Vom Ehemann verlassen für "seinen Zwilling"

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-MeMyselfAndI-
Zitat von Dracarys:Gut möglich, dass Oma und Opa ihr Enkelkind lieben, aber es ist absolut irrelevant, wie tief die emotionalen Verstrickungen sind.
Was hast Du und das Kind denn mit den späten Kinderwünschen einer älteren Frau zu schaffen?

Du positionierst Dich jetzt am besten so, als gäbe es die Schwiegereltern nicht, denn juristisch haben sie Null zu melden und praktisch haben sie Dir ohnehin alle Unterstützung aufgekündigt.
Ergo gibt es sie nicht, stell sie auf den Status Nachbarn am Ende der Straße die haben Die ähnlich viel zu sagen, nämlich nichts.

Du stehst also nicht alleine gegen drei.
Du brauchst einen gescheiten Anwalt und etwas Kaltblütigkeit.
Es wird Unterhalte geben und eine Lösung für die Betreuung.

Der ganze Rest, Oma, Opa, Hetze, Hass und Emotionen, die stören nur.
Es werden sich auch irgendwann (nur Geduld) alle wieder beruhigen, denn der Sresslevel kann nicht dauerhaft so hoch sein, das hält keiner durch.

In ein paar Monaten sieht es schon entspannter aus.



Ich hoffe sehr, dass du Recht hast und die auf die Brust trommelnden Affen ruhiger werden, wenn sie merken, dass es dem Kind bei mir nicht schlecht geht, egal wie viel Geld ich habe oder ob ich arm bin. Darauf kommt es doch gar nicht an, sondern dass ich eine gute Mutter bin, dass er mir vertrauen kann und mit mir kuscheln kann, wenn es ihm schlecht geht. Die Verbindung zwischen Mama und Kind können sie hoffentlich nie wegkaufen.

Danke für das tolle imaginäre Affen-Bild @unmacaron , daran werde ich jetzt immer denken, wenn ich diese Menschen sehe.
23.04.2020 14:32 •
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Werde gesund und belastbar, den Rest solltest Du dem Anwalt überlassen.
Finde eine bezahlbare Wohnung mit einem Kinderzimmer, alternativ bleibst Du da, wo Du bist und ihr regelt die Finanzen.
Schlussendlich werdet ihr ohnehin eine tragfähige Lösung für das Kind erarbeiten müssen.

Eine Trennung ist übel, seht zu, dass das kein Rosenkrieg wird.
Und lass' die Großeltern aussen vor.
24.04.2020 00:58 •
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A
Vom Ehemann verlassen für "seinen Zwilling"
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-MeMyselfAndI-
Mal ein Update von mir:

Ich habe heute vor einer Woche meinen Sohn das erste Mal nach der Trennung von NM und meinem KH-Aufenthalt wiedergesehen. Er ist mir um den Hals gefallen und hat mich auch drei Stunden lang nicht losgelassen. Er hat mir eindeutig signalisiert und gesagt, dass er mich vermisst hat und sich freut mich zu sehen.

Einen Tag später fand das böse Gespräch zwischen NM und mir statt. Ich sagte ihm immer wieder, dass er doch gesehen hat, wie sehr mich unser Sohn braucht. Aber er wollte das nicht hören und ist nicht darauf eingegangen.

Vorgestern habe ich mein Kind wieder abgeholt (also es lagen zwischen dem letzten Mal und jetzt nur 5 Tage). Er schaute mich kaum an, sagte mir nicht Hallo und stieg mit traurigem Gesicht ins Auto. Ich fragte NM, was denn los sei und er sagte nur Sohn will nicht zu dir! Aber ich habe ihn überredet doch zu dir zu gehen.

Im Auto sagte meine Sohn dann zu mir Mama, ich muss dir etwas ganz schlimmes erzählen, wenn wir zu Hause sind.
Zu Hause angekommen sagte er mir Mama, ich muss dir erzählen, dass ich heute nicht bei dir schlafen will

Ich sagte ihm, dass er das auch nicht muss, wenn er das nicht will. Da war er plötzlich total erleichtert und fing an mit mir zu spielen.

