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Unerfüllte Liebe verschwindet nicht

A
Hallo Solea,

du wendest dich dann dem realen Leben zu, wenn deine Seele genug gelernt hat aus dieser Situation. Es ist nicht das Gefühl für IHN. Er steht für irgendetwas, das dir fehlt. Sei es Aufregung, Abenteuer, etwas besonderes in deinem Leben. Und es hat schon gar nichts mit Liebe zu ihm zu tun. ER ist austauschbar. Das wirst du jetzt nicht glauben, ist aber die Tatsache.

Suche die LIEBE in dir und du wirst aufhören, nach etwas zu suchen, das es im Außen gar nicht gibt. Oft projezieren wir die Liebe, die wir uns selbst geben sollten auf irgendwelche Männer, die uns gar nicht wollen.

Und sich dann zu zwingen, den Mann (oder die vermeintlichen Liebesgefühle für ihn) loszulassen, geht nach hinten los. Sie werden nur noch stärker.

Ich weiß, wovon ich rede. Ich war auch eine dieser Frauen, die immer Männer geliebt hat, die mich nicht zurückgeliebt haben. Dieser süße, ungeheure Schmerz hat mein ganzes Leben überschattet. Aber irgendwas in mir hat das gebraucht. Diesen Schmerz, diese Melancholie. Wenn man drin steckt, sieht man dies nicht, dass es (eigentlich) mit dem Mann gar nichts zu tun hat.

Erst wenn du dich selbst gefunden hast, kann ein anderer Mann kommen und dein Herz erobern. Aber es wird Zeit brauchen, denn man kann nicht bewusst dagegen steuern. Es ist wie eine Krankheit, die man nicht losbekommt. Fange an, dir selbst das zu geben, was er dir vermeintlich geben sollte. Und du wirst - ganz langsam - an den Punkt kommen, wo Heilung geschieht.


Falls du das willst. Vielleicht braucht etwas in dir noch diesen süßen Schmerz der Sehnsucht. Die Sehnsucht nach der großen, einzigartigen Liebe da draussen. Und er verkörpert diesen Wunsch in dir. Und du schreibst ja auch, es würde nicht passen. Das ist ja das phänomenale. Wir lieben immer die, die am wenigsten zu uns passen. Und vor allem die, die uns nicht wollen. Weil wenn sie uns wollten, wäre der Zauber dieser großartigen Liebe schnell vorbei.


Und was gibt uns dann noch Aufregung und das irre Gefühl, das wir suchen? Mann kann da auch einige Lebensjahre mit verbringen und plötzlich wacht man auf und fragt sich, oh je, was habe ich nur da für Zeit verplempert. Mit Wünschen, die gar nicht meine Wünsche waren und Sehnsüchten, deren Erfüllung uns gar nicht glücklich gemacht hätten.


Ich wäre sehr froh gewesen, wenn ich vor 8 Jahren Menschen gehabt hätte, die mich hier sensibilisiert hätten. Ich habe viel zu viel Zeit mit Illusionen von der Liebe verbracht. Reines Wunschdenken. Aber wahrscheinlich hat es das gebraucht. Heute sehe ich milde mit einem Lächeln zurück. Ich habe mir verziehen, dass ich so dusselig war, irgendwelche Männer zu einem Hero zu stilisieren, von welchem sie weit entfernt waren.


Somit musste ich aber nicht auf mich schauen. Auf das, woran ich hätte arbeiten sollen. Ich habe mich damit beschäftigt, wie ich diesen (angeblich wunderbaren) Mann halten und gewinnen kann.


Aber das Leben ist unser bester Lehrer. Achten wir auf das, was auf uns zukommt, lernen wir unsere Lektionen viel schneller und müssen nicht jahrelang in einer Warteschleife der Liebessehnsucht und Illusionen sitzen. Aber der Vorteil ist, wir sind nicht in unserem Leben. Denn unser Leben findet gar nicht statt. Wir hängen ja in unserer Zauberwelt der großen Liebe fest und das fühlt sich so gut an. Die reale Liebe mit all ihren Höhen und Tiefen müssen wir nicht leben. Denn unser Prinz ist ja nicht da. Und so kann er immer Prinz bleiben - in unseren Gedanken. Und wenn wir Pech haben, vielleicht ein Leben lang.


