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Verlassen nach 17 Jahren

tina1955
Ich war auch schon 2x zur Reha und habe mitbekommen, wie deprimiert meine Tischnachbarin von so einem Gespräch mit dem Psychologen zurück kam.
Sie hatte nur geäußert, sie wünscht sich ein bisschen mehr Unterstützung im Haushalt. Ende vom Lied war, ihr wurde eingeredet, ihre Ehe wäre nicht auf Augenhöhe und wenn Gespräche dahingehend mit dem Ehemann zu nichts führen, dann sollte sie überlegen, ob sie allein glücklicher wäre.
Das ist jetzt 8 Jahre her und sie ist immer noch glücklich verheiratet.
Ich selbst habe solche Gespräche abgelehnt, mein Bandscheibenvorfall hatte nichts mit meinem privaten Umfeld zu tun.

20.10.2021 22:11 • x 3 #16


tina1955
Mein Mann war auch zur Reha und hat sogar auf dem Fragebogen sämtliche Fragen, die nichts mit seiner Behandlung zu tun hatten, durchgestrichen.
Bei der Eingangsuntersuchung wollte man ihn danach befragen. Er hat gesagt, er ist hier, weil er eine Knie-Op hatte und nicht um seine Familiengeschichte zu erörtern. Was gehen private und finanzielle Dinge eine Rehaklinik an?
Ach so, er wurde sogar gefragt, ob sein S. in Ordnung sei ?

20.10.2021 22:16 • x 2 #17


A


Verlassen nach 17 Jahren

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alleswirdbesser
Ich wurde keine Sekunde in die Gespräche eingebunden, dafür weiß ich von ihm (vor der Trennung), dass ich sehr wohl das Thema bei den Gruppensitzungen war (zum Beispiel mein impulsives schreiben via WA). Und ich weiß auch, dass als Gruppe auf einzelne Personen eingeredet wurde sich zu trennen. Dass auch ich offenbar auf der Abschussliste stand, hat er mir nicht erzählt.
Er war jedenfalls nicht der einzige der sich trennte.

20.10.2021 22:17 • x 3 #18


tina1955
Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass sich ein psychisch labiler Patient nach solcher Kopfwäsche trennt.

20.10.2021 22:21 • x 3 #19


tina1955
Meine Freundin wurde damals geschieden, der Mann war so gefestigt, sich trennen zu müssen.
Jetzt ist er Al.ko.ho.li.ker und in Therapie, weil er mit der Scheidung nicht klar kam.
Tolle Therapie nach so einer Kopfwäsche

20.10.2021 22:24 • x 1 #20


T
Zitat von tina1955:
Meine Freundin wurde damals geschieden, der Mann war so gefestigt, sich trennen zu müssen. Jetzt ist er Al.ko.ho.li.ker und in Therapie, weil er mit ...

...10% bleiben ja noch über ...es ist auch so, das ja Stillschweigen vereinbart wird, ob einzel oder Gruppe...es ist schon so, das dem einen oder anderen in diesen Gesprächen erst mal Erkenntnisse zu Tage fördert, die er bis dato nicht kannte...Beispiel: wenn jemand den verdeckten Narzissten nicht kennt und es wird ihm auf der Reha erklärt, das er in einer toxischen Ehe steckt, dann gibt es da schon ein gewisses Erwachen...Liebe TE, will er nicht mehr reden? Warum?Reflektieren mal eure Beziehung...wenn alles gepasst hat ... naja, dann gibt es noch den Klassiker... Den Kurschatten ...das ist nicht zu unterschätzen... auf meiner Reha gab es aus meiner Gruppe 3 Affären 6 Familien kaputt...am Ende bin ich der 4., nur die Affäre/Doppelleben hatte meine Frau...+ noch mal 2 Familien zerstört...reden reden reden...und Paartherapie...

20.10.2021 22:52 • x 3 #21


tina1955
Ich finde das ganz entsetzlich im Falle der TE, dass dadurch ihre Familie so zerstört wird.
Klar, in der Gruppe von Betroffenen und unter einander versteht man sich sehr gut und fühlt sich wohl und angenommen.

Von den Kurschatten könnte ich auch Storys erzählen, aber das sprengt hier das Thema.

