Verlassen wegen Persönlichkeitsstörung erlaubt?

Häh? Welche Moralapostel? Die, Dir hier mehrheitlich geraten haben, zu gehen, wenn Du unglücklich bist?

Ich rätsel grade, was jemanden bewegt, nen Thread zu starten und kaum bis gar nicht auf die Antworten einzugehen, um dann nach 10 Tagen sich selbst zitierend das Thema wieder auszugraben. Mit Vorwürfen zu Leuten, die Dir helfen wollten und verwirrenden Informationen. Du bist nen Kerl?

Ne Lösung des Rätsels habe ich noch nicht gefunden

Sorrry, OT-Frage: Sind jetzt eigentlich überall Ferien?

Zitat von ZuFruehGHeiratet:

Also ungefähr so als kannte man bisher nur Kartoffelbrei und durfte nun mal ins Feinschmeckerrestaurant - klingt blöd, ich weiß.
Aber ändert nichts daran wie es ist.
Und wenn ich den. Moralaposteln hier folge kann ich mir mit 80 auf die Schultern klopfen, was für ein integrer Kerl ich doch war. Integer und unglücklich.

welch integer Kerl?
Habe ich mich verlesen?

Und wo waren denn Moralaposel?

Och nööööö

Integer Kerl hat also zwei Kinder geboren

Das Ganze liest sich für mich zusammengefasst so als seist du seit JAHREN (!) todunglücklich mit diesem Mann und bleibst ausschließlich aus Verantwortungsgefühl den Kindern und Mitleid ihm gegenüber.

Dass du eine Affäre begonnen hast und auch fremdverliebt warst, ist das deutlichste Anzeichen dafür. Du trennst dich nur aus Pflichtgefühl, Angst vor der riesigen bevorstehenden Veränderung und dem Festhalten an den vielen gemeinsamen Jahren (wovon viele absolut unerfüllend für dich waren) nicht. Du hast dich in dieser Beziehung komplett selbst verloren, um eine Art therapeutische und Mutterrolle für ihn zu übernehmen.

Dein Mann hat Depressionen mit teilweisen Suizidgedanken und kann oder will daran nichts ändern - würdest du jetzt gehen, wäre das aber die einzige Möglichkeit für ihn, den Warnschuss zu erkennen und zu beginnen, seine psychische Erkrankung in den Griff zu kriegen, weil er die fatalen Konsequenzen seines Nichtstuns am eigenen Leib spürt. Solange alles bequem weiter läuft wie bisher, hat er keinen Grund zur Veränderung. Dass DU ihn therapieren kannst, ist ausgeschlossen - zumal er sich noch nicht einmal helfen lassen WILL.

Du schreibst selbst, du hast das Gefühl dein Leben wegzuwerfen - dein kostbares, nur einmal exisiterendes Leben, in dem jeder Tag ein himmlisches Geschenk mit einem gesunden, liebenden Partner sein könnte. Und du hast das Recht, nein, sogar die PFLICHT glücklich zu sein! Deine Empathie und Rücksichtnahme ehrt dich, aber doch nicht bis zur Selbstaufgabe. Du kannst deinem Mann ja weiterhin beistehen, aber eben nicht mehr als Partnerin, sondern als Freundin - und endlich beginnen, ab sofort DEIN Leben, DEINE Wünsche und DEINE Bedürfnisse in den absoluten Mittelpunkt zu rücken.

Tust du es nicht und bleibst auf ewig in dieser für dich ungesunden und unglücklichen Lage, wirst du dich eines Tages entweder selbst in der Depression oder als alte Frau in absolutem Reuegefühl wiederfinden, weshalb du dein Leben nicht gelebt hast. Und dann kannst du nichts mehr rückgängig machen.

Zitat von ZuFruehGHeiratet:

Unsere Jüngste wird nicht mehr allzulange bei uns sein, in ca. 3 J. wird sie irgendwo studieren. Bei meinem Mann gibt es keine Anzeichen, dass er an sich was ändern möchte. Ich habe das Gefühl ich schmeiße mein Leben weg! Aber es ist auch unheimlich schwer, sich nach 19 J. und mit 2 gemeinsamen Kindern zu trennen! Darf ich meinen Mann wegen seiner Persönlichkeitsstörung einfach verlassen? Ich habe Sorge, dass er dann völlig absackt.

