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Ungewissheit hab ich es zu weit getrieben?

L
Ich weiß gar nicht so recht wie ich den Satz beginnen soll. Bewege mich zum erten mal auf solch einer Plattform...

Meine Hoffnung euch zu erzählen was mich derzeit sehr bewegt, ist ein wenig Rat zu erhalten, ein offenes Ohr zu empfangen und vielleicht mehr Einsicht in meine Situation zu bekommen.

Ich bin mit meinem Freund seit knapp sieben Monaten in einer festen Beziehung. Leider begann diese unter keinem guten Stern. Zur damaligen Zeit befand ich mich noch immer in Selbstzweifel, hatte Angst vor erneuten Verlust und konnte nur schwer Vertrauen. Meinem Freund erzählte ich zu beginn meine ganze Geschichte, lies in mein leben blicken und auch in die Ecken die mich belasten. Er wusste somit das es keine einfache Zeit wird und obwohl er solch eine Bindung nicht mehr eingehen wollte, Tat er es dennoch.

Wie erwartet kam es in den ersten 4 Monaten zu einigen Situationen in denen ich des öfteren wissen wollte mit wen er schreibt, mit wem telefoniert, ließ ihm nicht die Wahl wann er mich sehen mag, sondern nahm es ihm immer ab, dass ich ihn sehen wollte. Fragte nach seinem befinden, auch wenn seine Antwort - es ist alles gut laudete, konnte ich nicht aufhören erneut zu fragen.

In dieser Zeit lies er es so gut wie zu das ich dieser Mensch gewesen bin und zeigte Verständnis das mich meine Erfahrungen dazu machten.
Das Blatt wendete sich jedoch und er sagte mir das es anfängt zu stören, ob er mir nicht genug zeigen würde das er mich liebt, dass er das Gefühl bekommt sich immer rechtfertigen zu müssen und ich ihm immer noch nicht vertrauen kann.
Ab diesem Tag sagte ich mir selbst das er es nur ehrlich meinen kann und versuchte mich zu ermahnen, nicht alles und ständig zu hinterfragen.
Jedoch sprach mein kleiner Teufel oft für mich und ich befand mich in selbiger Situation wieder.

Er fing an auf diese Aktionen mit flucht zu reagieren, er gab mir keine Antworten mehr, ging einfach nur und meldete sich ein paar Tage nicht.
Ich war es dann, die auf ihn zuging und die Hand für Versöhnung gab.

Das spielte ich sich in den letzten 2 Monaten 5 mal ab, dass letzte Mal war dann wohl das zuviel.... er nahm seinen Schlüssel von meinem bund und ich bat ihn mir mit Worten zu sagen was er gerade mit dieser Geste sagen will, seine Antwort - das kann ich nicht.
Er verlies meine Wohnung und ich war wieder allein, zerfressen von schuld und Angst ihn verloren zu haben.

Am nächsten Tag reagierte ich, indem ich seine Sachen packte und zu ihm brachte, worauf aber auch keiner aussprach was diese Aktion mit sich bringt.
Er sagte nicht viel zu mir, nur das ich mich nicht ändern solle, ich eben bin wie ich bin und mich treffe an dem ganzen keine Schuld.

Wir führten an diesem Tag noch Kontakt über whats App, indem ich ihn fragte ob es vorbei sei, er schrieb - er weis es nicht, ihm fehle die Kraft und sein Kopf ist leer, er wisse nicht was er denken, sagen oder machen soll, er hofft diesbezüglich klarer zu werden.

Diesen Kontakt hatten wir am Dienstag, seitdem nichts von ihm. Ich fühle mich hilflos in dieser Situation, gestern am Abend schrieb ich ihm das ich an ihn denke, was er ohne Antwort ließ.

...zu ihm als Person, er ist ein sehr liebevoller mensch, wenn er bei mir ist zeigt er mir seine Gefühle sehr offen und spricht auch oft darüber.

Wie sollte ich mich jetzt verhalten? Habe ich ihn schon verloren, habe ich es einfach zu weit getrieben und ihn aus meinem Leben gejagt?

Danke schon einmal für eure Zeit meine Zeilen zu lesen.

Lg Lusan

11.06.2016 11:45 • #1


29Maria29
Hallo Lusan,

weißt du denn woher deine Verlustangst kommt und hast du vielleicht mal überlegt dir helfen zu lassen.
Ich denke, dass er durch dein Verhalten das Gefühl bekommen hat nicht gut genug für dich zu sein.

Mein Tip jetzt erstmal: Brich den Kontakt ab und gib ihm die Ruhe, die er braucht.

11.06.2016 11:56 • #2


A


Ungewissheit hab ich es zu weit getrieben?

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E
Hat er dir jemals Anlass gegeben an seiner Aufrichtigkeit dir gegenüber zu zweifeln?

