Verlassen nach 16 Jahren

Ich versuche mal niederzuschreiben wie es mir geht. Ich heule und ich bin wütend abwechselnd. Mein Ehemann hat mir letzte Woche Mittwoch eröffnet das er sich trennt. Mich nicht mehr liebt, nur noch Freundschaft empfimdet, und ausziehen will. Er meint ändern kann ich nichts daran, er will es auch nicht versuchen wieder einander näher zu kommen. Wir wohnen mit unseren Kindern unter einem Dach. Er will irgendwann. ausziehen. Ich liebe ihn trotzdem noch, obwohl ich weiß das eine Beziehung so nicht machbar ist wenn einer nicht mehr will. Ich kann das aber nicht abschalten bin tiefverletzt und frage mich warum er nicht früher über ein Auseinanderleben o.ä. geredet hat. Er lässt mich mit allem hier sitzen Haus/Kosten/Kinder/Hund ohne einem Grund den ich auch fassen kann. Bis jetzt ist er zwar noch da aber es findet keine Kommunikation weiter statt, das ist wirklich die Hölle gerade. Ich kann nicht essen, Blutdruck an der Decke. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht warum er jetzt noch hier ist es tut sowieso schon so weh. Es wäre einfacher ihn nicht abends hier sitzen zu sehen, oder irre ich, ich weiß es nicht. Ich kann nicht fassen, dass er alles was wir durchgemacht haben so wegschmeißt.

lass dich ganz lieb drücken - das ist hart

du wirst noch eine Weile brauchen bis du wieder klar denken kannst - mach einen Schritt nach dem anderen. Nachdem Haus und Kinder im Spiel sind würde ich dir möglichst früh eine Beratung mit einem Fachanwalt für Familienrecht nahelegen. Nicht nur, dass du einen Vorteil hast ja früher du informiert bist - das erdet vielleicht auch ein bisschen und zeigt dir wie die nächsten Schritte aussehen können.

Deine Trauer und Wut sowie den Schock dahinter kann ich gut nachvollziehen - ich hoffe du hast auch im Real Life MEnschen die dir da vielleicht eine Stütze sein können.

Und lies viel hier im Forum - du wirst sehen, dass du nicht allein bist.

@wil Hallo,
Bei mir war es fast genauso- komplett überraschend im September, dass ich nach 12 Jahren verlassen wurde- auch ohne Grund ( angeblich) und ich stand auch komplett nebenmir und weiß deswegen ungefähr wie es dir geht. Er ist auch noch immer nicht richtig ausgezogen, hat zwar schon eine Wohnung, muss die aber noch renovieren..aber inzwischen bin ich froh, wenn er ausgezogen ist, weil so der Zustand nur ganz schlimm zu ertragen ist und ich hoffe es wird besser, wenn er weiter weg ist.

September das ist ja auch gerade erst. Fühl dich auch gedrückt. Ich weiß im Moment garnicht wo ich anfangen soll anzufangen. Ich wollte mit dem Mann slt werden.

Danke für deine Worte meinst du wirklich ich soll zum Anwalt gehen wollten eigentlich alles so regeln. Aber im Moment kann ich mit ijm nicht sprechen. Ich müsste direkt weinen.

Liebe will,
ich kann mir gut vorstellen, wie es dir geht. Mein Mann hat mir Mitte Juli nach 27 Jahren Ehe eröffnet, dass er sich von mir trennen wird. In der Zeit davor gab es kein einziges Krisengespräch. Natürlich hatten wir immer Mal wieder Streit, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass das am nächsten Tag wieder geklärt war. Mir hat es auch komplett den Boden unter den Füßen weggezogen. Er ist nach 5 Wochen ausgezogen. Angeblich gab es keine neue. Aber ich kann mir das nicht vorstellen. Jedenfalls war es trotzdem leichter, als er nicht mehr im Haus war, auch wenn ich immer noch massiv leide und oft noch denke, dass das alles nur ein Albtraum ist. Aber inzwischen weiß ich, es ist die *beep* Realität. Mein Mann wollte zunächst auch alles ganz friedlich lösen. Ich bin dann sicherheitshalber doch zum Anwalt, was meinem Mann gar nicht gefallen hat. Und schon jetzt gehen die Diskussionen um den Unterhalt los.... Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Kraft. Hol dir jede Unterstützung, die du kannst. Und Pass gut auf dich auf....und ja, ich denke es wird zumindest etwas leichter, wenn er ausgezogen ist

Liebe wil,

das ist wirklich schlimm!
Ich habe das auch durchgemacht. Im Dezember letztes Jahr hat mich mein NM auch verlassen nach 18 Jahren Zusammensein.
Wenn es keinen Grund gibt, hat der meistens Brüste
Auch wenn sie schwören, es sei nicht so!

