Verlobte ist Bi aber ohne Erfahrung - was tun?

Hallo zusammen,

das ist jetzt etwas umständlich zu erklären, ich hoffe man kann mir folgen.

Meine Verlobte und ich sind 25 Jahre jung und bisher mit einigen höhen und tiefen in einer guten, stabilen Beziehung gewesen, in der wir über alles sprechen konnten und immer ehrlich zu einander waren.

Nun hat es sich zu getragen, dass meine Verlobte schon länger an einigen unverarbeiteten Geschehnissen aus der Vergangenheit arbeitet um diese zu verarbeitet und aufzuarbeiten etc.
Dabei ist sie zu der Erkenntnis gekommen, dass sie auch auf Frauen steht. So ganz neu ist das nicht; durch eben erwähnte Offenheit wusste ich zum Beispiel schon längst, dass sie sich nur P. mit Frauen anschaut und bei bestimmten weiblichen, starken Film- oder Seriencharakteren hatte sie auch schon immer eine. Faszination gezeigt.
Sie hatte es aber immer unterdrückt (ist auch selbst in einem nicht so freien Elternhaus aufgewachsen - Christlich und so; wer da nicht der Spur folgt ist ein schlechter Mensch. ) und nun eben geschafft die S. in beide Richtung für sich einzugestehen.
Soweit so gut.

Jetzt ist sie ja nun 25 Jahre alt und hatte noch nie selbst die Erfahrung machen können, wie es eben mit Frauen ist.
Und ich weiß es (weil wir darüber geredet haben) und ich kanns mir auch vorstellen, dass es eben nun eine große Belastung für sie ist. Wir wollen Heiraten und unser Leben zusammen gestalten - Eine Erfahrung mit Frauen zu machen ist also wenns gut läuft unmöglich.
Und auch wenn sie glücklich in der Beziehung ist, hat sie ja einen wichtigen Teil ihres eigenen Lebens. noch gar nicht kennen gelernt.

Und das stellt mich jetzt vor eine sehr blöde Situation.
Für mich ist das vollkommen in Ordnung dass sie beiden Geschlechtern zugeneigt ist.
Der Umstand aber eben führt dazu, dass sie langfristig sehr unzufrieden mit mir sein könnte (gerade auch natürlich weil der Reiz immer größer werden könnte).
Und so sehr ich sie ja auch liebe, es ist zu egoistisch, finde ich, sie unglücklich zu machen, nur damit ich glücklich sein kann.
Aber was wäre die Alternative?
Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken sie einen Abend mal. sich ausprobieren zu lassen?
Die Regeln dafür wären ganz klar; sie dürfte die Person dann aber nicht weiter daten/treffen. Es müsste was einmaliges bleiben.
ich weiß aber, dass ich damit (jedenfalls aktuell noch) große Probleme haben werden. Für mich spielt es keine Rolle, ob sie mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau was hätte - ich fände das ziemlich beschissen.

Andere Alternative? Schluss machen auf ein Es könnte ja besser sein klingt auch total dämlich.
Aber so langsam werde ich verzweifelt. Sie sagt, dass sie mich liebt und bei mir bleiben möchte, aber derzeit ist das Interesse an Frauen S. betrachtet einfach größer als an mir. Was also tun?

Sie hat leider derzeit auch wegen unseres Umzuges nicht mehr viele Freunde mit denen sie offenen sprechen könnte um selbst ein wenig Rat zu erhalten - und ich möchte nicht mit der S. meiner Verlobten zu meinen Freunden gehen ohne dass sie mir das okay gibt.
Sie versucht derzeit neue Freundinnen zu finden und hat jetzt eine kennen gelernt (oder ist noch dabei), die auch Bi-Sexuell ist. Und ich bin wirklich normalerweise nicht Eifersüchtig. aber normalerweise (das klingt jetzt mega eingebildet sorry ) musste ich ja auch nur einem Geschlecht konkurrenz machen und ich merke wie mir das nicht gefällt. Auf der anderen Seite hätte sie dann endlich mal jemanden mit dem sie wirklich über die S. reden könnte.