Nach dem Abendessen sagte ich ihm, dass wir jetzt zum Papa zurückfahren. Da verzog er wieder das Gesicht und sagte: Mama, ich will das alles nicht. Ich kann mich nicht entscheiden, ich weiß nicht wo ich schlafen soll.

Ich sagte ihm, dass er sich niemals zwischen Mama und Papa entscheiden muss, wir sind immer beide für ihn da, auch wenn wir nicht mehr zusammen wohnen. Und wenn er heute bei mir schlafen möchte, kann er das machen und morgen dann einfach wieder bei Papa. Wieder bekam ich Erleichterung zurück und er hat dann an mich gekuschelt bei mir geschlafen.

Am nächsten Morgen weckte er mich und sagte: Mama, es war doch gar nicht schlimm bei dir zu schlafen.

Ihr werdet euch sicher denken können, was ich in all diese Sätze hinein interpretiere. Vor allem, weil sein Empfang für mich letzte Woche sehr herzlich war und nach nur 5 Tagen bei Papa (und vorallem beim gesamten großen Familienclan!) es sich komplett gedreht hat.

Was sagt ihr dazu? Ist hier eine Manipulation des Kindes gegen mich im Gange? Oder spielt mir mein verletztes Ego einen Streich?

Außerdem erzählte mir mein Sohn, dass er mit Papa Fahrrad fahren war und Next daneben her gejoggt ist. Und dass Next ihn Knutschbär nennt. Die Trennung ist 19 Tage her! Und NM stellt unserem Sohn Next vor... ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Unser Sohn ist schon völlig durcheinander wegen unserer Trennung und seiner Rolle darin (er sagt ständig, er wäre schuld daran). Da tut ihm doch Next nicht gut oder? Ich bin zwar seine Mama und die kann man eigentlich nicht ersetzen. Aber mit 5 Jahren ist er noch so sehr beeinflussbar. Das macht mich alles kaputt.

Ich hatte meinen Sohn von Freitag nachmittag um 3 bis heute um 1 bei mir. Ich habe Samstag früh und auch heute früh von NM Nachrichten bekommen, wann ich denn endlich gedenke das Kind zurückzubringen.

Bei der Übergabe vorhin, habe ich angesprochen, dass ich beim nächsten Abholen unseren Sohn für eine ganze Woche bei mir behalten möchte. NM sagte nur das werden wir sehen. Er glaubt sich selbst in der Bestimmer-Rolle. Was das Wort gemeinsam in Gemeinsames Sorgerecht bedeutet, scheint er nicht verstanden zu haben.
26.04.2020 16:16 •
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Solskinn2015
Für solche Details war meine Kleine zu klein. Aber definitiv dürfte das bei meiner Großen abgelaufen sein. Freut mich, dass er bei Dir übernachtet hat. Der Druck auf den Sohn scheint massiv zu sein. Mal sehen wie er damit umgeht.
Bitte suche Dir eine Stelle für die psychologische Begleitung des Kinds wegen der Trennungssituation.
Das ist enorm wichtig. Allerdings muss der Herr Papa da zustimmen und auch mal hingehen. Ohne die Zustimmung beider Elternteile machen diese Vereine / Einrichtungen das in der Regel nicht, da das Kind ja dann wieder etwas zu verheimlichen hat.
26.04.2020 17:30 •
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-MeMyselfAndI-
Zitat von Solskinn2015:Bitte suche Dir eine Stelle für die psychologische Begleitung des Kinds wegen der Trennungssituation.
Das ist enorm wichtig. Allerdings muss der Herr Papa da zustimmen und auch mal hingehen.


