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Verarbeitung unerwartete Trennung nach 30 Jahren

Surico
Liebe Zida,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Es tut mir um jeden leid, der auch in diese Situation gerät.

Du schreibst, wie ich „damals“. Leider ist es bei mir zwar schon ein Dreiviertel Jahr her, aber ich stecke noch immer in meinem Schmerz. Es ist schon anders als am Anfang, da ging es mir genauso wie Dir. Ich habe 20 kg abgenommen, was mir zwar nicht geschadet hat, ist aber ungesund geschehen.

Ich habe mich auch sehr viel mitteilen müssen und habe dadurch auch zu manchen Freundinnen etwas weniger Kontakt. Aber bei den Menschen, die für mich da sind, ist das immer noch möglich und hat mir sehr geholfen. Ich habe auch durch das Forum näheren Kontakt zu Menschen bekommen, die dasselbe durchmachen und gemeinsam mit mir diesen Weg gehen. Das hilft sehr.

Ich biete Dir auch an, dass Du Dich sehr gerne direkt per PN an mich wenden kannst. Ich habe, da ich auch noch sehr unter der Einsamkeit leide und noch keine Strategie gefunden habe, mit mir alleine klar zu kommen, leider noch nicht die Lösung parat, aber bin gut in der Lage, anderen Betroffenen ein Ohr zu schenken……

Ganz liebe Grüße

23.01.2023 10:37 • #76


Surico
Guten Morgen,

Ich muss mich mal wieder hier melden. Bald ist die Trennung ein Jahr her und ich leide immer noch tierisch. Es gibt zwar schon Phasen, wo der Schmerz in den Hintergrund geht aber es ist permanent noch präsent.

Mein Therapeut sagt, dass ich mir mein Erleben selber mache. Gedanken machen Bilder und Bilder lösen die Emotionen aus. Ich soll Strategien entwickeln, damit diese Gedanken nicht mehr entstehen.

Ich mache sehr viel. Bin auf der Arbeit gut eingespannt. Versuche mich in der Freizeit gut abzulenken und doch gibt es die vielen Momente, wo ich es nicht schaffe und weinend zusammenbreche.

Was macht Ihr denn so in den einsamen Momenten?

18.02.2023 09:36 • x 1 #77


A


Verarbeitung unerwartete Trennung nach 30 Jahren

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L
Tut mir leid das zu hören. Hast Du noch Kontakt zu Deinem Ex oder habt ihr Abstand?

18.02.2023 09:55 • #78


Z
@Surico hallo ,es tut mir leid das du auch jetzt noch so unter der Trennung leidest,mir gehtves nicht viel anders ,allerdings ist meine Trennung auch erst 2 Monate her und es geht mir schon besser als am.Anfang.Trotzdem werden mein Leben lang Narben und viele Fragen offen bleiben, mit denen ich irgendwie klar kommen muss, da die Trennung ja sehr unschön verlief.

18.02.2023 14:27 • x 1 #79


W
@Surico Ich denke, dir ist gar nicht bewusst, wie viel du schon geschafft hast: Du schaffst es, viel zu arbeiten, du schaffst es, dich in der Freizeit abzulenken. Dass der Schmerz im Hintergrund noch präsent ist ist meiner Meinung nach normal, ebenso die emotionalen Zwischentiefs. Dasselbe bei mir.
Aber hey, du bist nicht zusammengebrochen, du schaffst dein Leben. Da gibt es auch andere Beispiele. Jetzt braucht es halt noch Zeit, damit dein Leben noch schöner wird, und irgendwann auch wieder richtig gut!

18.02.2023 18:04 • x 4 #80


Surico
@Lumba Hallo, ich habe ihn seit Mai nicht mehr gesehen und seit Ende September nicht mehr gesprochen…..