Liebe TE!

Verlassen ist per se erst einmal immer erlaubt. Rechtlich gibt´s da keine Beschneidungen.

Was evtl. moralisch ist, das musst Du mit Dir selbst ausmachen. Da hat sicherlich jeder so seine/ihre Sichtweise. Du hast ja schon festgestellt, dass Du da den einen oder anderen Fehler gemacht hast (u.a. zu früh geheiratet, sehr früh schwanger, Affäre etc.). Nun, eine Affäre ist immer die m.E. dümmste und einfachste Ausrede, aus einer bestehenden Beziehung auszubrechen. Damit hast Du Dich im Grunde auf das Niveau Deines Partners begeben. Es war ja schon vorher, spätestens durch Deine eigene Therapiesitzungen klar, dass es im Grunde so nicht weitergehen kann. Sollte die Affäre jetzt eventuell der Türöffner werden, um abzuhauen? Es sieht fast so aus. . . .

Ich kann Deine Denkweise verstehen, Deine Probleme in der Ehe nachvollziehen. Kein Thema, ist nicht schön für alle Beteiligten. Aber die Affäre damit reglementieren, dass es ja eine Vorgeschichte gab - Gegenbeispiel: Stell Dir vor, Du hättest jemanden umgebracht und genauso argumentiert. Meinst Du, damit würdest Du bei einem Strafrichter besser davonkommen? Wohl kaum.

Du musst eine Entscheidung treffen, alleine! Die Affäre hat Dich eine andere Art von Hingabe, körperl. Zuneigung etc. erfahren lassen. Aber, lies Dich mal hier durch, Affären sind eigentlich immer destruktiv und der Anfang vom Ende. Hat mit Moralpredigen nichts zu tun, ist die pure Realität.

Ich wünsche Dir, dass Du die richtigen Weichen stellst und das in gebotenem respaktablen Umgang mit Deinen Mitmenschen, denn das hat auch u.a. Dein Nochmann verdient, denn trotz aller Ärgernisse ist er Dir treu geblieben. Das er jetzt sauer auf Dich ist, kann ich persönlich vollauf nachvollziehen. Eine Beziehungsproblematik in Verbindung mit einer Persönlichkeitsstörung durch eine Affäre zu beantworten - nun,ich denke, da erübrigt sich jeder weitere Kommentar.

Viel Glück.

L.G.

Ich seh schon, hab mich missverständlich ausgedrückt, sorry: Mit Moralaposteln meinte ich andere Poster in anderen Beiträgen.
Danke für alle Antworten, auch für die kritischen!
Ich sehe es mittlerweile so: Man kann auf unterschiedlichste Weise Pech im Leben haben : Doof zur Welt kommen, einen Unfall haben und behindert sein, Krebs kriegen oder halt unvorhersehbare Eheprobleme.
40 % lassen sich scheiden. Heißt aber nicht dass der ganze Rest glücklich ist. Ich schätze auf Dauer ist das 1/3. Ich gehöre halt nicht dazu, wie viele andere. *beep* happens. Nun muss ich halt handeln, auch wenn es sehr unbequem wird. Aber mein zukünftiges Glück ist es mir wert!

Ja, raus da, bevor Du mit in den Abgrund gezogen wirst.

Bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Hätte ich schreiben sollen 'nette Kerlin'?

Nein, ich bin kein Kerl!

Und habe es leider immer noch nicht geschafft, mich zu trennen.

Ich komme damit nicht klar, dass ich ihm durch die Trennung erst immenses Leid zufügen muss, um danach glücklich werden zu können. OK, so bin ich unglücklich. Was für ein Sch...

Zitat von fe16:

Du hast eine Affäre , noch oder gehabt ?
Du willst dich trennen , deinen Mann aber nicht verletzen
Wie bitte soll das deiner Meinung nach aussehen ?

Wenn du weiter in deiner Affäre bist , oder du eine neue Äffäre beginnst oder sonst was , und dein Mann kommt dahinter ?
Schmerzt ihn das nicht ?
Also
was willst DU

Unglücklich sein ?