Wenn nicht, dann ist dein Verhalten wohl das Resultat schlechter Erfahrungen - ist aber genau die falsche Strategie, um sicher zu gehen jemanden zu finden, der dein Vertrauen verdient.

Kontrollierendes Verhalten ist selbstverstärkend, dh selbst wenn du nichts schlimmes findest bleibt der Drang weiter zu kontrollieren, um deine Ängste und Unsicherheiten auszuhalten. Da liegt genau der Fehler: sie werden dadurch nur noch schlimmer.
Und: du wirst immer irgendwas finden, wenn du non Stopp kontrollierst, wissen willst wo er ist, nach Indizien suchst.
Und wenn du ihm nicht vertraust, dann ist immer das schlimmste Szenario deines Kopfkinos das wahrscheinlichste.
Auf Dauer wirst du so keine Beziehung halten, führen können. Ebtweder hälst du es nicht mehr aus oder er.

Du musst die Sinnlosigkeit des Verhaltens verstehen: es macht dich fertig, hält dich davon ab, dein eigenes Leben zu führen.

Wenn er dich betrügt, wird er das tun - aber dann merkst du es irgendwann sowieso auch ohne dir dein Leben selbst zur Hölle zu machen.

11.06.2016 11:58 • x 3 #3


H
Hallo Lusan,
er hat dir klar zu verstehen zu geben, dass er nicht mehr mit dir eine Beziehung führen kann und er deshalb Schluss macht.
Was ist daran nicht zu verstehen ?
Vieleicht solltest du an deinen Problemen mit einem Therapeuten arbeiten.

11.06.2016 11:59 • #4


L
Hallo, danke vorerst für eure Antworten.

Woher meine Verlustangst kommt, ich habe in den letzten 3 Jahren versucht mich erneut zu binden, was mir bzw dem anderen, mit mir nicht gelungen wollte. Dazu muss ich sagen das ich in dieser Zeit nicht der Mensch gewesen bin der sich verpissen dari sieht etwas Schlechtes zu sehen. Diese Versuche gingen auf last meiner Schultern und ich habe demnach natürlich an mir gezweifelt... wodurch ich jetzt mit meinem Freund einfach diese angst empfinde das es wieder so kommen könnte, das es jedoch nie seine Absicht gewesen ist es negativ ausgehen zu lassen, das ist mir bewusst.

Das er mir direkt klar gemacht hat das es vorbei ist, dem kann ich nicht zustimmen. Das er Ruhe von den ganzen Eindrücken brauch und nicht weis ob er es mit mir in Zukunft schafft, dem Stand zu halten.... davon gehe ich im Moment aus.

Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken das ich völlig labil bin und mir täglich Gedanken darüber mache, wo er denn ist und was er treibt ... er hat sein Leben und ich meines, das ist mir bewusst.

Das ich ihm nun seine Zeit lasse, habe ich ihm auch in unserer letzten Unterhaltung zugesprochen, eben auch das wenn ihm seine Entscheidung klar geworden ist, mich damit nicht so lang warten zu lassen. Worauf er schrieb das er nicht weiß was er sagen denken oder machen soll und hofft in den nächsten Tagen klarer zu werden.

11.06.2016 12:39 • #5


Urmel_
Zitat:
Das ich ihm nun seine Zeit lasse, habe ich ihm auch in unserer letzten Unterhaltung zugesprochen


Elisabeth hat es auf den Punkt gebracht.

Deine erneute Passivität, indem Du nicht Deine eigenen Probleme in Angriff nimmst, wird dafür sorgen, dass Dein Leben immer so weiter läuft.

Ich müsste raten, aber ich denke der Ursprung liegt in Deiner Kindheit. Das sind Baustellen, bei denen Dir professionelle Hilfe helfen könnte. Nicht, weil Du kaputt bist, sondern weil wir Menschen sehr gut darin sind, die eigenen WUnden ganz tief in uns zu versteclen. Da kommt man dann selbst kaum noch ran.

Du brauchst jemanden, der Dir Dein innerstes zeigt.

11.06.2016 13:25 • x 1 #6


E
@lusan:

Es ist super schwer dir in dieser Situation einen guten Rat zu geben, da ich nicht wirklich nachvollziehen kann, was zwischen dir und deinem Freund bzw. deinen Exfreunden vorgefallen ist.

Wenn es wirklich so ist, dass in deiner jetzigen und den früheren Beziehungen immer dein Misstrauen zur Trennung geführt hat obwohl objektiv nichts gravierendes vorgefallen ist, dann kann es wenig sinnvoll sein, überhaupt an Beziehung zu denken.
Dann wäre erstmal Ruhe für dich angebracht und die Überlegung nach einem guten Therapeuten zu suchen. Der wird mit dir zusammen Ursachenforschung betreiben und neue Verhaltensmuster erarbeiten. Auf jeden Fall geht der Fokus erstmal auf dich und weg vom Partner.