Mein Tipp: Wache auf und lebe dein Leben. Hör auf zu träumen. Die einzige Chance, seine Träume zu realisieren, ist aufzuwachen und das Leben in die Hand zu nehmen. Verschwende nicht so viele Jahre (18) wie ich es getan habe. In einer Seifenblase der Illusion. Die Landung war hart. Ich wünsche dir, dass du es einfacher hast.

23.12.2018 11:57 • x 5 #391


stjärna
@solea
Es geht bei mir ungefähr eineinhalb Jahre, dass ich an diesem Menschen festhalte und nicht loskomme(n will, weil's ja auch so die große Liebe ist).
Rational sehe ich es ein, emotional drehe ich immer noch durch.
@AnnaLena49
Als du aufgewacht bist, was hast du da verändert? Das Aufwachen allein - reicht das schon aus? Oder hast du erkannt, wo du dein Defizit im Leben hast und Veränderungen vorgenommen?
Was ist beispielsweise, wenn man selbst so gar keine Idee für sich hat, wo man vielleicht hin möchte oder sich hinentwickeln möchte? Wer sagt einem denn dann, wo es lang geht? Die Idee, einen Ersatz zu suchen, finde ich einfach unvorstellbar.

23.12.2018 12:19 • x 1 #392


A


Unerfüllte Liebe verschwindet nicht

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S
Zitat von AnnaLena49:
Es ist nicht das Gefühl für IHN. Er steht für irgendetwas, das dir fehlt. Sei es Aufregung, Abenteuer, etwas besonderes in deinem Leben. Und es hat schon gar nichts mit Liebe zu ihm zu tun. ER ist austauschbar. Das wirst du jetzt nicht glauben, ist aber die Tatsache.

Toll beschrieben
Sie hat ja selbst schon längst erkannt, dass er nicht der Richtige wäre. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, dass jemand kommt, der ihre Sehnsüchte erfüllt.

23.12.2018 13:09 • #393


A
@stärnja

Ich versuche gerne, deine Fragen zu beantworten.

Was hat sich verändert? Einfach ALLES. Die Sehnsucht und der Schmerz sind weg. Aber nicht auf eine Art und Weise der Verbitterung, sondern der Erleichterung. Du musst dann auch keine Idee haben, wo es hinführt, du wirst irgendwie geführt. Und du musst nicht fragen, wo es lang geht, der Weg zeigt sich.

So einfach? Nein, ganz sicher nicht einfach. Das DAVOR war ein jahrelanger Prozess. Und als alles durchbrach und hochkam (Sommer 2018 fing es an), da dachte ich, ich drehe durch. Es war wie sterben. Ich, immer dynamisch, optimistisch und nach vorne orientiert, sackte plötzlich ein. Eine Bekannte sagte mir, du gehst ja geduckt. Ich war komplett erschrocken, was das alles mit mir gemacht hat. Die jahrelange Sehnsucht nach seiner Liebe, seiner Anerkennung und seiner Wertschätzung.


Es gab nur zwei Möglichkeiten....kaputt gehen oder überleben. Für mich fühlte es sich wirklich so dramatisch an.


Er hat aus mir Aschenputtel gemacht. Und ich habe zugeschaut. Eine Frau, die im Sehnsuchtsmodus ist, ist nie attraktiv - für KEINEN Mann.


Einen Ersatz? Nein, das bringt dir nichts. Vergiss es. Ich habe Begegnungen mit phantastischen, tollen Männern gehabt - schon aus beruflichen Gründen. Sie haben mich alle nicht interessiert. Das ist ja das fatale, du wirst, solange du in dem nicht-loslassen- können- Modus steckst, wirst du keinen anderen Mann kennenlernen. Es ist einfach unmöglich, weil dein Herz blockiert ist.


Deshalb muss erst der Aufwach-Prozess stattfinden, vorher geht gar nichts. Ein Zyklus muss zu Ende gehen.


Gehe in die RADIKALE Selbstliebe, alles andere geschieht von alleine. Und eine andere Welt wird sich dir öffnen. Mache dir jeden Tag bewusst, wie kostbar dein Leben ist. Es gibt genug Liebe in der Welt, auch ohne Partner.

Du musst dich nicht fragen, wo es lang geht. Der Weg zeigt sich dir von ganz alleine. Auch wenn das alles momentan ganz weit weg ist von dir, es wird eines Tages so sein. Vielleicht ist die Zeit auch noch nicht reif für eine Veränderung. Dann habe Geduld.