20.10.2021 23:03 • x 4 #22


F
Nein, sein Entschluss steht fest. Wenn einer von uns narzisstisch war/ist dann er. Selten gab es Zuspruch oder Anerkennung von ihm, Worte wurden/werden im Mund umgedreht. Wenn man eigentlich sauer auf seinen Partner war wurde der Spieß umgedreht. Wochenlanges ignorieren war auch eines seiner Mittel. Er war aggressiv und hat sehr viel unterdrückte Wut in sich, ich musste immer aufpassen was ich sage, damit ich ihn nicht trigger.
Angeblich würde ich seine Trigger kennen und ihn bewusst provozieren aber ehrlich gesagt ist es jedes mal was anderes, ein Wort eine Tat etc. Ich konnte also nicht sagen was ich wirklich denke um ihn nicht zu triggern. Ich habe mich durch diese Unterdrückung mehr und mehr zurück gezogen und kaum noch Nähe zugelassen und schon gar nicht welche die von ihm kam. Das hat ihn in seiner Männlichkeit gekränkt. Da wir auch selten jemanden für die Kinder haben, hatten wir in den letzten Jahren auch kaum bis keine Zeit für uns als Paar.

Ich sehe sein Problem eher in der Vergangenheit, seine Mutter war/ist Narzisstin und er wurde psychisch und psysich mißhandelt. Auch hatten wir leider ein Schlimmes Erlebnis 2008 wo wir unser erstes gemeinsames Kind (ich hatte schon eins aus vorheriger Beziehung) in der 35. SSW verloren haben.

Was ich an ihm schätze? Seine Ehrlichkeit, seine Loyalität und seinen Humor. Er ist trotz der schweren Zeiten immer bei mir geblieben und hat mich nicht im Stich gelassen und mich auch nie betrogen, was man leider von vielen Männer nicht behaupten kann (wie ich aus eigener Erfahrung weiß) .
Er ist im Grunde ein sehr toller Mensch, der eher an andere denkt als an sich und auch wenn er nicht sehr fair mir gegenüber war, hat er in vielen Punkten einen besseren Menschen aus mir gemacht.

Es ist sehr zwiespältig mit ihm. Einerseits glaube ich Liebe ich ihn, andererseits hasse ich ihn das mehr mich jetzt im Stich lässt.

Im Grunde ist die Trennung wohl sinnvoll, aber irgendwie fühlt es sich trotzdem falsch an und schmerzt sehr 17 Jahre sind ne lange Zeit.

Ich war absolut bereit unsere Ehe unser Leben von Grund auf zu ändern, da auch ich schon lange unglücklich bin und wir irgendwie die letzten Jahre darin gefangen waren. Deswegen war ich auch so voller Hoffnung, dass es mit der Klinik besser wird.

21.10.2021 08:49 • #23


D
"Er war aggressiv und hat sehr viel unterdrückte Wut in sich, ich musste immer aufpassen was ich sage, damit ich ihn nicht trigger"

feyfey, darf ich fragen, wie er zu den Kindern war? Genauso, mit aggressiv, unterdrückter Wut und die Kinder müssen aufpassen, was sie sagen?

21.10.2021 09:49 • #24


F
Ich habe bisher noch nicht viel unternommen. Ich habe meine Eltern und meine Geschwister und eine Freundin eingeweiht. Bin im Moment noch so niedergeschlagen das ich die Kraft dazu noch nicht gefunden habe, was zu tun.

21.10.2021 09:53 • #25


F
In ganz seltenen Fällen, aber eigentlich hat er mit Ihnen viel Geduld und nimmt sich viel Zeit mit Ihnen und beschäftigt sich mit Ihnen. Er weiß ja um seine Probleme, es ist ja auch ein Grund warum er in Behandlung ist. Eines seiner Argumente ist ja auch, das er uns dem nicht mehr aussetzen will und deswegen einen Rückzugsort (eigene Wohnung) will.

21.10.2021 10:00 • x 1 #26


D
Liebe feyfey,

ich möchte dich motivieren, jetzt dein eigenes Leben aktiv in die Hand zu nehmen. Für dich und deine Kinder.

Ja, es ist eine Situation, die sich keiner freiwillig wünscht. Aber es geht halt nicht immer alles glatt im Leben. Du bist nicht allein, du bist nicht die einzigste.