Ihr merkt, es ist kompliziert. Ich hoffe man erkennt das Problem auch.

Bin ein sehr offener Mensch, bin also für Rat und Vorschläge aber auch zu Kritik fähig. Wenn ich also irgendwie blödsinnig handel / denke / reagiere, sagt es mir bitte

Bin für jeden Ratschlag und für den Austausch über das Thema dankbar.

Viele Grüße,

Falcon

Zitat von Falcon:

Die Regeln dafür wären ganz klar; sie dürfte die Person dann aber nicht weiter daten/treffen. Es müsste was einmaliges bleiben.

Tja, und das kann sie bestimmt nicht garantieren. Eine der Möglichkeiten wäre ja auch, dass sie auf den Geschmack kommt.

Zitat von Falcon:

Sie sagt, dass sie mich liebt und bei mir bleiben möchte, aber derzeit ist das Interesse an Frauen S. betrachtet einfach größer als an mir. Was also tun?

Wie stehts denn um euer S.?

Zitat von Falcon:

Auf der anderen Seite hätte sie dann endlich mal jemanden mit dem sie wirklich über die S. reden könnte.

Und du glaubst, dass es beim reden bleibt? Ich nicht, um ehrlich zu sein.

Zitat von Falcon:

Ihr merkt, es ist kompliziert. Ich hoffe man erkennt das Problem auch.

Warum bist du die Verlobung eingegangen? War da das Wissen um ihre Neigung schon vorhanden? Klar wirst du sagen: Weil ich sie liebe. Aber Liebe ist eben nicht alles, wenn es um so eine intensive und langfristige Verbindung geht wie bei einer Ehe.

Hey danke für die schnelle Antwort!

Zitat von Tin_:

Tja, und das kann sie bestimmt nicht garantieren. Eine der Möglichkeiten wäre ja auch, dass sie auf den Geschmack kommt.

Das ist auch eine Angst die ich habe. Auf der einen Seite möchte ich ihr die Erfahrung ja nicht verwehren und sie langfristig unzufrieden machen, auf der anderen Seite könnte sie das andere ja auch Besser finden?

Zitat von Tin_:

Wie stehts denn um euer S.?

Aktuell nicht gut. Phasenweise war immer ein wenig die Luft raus, aber sonst konnte ich mich nicht beschweren. Aktuell ist es eben so, dass sie nicht möchte.

Zitat von Tin_:

Und du glaubst, dass es beim reden bleibt? Ich nicht, um ehrlich zu sein.

Nun sagen wir so; ich glaube meiner Verlobten, dass sie mir nicht fremdgeht. Aber sie könnte Gefühle entwickeln, wogegen man ja nichts tun kann. Darüber haben wir bereits geredet und vereinbart, dass sie dahingehend auf jeden Fall mit offenen Karten spielt und wir dann halt schauen müssen, wie es weitergeht. Eine Affäre oder ein Betrügen traue ich ihr irgendwie nicht zu...von meinem logischen Verstand und meiner persönlichen Einschätzung her. Das meine Gefühle trotzdem bei dem Gedanken im Kreis drehen ist was anderes...

Zitat von Tin_:

Warum bist du die Verlobung eingegangen? War da das Wissen um ihre Neigung schon vorhanden? Klar wirst du sagen: Weil ich sie liebe. Aber Liebe ist eben nicht alles, wenn es um so eine intensive und langfristige Verbindung geht wie bei einer Ehe.

Zu dem Zeitpunkt der Verlobung war mir ihre Neigung noch nicht so bewusst / bekannt. Ihr ja selbst auch nicht. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich das was jetzt gerade ist, natürlich erstmal geklärt gewusst...
Also wir sind seit 3 Jahren zusammen, wir kennen uns schon seit 10 Jahren, sie kümmert sich liebevoll um mein Kind aus einer anderen Beziehung und hat es aufgenommen, wir können über alles reden, verstehen einander, lieben einander und ja...es funktioniert halt alles. Jedenfalls bis jetzt. Ich möchte auch nicht sagen dass unsere Beziehung jetzt seitdem komplett schlecht geworden ist, aber eben irgendwie...für mich sehr unsicher geworden...