Bei mir ging es über die Vaterthemen und ich habe mir einen Coach genommen. Mein Vater war ein Narzisst und ich habe ein Leben lang um seine Liebe und Anerkennung gebuhlt. Das hat bis heute nicht funktioniert. Und dieses Muster ist und war eingefräst in mein Leben. So ging es mir auch mit den Männern.


Mich hat nie einer interessiert, der mich gut fand. Egal wie toll, brillant, reich und intelligent derjenige war. Immer der, der mich nicht wollte, das war der richtige. Und am besten noch klar und deutlich mir zeigt, wie wenig ich ihm bedeute. Dann konnte ich in meine Leistung gehen und zeigen wie toll ich bin. Ich bin in die Männerrolle gegangen und wollte erobern.

Dabei kann eine Frau keinen Mann erobern, das geht evolutionär überhaupt nicht. Der Mann ist der Jäger und nicht umgekehrt.
Wenn ein Mann kein Interesse hat, umdrehen und gehen. Da ist jegliches Gefühl zuviel, das man reinsteckt. Aber das muss im Kopf und Herzen erstmal ankommen.


Bei mir wurde es erst interessant, wenn der Mann KEIN Interesse hatte. Und je unmöglicher einer sich benommen hat, mir gegenüber, desto stärker wurde dann die Sehnsucht, dem zu beweisen, dass ich die einzige bin, die ihn glücklich machen kann.



Erst als ich 2018 gezwungenermaßen meine Vaterthemen bearbeitet habe, konnte ich auch den Mann loslassen, den ich angeblich so sehr begehrte, liebte und fast schon anbetete. Dabei ist er genau DER Mann, der nie zu mir gepasst hat, völlig andere Lebensvorstellungen hat und keine wirklich verbindliche Bindung mit mir eingehen wollte. Aber ich habe ihn idealisiert als sei er der verzauberte Prinz persönlich.



Am Ende des Jahres 2018 habe ich endlich erkannt, dass ich ein Phantom geliebt habe. Der Mann meiner Phantasie, den hat es nie real gegeben. Es sind romantische Illusionen, die mich gespeist haben.



Und ich kann es jetzt noch nicht glauben, dass Morgen Heiligabend ist und ich seine Nähe nicht vermissen werde, denn ich habe alles was ich brauche. Und das wichtigste, das es gibt. Meine Selbstliebe und Selbstachtung.



Glaube mir, es funktioniert. Schaue die Beziehung zu deinem Vater an. Wenn du nicht weiter kommst, hole dir professionelle Hilfe. Lebe nicht länger in einer Seifenblase. Jeder Tag zählt. Aber habe auch Geduld mit dir. Manchmal braucht es etwas länger, aber dann versuche zumindest, dir selbst Gutes zu tun. Und warte nicht auf etwas, das nie von außen kommen wird.

23.12.2018 15:09 • x 4 #394


S
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Beiträge. Ja, dass wir nicht so wirklich zusammen passen, zumindest was das Alltägliche angeht, das sehe ich schon.
Was er mir gibt, sehe ich auch. Und wo wir sehr gut passen und was mich schrecklich anzieht, sehe ich ebenso.

Und: es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich so fühle bzw. sich Emotionen und Umsetzung so gegensätzlich darstellen. Vorher habe ich durchaus (auch) jahrzehntelange Beziehungen geführt, die tragend waren und von Wertschätzung, Freude und Zufriedenheit geprägt waren.

Ich bin (auch) sehr froh, dass ich diese Zeit mit ihm habe.

Und was mir manchmal fehlt (jetzt grad), hat möglicherweise gar nicht primär mit ihm zu tun.

Richtig ist auch, dass ich niemanden (interessant) finden werde, solange er mich interessiert. Meist komme ich mit dieser Erkenntnis auch ganz gut zurecht; ab und an sehne ich mich schon nach dem Ende dieser Zeit. Aber augenscheinlich sehne ich mich nicht wirklich danach, sonst wäre sie zuende.

Ich versuche es einfach wirklich mit Geduld; das scheint mir das Beste zu sein.

Euch allen einen schönen 4. Advent! solea

23.12.2018 15:44 • #395


S
Zitat von AnnaLena49:
Hallo Solea, du wendest dich dann dem realen Leben zu, wenn deine Seele genug gelernt hat aus dieser Situation.


Hallo, AnnaLena,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Er ging mir durch den Kopf.