Das habe ich bereits angesprochen und NM hat sofort NEIN! gebrüllt und gesagt, dass sein Sohn niemals zu einem Psychologen gehen wird!
26.04.2020 17:34 •
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Zweizelgänger
Hallo,
also ich bin fest davon überzeugt, dass du bzw ihr eine offizielle Regelung braucht.
Diese sollte klar in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Institutionen erarbeitet werden, da es hier weder um ihn noch um dich, sondern ausschließlich um das Kind geht.

So wie ich das sehe, könnt ihr bzw müsst ihr jetzt schon schleunigst mit ihm zum Therapeuten.
26.04.2020 18:01 •
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Solskinn2015
Na ja es bedarf eigentlicher klarer Regelungen. Diese kann in letzter Instanz aber nur ein Gericht festlegen, so wie bei mir. Alles andere vorne dran wurde nur dazu genutzt das ganze zu verschleppen bzw. sogar noch um prozessuale Vorteile zu erlangen. Ihr Anwalt spielte das im Sinne seiner Mandantin unglaublich dreckig aus. Seine Mandantin tat ihren eigenen Anteil dazu. Letztendlich wird das Gericht nicht umhin kommen, das Kind zu hören. Das ist leider dann so, wenn gar keine Einigung möglich ist. Auch wenn das Kind vorher schon vom JA oder seiner Verfahrensanwältin gehört wurde. Meine Kleine aber auch Große haben mit zig Leuten innerhalb von zwei Jahren Gespräche bekommen. Die Kleine tat immer kund, dass sie beide Eltern liebt und auch ihren Papa sehen will und zwar möglichst oft. Die Große tat von Anfang an Kund (also nach einem Jahr der Trennung), dass sie mit mir nie mehr im Leben Kontakt wünscht. Das hat sie mir auch einmal so gesagt, und hat die Whg verlassen. Mutter wartete wohl mit dem Auto und hat ihr das per WA mitgeteilt, dass sie jetzt da ist.
Das JA und alle anderen haben da nichts machen können. Es wurde dokumentiert, dass dies alles seltsam sei, was die Große da sagt und man den Eindruck bekäme, man spreche mit einer erwachsenen Frau, die sich von Ihrem Partner trennt und nicht mit einem Mädchen von 13 Jahren. Man war überrascht über die Verbortheit des Kindes und das man es nicht erreich könne. So das ist jetzt 5 Jahre her. Das 6. Jahr läuft. Ich habe von der Großen nichts mehr gehört. Von der Mutter wurde versucht, die Ablehnung der Großen für sich zu verwenden und infolge dessen auch die Kleine nicht mehr zu mir kommen zu lassen. Das hat nicht funktioniert. Aber wohl nur nicht, weil die Kleine sich nicht manipulieren hat lassen. Es kam im Rahmen der gerichtlichen Mediation während einer Mutter Kind Sitzung zu einem drastischen Manipulationsversuch der Mutter am Kind, als es nicht so wollte wie die Mutter. Die Psychologin intervenierte und unterbrach die Sitzung um das Kind zu schützen und um die Drucksituation für das Kind aufzulösen. Das wurde auch dokumentiert und dem Gericht mitgeteilt. Konsequenzen für Mutter. Fast keine. Ausser das ich einen erweiterten Umgang vor Gericht festgelegt bekommen habe. Danach ging es meiner Kleinen besser. Weil die Richterin entschieden hatte. An ihr konnte weniger gezogen und manipuliert werden. Die Richterin appellierte verzweifelt im Vorfeld der Schlussverhandlung an die Mutter endlich einer Einigung zuzustimmen, um dem Kind den Auftritt vor Gericht zu ersparen. Ohne Erfolg. Selbst in der Schlussverhandlung hatte die Gegenseite nichts anderes zu tun als ihren Antrag neu zu stellen, d.h. alle 14 Tage Samstag auf Sonntag und die Ferien hälftig bis auf die Sommerferien, die bitte nur 14 tägig.
Das Gericht indzierte unserem Antrag folgen zu wollen, allerdings beschied, man werde das Endergebnis in der schriftlichen Urteilsverkündung sehen. Das ganze war damit also schon zu 99% gegessen zu meinen Gunsten. Die letzte Sitzung war kurz vor Weihnachten. Urteilsverkündung schriftlich im Januar. Die Gegenseite hatte nichts besseres zu tun, als das Gericht noch einmal am 20.12 anzuschreiben, mit demselben Tenor, dem Antrag des Vater nicht statt zu geben, mit noch einmal einer drei Seitigen Darstellung, was für ein schlechter Mensch und Versager in allen Belangen ich doch sei. Mein Anwalt schüttelte nur den Kopf, weil so ein verfahrenstechnisches Verhalten, noch einmal an das Gericht zu schreiben, nach der Schlussverhandlung juristisch sehr schlechter Stil ist. Und was das halt zum zigsten mal über mich geschrieben wurde, war halt auch schlechter Stil.