Hey Falcon,

Du schaust sehr danach was sie will. Was ist mit dir? Ich sehe nicht, dass du die Beziehung öffnen möchtest. Und wie Tin schon schrieb, machst du einmal die Tür auf, wer weiss was dann kommt.

Du bist auch ein wichtiger part in dieser Beziehung. Die muss den Wolf in sich bändigen. Müssen wir das nicht alle? Du musst deinen Standpunkt klar und unmissverständlich darlegen. Nicht rumeiern, sonst tanzt sie dir auf der Nase.

Dich gibt es nur exklusiv. Natürlich müsst ihr jeden Tag in eure Beziehung investieren.

Hey MaKu,

ich möchte, dass sie glücklich ist. Aber ich möchte natürlich auch, dass sie bei mir bleibt...
Und ich frage mich halt, wie man das übereinbringen kann. Weil klar, wir reden offen und ich habe ihr das mit meinen Ängsten und Sorgen auch genauso vorgetragen - Und sie macht gar keinen Druck. Sie pusht nicht, im Gegenteil. Sie meinte, sie würde lieber bei mir bleiben, als mit einer Erfahrung alles kaputt zu machen.

Diese ganzen Sorgen und Probleme kommen mehr von mir. Ich möchte nicht, dass sie einen (wie ich finde) sehr wichtigen Teil von sich vernachlässigt...ignoriert...nicht erfährt?

Zitat von MaKu:

Die muss den Wolf in sich bändigen. Müssen wir das nicht alle? Du musst deinen Standpunkt klar und unmissverständlich darlegen. Nicht rumeiern, sonst tanzt sie dir auf der Nase.

Und ich glaube, das lässt sich nicht so leicht vergleichen. Ich meine, stell dir vor du hattest noch nie S. und kannst mit deinem Partner, den du zwar über alles liebst, keinen S. haben. Ich denke so in etwa (wenn auch vielleicht nicht ganz so krass) wird sie sich fühlen. Und das ist weniger ein bändigen von S. als einfach eine grundlegende Erfahrung im älter werden? So jedenfalls stell ich mir das als unwissender vor...

Zitat von Falcon:

Der Umstand aber eben führt dazu, dass sie langfristig sehr unzufrieden mit mir sein könnte

Erst einmal redest Du richtigerweise im Konjunktiv.
Du weisst doch überhaupt nicht, ob sie irgendwann einmal unglücklich werden könnte.
Und wenn, dann wäre sie nicht mit Dir persönlich unzufrieden, sondern mit der Situation.

Die Idee mit dem einmaligen ausprobieren finde ich nicht gut.
Dadurch öffnest Du eher die Büchse der Pandora und ihr Verlangen danach wird noch grösser sein als wenn sie diese Erfahrung gar nicht gemacht hätte.
(Ausser vlt, diese Erfahrung ist halt doch nicht so toll, dann wäre das Thema evtl aus der Welt)

Wenn ihr also zu dem Ergebnis gelangt, dass sie diese Erlebnisse wirklich braucht, dann sollte sie sie auch regelmässig ausleben dürfen, um glücklich zu sein.

Zitat von Falcon:

Jetzt ist sie ja nun 25 Jahre alt und hatte noch nie selbst die Erfahrung machen können, wie es eben mit Frauen ist.

Das ist genau genommen noch nicht bi sondern bi-curious.

Zitat von Falcon:

Aktuell nicht gut. Phasenweise war immer ein wenig die Luft raus, aber sonst konnte ich mich nicht beschweren. Aktuell ist es eben so, dass sie nicht möchte.

Das ist das verhaltensmäßige Korrelat Eures schwelendes, ungelösten Konflikts.

Hey unbel Leberwurs.

Zitat von unbel Leberwurst:

Erst einmal redest Du richtigerweise im Konjunktiv.
Du weisst doch überhaupt nicht, ob sie irgendwann einmal unglücklich werden könnte.
Und wenn, dann wäre sie nicht mit Dir persönlich unzufrieden, sondern mit der Situation.

Richtig, aber wenn man mit ka 30, 35, 40 herausfindet das man damit unzufrieden ist, ist es halt schwierig noch etwas zu ändern...also fast schon zu spät...

