beziehen und nicht primär auf die eigenen (bzw. angenommenen) Kinder.

19.12.2020 22:46 • #77


A


Treue und Vertrauen eine Illusion?

x 3


A
[/quote]
Nein, einfach nein. Nenne mir doch mal ein Bedürfnis, das dir der Partner nicht erfüllen kann, ein anderer Partner aber komischer weise schon? Hat dieser ominöse neue Partner vielleicht eine Körperöffnung mehr;-)
Und wenn man sich Kinder wünscht funktioniert das von dir vorgeschlagene auch schlecht. [/quote]


Bedürfnisse sind bei weitem mehr als nur S.. Jeder Mensch ist anders. Zu sagen dein Partner sollte all deine Bedürfnisse erfüllen ist eine enorme Bürde für ihn, der er niemals gerecht werden kann. Es zu akzeptieren, dass er nicht für all deine Bedürfnisse verantwortlich ist, ist der erste richtige Schritt. Liebe sollte nie an Erwartungen geknüpft sein, weil es so zwangsläufig zur Enttäuschung kommt.

19.12.2020 22:51 • x 3 #78


Sanne72
Hallo...im Juli hab ich entdeckt,dass mein Partner letztes Jahr während einer Krise in unserer Beziehung S. mit einer anderen hatte.Ich war total am Ende und hab ihn erstmal verflucht.Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte und er mir immer wieder beteuerte wie leid es ihm tut,er sich aber in dieser Zeit nicht geliebt von mir fühlte,hab ich die Situation reflektiert und bin zu der Erkenntnis gekommen,dass ich damals wirklich oft gemein war und sogar zu meiner besten Freundin gesagt habe,dass es mich wundert,dass er noch bei mir ist,so wie ich zu ihm bin. Ja,mit meinem Verhalten hab ich schon dazu beigetragen,dass eine andere leichtes Spiel bei ihm hatte.es brauchte 3 Monate,bis ich sicher war,ihm noch eine Chance zu geben.Da wir dazu seit 4 Jahren eine Fernbeziehung führen,gehört da nochmal einiges an Vertrauen dazu.Er zeigt mir,dass ich ihm vertrauen kann..meldet sich wirklich jede Stunde.wir schlafen gemeinsam abends ein.Ohne sein absolutes Verständnis für meine Gefühle hätten wir es aber nicht geschafft. Ich bin jetzt wieder gestärkt und würde es aber nicht mehr entschuldigen ein 2. Mal.Das weiss er auch.Ich bin auf alle Fälle froh,dass ich mich reflektiert hab und es nicht gleich beendete.

19.12.2020 23:06 • x 5 #79


Nachtlicht
Zitat von Sanne72:
es brauchte 3 Monate,bis ich sicher war,ihm noch eine Chance zu geben.


War nie die Frage, ob er dir noch eine Chance geben würde, angesichts deines gemeinen Verhaltens?

Ich denke bei sowas immer, da müssen doch Verhaltensweisen und Themen von beiden Seiten aufgearbeitet werden und nicht nur der Betrug.

19.12.2020 23:22 • #80


Sanne72
[b][/b]
Zitat von Nachtlicht:

War nie die Frage, ob er dir noch eine Chance geben würde, angesichts deines gemeinen Verhaltens?

Ich denke bei sowas immer, da müssen doch Verhaltensweisen und Themen von beiden Seiten aufgearbeitet werden und nicht nur der Betrug.


Er hatte den Gedanken wohl auch und hatte sich im November getrennt, danach ist es passiert.er hat dann aber schnell gemerkt, dass er mich nicht verlieren möchte..Kurz vor Weihnachten haben wir uns ausgesprochen, er hat es mir da aber verschwiegen.Auf alle Fälle lief es dann super mit uns,bis ich im Juli rausbekam was er gemacht hat

19.12.2020 23:30 • #81


Sanne72
Zitat von Sanne72:
[b][/b]

Er hatte den Gedanken wohl auch und hatte sich im November getrennt, danach ist es passiert.er hat dann aber schnell gemerkt, dass er mich nicht verlieren möchte..Kurz vor Weihnachten haben wir uns ausgesprochen, er hat es mir da aber verschwiegen.Auf alle Fälle lief es dann super mit uns,bis ich im Juli rausbekam was er gemacht hat

