Guten Morgen Monica,
ich glaube schon, dass er Dir Deine Sachen schickt, ganz bestimmt. Warum sollte er das nicht tun?
Ich würde ihm jetzt wirklich erstmal nicht mehr schreiben. Lass einmal Ruhe einkehren und wenn Du den Impuls hast, ihm zu schreiben, dann mache das in einem Tagebuch. Es ist ganz gut, dem allem nochmal nachzuspüren, ohne eine Resonanz des anderen zu erwarten.
Sodbrennen kann vermutlich vom Trinken kommen, ich weiß es nicht. Ich selbst hatte früher als sehr junge Frau auch ständig Sodbrennen. Als ich dann Therapie machte und merkte, dass ich ganz schön viel Wut in mir trage, verschwanden sie und kamen nie wieder. Nicht einen einzigen Tag.
Ja, mit Sicherheit tröstet man sich mit solchen süß aussehenden Wesen wie Bärchen und anderem selbst und macht sich die Welt ein wenig schöner
Das machen ja im Grunde viele Menschen, wenn auch nicht unbedingt auf solch kindliche Art und Weise. Das fängt ja schon mit Blumen an, die man sich in die Wohnung stellt, schönen Düften, Bildern, Musik, Kleidern...
Und wenn Du im Heim warst, wirst Du wahrscheinlich ein besonders großes Bedürfnis nach solchen Dingen haben. Und nicht jeder Mensch hat die Fähigkeit, es sich selbst etwas schöner zu machen. Manche Menschen sind durch Prägung so sehr in dieser Tristesse verhaftet, dass sie sie vielmehr selbst immer wieder erzeugen.
Ich kannte mal einen jungen Mann, von dem ich zunächst wenig wusste. Ein für mich ganz besonderer Mensch...Als ich erstmals bei ihm war, wirkte seine Wohnung derartig...ja unheimelig...Er war außerstande, sich ein Heim zu schaffen...Ihm fehlte da offensichtlich etwas...Irgenwie kam ich dazu, ihn fortan immer einfach als Heimkind zu bezeichnen (liebevoll).
Er sagte damals dazu Aber ich bin doch gar kein Heimkind...Habe Mutter und Vater...
Viele Jahre später besuchte er mich mal ganz aufgeregt um mir zu erzählen, dass seine (nicht leiblichen Eltern) ihm gerade erzählt haben, dass er die ersten 3 (?) Jahre im Heim gewesen sei.
Ja und das hat er wohl auch ein wenig ausgestrahlt.
Er war jedenfalls kein Mensch, der imstande war, es sich irgendwie schön zu machen.
Interessant, dass Du von einem tunesischen Kamel schreibst, denn ich lernte auch einmal ein ziemlich lustig aussehendes kennen und dachte gestern beim Schreiben an Dich an dieses zottelige Kerlchen.
Als ich Anfang 20. in Therapie war, saß neben meiner Psychologin noch ein weiterer Therapeut- nämlich dieses Kamel Es hat ganz stark auf mein Verhalten reagiert...Ich wollte damals stark und erwachsen sein, sagte meiner Thera, dass das alles doch viel zu kindlich sei usw.,musste manch einmal aber doch weinen wenn das Kamel seine Zeichen setzte
Ich kann mich nicht an Stofftiere in meiner Kindheit erinnern, glaube, dass ich keine hatte. Und später auch keine Sehnsucht nach einer Kinderwelt in mir trug...
Aber zu meinem 16. Geburtstag hatte ich mit einem Mal ein Bärchenbedürfnis, das ganz stark war
Wie ich drauf kam, weiß ich nicht mehr. Ich sagte meinen Freunden, dass sie alle zusammen legen sollen, um mir einen gigantischen Teddibären zu kaufen, den ich irgendwo gesehen hatte
Und das taten sie dann auch...Ich habe noch die Fotos von diesem Tag: meine ganzen Freunde, der riesige Teddy und ich sitzen beieinander
05.03.2017 12:42 •
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