Zitat von unbel Leberwurst:

Die Idee mit dem einmaligen ausprobieren finde ich nicht gut.
Dadurch öffnest Du eher die Büchse der Pandora und ihr Verlangen danach wird noch grösser sein als wenn sie diese Erfahrung gar nicht gemacht hätte.
(Ausser vlt, diese Erfahrung ist halt doch nicht so toll, dann wäre das Thema evtl aus der Welt)

Wenn ihr also zu dem Ergebnis gelangt, dass sie diese Erlebnisse wirklich braucht, dann sollte sie sie auch regelmässig ausleben dürfen, um glücklich zu sein.

Naja also gesetzt des Falles ich würde mich damit abfinden können sie ausprobieren zu lassen: Mein Ansatz wäre halt; probier es aus, wenn es das ist was du mehr möchtest, dann müssen wir nochmal neu über die Beziehung reden. Wenn es das nicht war; dann hat sie die Erfahrung halt gemacht und kann ruhig schlafen...

Ich finde es halt schwierig zu sagen wenn man sie lässt könnte sie mehr wollen weil wenn sie wirklich die Neigung dazu hat, Frauen zu präferieren, dann hat sie doch das Recht das für sich zu erfahren weil es dann langfristig ja eh auch Schwierigkeiten in unserer Beziehung stoßen wird? Also nur weil man ihr die Erfahrung nicht gönnt, macht es ja die Neigung nicht weg - ich hoffe man versteht was ich meine.

@gabehcuod irgendwie hast du nichts inhaltliches geschrieben.
Dass man es nun Bi-curious nennt macht unser Problem nicht anders, kleiner oder größer und .... auch nicht weniger bedeutend und der zweite Teil sagt auch nichts aus und bietet keinen Austausch...

Zitat von Falcon:

Hallo zusammen, das ist jetzt etwas umständlich zu erklären, ich hoffe man kann mir folgen. Meine Verlobte und ich sind 25 Jahre jung und bisher mit einigen höhen und tiefen in einer guten, stabilen Beziehung gewesen, in der wir über alles sprechen konnten und immer ehrlich zu einander waren. Nun hat es sich zu ...

Hat sie bisher eigentlich den Wunsch auf eine Erfahrung mit einer Frau deutlich geäussert oder machst Du Dir gerade eher einen Kopf um noch ungelegte Eier?

puh, ich finde das schwierig, weil das eine bedrohung ist, die über eurer beziehung schwebt und wohl nicht aufzulösen ist, ohne dass einer von euch zurückstecken muss.

Zitat von Falcon:

Auf der einen Seite möchte ich ihr die Erfahrung ja nicht verwehren und sie langfristig unzufrieden machen, auf der anderen Seite könnte sie das andere ja auch Besser finden?

das risiko sehe ich gerade auf beiden seiten als gleich hoch an.... eine win-lose-situation, egal, was ihr macht.

hatte sie vor dir eigentlich schon irgendwelche S. erfahrungen?

Zitat von Falcon:

Mein Ansatz wäre halt; probier es aus, wenn es das ist was du mehr möchtest, dann müssen wir nochmal neu über die Beziehung reden. Wenn es das nicht war; dann hat sie die Erfahrung halt gemacht und kann ruhig schlafen...

deiner! was wäre ihrer?

Zitat von Falcon:

Dass man es nun Bi-curious nennt macht unser Problem nicht anders, kleiner oder größer und ....

Wenn Du das meinst, ich sehe es anders, weil die beiden Begriffe zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen haben.

Zitat von Falcon:

und der zweite Teil sagt auch nichts aus und bietet keinen Austausch...

Nur weil es vielleicht nicht das ist, was Du gerne hören bzw. lesen möchtest, sagt es trotzdem was aus.
Vielleicht ignorierst Du den Inhalt deshalb, weil es eine vermutlich schon unterschwellig vorhandene Angst stärker triggert. Vermeidung ist dann die natürliche Reaktion auf solch eine Angst.

