Unglücklich fremdverliebt mit 67 Jahren

Liebe Barnylilly,

ja, das stimmt, mein Mann und mich verbindet wirklich viel. Mit dem einen habe ich gelebt, meinen Alltag geteilt, er war mein Partner und Weggefährte. Dies zu verlieren ist verdammt schmerzhaft. Und der andere hat mir ja auch nicht nur Schmetterlinge im Bauch beschert, das war schon auch verdammt Tief. Vor allem weil er ein sehr reservierter Mensch ist, einer, der kaum einen an sich ran lässt und eigentlich auch keine Gefühle zeigt. Er hat mir die Tür zu sich aufgemacht und ich konnte wirklich ganz tief blicken. Dass er mir das geschenkt hat, hat mich besonders geprägt, aber das alles war zu einer Zeit, die längst vergangen ist. Heute ist da ganz viel Abstand, Mauer und Reserviertheit. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, renne ich eigentlich nur diesem alten Gefühl hinterher. Und einer Liebe, die es niemals geben wird. Denn er bleibt bei seiner Frau und seinen Kindern. Punkt. Word. Fertig - Amen - Aus. Egal wie sehr ich weiß, dass er mich liebt und diese Mauer nur ein Selbstschutz sind..... Nur bringt mir dieses Wissen nix, denn er hat entschieden.

Für mich war es keine Option deshalb bei meinem Mann zu bleiben. Es hat viele Jahre gedauert, dies zu erkennen. Aber immerhin hab ichs erkannt und jetzt wie gesagt habe ich nochmal die Chance, von Vorne anzufangen. Wenn diese alten Wunden verheilt sind.... ich hoffe, das dauert nicht nochmal 6 Jahre!

Im Sommer..... wie schön das klingt. Ich sag ja immer Halbzeit.. aber Sommer gefällt mir viel besser! Und der Herbst ist auch noch längst nicht das Ende aller Tage.... Ich finde, mit 67 hat man ebenfalls noch ganz schön viel vor sich! Und ich glaub Dir auch, dass Dein Mann und Du es wieder geschafft habt. Und wer behauptet, sowas geht über Nacht, redet es sich eh nur schön. Von demher finde ich es sehr bewundernswert wie klar Du bist und Deine Ziele verfolgst. Das ist echt toll!
LG
Melana

Liebe Melana,
jetzt muss ich doch sofort wieder antworten weil es da wieder Parallelen zu meiner Geschichte gibt. Ja auch bei mir waren es eben nicht nur die Schmetterlinge, es war ebenso wie bei dir auch die Tatsache, dass mein Freund vor mir sein Innerstes geöffnet hat. Er ist zwar ein sehr offener Mensch, der immer ganz locker herüberkommt und sofort überall Sympathie erntet. Das ist aber nur eine Seite. Die andere Seite ist ein sehr sensibler und liebebedürftiger Mann. Und gerade diese Seite liebe ich ganz besonders an ihm. Wir haben schon von Anfang an über alles sehr offen reden können. Ihn hat das immer besonders erstaunt, weil er es wohl anders gewohnt war.

Ja und dann nochmal zum Alter... 67 war mal, 69 sind es und wenn erst nächstes Jahr die 70 kommen, oh je! Ich habe nicht so ein großes Problem mit den älter werden, weil ich mich noch nicht so alt fühle und meine Gene dazu beitragen, dass man mir das Alter nicht so genau ansieht.... sagen zumindest andere.

Aber ich sollte doch langsam jeden Tag genießen.... so viel Zeit bleibt nicht mehr.

LG
Barnylilly

Liebe Barnylilly,

ach stimmt ja, Dein Thread ist ja schon 2 Jahre alt, dann passt das mit den 67 wohl nimmer so ganz Aber dennoch ist der Herbst noch lange nicht der Winter und Du wirst noch viele schöne Jahre vor Dir haben! Bist ähnlich alt wie meine Eltern und die sind auch noch ganz frisch

Wenn sich ein Mensch einem so sehr öffnet, dann ist das was ganz Besonderes. Zumindest war es bei mir so. Meiner ist ja sonst total verschlossen, also zumindest was Gefühle angeht. Der hat ne unfassbar hohe Mauer um sich rum und zeigt sich wenig sensibel. Ganz im Gegenteil. Eher die ganz coole Sorte, der keinen an sich ranlässt. Im Allgemeinen ist er bei uns im Ort ziemlich unbeliebt, ich kenne ehrlich gesagt nur wenige, die ihn wirklich leiden können. Das kann ich sogar nachvollziehen, weil er teilweise schon seltsame Verhaltensweisen an den Tag legt oder komische Ansichten hat, deshalb weiß ich auch, dass es mit uns nicht funktionieren würde. Mich würde da Vieles zur Weißglut bringen, zumindest dann wenn ich die rosarote Brille mal irgendwann abgelegt hätte. Es ist nicht nur so, dass er sich nicht von seiner Familie trennen möchte, sondern auch ich hätte die allergrößten Bedenken, mich auf ihn einzulassen. Aber dennoch komm ich nicht von ihm los, denn ich kenne ja sein wahres Ich, eines das er nur ganz wenigen zeigt und das machts für mich entsprechend nicht weniger leicht.

@Melana
Es ist zwar schön, wie sehr Du diese Geschichte romantisierst und schönschreibst.
Unterm Strich sehe ich allerdings nur Scherben, Verletzungen und Scheitern.
Bei allen Beteiligten.

Zitat von Melana:

Dein Thread ist ja schon 2 Jahre alt, dann passt das mit den 67 wohl nimmer so ganz

soll sie jetzt, wegen dir, den Titel ändern?