@Warsdas Du hast schon Recht. Aber jedes Tief kostet soviel Kraft und Energie. Ich wünschte, ich hätte diese schmerzenden Gedanken einfach nicht mehr. Es ist die Einsamkeit, die immer wieder den Frust auslöst, dass er sich jetzt mit der Neuen ein tolles Leben aufbaut und ich ihm noch viel zuviele Gedanken „gönne“

19.02.2023 18:41 • x 2 #81


Surico
Hallo ihr Lieben,

Heute ist es genau ein Jahr her, seitdem er sich von mir getrennt hat. Wir hatten seit September keinen Kontakt mehr. Von einer Freundin habe ich erfahren, dass er sehr daran interessiert ist, mit mir wieder freundschaftlichen Kontakt zu haben. Sie hat ihm empfohlen, mit mir das Gespräch zu suchen. Das hat er nicht getan. Ich habe ihn vor drei Wochen angeschrieben und gefragt, wie er sich das weitere Vorgehen so vorstellt. Nachdem ich eine Woche lang keine Antwort erhalten habe, habe ich ihn angerufen. Das Telefonat verlief erst wieder äußerst unschön, ich bin aber völlig ruhig geblieben und dann wurde es tatsächlich besser. Dachte ich….. Er sieht keinerlei Veranlassung weitere Schritte zu gehen und will auch nicht mehr darüber reden. Gleichzeitig möchte er mit mir eine gute Kommunikation führen, aber natürlich nur nach seinen Regeln. Ich habe ihm geschrieben, dass es mir im Moment nur möglich ist, wenn wir uns mal richtig über das Ganze unterhalten. Da bekam ich nur als Antwort „wie traurig, dass es so enden muss“…..

Ich möchte ihn sicherlich nach alldem nicht mehr zurück. Aber wie stellt er sich den gute Kommunikation und Freundschaft vor, wenn er seit der Trennung nur aggressiv und vorwurfsvoll mit mir spricht?

Mich macht das so wahnsinnig traurig. Er hat zu meiner Freundin gesagt, dass er positiv auf unsere schönen Jahre zurückblicken kann. Ich kann mit diesem Ende nur mit Schmerzen zurückblicken.

Hoffentlich ist mir das alles bald „egal“. Vorstellen kann ich mir das allerdings nicht. Wie schafft man das? Er war die Hälfte meines Lebens das Wichtigste überhaupt und jetzt das….

13.03.2023 19:32 • #82


W
@Surico Also wenn er einen guten Kontakt will, dann müsste er was dafür tun. Sonst sind es nur leere Worte. Ich empfinde sein Vethalten als feige. Er scheint sich nicht mit dem auseinandersetzen zu wollen, was er getan hat.

Will er denn die Scheidung nicht? Da müsste er ja sonst aktiv werden....

Konntest du schon wieder etwas in deinem Leben aufbauen nach dem Trümmerhaufen, den er angerichtet hat?

13.03.2023 20:00 • x 1 #83


Surico
@Warsdas er will alles einfach so lassen wie es ist. Dann müsste er sich ja mit mir auseinandersetzen….. Was ihm wohl zu anstrengend ist. Schlimm nur, dass er es so darstellt, als würde ich nicht mehr richtig ticken. Das tut einfach nur weh.

Ich habe schon relativ schnell nach der Trennung versucht, mein Leben zu bewältigen. Inzwischen gelingt es mir immer besser…. Aber so etwas wie ein Alltags-Gefühl hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Es fühlt sich immer noch alles nicht gut und richtig an.

Ich habe wirklich keine Ahnung, ob ich jetzt einfach die Scheidung in die Wege leiten soll oder ob es vielleicht auch tatsächlich einfacher ist, alles zu lassen wie es ist. Ich wohne noch in unserem Haus, was auf meinem Namen läuft. Trennungsunterhalt hat er keinen gefordert… Er will nur etwas Geld als Nutzungsentschädigung. Da unsere Söhne eine Wohnung in unserem Haus bewohnen und beide arbeiten gehen, können sie auch „Miete“ an ihn zahlen. Er möchte unser Haus für unsere Kinder erhalten, von daher will er nicht ausgezahlt werden….. Aber wer weiß wie er in ein paar Jahren darüber denkt?