Daher, Kopf hoch, Ärmel hochkrempeln - und loslegen! Infos einholen, Hilfe, Rat, Unterstützung. Für dich und deine Kinder!

Es ist für deine Kinder vermutlich schon nicht so leicht, einen depressiven Papa zu haben, der gerade in der Klinik ist. Da brauchen deine Kinder jetzt umso mehr eine stabile, starke und in sich ruhende Mama, an der sie sich orientieren können; eine Mama, die jetzt das Lebensruder aktiv in die Hand nimmt, und gut und sicher das "Familien-Schiff" weiter steuert, durch das gerade unruhige Lebensmeer. Auch du schaffst das! Und Schritt für Schritt wird es auch besser.

21.10.2021 10:08 • x 2 #27


F
Danke für deine aufmunternden Worte, aber da genau liegt das Problem. Ich selbst bin durch die vor allem letzten 1 1/2 Jahre am Ende, mein Mann hockte im Homeoffice dauerhaft zuhause, dann auch noch mit den Kinder, in Lockdown Zeiten mit Homeschooling etc. . Seit über 2 Jahren keinen Urlaub (Weg fahren, erholen) mehr gehabt und zuletzt musste ich ja dann noch mehr übernehmen weil, er zu gar nix mehr in der Lage war, da war es schon ein Highlight wenn er es geschafft hat mal einkaufen zu gehen und der Laden ist direkt hinter unserer Wohnung.

Mein Akku ist leer, ich mache nur einen 450 Euro Job den ich eigentlich gar nicht will und in meinen Beruf möchte ich auch nicht mehr zurück. War und bin jetzt die letzten 10 Jahre von ihm finanziell abhängig gewesen und seit er seine Arbeit verloren hat, können wir auch keine großen Sprünge mehr machen. Nicht mal ein vernünftiges Auto steht uns noch zur Verfügung, da er seinen Firmenwagen bei der Kündigung abgeben musste.

Muss erstmal wieder die Kraft finden um zu mich selbst zu finden. Die Suche ich noch.....

21.10.2021 10:27 • #28


D
Liebe feyfey,

ich möchte jetzt nicht den strengen und unbequemen Moralapostel abgeben. Eher möchte ich dir die Augen öffnen.
Aber dir ist schon klar, dass du mit deinen bequemen, fast passiven Entscheidungen, nicht mehr Vollzeit arbeiten zu gehen, nur noch ein Mini-Job, ein verdammt hohes (Lebens)Risiko eingegangen bist?

Wenn da eine Ehe nicht lebenslang hält, oder nicht sonstige finanzielle Sicherheiten da sind, zieht man / frau meist einfach den kürzeren (auch Thema Rentenversorgung etc.)

Und es halten heutzutage nicht mehr alle Ehen bis ans Lebensende, egal aus welchen Gründe, jede 2 bis 3 Ehe endet vorzeitig vor dem Scheidungs-Richter.

Wir haben hier viele Alleinerziehende, die auch beides gut schaffen, Kinder, Job, Alltag. Du bist also nicht allein oder die einzigste.

Daher, dein Leben fordert dich gerade auf zur echten Aktivität - die Zeit ist reif für Ärmel hochkrempeln, loslegen, das / dein Leben anpacken, auf gehts. Auch du schaffst das!

21.10.2021 10:43 • x 3 #29


F
Ich arbeite seit ca 4 Jahren auf Minijobbasis und geplant war eigentlich nur ein l
Kurzer Zeitraum. Davor war ich Selbstständig und davor habe ich auch in festanstellung gearbeitet 30 Stunden. Ich sag ja auch nicht das ich nicht arbeiten will. Ich will und kann meinen alten Beruf nicht mehr ausüben. Mein Wunsch ist es eine Umschulung zu machen. Ich möchte ja aus dieser finanziellen Abhängigkeit raus unbedingt, ich finde und fand es immer scheußlich. Jedoch waren die Kinder noch klein und wir hatten durch den Umzug keine Vollzeit Betreuung mehr. Zumal mein Sohn sehr wahrscheinlich ADHS hat und ich ihn ständig früher abholen muss, weil er wieder irgendwo aneckt oder sie nicht mit ihm klar kommen.

21.10.2021 11:00 • #30


A


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