Hallo zusammen, zunächst einmal danke an alle, die das lesen und darauf antworten.
Ich bin seit über 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir haben die Beziehung wundervoll gestartet und es hat lange so angehalten, bis die ersten Streitereien kamen. Er hat ein geringes Selbstwertgefühl und ist sehr auf sich fokussiert, hat stets das Gefühl, nicht genügen zu können und fühlt sich rasch abgelehnt. Ich hingegen habe aufgrund vergangener Erfahrungen grosse Verlustängste, was für den Partner nie einfach ist. Er hat diese aber immer rein auf sich bezogen im Sinne von ich mache nicht genug, obwohl ich mich anstrenge. Wenn es zu einem Vorfall oder Streit kam, war er danach Tage lang wütend und eingeschnappt, was meine Verlustangst erst recht angekurbelt hat. Ich habe mehrmals versucht zu erklären, dass ich in solchen Situationen einfach einen Anker brauche, eine kleine Rückversicherung, dass alles ok ist, die Beziehung nicht in die Brüche geht, auch wenn es mal Streit gibt. Ich muss dazu sagen, dass wir uns nur an Wochenenden sehen können, weil wir nicht in der gleichen Stadt wohnen. Ihm ist auch das teilweise zu viel bzw. er möchte an den Wochenenden auch andere Dinge machen. Das kann ich auch gut nachvollziehen, gleichzeitig kränkt es mich, dass er weniger das Bedürfnis hat, mich zu sehen.
Als ich jetzt im Urlaub war (am anderen Ende der Welt), hat er sich nur wenig gemeldet; seine Kommunikation war sehr eingeschränkt und weniger liebevoll als üblich (jedenfalls habe ich es so interpretiert). Er hatte auch nicht gross Lust, zu telefonieren, was in mir wieder ein Kopfkino ausgelöst hast. Darauf hat er wiederum genervt und wütend reagiert. Ein Tag später kam eine lange Nachricht, dass er sehr traurig sei und wieder das Gefühl hätte, nicht genug getan zu haben. Als ich heute aus dem Urlaub zurück kam, sagte mir meine Mutter, er hätte zwischenzeitlich seine Sachen in meiner Wohnung geholt. Mir hat es die Sprache verschlagen - ich habe ihm Tage zu vor geschrieben, dass ich Angst hätte, er wolle sich trennen und seine Antwort darauf: ich solle mir keine Sorgen machen, wir reden am Wochenende. Ich kann nicht in Worte fassen, wie enttäuscht ich von diesem Verhalten bin. Geht man so mit seinem Partner um? Wir haben dann heute telefoniert und ich habe ihn gefragt, ob das seine Art sei, mit mir Schluss zu machen. Ich wolle wissen, woran ich bin. Er konnte und wollte es nicht am Telefon beantworten, meinte aber, er habe noch nichts entschieden und würde mich noch immer lieben. Er sei aber überfordert. Wir haben uns für morgen verabredet, um persönlich miteinander zu sprechen. Allerdings bin ich noch so aufgewühlt und wütend, dass ich nicht sicher bin, wie ich mich verhalten soll.
War jemand von euch schon einmal in einer solchen Situation? Ich liebe ihn sehr, ja das tue ich. Er hat so viele tolle und schöne Seiten. Aber ich weiss nicht, wie wir das hinkriegen sollen in der Konstellation.
25.02.2023 18:17 •
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