Und an meinem Verhalten ihm gegenüber hat sich einiges geändert,nachdem er endlich bereit war mal zu sprechen.das tat er nie und wir haben beide daraus gelernt wie wichtig es ist über Gefühle zu sprechen

19.12.2020 23:34 • x 1 #82


I
Zitat von Sanne72:
Und an meinem Verhalten ihm gegenüber hat sich einiges geändert,nachdem er endlich bereit war mal zu sprechen.das tat er nie und wir haben beide daraus gelernt wie wichtig es ist über Gefühle zu sprechen


Sehr schöne Erkenntnis.
Meistens merkt man gar nicht wie unmöglich man sich dem Partner gegenüber benimmt und sich immer mehr distanziert.
Irgendwann empfindet man das alles als normal.
Was es natürlich nicht ist, aber leider passiert das bei sehr vielen Paaren.

Sich selbst und die eigenen Anteile sehen, nicht nur den Fehltritt des Partners, kann da sehr aufschlussreich sein.

19.12.2020 23:39 • x 1 #83


Nachtlicht
Zitat von Sanne72:
hatte sich im November getrennt, danach ist es passiert.


Dann hat er dich doch gar nicht betrogen. Erstaunlich, dass er trotzdem bereit ist derart zu Kreuze zu kriechen. Du musst ihm wohl wirklich viel bedeuten.

Zitat von Sanne72:
Und an meinem Verhalten ihm gegenüber hat sich einiges geändert,nachdem er endlich bereit war mal zu sprechen.das tat er nie und wir haben beide daraus gelernt wie wichtig es ist über Gefühle zu sprechen


Oh ja! Schade, dass es erst so weit kommen musste. Aber erfahrungsgemäß hätte sich nur durch Reden wahrscheinlich auch gar nicht sooo viel verändert, denn du hast dein Verhalten ja im Grunde auch erst reflektiert (obwohl dir das vorher durchaus bewusst war), nachdem es feste geknallt hat. Finde ich aber ganz toll, dass ihr daraus nun etwas Gutes für euch macht!

19.12.2020 23:46 • x 1 #84


N
Zitat von Schlurfi2020:

Aber jede Geschichte, Deine eingeschlossen, kann doch auch ganz anders verlaufen ...


Was meinst du mit ganz anders? Anders als die Geschichten, im Bekanntenkreis? Klar, kann sie das. Ich weiß es aber nicht.
Und nur weil wir uns Treue geschworen haben und ich mich geliebt fühle und liebe, heißt das ja nicht, dass es nicht mal anders ist. Ich vertraue, aber ich weiß nicht, ob ich nicht schon mal irgendwann betrogen wurde.

Es ist also so, ich höre so etwas von Freunden, denke drüber nach, wie schlimm ich das finde und gebe mich meiner Illusion einer glücklichen Ehe hin, ohne zu Wissen, ob es nicht bei uns auch schon mal so war. Und so wird es vielen gehen. Es passiert ja offenbar sehr häufig, wenn man sich die Beiträge hier so durch liest. Und viele erfahren es nie. Dann wird also geschrieben, wenn mein Partner das machen würde, würde ich mich sofort trennen. Vielleicht hat er ja schon, aber so lange das nicht raus kommt, wird weiter in der Illusion gelebt.

20.12.2020 08:20 • #85


N
Zitat von Isely:

Sehr schöne Erkenntnis.
Meistens merkt man gar nicht wie unmöglich man sich dem Partner gegenüber benimmt und sich immer mehr distanziert.
Irgendwann empfindet man das alles als normal.
Was es natürlich nicht ist, aber leider passiert das bei sehr vielen Paaren.

Sich selbst und die eigenen Anteile sehen, nicht nur den Fehltritt des Partners, kann da sehr aufschlussreich sein.


Sehr schön, wenn man das irgendwann selbst so reflektieren kann und sich noch eine Chance geben kann.

Und wirklich schade, dass es es oft zum großen Knall kommen muss. Manchmal scheint es bequemer, nicht über seine Gefühle zu sprechen. Und dann bekommen wir irgendwann die Quittung.

20.12.2020 08:24 • x 2 #86


N
Zitat von Hola15:
Ja.. ich gebe zu auch ich möchte die einzige, die wahre, blablabla sein... aber das ist nur MEIN EGO... das hat nichts mit Liebe zu tun


Sehe ich übrigens genau so, dass was viele immer mit der Liebe verbinden, ist eigentlich ganz viel Selbstliebe, Ego, Stolz.