Hallo, nein, i.M. läuft diese Affäre nicht mehr, und auch keine neue. Die Affäre, die ich hatte, kann ich aber nicht mehr vergessen - oder um es allgemeiner auszudrücken: Das Gefühl, das ich dabei hatte. Das bedeutet, ich weiß wie toll es sich anfühlen kann im Vergleich zu dem, was ich habe. Unendlich viel besser! Und gleichzeitig, wenn ich mich nun trennen würde, würde für meinen Mann eine Welt zusammenbrechen, er würde völlig den Boden unter den Füßen verlieren und in ein tiefes Loch fallen, das weiß ich. Ich muss also eine Atombombe zünden mit fatalen Folgen, um dann glücklich sein zu können - das ist das Dilemma.

Also eigentlich ist er erwachsen. Du bist die Leidtragende, weil du zahlst alles. Nun werden deine Kinder flügge, du kannst somit die Verantwortung für deine Kinder abgeben, ihr ihre eigenen Hände und dich selbst auf deine eigenen Beine stellen! Ob dein Anhang dies kann? Möglich ist es, aber um dies heraus zu finden, wirst du dies in Angriff nehmen, um für Dich auch wieder Glück zu finden und auch zu fühlen.
Oft braucht man den sprichwörtlichen Schuss vor den Bug, um aus der Lethargie aufzuwachen, die einen doch so schön jahrelang umschlungen hat!

Ich habe versucht, mich ein paar Monate zu arrangieren, auch der Kinder wegen. Aber er ändert sich nicht, trotz meiner Ansagen. Ich bin wieder unglücklich. Aber mit ihm habe ich 2 Kinder, und diese groß gezogen! Warum ist Trennen nur so ekelhaft schwer?

Also ich würde mal ganz vereinfachend sagen: Da wegen Persönlichkeit verlassen ohnehin erlaubt ist, dann ist natürlich auch wegen Persönlichkeitsstörung verlassen erlaubt.
Solch eine zu haben , mag zwar ein Schicksal sein, dass man sich nicht aussucht, aber in wie weit Du ein schlechtes Gewissen dafür haben solltest, wenn es Dir nicht mehr möglich ist diese Person wirklich zu lieben und (mit ihr) glücklich zu sein oder in wie weit Du es Dir sogar schuldig bist dich vor einer Person mit Persönlichkeitsstörung zu schützen, dass muss man ja fast nicht diskutieren oder ist ja nicht wirklich die Frage,oder?
Tatsache ist, DASS zuerst einmal jeder Mensch das Recht hat sich aus einer Beziehung die ihn nicht glücklich macht zu lösen.
Dies kann komplett und für immer sein, aber es lassen sich auch den Umständen entsprechend andere Formen des Rückzugs zur Rettung des persönlichen Lebensglücks in Erwägung ziehen...ob diese dann vom Partner akzeptiert werden oder nicht und es deshalb zum kompletten Bruch kommt, darf deine Entscheidung nicht beeinflussen.
Am Ende kommt bei dem halbherzigen Versuch ein richtiges Leben im Falschen zu führen auf jeden Fall insgesamt der größtmögliche Schaden für alle Beteiligten zustande.

Du musst für dich eine Entscheidung treffen.

Nur mit dir musst du bis ans Ende deiner Tage leben.

Er darf auch für sich Verantwortung übernehmen.

Nur tu dir danach einen großen Gefallen, dir zu Liebe.

Verstehe erst, warum es alles kam, wie es kam, bevor wer Neues am Start ist.

Und das dauert mindestens ein Jahr, eher mehr.

Du bist nicht der emotionale Mülleimer deines Mannes, es ist nicht deine Aufgabe, emotionale Arbeit zu leisten meines Erachtens nach ist es sogar Selbstschutz, wenn du dich trennst.

Ich habe meinen Ex in der psychiatrischen Klinik kennen gelernt, er hat die Therapie abgebrochen, ich nicht.

Er sieht es auch nicht ein kommt nicht hoch das endet früher oder später nicht gut.

Achte gut auf dich.