13.03.2023 20:14 • #84


W
@Surico Dass er es so darstellt, als würdest du nicht mehr richtig ticken, dafür gibt es ja extra einen Fachausdruck: gaslighting.

Das liest sich gut, dass du dein Leben stückchenweise eroberst. Ein Jahr ist halt leider noch wenig gesehen auf 30 Jahre.

Was willst du denn? Könntest du ihn denn auszahlen? Oder wäre die Idee, dass die Söhne das Haus kaufen und du ein Wohnrecht bekommst? Oder dass die Söhne seinen Teil abkaufen und du deinen behältst? Oder er seinen Teil den Söhnen schenkt?

Wichtig ist ja, dass du alle Möglichkeiten kennst (sicher durch anwaltliche Beratung), die denkbar sind. Erst dann kannst du ja darüber entscheiden, was du willst und was deine Söhne wollen und ob du die Scheidung einleiten willst.

13.03.2023 20:31 • #85


Surico
Nein auszahlen kann ich ihn nicht. Dann müsste das Haus verkauft werden. Auch die Jungs werden das finanziell nicht schaffen und wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt auch noch gar nicht wollen. Das werde ich tatsächlich wohl so „laufen“ lassen müssen und froh sein, wenn er noch nicht ausbezahlt werden will….

Mich ärgert nur, dass ich das Gefühl habe, dass immer noch alles nach seinen Regeln läuft….

Aber ein schwacher Trost. Meine Tochter hat mir heute erzählt, dass sie das Gefühl hat, dass ihr Vater nicht „angekommen“ ist. Er wäre sehr unausgeglichen und reagiert ziemlich schnell genervt oder aggressiv. Auch bei Themen, die ihn direkt nicht mal betreffen…..

13.03.2023 20:37 • x 1 #86


W
@Surico Ja dann ist laufen lassen vielleicht grad die einzige Möglichkeit...

Wenn er mit sich im Reinen wäre, dein Ex, könnte er ja auch anders mit dir umgehen. Aber nicht mehr deine Baustelle.

13.03.2023 20:50 • #87


L
Zitat von Surico:
Schlimm nur, dass er es so darstellt, als würde ich nicht mehr richtig ticken.

inwiefern?

Zitat von Surico:
Ich habe wirklich keine Ahnung, ob ich jetzt einfach die Scheidung in die Wege leiten soll oder ob es vielleicht auch tatsächlich einfacher ist, alles zu lassen wie es ist.


Zitat von Surico:
Nein auszahlen kann ich ihn nicht. Dann müsste das Haus verkauft werden.


Ich habe heute das selbe Thema für mich durchgekaut. Und dann war ich verzweifelt, weil ich z.j. Zeitpunkt, kann ich quasi nur die Füsse still halten, obwohl er mit einer Frau in einer Wohnung wohnt. Bei einer Scheidung, könnte ich das Haus nicht auszahlen, sprich ich muss dann schneller raus.

13.03.2023 23:01 • #88


Surico
Er hat, wenn er mitbekommen hat, dass es mir immer noch nicht gut geht, gesagt, dass ich mich nicht in der Opferrolle suhlen soll, sondern etwas ändern soll. Als ihm seine Schwester gesagt hat, dass er doch mal mit mir über das Ganze reden soll, damit ich auch besser abschließen kann, meinte er, dass er darin überhaupt keinen Sinn sehen würde.. Das wäre jetzt mein Problem und ich müsste sehen, wie ich klar komme…. Für ihn habe ich von Anfang an völlig überreagiert…

14.03.2023 23:01 • #89


M
@Surico - Ich habe deine Geschichte gelesen und bin selbst seit einem halben Jahr mitten in dem gleichen Schmerz. Wie ist es dir ergangen? Seit deinem letzten Post hier ist ein Jahr vergangen, haben sich Dinge positiv verändert?

02.04.2024 12:52 • #90


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