Anscheinend hat meine Seele - auf Grundlage Deiner These - noch nicht genug gelernt aus dieser Situation. Das hört sich für mich stimmig an.

Könnte ich etwas tun, um meine Seele zu animieren, das zu Lernende zu 'sehen'? Das ist die Frage, die ich mir stelle.

Ich habe sehr viel über diese Situation und auch über das Lernpotential nachgedacht; und ich habe bereits sehr viel gelernt, so empfinde ich es, dankbar.

solea, nachdenklich

23.12.2018 20:57 • #396


S
Zitat von AnnaLena49:
Hallo Solea, du wendest dich dann dem realen Leben zu, wenn deine Seele genug gelernt hat aus dieser Situation.


Ein frohes Weihnachtsfest und guten Morgen!

Die ruhige Zeit tut mir gut - und durch den o.a. Satz wurde mir erstens klar, dass ich eindeutig noch nicht genug gelernt habe aus der Situation, und zweitens wurde mir noch einmal intensiv bewusst, dass es etwas zu lernen gibt und gilt.

Schon häufig, ab und an, vielleicht immer öfter gingen mir Gedanken durch den Kopf wie: gut, dass aus uns nichts geworden ist. Sicher wäre ich in einen Strudel von Gefallenwollen und Erfüllungsdruck geraten, aus dem nur schwer wieder herauszufinden wäre.

Auch habe ich darüber nachgedacht, was genau wohl diese große Anziehung (also neben Hormonen) für mich ausgemacht hat. Und u.a. dieser Gedanke kam mir dabei: bei ihm war alles 'klar'. Es war klar strukturiert, definiert, so und so hatte es zu sein.
Sicher war anfangs auch sehr attraktiv, dass er mich sooo sehr wollte. Das war überraschend und schmeichelnd. Und wir hatten eine sehr schöne Zeit. Auch das hat was von 'Klarheit'.

Schon in der Vergangenheit, in völlig anderen Zeiten und Situationen habe ich bemerkt, dass mich so etwas anzieht. Teilweise abstrus, denn rational war mir immer klar, dass diese anziehenden Sitationen auf tönernden Füßen stehen und nicht wirklich tragfähig waren. Dennoch lösten sie Sehnsüchte und Wohlbefinden in mir aus.

...

Mittlerweile habe ich angenommen, dass wir keine Chance miteinander bekommen haben, sie nicht bekommen konnten. Ich bin sehr dankbar um die sehr schöne Erinnerung und dafür, dass ich einen wirklich wunderbaren Menschen treffen durfte.

Drüber hinweg bin ich deswegen noch nicht. Das macht auch nichts, denn wir sind ja nicht bei einem Wettrennen hier. Wichtig ist: mein Leben ist (sehr) schön, mir steht unendlich viel Gutes und Liebes zur Verfügung, und ich vertraue in die Zukunft.

Und ich werde lernen, was ich soll und kann. Dahin strebe ich.

solea

26.12.2018 09:06 • #397


stjärna
@AnnaLena49

Liebe AnnaLena49!

Vielen lieben Dank für deine Beiträge. Ich glaube, sie helfen mir ein bisschen.
Will sie in Ruhe nochmal durchlesen, wenn ich etwas mehr Muße dazu habe.
Das wollte ich dir nur mal zwischendurch mitteilen.

Ich hatte (heute) Hammer-Träume in der Rauhnacht vom 27. auf den 28. Dezember.
Habe alles wieder vergessen bis auf den letzten.
Und da ich Träume nie aufschreibe, will ich dies aber doch schnell noch tun, denn für mich stecken da möglicherweise meine Themen drin, an denen ich lernen soll. Mein Liebeskummerauslöser kam nicht einmal darin vor:

Habe geträumt, dass ich mit Menschen in einem Raum feiere. Diese Menschen sind meine jetzigen freundschaftlichen Kontakte, und zusätzlich sind da ca. drei Menschen aus meiner Schulzeit (soweit erinnere ich den Traum, vielleicht waren es auch mehr, aber ich erinnere mich an drei), meine Schulzeit war schrecklich im realen Leben. Ich hatte viele Probleme mit Gleichaltrigen, befand mich nie auf Augenhöhe und hatte vor allem Angst vor anderen Menschen.
Im Traum habe ich folgendes erlebt: Ich trinke wohl einen S c h n a p s, habe es im Traum aber vergessen und wundere mich etwas später, dass ich so betrunken handle und mir auch vorkomme. Später im Traum forsche ich bei der Bedienung, die mir bestätigt, dass ich eine Tasse hochprozentigen Heiligen Geist getrunken habe. Ich vergesse sogar zu bezahlen und beschließe, das am nächsten Tag gleich nachzuholen.
Vorher setze ich mich zu einer Schulfreundin, die will, dass ich da sitzen bleibe und mich deshalb mit ihrer Hand auf meinem Rücken daran hindert, aufzustehen und mich wieder wegzusetzen. Da raste ich aus. Ich schreie sie an, ich drohe ihr, ich bin sogar bereit, sie mit brutaler Gewalt ins Gesicht zu schlagen und hole aus, da merke ich, dass sie mich längst losgelassen hat, aber ich den Druck ihrer Hand auf meinem Rücken immer noch spüre. Ich stehe auf und setze mich woanders hin.
Dann sagen mir einige, dass ich im Rausch ein Bild gemalt hätte. Daran konnte ich mich nicht mehr erinnern, deshalb haben sie mir schnell das Motiv nochmal skizziert: Zwei Kirchtürme aus der Vogelperspektive hatte ich gemalt. Interessant, dass in mir offensichtlich ein Künstler gefangen ist, dachte ich im Traum, der rauskommt, wenn ich es nicht merke.
Und dann verlassen alle meine freundschaftlichen Kontakte diese Feier und gehen fest davon aus, dass ich mit ihnen gehe. Aber ich entscheide mich für meine Klassenkameraden und sitze mit ihnen auf Augenhöhe zusammen und freue mich, in ihrer Gesellschaft zu sein. Später begleitet mich jemand beschützend, dass ich sicher nach Hause komme.

Tja, das war's im Groben.

Ich war die Nacht mehrmals von meinen Träumen aufgewacht. Dann habe ich ein bisschen nachgedacht und bin mit einem wohligen Gefühl wieder eingeschlafen. Der Schlaf ist super momentan, so unendlich friedlich und gesund. Meine Lunge kann durchatmen, meine Leber braucht nix abzubauen, in diesem Jahr habe ich es geschafft, von meinen Süchten loszukommen. Dazu gehört u.a. auch die Sucht, im Forum zu lesen und zu schreiben.
Im nächsten Jahr schaffe ich es, optimal gesund und attraktiv zu werden.
Und im übernächsten Jahr suche ich mir dann vielleicht eine neue große Liebe. Oder sie kommt von alleine. Das wäre noch schöner.

28.12.2018 09:08 • #398


stjärna
Liebe @AnnaLena49
Das mit der radikalen Selbstliebe aus deinem Beitrag ist bei mir hängengeblieben.
und das:
Zitat:
jahrelang in einer Warteschleife der Liebessehnsucht und Illusionen sitzen

glaube ich dir auch aufs Wort. Wobei ich 18 Jahre nun doch extrem lang finde. Die Zeit allein scheint die Wunden nicht zu heilen, wie es ja immer so schön heißt.
Und ich erlebe auch bei mir, dass sich die Sehnsucht noch weiter verstärkt, obwohl sie nicht mehr von ihm genährt wird, und ich frage mich, wie das sein kann.
Auf jeden Fall habe ich in den letzten Wochen die Erfahrung gemacht, wie wichtig es ist, wenn ich gut acht auf mich gebe, auf meinen Körper acht gebe; das durchsetze, was ich wichtig finde. Es sind kleine und große Dinge, und ich erlebe dadurch das ganz neue Gefühl, dass mir die Menschen von außen den Respekt entgegen bringen, den ich mir selbst entgegenbringe. Und der Schmerz und die Sehnsucht bleiben, aber daneben wächst auch die Persönlichkeit in mir, die das besser verkraften kann.

Allerdings sehe ich es nicht so, dass der Mann austauschbar und nur eine Projektionsfläche ist. Vielleicht ist es so, mag ja sein. Aber für mich persönlich ist es wichtig, diesen einen Menschen als mit mir für alle Ewigkeit verbunden zu sehen, weil wir uns in der Weite des Universums begegnet sind und uns berührt haben. Es ist und bleibt etwas ganz Spezielles und Besonderes für mich. Auch wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo sich die Berührung wieder löst und die gemeinsame Zeit nie wieder kommt.