Manchmal ist es aber auch ganz einfach: du hast ein paar Mal die falschen Männer erwischt. Vielleicht waren deine Exe bzw. der aktuelle ganz nett und einfühlsam, schaffen es aber nicht, dass du dich entspannt einlassen kannst. Sind vielleicht zu sprunghaft, unverbindlich und du bräuchtest was grundsolides.

11.06.2016 13:44 • x 2 #7


Urmel_
Zitat von elisabeth123:
@lusan:
Manchmal ist es aber auch ganz einfach: du hast ein paar Mal die falschen Männer erwischt. Vielleicht waren deine Exe bzw. der aktuelle ganz nett und einfühlsam, schaffen es aber nicht, dass du dich entspannt einlassen kannst. Sind vielleicht zu sprunghaft, unverbindlich und du bräuchtest was grundsolides.


Lieber den Fokus bei ihr lassen. Ja, die Typen können auch einen weg haben, aber so wie sie schreibt sehe ich da schon ganz große Eigenanteile, die ihr das Leben noch lange madig machen können, wenn sie di9e nicht angeht.

11.06.2016 13:50 • x 1 #8


E
Zitat von Urmel_:
Zitat von elisabeth123:
@lusan:
Manchmal ist es aber auch ganz einfach: du hast ein paar Mal die falschen Männer erwischt. Vielleicht waren deine Exe bzw. der aktuelle ganz nett und einfühlsam, schaffen es aber nicht, dass du dich entspannt einlassen kannst. Sind vielleicht zu sprunghaft, unverbindlich und du bräuchtest was grundsolides.


Lieber den Fokus bei ihr lassen. Ja, die Typen können auch einen weg haben, aber so wie sie schreibt sehe ich da schon ganz große Eigenanteile, die ihr das Leben noch lange madig machen können, wenn sie di9e nicht angeht.


Da wäre ich aber vorsichtig, vorschnell irgendwelche Eigenanteile von der TE rauszulesen. Es ist eine Möglichkeit.
So Postings werden ja in der Regel in einer emotional hoch aufgeladenen Lage geschrieben, viele erscheinen da ganz anders als sie wirklich sind. Das sind immer Momentaufnahmen.

Sich auf eine Psychotherapie einzulassen ist eine große Entscheidung. Das kann auch nach hinten losgehen. Und im Zweifelsfall wird an der falschen Baustelle rumgedoktert.

Sich aus der Situation rausnehmen, Ruhe einkehren lassen. Mit Abstand schauen, ob die Männer wirklich so fehlerfrei waren bzw. ungeeignet für mich als Partner. Schauen, was man selbst braucht - ob man sich zu schnell eingelassen hat und dann jemanden hatte, der eben nicht passt.

Auch ein ausgeglichener Mensch, der augenscheinlich keine größeren emotionalen Probleme hat kann mit dem falschen Gegenüber zur Furie werden.

11.06.2016 14:03 • x 2 #9


Urmel_
Zitat:
Sich auf eine Psychotherapie einzulassen ist eine große Entscheidung. Das kann auch nach hinten losgehen. Und im Zweifelsfall wird an der falschen Baustelle rumgedoktert.


Ich bin ganz bei Dir, dass wenn man anfängt den Boden zu reparieren, man wissen sollte, wie der Boden beschaffen ist.

Ich hab mal eine Situation im Leben gehabt, in der ich absolut sicher war, dass etwas nicht stimmt. Und ich war mir auch bewusst, dass die Lösung in mir liegt, es aber Anteile in mir gab, die mich die Lösung nicht sehen lassen wollten. Bauchgefühl ist unbezahlbar.

Und dann bin ich zu einem Coach und hab ihn die Türen öffnen lassen.

Die Türen waren so groß, dass man sie nicht sehen konnte, wenn man einen Zentimeter mit der Nasenspitze davor steht. War schon eine interessante Erfahrung.

11.06.2016 14:13 • x 1 #10


E
Zitat von Urmel_:
Zitat:
Ich hab mal eine Situation im Leben gehabt, in der ich absolut sicher war, dass etwas nicht stimmt. Und ich war mir auch bewusst, dass die Lösung in mir liegt, es aber Anteile in mir gab, die mich die Lösung nicht sehen lassen wollten. Bauchgefühl ist unbezahlbar.

Und dann bin ich zu einem Coach und hab ihn die Türen öffnen lassen.

Die Türen waren so groß, dass man sie nicht sehen konnte, wenn man einen Zentimeter mit der Nasenspitze davor steht. War schon eine interessante Erfahrung.