Der Wunschgedanke ist, das ich die Einzige für meinen Partner bin, die er braucht. Sollte sich natürlich mal etwas anderes entwickeln, würde ich mir wünschen, dass er mit mir spricht. Aber macht es das wirklich leichter? Es wird mir weh tun und er wird wissen, dass er mir damit weh tut. Umgekehrt genauso. Ich weiß gar nicht, ob ich den Mut hätte, dass so zu formulieren und deshalb habe ich tatsächlich einfach ein Verständnis für Situationen, die ausser Kontrolle geraten.
Nach der Meinung einiger müsse man sich dann direkt trennen, weil das nichts mit Liebe zu tun hätte und das sehe ich eben anders.

20.12.2020 08:32 • x 1 #87


N
Zitat von Anonymous123:
Bedürfnisse sind bei weitem mehr als nur S.. Jeder Mensch ist anders. Zu sagen dein Partner sollte all deine Bedürfnisse erfüllen ist eine enorme Bürde für ihn, der er niemals gerecht werden kann. Es zu akzeptieren, dass er nicht für all deine Bedürfnisse verantwortlich ist, ist der erste richtige Schritt. Liebe sollte nie an Erwartungen geknüpft sein, weil es so zwangsläufig zur Enttäuschung kommt.


Finde ich gut und dem stimme ich zu

20.12.2020 08:36 • #88


F
Zitat von Anonymous123:

Nein, einfach nein. Nenne mir doch mal ein Bedürfnis, das dir der Partner nicht erfüllen kann, ein anderer Partner aber komischer weise schon? Hat dieser ominöse neue Partner vielleicht eine Körperöffnung mehr;-)
Und wenn man sich Kinder wünscht funktioniert das von dir vorgeschlagene auch schlecht. [/quote]


Bedürfnisse sind bei weitem mehr als nur S.. Jeder Mensch ist anders. Zu sagen dein Partner sollte all deine Bedürfnisse erfüllen ist eine enorme Bürde für ihn, der er niemals gerecht werden kann. Es zu akzeptieren, dass er nicht für all deine Bedürfnisse verantwortlich ist, ist der erste richtige Schritt. Liebe sollte nie an Erwartungen geknüpft sein, weil es so zwangsläufig zur Enttäuschung kommt. [/quote]


Du knüpfst Liebe doch sehr wohl an Bedingungen, und wie! Nur bist du so grosszügig, das nicht alles von EINEM Partner zu erwarten, sondern machst es ihm, so wie du offenbar glaubst, leichter, indem du deine unzähligen Bedürfnisse auf mehrere Partner aufteilst. Also wenn du poly lebst.
Wie gesagt, ich habe einige Bedürfnisse an einen Partner (6, Interessen, Familiengründung), welche ein mir ähnlicher Partner locker erfüllen kann. Und ich möchte ja gerade ihn, da er diese Bedürfnisse teilt. Keinen, der anders ist. Und hätte ich keine Bedürfnisse, Bedingungen, hätte ich KEINEN Partner und nicht viele unterschiedliche, kopfkratz. Also den Gedankengang musst du mir mal näher erläutern, verstehe da nur Bahnhof.

20.12.2020 09:53 • x 1 #89


F
Zitat von Nachtlicht:

Wäre sie nicht exklusiv, würde sie sich ja auf alle möglichen Kinder beziehen und nicht primär auf die eigenen (bzw. angenommenen) Kinder.

Das mit den Kindern ist gut. Trifft den Nagel auf den Kopf. Genau so stelle ich mir das poly Leben nämlich auch vor. Wie eine Kindergartenähnliche Kommune (natürlich mit äusserlich Erwachsenen Mitgliedern) die alle zusammen im Morgenkreis sitzen und bedingungslos geliebt werden wollen wie die Babys, es aber selber null können. Und es ist keine Erzieherin/Mutti im Raum, also probieren sie es selber, beides gleichzeitig zu sein XD
Sorry aber so mein (schlichter) Eindruck. Also für mich ist das soweit vom Sinn einer Partnerschaft entfernt wie nur irgendwas. Es sind eher kindliche Fantasien von bedingungslosen Mutterpersonen, die sich gegenseitig alle Bedürfnisse erfüllen oder so.

20.12.2020 10:08 • x 1 #90


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