22.01.2019 08:26 • x 2 #399


S
Hallo Ihr Lieben, vor allem Solea,

Vor 5 Jahren habe ich einen Mann kennengelernt und mit ihm eine Gefühlswelt, die mir vorher verborgen war. Trennung nach knapp einem Jahr von meiner Seite. Ich konnte seinen Kummer nicht aushalten, ich konnte mit meinen Gefühlen nicht umgehen. Der ständige Wechsel zwischen Nähe und Distanz zehrte an mir.

Die Trennung habe ich wie Sterben erlebt. Ich habe gelitten wie ein Hund. Es war einfach grausam und doch war es notwendig.
Die Trennung habe ich aber auch wie ein Reset empfunden. Alles auf Werkseinstellung. Ich habe angefangen mein Leben aufzudruseln. Habe Fragen gestellt wie: Warum hänge ich so an dieser einen Person? Wieso gerade er? Was fehlt mir? Warum reagiert er so? Warum reagiere ich so? usw...

Wir haben uns 4 Jahre nicht gesehen. Haben aber noch Kontakt. ER ruft hin und wieder an und dann reden wir ein Stündchen.
Was aber hat diese Beziehung aus mir gemacht und wie stehe ich jetzt zu ihm? Vielleicht ist es für Dich interessant Solea.

Ich habe zu mir gefunden. Ich weiß, wer ich bin. Ich habe eine Gefühlswelt, die ich auslebe und nicht mehr verstecke. Wenn ich traurig bin, bin ich eben traurig. Wenn ich froh bin, bin ich froh. Ich lasse mich in meinem Leben nur noch von meiner Intuition leiten. Ich tue nichts mehr, ohne ein gutes Bauchgefühl.
Es ist mir egal, wenn andere sagen: Du bist verrückt, den Kontakt noch zu pflegen. Schieß den doch in den Wind. Keiner außer mir, trifft diesbezüglich eine Entscheidung.

Ich treffe nur Entscheidungen, die sich richtig anfühlen !

Ich genieße die Telefonate mit ihm. Mir geht es gut dabei und hinterher auch. Ich lebe ohne ihn ein wunderbares Leben. Gestalte es nach meinen Wünschen und schaue gerade aus.
Wenn ich an ihn denke, spüre ich Liebe. Sie sitzt tief und fest. Es ist ein warmes und angenehmes Gefühl. Es stärkt mich, weil ich weiß, dass ich zu so einer Liebe fähig bin und das ist etwas Gutes. Dafür bin ich dankbar.

Diese Liebe, dieses Gefühl in mir, gebe ich heute an andere weiter. Ich helfe Menschen, die in einer schwierigen Lebensphase sind. Ich versuche sie stark zu machen und ihren eigenen Wert zu erkennen.

So ziehe ich einen großartigen Nutzen aus dem, was ich erlebt habe.

In Liebe Morgenstern

16.02.2019 13:51 • x 3 #400


A
Hallo Morgenstern,

danke für deine wunderbaren Worte. Sie klingen in mir nach.

Liebe kann man mit dem Verstand nicht unterdrücken. Ich musste dies auch feststellen. Ins Unterbewusstsein verbandt, wurden sie immer stärker als weniger.


Ich hatte einen unglaublich faszinierenden Mann an meiner Seite. Begrenzt für eine gewisse Lebensspanne. Dass er mehrere Frauen liebt, das ist unangenehm, trotzdem bleibt er ein toller Mann.


Für mich kommt (s)ein Lebensmodell nicht in Frage. Ich leide zu sehr. Aber ich habe mühsam gelernt, diese tiefe Liebe immer noch an meiner Seite sein zu lassen. Ohne dass ich mit ihm zusammen bin. Sie darf bleiben. Einfach so. Ohne Wut, ohne Groll.


Entlieben darf und kann sich jeder. Ich weiß heute, dass er mich auch geliebt hat - auf seine Art und Weise. Es war kein Fake. Die Gefühle waren da. Aber auch eben zu der anderen Frau. Und jetzt natürlich zu den Kindern. Das ist die Welt, das ist das Leben.


Und ich bin froh, geliebt zu haben. Einzigartig, unglaublich und schön.


Was die nächsten Jahre bringen werden, weiß ich nicht. Keine Ahnung. Aber auch keine Sehnsucht.