Frauen gehen häufig aus dem S. Kontakt, wenn sie sich in der Beziehung in den entsprechenden Grundbedürfnissen nicht (genug) gesehen fühlen. Das ist eigentlich bereits ein verbales Kommunikationsproblem, das sich dann bis auf die nonverbales Ebene eskaliert.
Ob Du es nun also hören willst oder nicht - ihr habt ein fettes Problem.

Na sie hat geäußert, es zu bedauern, erst jetzt diese Neigung akzeptieren zu haben. Sie sagt, sie hätte gerne die Erfahrung schon gehabt bevor wir zusammengekommen sind. Sie köchte die Beziehung auch nicht gefährden. Aber ich kenne sie und ich weiß, dass das halt eine Unzufriedenheit sein wird, die immer bleibt und im schlimmsten Falle schlimmer wird.

Zitat von Falcon:

Das ist auch eine Angst die ich habe. Auf der einen Seite möchte ich ihr die Erfahrung ja nicht verwehren und sie langfristig unzufrieden machen, auf der anderen Seite könnte sie das andere ja auch Besser finden?

Das ist ja ein wunderbarer und altruistischer Gedanke... aber auch genauso falsch wie richtig. Deine Bedürfnisse stehen auch im Raume - zu einer Partnerschaft gehören zwei. Ich bin auch ein Mann und kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Auch ich war mal von einer altruistischen Sichtweise und Verhalten geprägt. Ich kann dir aber auch sage, dass das auf Dauer unglücklich macht, weil es eben deine Bedürfnisse die du hast in den Hintergrund stellst. Im Endeffekt, trifft doch dasselbe auf dich zu, wie auf sie - du möchtest ihre Bedürfnisse befriedigt wissen und ihr die Möglichkeit geben. Wie geht sie mit deinen nach Exklusivität um?

Zitat von Falcon:

Aktuell nicht gut. Phasenweise war immer ein wenig die Luft raus, aber sonst konnte ich mich nicht beschweren. Aktuell ist es eben so, dass sie nicht möchte.

Weil Sie den Gedanken an die Erfahrung mit einer Frau so sehr umtreibt? Oder spielen da noch andere Aspekte rein?

Zitat von Falcon:

Aber sie könnte Gefühle entwickeln, wogegen man ja nichts tun kann.

Komm mal von dem schwachsinnigen Gedanken weg. Gefühle entwickeln sich nicht so einfach. Da gehört IMMER Invest dazu. Sich treffen, sich kennenlernen, Zeit miteinander verbringen. Das IST steuerbar - 1000fach hier gelesen und immer diesen stumpfsinnigen schei$$ von Ich bin da so reingeschlittert und ich kann nichts für meine Gefühle. Klar kann man was dafür. Es geht nämlich darum zu merken, ob man sich zu jemanden hingezogen fühlt und wie man damit umgeht - also Konsequenzen. Die meisten Menschen spielen dann eben gerne mit dem Feuer, weil neu, spannend und aufregend. Man kann aber auch den Weg wählen, bei dem man sich sagt: Ich habe eine tolle Partnerschaft, die mir viel bedeutet und ich breche den Kontakt zu der anderen Person ab.

Zitat von Falcon:

Darüber haben wir bereits geredet und vereinbart, dass sie dahingehend auf jeden Fall mit offenen Karten spielt und wir dann halt schauen müssen, wie es weitergeht.

Vorsicht! Jeder kennt diese Versicherung sich innerhalb der Partnerschaft alles zu sagen, wie ehrlich man doch miteinander sein will und weiteres blasülzfasel. Das ist eine Scheinsicherheit die man sich selbst geben möchte. Was meinst du, warum es dieses Forum gibt und ich vermute Fast alle hier haben das der Partnerin oder dem Partner gesagt oder gesagt bekommen - Trotzdem sind sie hier. Warum wohl? Ich möchte deiner Verlobten da nichts andichten. Eher dir die Augen dafür öffnen, wachsam zu bleiben.

Zitat von Falcon:

Eine Affäre oder ein Betrügen traue ich ihr irgendwie nicht zu...von meinem logischen Verstand und meiner persönlichen Einschätzung her.