Man, man, man
Kann man ja nicht mal vergleichen, deine und Barny´s Geschichte

Zitat von T4U:

soll sie jetzt, wegen dir, den Titel ändern?

Man, man, man
Kann man ja nicht mal vergleichen, deine und Barny´s Geschichte

Das war lediglich ne Feststellung von mir, weil ich selbst nicht drüber nachgedacht habe. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich soll se nix ändern

Wie gut, dass Du anscheinend meine Geschichte so gut kennst. Ich bin der Meinung, sie lässt sich ganz gut vergleichen... aber andere können das anscheinend besser beurteilen.

Zitat von hahawi:

@Melana
Es ist zwar schön, wie sehr Du diese Geschichte romantisierst und schönschreibst.
Unterm Strich sehe ich allerdings nur Scherben, Verletzungen und Scheitern.
Bei allen Beteiligten.

Ich romantisiere gar nix. Aber nach Scherben, Verletzungen und Scheitern muss auch irgendwann mal ein Strich drunter gemacht und wieder nach Vorne geschaut werden.

du bist keine 67 oder 69, du kannst dich aus der bestehenden Beziehung viel leichter lösen, als Barny. Und hast noch gut 40 Jahre vor dir, wo du partnerschaftliche Dinge eingehen kannst.

Was genau willst du da vergleichen?

Zitat von Melana:

Ich romantisiere gar nix.

Wer hat profitiert?
Eine Ehe gescheitert, eine zweite in Schieflage.
Nicht nur Dein Expartner, auch Eure Kinder wurden da mithineingerissen.
Am Ende also nur Verlierer.
Aber hey, er hat sich geöffnet.

Zitat von T4U:

du bist keine 67 oder 69, du kannst dich aus der bestehenden Beziehung viel leichter lösen, als Barny. Und hast noch gut 40 Jahre vor dir, wo du partnerschaftliche Dinge eingehen kannst.

Was genau willst du da vergleichen?

Es ging um die Grundgeschichte, nicht um den Ausgang. Allzumal wir zunächst ebenfalls versucht haben, unsere Ehe zu retten und hatten auch den festen Willen dazu und den Glauben daran, dass wir es schaffen werden. Es hat am Ende dann aber doch nicht geklappt. Das ist der Unterschied, aber sonst gibt es da schon viele Parallelen. Und ob es die beiden auf Dauer schaffen, weiß man ja auch nicht. Obwohl ich es Barney mehr als wünschen würde! Und es ja auch sehr danach aussieht

Zitat von hahawi:

Wer hat profitiert?

An welcher Stelle genau habe ich von Profit gesprochen?

Zitat von Melana:

Allzumal wir zunächst ebenfalls versucht haben, unsere Ehe zu retten

ich glaube mich zu erinnern, das Barny ihre Ehe noch führt. Sie hat ihrem Verlangen nicht nach gegeben, bzw. dem Einhalt geboten. Du ja anscheinend nicht.

Das die vielzitierte Liebe zu dem Partner, mit dem Du Kinder hast, endet. Passiert, lapidar gesprochen. Ist ja auch nichts wichtiges. Besonders nicht wenn kleine Kinder involviert sind. Da mag man schon Parallelen sehen. Wieviel Egoismus doch aus deinen Zeilen spricht, hab ich bei Barny nie gelesen

Zitat von Melana:

An welcher Stelle genau habe ich von Profit gesprochen?

Der Profit kann ja auch emotionaler Natur sein.
Ich habe nur gelesen, wie sehr die die emotionale Öffnung Deines Ex-AM nahe gegangen ist.
Und daher war die Frage, wessen Leben der aktiv und passiv beteiligten sich dadurch zum Positiven entwickelt hat.

Zitat von T4U:

ich glaube mich zu erinnern, das Barny ihre Ehe noch führt. Sie hat ihrem Verlangen nicht nach gegeben, bzw. dem Einhalt geboten. Du ja anscheinend nicht.

Das die vielzitierte Liebe zu dem Partner, mit dem Du Kinder hast, endet. Passiert, lapidar gesprochen. Ist ja auch nichts wichtiges. Besonders nicht wenn kleine Kinder involviert sind. Da mag man schon Parallelen sehen. Wieviel Egoismus doch aus deinen Zeilen spricht, hab ich bei Barny nie gelesen

Das Ende ist nicht einfach so passiert und dass mir meine Ehe nicht wichtig war/ist, stimmt auch überhaupt nicht. Ich habe viele Jahre dafür gekämpft, dass alles wieder hinbekommen und dabei teilweise auch gelitten wie ein Hund, das tu ich auch jetzt noch (in Bezug auf meine Ehe). Ja, ich wollte, dass es wieder wird und wollte auch nicht mehr an den anderen denken müssen. Aber ich habe es nicht geschafft. Wir haben es nicht geschafft. Und da hat jeder seinen Beitrag dazu geleistet und nicht nur weil es irgendwann mal einen anderen Mann in meinem Leben gab. Es gab viele Gründe, die zu der Trennung beigetragen haben, eine Entscheidung die wir auch beide getroffen haben, weil es für uns mittlerweile besser ohne einander anstatt miteinander geht. Aber da muss jeder für sich seine Weg finden. Manchmal ist es nämlich auch für die Kinder besser, wenn man sich trennt, anstatt in irgendeiner Beziehung zu verharren, die längst kaputt ist. Kinder sollen in einem glücklichen Umfeld groß werden und nicht in einem, in dem es ständig zu Anspannungen kommt.

Der einfachere Weg wäre übrigens gewesen, dass wir zusammen bleiben.... soviel zum Thema Egoismus.

Was wollte Dein Exmann?