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Verlustängste und deshalb steh ich nicht zu mir selbst

R
Ach Du Arme

30.10.2012 15:07 • #61


S
Karin, diese Starre ist schlimm, ich kenne das. Und rosenblüte hat recht, in so einem Zustand kann man keine adäquaten Entscheidungen treffen. Hab also bitte keinen Zorn auf dich! Es ist schwer, sich als jemand mit Verlustängsten den Konsequenzen zu stellen, von denen man eigentlich weiß, dass sie auf lange Sicht unausweichlich sein werden.

Das Hochgefühl, der aufkommende Lebenssaft, wenn er mal wieder Nähe zulässt ... wie oft lachst du in den Zeiten dazwischen und wie oft laufen Tränen und tut es weh? Wie oft denkst du über dich, und wie oft über ihn nach? Ich bin leider wirklich nur durch völlige Kontaktsperre und mit einem Ausstiegsplan rausgekommen.

Er hat mich kürzlich per Mail kontaktiert, und ist emotional geworden, als er gemerkt hat, dass ich auf seinen Subtext nicht mehr eingehe. Auf einmal spielt er das Opfer, obwohl er derjenige war, der mir gesagt hat, dass er eine andere ... aber ach, egal. Denn was ich eigentlich erzählen möchte: Nach 2, 5 Monaten echtem, weil selbst entschiedenem Kontaktabbruch hat mich während dieser Email die Erkenntnis wie der Blitz getroffen: Ich bin seit 2,5 Monaten ohne ihn, und es geht, es funktioniert! Ich muss keine Angst mehr haben, ihn mit einem falschen Wort zu vertreiben, zu verlieren, denn das _ist_ ja bereits. Weißt du, was das für eine Erleichterung war?

Zu deiner anderen Frage noch - also, ich würde sagen, dass der Wunsch nach Geborgenheit ein menschliches Grundbedürfnis ist, das so gut wie jeder von uns hat. Und erfüllbar ist das auch, so hoffe ich zumindest.

Ich glaube, dass bei vielen das Problem darin liegt, sich nicht das Grundrecht zuzugestehen, sich die höchste Selbstfürsorge angedeihen zu lassen. Weil man es sich selbst nicht wert ist. Weil man das nie gelernt, oder irgendwann verlernt hat. Bei mir musste es auch erstmal klick machen. Es war für mich eine (Über)lebensfrage.

Zum Thema Geborgenheit zum Beispiel - in meiner Vorstellung konnte ich nur in den Armen/in der Nähe von jemand anderem Geborgenheit finden. Dabei habe ich komplett übersehen, wie oft ich mir selbst das Gefühl von Geborgenheit geben kann: Abends auf dem Sofa vor dem TV oder mit einem leiwanden Buch, wenn ich alles erledigt habe, unter meiner kuscheligen Decke lümmle und mich rund herum gut versorgt habe. Oder jetzt, wo es kalt wird, meine weiche Felldecke in meinem Bett, eingebettet, ja geborgen, zwischen meinen Polstern, mit einem feinen Hörspiel, oder manchmal, da setze ich mir tagsüber in Räumen einfach eine Haube auf, weil ich das Bedürfnis nach wärmendem Schutz habe ... alles Selbstfürsorge - das Sorgen für mein Wohlbefinden. Und alles kleine Schritte, kleine Tätigkeiten, die nicht weh tun, und auch wenn man sich erstmal daran gewöhnen muss, an die Dinge, die nicht weh tun ... es geht!

Ich finde das alles so wichtig, weil die Fähigkeit zur Sebstfürsorge auch eine Entlastung des Partners (oder anderer Bezugspersonen) bedeutet. Wenn ich für mich selbst gut sorgen kann, so macht das den anderen auch freier, und mich selbst sowieso. Eine der Säulen für eine Beziehung, wie ich sie mir in Wahrheit wünsche.

Alles Liebe euch allen!

30.10.2012 15:55 • #62


A


Verlustängste und deshalb steh ich nicht zu mir selbst

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K
Ich muss jetzt leider für eine Weile mich ausklinken!
Komme heute aber sicher nochmal vorbei, weil mir eure Zeilen echt gut tun und zum nachdenken anregen!
Irgendwie glaub ich ja zu wissen wo das alles herrührt, aber dazu, wenn ich darf, dann etwas später!

Ich wünsch euch einstweilen noch einen schönen Tag!

Bis später

30.10.2012 16:06 • #63


K
ui - heut is aber wieder sehr drückend daheim.........

da hilft nicht mal, haare färben kuscheldecke und wohlfühlen.

das funkt heut wieder überhaupt ned......

30.10.2012 19:26 • #64


S
Solche Zeiten darf es geben, geht mir auch so, dass ich manchmal ganz unrund bin und nichts so recht mit mir anzufangen weiß. Hast du eine Freundin, mit der du ein bisschen telefonieren kannst? Oder was hältst du von Tagebuch schreiben? Oder du erzählst hier noch ein bisschen?

30.10.2012 19:37 • #65


K
Ja hier bin ich im Moment sehr gern!
Hier hab ich echt das Gefühl, dass mir jemand zuhört und auf EHRLICHE Weise daran teilnimmt.

Meine Freundin ist seit kurzem wieder glücklich. Ich freu mich tierisch für sie echt, aber dadurch hat sie ned soviel Zeit und lästig sein mag i a ned.

naja - ich werd mal bissi in meine Mathebücher schauen! Hoffe Septemberglück und alle anderen super lieben Leut sind dann noch da!

30.10.2012 19:45 • #66


K
Na was ist das für ein Tag heut wieder!?

Fühl mich völlig ausgebrannt und leer!

31.10.2012 15:28 • #67


B
hallo karin, hallo an all die anderen.

hab mich in vielem wieder erkannt.
zuhause sein und mir so unsagbar schwer tun, mein leben aktiv zu leben.
auch ich bin in der arbeit gut, schaffe es immer wieder gut termine und sonstiges zu vereinbaren und nehme allerlei verschiedene alltagsjobs an um ins tun zu kommen.

doch bin ich mit mir alleine, und habe ich viel zeit für mich, dann kommt diese depressive verstimmung.
früher habe ich sie mit sport vertrieben. dann mit lernen und zusätzlicher ausbildung.

auch ich tu mich schwer, meine zeit für mich alleine schön und entspannt zu gestalten.
ich weiß grad nicht, ob ich mir hier den raum nehmen soll mehr darüber zu schreiben, oder nicht lieber zu mir wechseln, damit ich nicht zu viel platz einnehme

ich drücke dich herzlich! und ich finde es absolut super, dass du deine freundin angerufen hast und ihr einen netten kaffee hattet!
und ich bin mir absolut sicher, dass wir das hinkriegen! gell röschen

07.11.2013 11:30 • #68




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