Aber daran siehst Du halt, was für Kräfte da so walten. Versuche da drüber zu stehen. Deine Entäuschung bzgl. EX und seiner Verwandten wird immens sein.

Ich habe gerade heute den Satz gelesen: Wenn Du für eine Identität ein Feindbild brauchst, dann ist deine Identität krank. Meine EX braucht für ihre Identität mich als Feindbild. Könnte sein, dass das bei Dir auch so ist.
26.04.2020 21:39 •
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berliner1962
Zitat von Solskinn2015:Na ja als Mann kenne ich diese Situation recht gut.


Hallo,
es ist gut das Du von Deiner Warte als Mann hier einmal die Erfahrungen mit Gerichten, JA usw. beschreibst. Diese Geschichten habe ich im Kontakt mit vielen anderen Vätern so oder ähnlich mitbekommen und daran gesehen das das was ich als Mann 2X in Trennungssituationen durchleben musste gar nicht so selten ist und ich damit nicht alleine da stehe (oder falle-je nachdem), sondern immer noch einer gewissen Systematik folgt die wie in einer Verschwörung alle Institutionen durchläuft.

Nun finden wir in der Darstellung der TE mal ein Beispiel, wie es auch umgekehrt übel ablaufen kann und es könnte fast vermutet werden das dieser NM auch in vager Kenntnis dieser unsäglichen und inzwischen bekannten Systematik sein absurdes Verhalten quasi als vorauseilende Schutzmaßnahme vor diesem ganzen Theater inszeniert hat.

Dabei will ich ihn gar nicht in Schutz nehmen.
Ich werde der TE auch noch gesondert antworten.

Ich bin bei Fall Nr. 2 sofort zum Anwalt und habe auch Anzeige wegen Kindesentführung eingeleitet. Wie zu erwarten, verlief das im Sande. Sie ist ja eine Frau...... . Hätte ich mir das als Mann geleistet, säße ich ohne Zweifel im Knast. Die Ex war geflohen (anders konnte sie sich auf Anraten ihrer Mutter vorgeblich nicht trennen) und hat unsere damals 6-jährige Tochter von Berlin nach Stuttgart entführt. Bei mir trudelten dann gleichzeitig dann Unterhaltsforderungen und die Abschrift des Antrages auf alleiniges Sorgerecht ein. Meine Kleine sah mich 3 Monate lang nicht. Am Ende von Gutachten und Prozessen inklusive Jugendamt, Mediation und Psychologen wurde mir meine Tochter von der Mutter wie ein Sack vor die Tür gekarrt. Kind auf der gegenüber liegenden Straßenseite raus und mit quitschenden Reifen auf und davon.... . Seit dem lebt sie bei mir, Ihre Mutter kümmert sich seit dem überhaupt nicht mehr und ich habe auch nie einen Cent Unterhalt von ihr gesehen.