Das mag in deinem Fall super funktioniert haben und sicherlich leisten viele Therapeuten gute Arbeit.

Dennoch bleibt es ein großes Risiko einen fremden Menschen, selbst wenn gerade dies sein Job ist, in einer instabilen Verfassung Macht über dich zu geben. Insbesondere wenn es um Ursachenforschung geht. Da wird gerne das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. ZB kann es gut sein, dass die TE einfach zu häufig die falsche Strategie angewendet hat, um sich zu stabilisieren - nämlich Kontrolle. Und den Weg nicht mehr rausfindet.

Das hat gegebenenfalls wenig mit traumatischen Ursachen zu tun, sondern beruht auf einem falschen Umgang mit normalen Ängsten. Dh sie ist einfach irgendwo falsch abgebogen.

Als Quintessenz werden ihr Therapeuten im konkreten Fall wohl auch den Tipp geben die Kontrolle zu lassen und zu lernen Ängste auszuhalten. Ablenkung, Fokussierung auf das eigene Leben etc.

Das geht aber erst wenn sie wirklich begriffen hat, dass Kontrolle vollkommen sinnlos ist. Das können ihr Therapeuten jahrelang vorbeten, glauben tut sie es wahrscheinlich erst wenn sie damit oft genug auf die Nase gefallen ist.

11.06.2016 14:45 • #11


Urmel_
Zitat:
Das mag in deinem Fall super funktioniert haben und sicherlich leisten viele Therapeuten gute Arbeit.


Also so generell würde ich das nicht unterschreiben. Wenn ich da beispielsweise die Paartherapie nehme. Oh mein Gott!

Egal. Ich bin der Meinung, dass die TE noch Jahre braucht, um die Sache zu regeln. Was ja auch völlig OK ist. Aber ein Gespräch könnte ihr eventuell viel Zeit sparen. Das ist ja keine chinesische Wasserfolter da.

11.06.2016 15:01 • x 1 #12


L
Hallo ihr Lieben, nochmal danke für Rat und versuchten Beistand.

Wie ich über eine Therapie denke? Natürlich habe ich mir an gewissen Tagen diese Frage selbst gestellt, aber immer wieder abgewogen ... ich bin doch nicht irre im Kopf oder kann nicht klar denken.

Wohl möglich das ich mich selbst in gewisse Situationen bringen und es mir selbst schwer fällt allein aus dieser zu kommen. Jedoch sorgt auch der Partner für solch eine Emotion, das man sich unwohl oder auch nicht verstanden fühlt.

Wichtig in einer Beziehung ist zu vertrauen, vieles führte dazu daß ich es nicht immer konnte.
Vermutlich auch durch vergangene Ereignisse.

Er wusste wie gesagt ab Tag x das es mit mir keine einfache Sache wird, sich aber aus dem Staub machen wenn es unangenhem wird halte ich für sehr unfair und wenig erwachsen. Es hätten ein paar Worte gereicht, mich in den arm nehmen und alles wäre gut gewesen. Es waren einfache Fragen gewesen auf die er hätte Antworten können ohne direkt Reißaus zunehmen.

Ich mag nicht einfach sein das gebe ich zu, dennoch hätten diese Situationen nicht kommen müssen bzw wären wir nicht in dieser, hätte er einfach zu mir gestanden und mich nicht allein gelassen.

Vielleicht sehe ich es egoistisch aber wenn ich wirklich liebe und mir mit dem Partner sicher bin, nehme ich ihn wie er ist und sollte es probleme geben löse ich diese mit ihm und gehe auch offen mit ihm und der Situation um, fange aber nicht an zu fliehen und verschlimmere somit das Problem.

Denn außer diesem Faktor lief diese Beziehung sehr harmonisch und liebevoll

11.06.2016 15:18 • #13


Urmel_
Zitat:
Vielleicht sehe ich es egoistisch aber wenn ich wirklich liebe und mir mit dem Partner sicher bin, nehme ich ihn wie er ist und sollte es probleme geben löse ich diese mit ihm und gehe auch offen mit ihm und der Situation um, fange aber nicht an zu fliehen und verschlimmere somit das Problem.


Und was wäre, wenn er dies auf Grund Deiner Kontrolle gemacht hat, weil er damit nicht mehr umgehen kann?

Dann wären wir wieder bei Dir.

Ich würde das nicht ausschließen. Und Arbeit an sich selbst macht sich immer bezahlt.

11.06.2016 15:23 • #14


E
@lusan:

Eben deswegen ist es so wichtig konkrete Beispiele zu nennen! Nur dann kann man auch gute Tipps geben.

Dein letzter Post hört sich nun schon ganz anders an. Ist aber wieder sehr vage und demnach in alle Richtungen interpretierbar.

11.06.2016 15:27 • #15


A


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