Im Moment bin ich in Frieden mit der Situation. Und das ist für mich unglaublich. Nach dem Drama im Oktober 18 habe ich meinen Frieden gemacht. In Liebe. Und das tut mir persönlich gut. Ich wünsche das auch jedem anderen hier. Das Leben ist zu kurz, viel zu kurz, um in Hass, Groll und Rache zu leben.



Ich wünsche ihm alles Gute dieser Welt. Und ich bin sowas von dankbar, dass dieser unglaubliche Schmerz nicht mehr so stark da ist, sondern einem Gefühl von es darf sein und alles hat seinen Sinn Platz gemacht hat.


Und ja - wir telefonieren mittlerweile auch wieder. Ab und zu. Mit einem guten Gefühl. Und ich frage sogar ab und zu nach den Zwillingen.




Ich habe das Gefühl, dass ein völlig neues Leben vor mir liegt. Und auf dieses Leben bin ich SEHR gespannt.


Alles Gute für euch, vor allem für Solea und Stäjna..!

16.02.2019 20:31 • x 4 #401


W
Hey ihr!

Also nur mal kurz zu einem Beitrag :

Zitat von stjärna:
Die Zeit allein scheint die Wunden nicht zu heilen, wie es ja immer so schön heißt


Nein das tut sie nicht! Sie lässt es verblassen, aber heilen nicht. Da muss man schlussendlich schon selbst aktiv werden, so wie ich es jetzt erfahren habe.

8 Jahre habe ich meiner großen Liebe (Ex) nachgetrauert (im Herzen), 8 Jahre lang konnte ich nie was neues eingehen, weil ich nicht frei war.

Vor ca einem Monat+ habe ich sie dann nach all den Jahren getroffen. 2 Mal
Beim ersten Mal habe ich soo gegen meine Tränen kämpfen müssen, ich habe so viel Liebe in mir für sie verspürt, es hat mich umgehauen.

Das erste Treffen war wirklich Boom. Wir haben uns zur Begrüßung ca 10 Minuten umarmt. Ohne Worte, einfach nur gespürt. (obwohl ich rückblickend glaube, dass sie es für mich gemacht hat, es gemerkt hat das ich es brauche)

Ich habe da mal ne Zeit (Tage) gebraucht wieder runter zu kommen. Mir wars bewusst, dass sie nach dem Treffen (2te war noch nicht fix) wieder aus meinem Leben verliere bzw sie geht und wo ich dann erfuhr das ich sie nocheinmal treffe, wollte ich mir die Abschiedsumarmung holen. Beim ersten Treffen hat das igw nicht geklappt. (dwg bin ich dann auch zum 2ten hingegangen. Hatte lange überlegt! )

Jene habe ich auch bekommen, und wieder ein wow..

Ok das mal zum Background.
Schlussendlich habe ich jetzt auch meine Abschiedsumarmung erhalten, auf welche ich 8 Jahre gewartet habe und damit konnte mein Herz auch loslassen. Wäre ich nicht aktiv geworden, hätte ich den Kontakt nicht erneut gesucht, hätte ich nich versucht bewusst damit abzuschließen, so würde mein Herz noch immer gefangen sein.

Zitat von stjärna:
und ich frage mich, wie das sein kann.


Weil die Zeit die Realität immer mehr verschleiert, bis sie garnicht mehr vorhanden ist und die Phantasie zur Realität wird (geistig betrachtet)

Zitat von stjärna:
nur eine Projektionsfläche ist.


Also nun mal kurz zu meiner stry weiter, weil ich das anspreche :

.. weiters wurde mein Bild wieder geklärt. Es war vieles meine Phantasie, welches eine Projektion der perfekten Partnerin war. Sie ist nicht die die ich liebe/suche. Sie hat Charakterzüge sich angeeignet (oder waren sie doch damals schon da?), welche der Grund bei anderen Frauen waren, warum ich jene zurückgestossen habe.

Nunja, vielleicht sagt das euch irgendwas?

16.02.2019 21:23 • x 1 #402


S
Guten Morgen!

Vielen Dank Euch allen, dass Ihr mich teilhaben lasst an Euren innigen Geschichten! Ich lese Eure Beiträge erst heute morgen, und grad heute tut mir das sehr gut.

Richtig drauf antworten kann ich grade nicht, und ich merke (anhand Eurer Gedanken und Berichte), dass ich nicht wirklich weiß, was ich möchte. Und eigentlich ist das ein Fortschritt im Sinne von Fortschreiten, denn bislang stand in meinem Inneren immer fest, dass ich ihn will/keine andere Option zur Verfügung habe.