Fall 1 lief anders. Vor nunmehr 20 Jahren. Auch hier war die Mutter eines sogar ehelichen Kindes plötzlich verschwunden, als ich von der Arbeit kam. Allerdings war das im Ausland und ich hatte dann einen sehr schlechten Anwalt. Vor Gericht wurde ich als Ausländer regelrecht zermalmt. Und das in Europa! Der Hintergrund war nicht etwa Gewalt in der Ehe wie man vermuten könnte, sondern das ich eine Affaire gehabt hatte. Ich habe während der Prozesse noch ein Jahr in einer möblierten Bude durchgehalten und weiter gearbeitet, dann brach ich psychisch zusammen und musste in die Heimat zurück. Ich habe meine Tochter nie wieder gesehen.

Ich will das persönlich Erlebte nicht zu lang ausbreiten, aber durch die Gruppe Väteraufbruch habe ich so manche ähnliche Geschichten gehört und verstanden, das trotz verändertem Kindschaftsrecht immer noch zu viele glauben, das die Mutter ein natürliches Recht am Kinde habe. Und entsprechend agieren fast alle Beteiligten. Da ist das Jugendamt doch eher weiblich besetzt, auch Kindergärten sind inzwischen wieder überwiegend weiblich dominiert. Auch die Familienangehörigen, also eher die ältere Generation, betet immer noch nach was wohl einst ein Ausspruch Hitlers gewesen war: Das natürliche Recht am Kinde hat die Mutter.... . (Und daneben der deutsche Mutterverdienstorden ab dem Kind Nr. 4, wenn das Weib schöne neue Soldaten geworfen hat).

Auch hier im Forum *beep* so einige Frauen im Grunde immer in das gleiche Horn, wenn sie proklamieren: Das Kind/Die Kinder gehören zur Mutter. Sie irren.
Dem stelle ich gerne entgegen, das die Kinder uns überhaupt nicht gehören. Sie sind nicht unser Besitz.

Juristisch ist es allerdings anders. Das Gesetz proklamiert an erste Stelle das Recht des Kindes an beiden Eltern.
Insofern sind Drohgebährden hinsichtlich eines alleinigen Sorgerechts im Grunde überflüssig.
Der jeweils andere Elternteil müsste schon grob und deutlich erkennbar das Kindeswohl gefährden.
Generell aber wird das Sorgerecht niemandem mehr so einfach abgesprochen.
27.04.2020 10:57 •
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berliner1962
Zitat von -MeMyselfAndI-:Ich sagte ihm, dass er sich niemals zwischen Mama und Papa entscheiden muss, wir sind immer beide für ihn da, auch wenn wir nicht mehr zusammen wohnen.


@MeMyselfAndI
Hallo,
nun habe ich mich durch den inzwischen auf 6 Seiten angewachsenen Thread von Dir durchgelesen.
Eine sehr berührende Geschichte! Sie geht mir nahe, weil ich es umgekehrt ähnlich durchlebt habe.

Als Erstes möchte ich Dir gratulieren wie Du auf Euer Kind eingewirkt hast.
So in der inneren Not reagieren zu können auf das Kind ist eine unglaubliche Stärke!

Als These stelle ich auf, das Dein NM viele Merkmale eines klassischen Narzissten aufweist. Ja, mit Diagnosen sollte man vorsichtig sein, aber sie erklären auch einiges.
Du dagegen könntest, das wäre These II, zu denjenigen Menschen gehören die eine gewisse Hochsensiblität haben. Die Neigung zu Depressionen ist nicht unbedingt ein Zeichen von Schwäche sondern könnte, richtig gedeutet, auch ein Zeichen von Stärke sein.

Die Paarung wäre demnach suboptimal, um nicht zu sagen von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Wie ich Deiner Geschichte entnehme bist Du zusammen gebrochen, warst in der Psychiatrie, bist dort wieder raus und bemühst Dich nun um Therapie. Du kümmerst Dich um Dich und stellst dar, das Du Dich um Euer Kind kümmern willst. Und offenbar schlägst Du dabei jetzt die richtigen Wege ein und beweist damit -bei aller Sensibilität- eine Stärke.