Ich schließe mich den anderen an. Geh so schnell wie möglich zum Anwalt.
Ich wollte das damals erst auch nicht. Wir waren immerhin 18 Jahre engste Vertraute. Ich dachte auch, wir könnten es ohne schaffen.
Aber es geht einfach nicht.
Es sind viel zu viele Emotionen dabei. Einer ist verletzt, der andere ist...naja, kommt drauf an, wie er so drauf ist.
Meiner hatte ziemlich schnell begonnen, Schuldumkehr zu betreiben. Vermutlich, weil er mit seinen eigenen Schuldgefühlen nicht klarkam. Genauso wie mit meinen Gefühlen, denn natürlich war ich verzweifelt, traurig, verletzt, wütend....Ich denke, damit konnte er einfach nicht umgehen.
Menschen verändern sich bei einer Trennung.

Anwälte können sehr nüchtern die Dinge festhalten und auseinanderpuzzlen.

Ich emfand den Gang dorthin für mich als einen riesigen Schritt nach vorn. In die Unabhängigkeit und in das Kontrolle zurück erlangen, wenn schon alles unkontrolliert zugrunde geht.

Die kommende Zeit wird definitiv hart. Aber sie wird enden!

Alles Gute dir!

Liebe @wil

fühle Dich gedrückt und willkommen hier im Forum. Ich kann Dich so gut verstehen, da ich im März genau das Gleiche erlebt habe. Man ist erstmal total unter Schock - der Boden wurde einem unter den Füßen weggezogen….Und ja es ist besser, wenn er ganz auszieht und man erst mal keinen Kontakt mehr hat. Mit Deiner Emotion ist er wahrscheinlich überfordert… Mir ist es tatsächlich so gegangen, dass er nur noch abwertend und verletzend reagiert hat. Das macht alles nur noch schlimmer! Man hat zwar dann auch Wut, aber bei mir überwiegt die Enttäuschung, wie jemand, der mal die größte Rolle in meinem Leben gespielt hat, sich so verhalten kann.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und ganz viel Unterstützung. Ich hoffe auch drauf, wie mir hier viele zugesichert haben, dass wir stark aus dieser Krise raus kommen. Meine Anwältin hat mir auch gesagt, dass bisher jede Frau die anfangs unter Tränen vor ihr saß, nach dem Trennungsjahr stark war.

Wir schaffen das

Danke euch für die lieben tröstenden Worte, und ja den Rat mit dem Anwalt werde ich annehmen. Bin gerade aufgestanden und heule wieder wie gestern abend zum Einschlafen.

@wil
Wie gesagt, ich kenn das- ich habe die ersten Wochen auch nur geweint; ich konnte nicht arbeiten, gar nichts. Ich war selber ganz erstaunt wieviel man überhaupt weinen kann. Und jedesmal wenn mich jemand gefragt hat, wie es mir geht habe ich wieder angefangen, selbst im Supermarkt. Und beim Gedanken an die Zeit kommen mir auch jetzt wieder die Tränen.
Aber es wird wirklich dann etwas besser. Konzentrier dich auf dich selbst und die Kinder. Zwischendurch war ich auch sehr wütend und bin es auch noch, einfach weil ich nie eine Chance hatte irgendwas zu ändern. Aber inzwischen erkenne ich auch, dass er nicht mehr nur der Mensch ist den ich geliebt habe; sondern auch jemand den ich bislang nicht kannte, und der keine Skrupel hat seine Familie zu verlassen.

Zitat von wil:

ich soll zum Anwalt gehen wollten eigentlich alles so regeln. Aber im Moment kann ich mit ijm nicht sprechen.

hat mit ihm nichts zu tun. Sondern mit dir. Anwalt hilft bezüglich Berechnungen Unterhalt für Dich und die Kinder, kann dir bestehen, wenn es um weitere Berechnungen geht, aktuelle Gesetze und vieles mehr.
Was für Rechte du hast, welche Pflichten erledigt werden müssen.

Und so hast du die Info´s aus einer Hand, die dir nicht täglich das Messer in die Brust sticht.

@Novemberblues danke dir für deinen Beitrag und deine Geschichte es ist alles so traurig wenn man immer wieder liest das langjährige Beziehungen einfach so weggeworfen werden. Mich macht das immernoch so unendlich traurig alles. Für dich tut es mir total leid nach der langen Zeit. Redet ihr vernünftig miteinander inzwischen? Wie verkraften das die Kinder? Oder hattet ihr keine geht nicht ganz aus deinem Beitrag hervor? Mein Ex- Ehemann meint er würde gern Freunde bleiben wie stellt er sich das vor? Freunde tuen sich sowas nicht an. Oder sehe ich das zu schlimm- ich bin einfach so verletzt, und gerade jetzt wieder fertig mit weinen.