Wenn ich also jetzt nicht weiß, was ich möchte, heißt es ja eigentlich, dass ich ein weiteres Stück meines Weges zurücklegen konnte. Denn ihn möchte ich nicht mehr so, wie es einmal war.

Nun möchte ich noch niederschreiben, dass der Grund, heute morgen hier reinzuschauen ist, dass es mir nicht soo gut geht. Ich bin nicht ganz sicher, woran es liegt - wobei ein Grund sicher ist, dass ich etwas einsam bin.

Ich bin dankbar, dass es hier einen Ort und Menschen gibt, wo ich hingehen kann und wo ich willkommen bin. Und es tut mir gut, diese 'schlechten' und auf meiner Seele liegenden Gefühle aussprechen zu können.

Ich bin einsam. Ich bin darüber traurig. Ich sende meinen Blick prüfend über mein Leben und meine Haltung und meine Entscheidungen und bin mit ihnen zufrieden, finde sie auch jetzt noch gut und stimmig. Ich nehme das Gefühl der Einsamkeit an und anerkenne, dass es schlechte und gute Einflüsse in meinem Leben gibt.

Vielleicht komme ich jetzt wieder öfter her, und versuche, durch mein Schreiben etwas Entlastung zu finden.

Euch wünsche ich einen guten Tagesstart!

solea

11.04.2019 06:54 • x 2 #403


S
Du wendest Dich dem Leben zu, wenn Du genug gelernt hast aus der Situation.

Ich denke sehr intensiv nach zur Zeit. Habe mich noch mehr in mich hinengezogen/zurückgezogen, als sonst schon üblich.

Mir ist sehr klar (schon lange), dass es im Leben nicht um Geschwindigkeit geht, à la: wer als Erster am 'Ziel' ist, hat gewonnen. Aber ich hadere schon viel mit mir, und mit den Umständen und der Situation. Ich schwanke viel zwischen den beiden Bewertungen: -du bist extrem langsam und erkenntnisresitent und blockierst eine Veränderung zum Guten hin (endlich loslassen), und: -du liebst ihn halt und stehst zu den Gefühlen/nimmst sie hin und verbiegst Dich nicht.

Auf der Hand liegt: so wie es jetzt ist, ist es nicht gut und muss geändert werden. Hier willige ich innerlich gut ein, ja, ich will was ändern! Aber was? und wie (genau)?

Was ich ebenfalls als gut einordne, ist, dass ich zumindest schon mal klar habe, dass es mir so nicht gut geht und dass eine Veränderung her muss und her soll. An diesem Punkt stehe ich schon mal, klar und sicher.

Heute werde ich eine Luftholpause einlegen. Das Wochenende war anstrengend, ich habe geweint und unendlich viel nachgededacht.

15.04.2019 07:13 • #404


S
Guten Morgen!

Heute morgen ist er mal wieder sehr in mir selbst präsent. Jetzt die zweite aufeinanderfolgende Nacht habe ich von ihm geträumt - in ener Art, als wäre er ganz selbstverständlich in meiner Welt vorhanden (was er nicht ist). Ich vermisse ihn und das Vermissen zehrt an mir.

Grundsätzlich geht es mir ganz gut, nein, sogar sehr gut. Phasenweise ist er völlig verschwunden aus meinem Bewusstsein; das tut mir sehr gut! Und dann wieder - wir sind beruflich verbandelt - ist er da, sitzt fest in Kopf und Herz.
Ein wenig ist er sicher dafür mitverantwortlich, denn ich spüre deutlich, wann Kontakte zwischen uns zwingend/nichtssagend sind, und wann auch von seiner Seite aus Persönliches mitschwingt.

Diesmal kämpfe ich sehr mit mir, keinen Kontakt von meiner Seite aus aufzunehmen. Ich will es schaffen.

S-Morgenstern, Deinen Beitrag habe ich mir heute zum wiederholten Mal durchgelesen. Er tröstet mich und ist mir Orientierung.

Grade resümiere ich: es ging mir schon sehr viel schlechter! Die Sonne scheint, gleich gehts in den Garten, fürs Wochenende habe ich wunderbare Pläne, bald geht es in den Urlaub - ich habe es wirklich gut!

Danke, dass ich hier meine Seele leerschreiben kann! Allen einen schönen Tag! solea

18.05.2019 09:05 • #405


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