Zitat von So-What: ch glaube, im ersten Moment nicht. Da wird tatsächlich dieser Mensch individuell gesehen
Ich teile ja diesen Eindruck. Ich gebe aber zu, daß mir das hin und wieder nicht so ganz einleuchtet. Selbst in den Affärenthreads finden sich Stimmen, die sagen und dabei habe ich ihm/ihr genau erklärt, wie sehr ich früher verletzt worden bin.
Es scheint ja dann doch ein Bewusstsein dafür zu geben, daß ein vorheriges wir existiert hat. Daneben wissen auch die meisten inzwischen, etwas mit dem Thema rebound/warm wechseln anzufangen. Spannend ist natürlich, daß das vom Ergebnis her definiert wird, wie übrigens auch der Begriff der Affäre. Wenn es klappt, ist es ein warm wechseln, wenn es schief geht, dann je nach Beziehungsstatus des anderen eine Affäre oder Rebound.
Was mich echt immer wieder wundert:
Ich kann nachvollziehen, daß eine Affäre den Worten des Gebundenen Glauben schenkt und denkt (eben glaubt), daß die Hauptbeziehung nur noch auf dem sprichwörtlichen Papier besteht. Je nach Konstellation kann das naiv sein, aber es gehört in ganz vielen Affärenkonstellationen zum Narrativ.
Dass da aber gleichzeitig dieses komplette wir des anderen so ausgeblendet wird, an der Stelle fehlt mir irgendwie das Verständnis. Ich finde da im Moment noch nicht wirklich die richtigen Worte, um das besser auszudrücken, aber mir ist immer wieder unklar, wie man einerseits felsenfest davon überzeugt sein kann, den Gebundenen zu lieben und dann gleichzeitig aber in dem Ehepartner (Hauptpartner) was auch immer den oder die größten Schurken erblickt.
Also zB. wenn ich mich in jemanden verliebe, der eben in einer Beziehung oder Ehe ist, dann ist mein erstes Gefühl nicht Spalten, sondern ich denke, wow dessen Frau und ich haben den gleichen Geschmack oder ich denke auch wow, das ist die Frau, die der Mann, den ich jetzt liebe, mal gewählt hat.
Keine Ahnung, ob ich man damit etwas anfangen kann. Wie gesagt, ich kriege das im Moment nicht klar genug ausgedrückt.
Vielleicht ist es auch die andere Seite der Medaille. Ich bin ja nun wirklich der felsenfesten Meinung, daß einer Affäre keinerlei Verantwortung für den Ehepartner des Gebundenen zukommt; ich denke aber auch, daß einer Affäre doch jedenfalls in den Grundzügen dieses wir irgendwie klar sein müßte.