Leider ist es so oft so, das Kinder zum Spielball aller Intrigen und Frustrationen werden. Das schadet ihnen und sollte vermieden werden.
So lange Du Dir sicher bist, das Du ein Wechselmodell in der zukünftigen Betreuung Eures Kindes anstrebst wäre eine elterliche Vereinbarung vielleicht das Geschickteste. Eine Trennungsvereinbarung.
Ob die Phalanx aus JA, Mediatoren, Psychologen, Anwälte usw. letztlich wirklich helfen können lasse ich mal dahin gestellt. Wir dürfen nicht vergessen, das die alle damit Geld verdienen wollen und das auch tun. Letztlich machen sie alle nur ihren Job, und sehr häufig schreibt der eine nur von dem anderen ab. Die Beweislage ist auch immer schwierig und RichterInnen sind häufig überfordert, die Gerichte zudem chronisch überlastet.

Auf jeden Fall sind psychische Labilitäten kein Hinderungsgrund dafür, ein Kind zu versorgen. Dann müssten die Kinderheime völlig überfüllt sein und an jeder Straßenecke neue gebaut werden!

Im Vordergrund aller Streitigkeiten sollte immer das stehen, was für das Kind am Besten ist. Es ist SEIN Recht an beiden Eltern.

Ich persönlich glaube inzwischen nicht mehr, das ein Wechselmodell für Kinder das Beste ist.
Es setzt ein stabiles Einvernehmen beider Elternteile voraus und das scheint bei Euch nicht so zu sein.

Ich möchte Dir Mut machen Dich abzugrenzen von den Attacken Deines NM, die ich grausam finde. Auch dem Kind gegenüber! Versucht, eine solche Trennungsvereinbarung mit einem neutralen Berater/in hin zu bekommen. Nicht Tante oder Schwiegervater. Die Beratungt gehört in professionelle Hände! Gelingt das nicht, brauchst Du einen sehr guten Anwalt.

Das Sorgerecht wird Dir niemand weg nehmen.

Alles Gute
27.04.2020 11:38 •
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-MeMyselfAndI-
Vielen lieben Dank @berliner1962 und @Solskinn2015 für eure ausführlichen und ehrlichen Berichte. Es ist schlimm, dass euch sowas passieren musste. Das tut mir sehr leid.

Zitat von berliner1962:Als Erstes möchte ich Dir gratulieren wie Du auf Euer Kind eingewirkt hast.
So in der inneren Not reagieren zu können auf das Kind ist eine unglaubliche Stärke!


Dankeschön, nur finde ich, dass es viel zu früh ist mich zu loben. Es wird noch so viele schwache Momente in den nächsten Wochen und Monaten geben, in denen ich alles nicht einhalten kann, was ich mir vorgenommen habe und was gut fürs Kind ist.

Zitat von berliner1962:Als These stelle ich auf, das Dein NM viele Merkmale eines klassischen Narzissten aufweist.

Zitat von berliner1962:Du dagegen könntest, das wäre These II, zu denjenigen Menschen gehören die eine gewisse Hochsensiblität haben.


Woher kennst du dich so gut damit aus? Da ich ja lange in Therapie war und jetzt wieder bin, kann ich dir sagen, dass es tatsächlich so ist. NM hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung mit Borderline-Zügen und einem Vaterkomplex. Grundsätzlich hast du völlig Recht, Diagnosen helfen nicht wirklich weiter, aber ich kann versuchen daraus so viele Vorteile wie möglich für mich zu ziehen. Und ich bin tatsächlich auch hochsensibel, genau wie unser Sohn.

Zitat von berliner1962:Die Paarung wäre demnach suboptimal, um nicht zu sagen von vornherein zum Scheitern verurteilt.


Da magst du auch wieder Recht haben. Aber das will ich im Moment nicht sehen. Dazu ist es noch zu frisch und ich liebe und vermisse ihn noch zu sehr um das einzusehen.