Haben die meisten hier ihrem Partner wohl auch nicht.... Weisst du wie oft ich hier schon gelesen habe, dass das auf keinen Fall mit einer anderen Frau/Mann zu tun haben kann und es dann doch so war? Bleib wachsam und traue es ihr zu - nicht unterstellen, aber es in Betracht ziehen.

Zitat von Falcon:

Ich möchte auch nicht sagen dass unsere Beziehung jetzt seitdem komplett schlecht geworden ist, aber eben irgendwie...für mich sehr unsicher geworden...

Verständlich, da du dich auch als Mann in deiner Männlichkeit in Konkurrenz gesetzt fühlst. Nachvollziehbar und eine beschissene Situation. Du KANNST ihr eben nicht geben, was ihr eine Frau geben kann.

Zitat von MaKu:

Die muss den Wolf in sich bändigen.

Absolut! Falcon, hast nicht während eurer Partnerschaft nie gedacht: Mensch, das würde ich gerne mal machen oder mit der Frau ne Runde Lakensport betreiben? Kann ich mir nicht vorstellen. Trotzdem hast du es gelassen, oder? Warum? Weil dir die Partnerschaft vermutlich wichtiger war. Das nennt man abwägen... Und das ist der Wolf in jedem von uns. Ich habe 7 Jahre auf Orals. IHRETWEGEN verzichtet. Rückblickend denke ich: Es war richtig und ich würde es wieder tun - es war mir nicht so wichtig wie sie. Du solltest schauen, wie wichtig dir deine Bedürfnisse sind und sie differenziert für dich bewerten. Was ist aushaltbar und was ist essentiell für dich?

Zitat von Falcon:

ich möchte, dass sie glücklich ist.

Und das kann sie auch sein ohne mit einer Frau zu schlafen, davon bin ich überzeugt. Auch sie sollte mal schauen, was aushaltbar und was essentiell für sie ist. Ich habe auch so einige Phantasien im Kopf, die ich gerne ausprobieren würde - wenn meine Partnerin das aber nicht möchte, dann sag ich: Ok, ist nur eine S. und du gibst mir so viel mehr.

Zitat von Falcon:

Sie meinte, sie würde lieber bei mir bleiben, als mit einer Erfahrung alles kaputt zu machen.

Vertraust du ihr da? Ist das glaubwürdig und ist sie da authentisch? Weiss sie, was das auch für IHRE und EURE Zukunft bedeutet, also ist sie sich der vollumfänglichen Konsequenzen bewusst?

Zitat von Falcon:

Ich möchte nicht, dass sie einen (wie ich finde) sehr wichtigen Teil von sich vernachlässigt...ignoriert...nicht erfährt

Das findest DU. Sieht sie es auch als SO wichtig an? Es ist eine S. Vorliebe - nicht ihr komplettes S. sein. Ein Teil davon. Bitte hänge es für dich nicht höher, als sie es vielleicht für sich tut. Redet da miteinander. Ich glaube, du hängst es höher, als sie es tut.

Zitat von Falcon:

Ich meine, stell dir vor du hattest noch nie S. und kannst mit deinem Partner, den du zwar über alles liebst, keinen S. haben. Ich denke so in etwa (wenn auch vielleicht nicht ganz so krass) wird sie sich fühlen.

Der Vergleich hinkt für mich. Eine Facette der eigenen S. nicht auszuleben ist nochmal ein ganz anderer Schnack als GAR KEINE S. ausleben zu können. Wir sind keine Tiere - wir können unseren Trieb steuern.

Zitat von Falcon:

dass das halt eine Unzufriedenheit sein wird, die immer bleibt und im schlimmsten Falle schlimmer wird.

Diese Unzufriedenheit ist jetzt schon da - das zeigt ganz deutlich ihre momentane Verweigerungshaltung im Bett.

Es ist schon ein Unterschied, ob jemand neugierig auf Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht ist, oder ob jemand bi S. ist. Denn letzteres würde bedeuten, sie steht drauf.
Da seid ihr aber aktuell ja noch nicht, denn sonst wärs ja schon einen ganzen Schritt weiter und es gäbe weniger Konjunktiv