Zitat:
Ich persönlich glaube inzwischen nicht mehr, das ein Wechselmodell für Kinder das Beste ist.
Es setzt ein stabiles Einvernehmen beider Elternteile voraus und das scheint bei Euch nicht so zu sein.


Wir hatten heute Beratungstermin beim Jugendamt. NM war bis auf ein paar kurze Entgleisungen (die von der JA-Dame gekonnt ignoriert wurden) sehr sachlich und ums Kind bemüht. Wir waren uns sofort einig, dass wir beide fürs Kind weiterhin in der selben Stadt wohnen wollen und dass wir beide keine Wochenend-Eltern sein wollen, sondern jeder seinen Alltag mit unserem Kind haben will. Deshalb hat uns das JA das wochenweise Wechselmodell vorgeschlagen. Sie lobte uns für unsere Bereitschaft für das Kind über unsere Schatten springen zu wollen und attestierte uns gute Chancen das ganze außergerichtlich zusammen hinzukriegen. Naja, ich weiß ja nicht...

NM war erstaunlich/erschreckend gut drauf. Sehr kompromissbereit, mit guten Ideen und fairen Plänen. Da er seine Meinung aber ändert wie die Schlüpfer, wird das wohl beim nächsten Zusammentreffen wieder anders aussehen. Wechselmodell startet ab sofort und in ein paar Wochen ist ein erneuter Termin beim JA um ein erstes vorsichtiges Resumée zu ziehen.
Und auch wenn viele das Wechselmodell nicht gut finden, bin ich erstmal zufrieden, weil das JA ihm heute unmissverständlich klar gemacht hat, dass er mit seinen Anschuldigungen gegen mich nicht weiterkommt und das Sorgerecht definitiv bei uns beiden bleibt.

Ich habe beim JA gesagt, dass unser Sohn bei mir sehr viel erzählt, und ich genau weiß, was und mit wem genau er es erlebt hat. Da schlief NM das Gesicht ein und er meinte, sie hätten unseren Sohn alle ausgefragt über seine Zeit mit mir und er hat aber gar nix erzählt. Ist doch auch logisch, ein Kind will nicht ausgefragt und unter Druck gesetzt werden... So viel schlaue Köpfe in der Familie und so wenig Ahnung.

Ich habe heute auch meinen ganzen Mut zusammengenommen und NM gesagt, dass ich es nicht gut finde, dass er unserem Sohn Next vorgestellt hat. Seine Antwort: Sie ist nicht meine Freundin. Ah ja... was auch immer ich dem ganzen jetzt entnehmen soll...

Außerdem habe ich meine Psychologin nach den Sätzen gefragt, die mein Sohn am Wochenende gesagt hat, die ich als Manipulation gewertet habe. Sie sagt, das könnte so sein, es könnte aber auch einfach Ausdruck dessen sein, dass er Angst hat einen von uns zu enttäuschen oder dass er ein Gespräch mitgehört hat, das nicht für seine Ohren bestimmt war. Sie hat mich in Bezug auf meinen Manipulationsvorwurf etwas beruhigt.
28.04.2020 22:17 •

Zweizelgänger
Zitat von -MeMyselfAndI-:NM hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung mit Borderline-Zügen und einem Vaterkomplex.

Darf ich mal fragen, wo diese Diagnose so plötzlich herkommt..?

Wenn ich ehrlich bin, erschließt sich mir nämlich dann das gesamte Thema nicht, wenn es diese Diagnose tatsächlich länger gibt.
28.04.2020 23:12 •

-MeMyselfAndI-
Zitat von Zweizelgänger:Darf ich mal fragen, wo diese Diagnose so plötzlich herkommt..?

Wenn ich ehrlich bin, erschließt sich mir nämlich dann das gesamte Thema nicht, wenn es diese Diagnose tatsächlich länger gibt.


Es gibt natürlich keine gesicherte Diagnose von NM. Er lehnt therapeutische Hilfe seit Jahren ab.
Außerdem habe ich ihn völlig und uneingeschränkt idealisiert. Ich sehe erst seit 3 Wochen schlechte Seiten an ihm, an so etwas war vorher nicht zu denken! Meine heile Welt habe ich mir selbst immer vorgelogen und habe jede schlechte Reaktion seinerseits als meinen Fehler angesehen.

Die von mir geschriebene Diagnose wurde von 3 verschiedenen Therapeuten in den Raum geworfen, auf der Grundlage meiner Schilderungen über ihn und sein Familienkonstrukt. Also ich will sagen, jedes Fachpersonal im Krankenhaus und auch ambulant, denen ich MEINE (natürlich völlig subjektive!) Meinung und Erfahrung erzählt habe, sagte sofort solche Sätze wie das klingt als wäre er narzisstisch, er scheint Borderline-Züge zu haben, ein Vaterkomplex könnte hier eine Rolle spielen usw.

Das ist natürlich nicht 100%ig aussagekräftig, weil ER ja gar nicht zu Wort kam. Aber es erklärt einige Verhaltensweisen, die er in letzter Zeit an den Tag legt. Und ich brauche ständig Erklärungen, das ist eine Macke von mir. Diese Ungewissheit, wie mir das passieren konnte, dass ich meine Ehe gegen die Wand fahre, die macht mich immer noch wahnsinnig.
29.04.2020 20:40 •

Zweizelgänger
Ich frage nur so genau nach, da das zum einen schwierige Diagnosen sind und zum anderen auch, dass mir solche Gedanken eben auch kamen.
Diese Zwillingsgeschichte und auch seine sonstiges Verhalten klangen nach deiner Beschreibung einfach so.
Sofort die nächste, dann große Liebe usw usw
Alles sehr schnell und idealisiert.

Tja, wie weit du dafür verantwortlich bist, finde ich bei solchen Menschen sehr schwierig.
Sollte die Diagnose nur halbwegs stimmen, und einiges spricht schon dafür, dann darfst du nicht vergessen, dass du da auch einfach mit deinen eigenen Bedürfnissen konfrontiert wirst.
Vieles dabei ist normal, manchmal sind aber die eigenen Bedürfnisse und der Umgang damit eben auch ein Problem.

Alles Liebe
29.04.2020 21:54 •
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-MeMyselfAndI-
Zitat von Zweizelgänger:Ich frage nur so genau nach, da das zum einen schwierige Diagnosen sind und zum anderen auch, dass mir solche Gedanken eben auch kamen.


Im Moment habe ich das Gefühl, dass so ziemlich jeder um mich herum das Ganze hat kommen sehen, nur ich dumme Nuss eben nicht. Das nagt dann noch zusätzlich am Selbstwertgefühl.

Ich fände es so wichtig, dass NM selbst erkennt, dass er psychische Probleme hat. Aber da so etwas nicht existent ist in seiner Familie, wird das nicht passieren. Er fehlt mir... mein gestörter, mich klein haltender Mann fehlt mir... dann bin ich ja auf jeden Fall auch gestört.
01.05.2020 15:25 •

Zitat von -MeMyselfAndI-:Mal ein Update von mir: Ich habe heute vor einer Woche meinen Sohn das erste Mal nach der Trennung von NM und meinem KH-Aufenthalt wiedergesehen. Er ist mir um den Hals gefallen und hat mich auch drei Stunden lang nicht losgelassen. Er hat mir eindeutig signalisiert und gesagt, dass er mich vermisst hat und sich freut mich zu sehen. Einen Tag später fand das böse Gespräch zwischen NM und mir statt. Ich sagte ihm immer wieder, dass er doch gesehen hat, wie sehr mich unser Sohn braucht. Aber er wollte das nicht hören und ist ...

Ich kenne mich da nicht aus. Aber wieso behälst du dein kind nicht einfach?
01.05.2020 15:32 •
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