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Wann wird es endlich besser?

Heffalump
Zitat von ononi:
ich sehe eigentlich nur Makel

Bsp.
tolle Augen, hübsche Hände, dieses lustige Blitzen im Auge, wenn du herzlich lachst. Frag mal deine Kollegen, was sie an dir mögen. Deine Chefs, den Bäcker um die Ecke.

Nicht mit Dir in Liebes-Beziehung befindliche Personen, da diese nicht aus Höflichkeit lügen müssen. da kommt die Wahrheit knallhart und ungeschminkt.

Zitat von ononi:
Und wenn mir dann nach langem Überlegen doch noch etwas einfällt, kommt sofort das Ja, aber hinterher: Ja, aber das kann ja sowieso jeder

Klar kann das Jeder, aber Du kannst es nur auf deine eigene besondere Weise. Du kannst hier schreiben, ja anonym, aber immerhin ohne Fehler, reflektierend und strukturiert.
Das ein Jeder gehen, lesen und fragen kann, ist eine wunderbare Eigenschaft, die uns alle weiter bringt, deswegen muss sie nicht schlecht sein.
Du erklimmst jeden Tag den Berg des Aufstehens, Tag bewältigens mit all seinen großen und kleinen Herausforderungen, ist das nichts?

Backst du gern Kuchen, versuche dich an Torten - hey auch wenn die Glasur nicht gelingt - Hauptsache der Kuchen / die Torte schmeckt.

Wenn du dich für jeden XY da draußen passend machen willst, hast du viel zu tun und verlierst dich dabei, kostet unnötig Energie und macht dich farblos, unsichtbar. Wenn du dich sichtbar machen willst, darfst du auch Flecken haben, die hat auch ein Jeder. Flecken sind das Salz der Suppe. Ohne Salz schmeckt Suppe nicht halb so gut.

Aufgabe: führe ein Monatstagebuch, finde jeden Tag etwas, was du kannst (nicht jeden Tag das Gleiche ) nutze dein Thema hier um dich zu finden, iss täglich ein Werthers Echte, weil auch du was besonderes bist. Dich gibt es nur einmal, bei 8 Milliarden Menschen auf dem Planeten, das ist doch schon mal was.

Und hey, wenn du mal was nicht kannst - niemand kann alles. Alles nicht schlimm. Perfekt sein zu müssen oder zu wollen - ist sowas von out. Denn manche deiner Makel machen dich auch begehrenswert und sehr reizvoll

16.08.2021 03:48 • x 3 #31


Heffalump
Zitat von ononi:
Ich habe irgendwo tief in mir drin diesen unerschütterlichen Glaubenssatz: ich habs nicht verdient, geliebt zu werden.

Aus früher Kindheit mitgenommen und bis heute behalten. Selbst wenn dich von außen keiner liebt, kannst du doch von innen dich ein klein wenig schätzen.
Wenn du schon Jahre an Therapie durch hast, ist es höchste Zeit, ab heute wird es anders zu sagen.

Zitat von ononi:
Und trotzdem ist es etwas, was für mich einfach nur Theorie ist.

Dann mach ne Liste von Dingen, die du nicht kannst - und warum du denkst, das du sie nicht kannst. Manches Problem muss man nicht von vorne, sondern kann man auch rückwärts angehen.

16.08.2021 03:56 • x 1 #32


A


Wann wird es endlich besser?

x 3


BrokenHeart
Ja, stimmt, aber das Leben geht vorwärts .....
rückwärtz kann man blicken und daraus lernen .....

mehr nicht

16.08.2021 04:04 • x 2 #33


O
Danke für die vielen Inspirationen.
Ich hab über einige Jahre mal so ein Dankbarkeitstagebuch geführt. on and off, aber relativ kontinuierlich. Jeden Tag je 3 Dinge: Wofür bin ich heute dankbar? Was hat heute gut geklappt? Und noch ne Kategorie, fällt mir grad nicht ein. Sollte ich vielleicht wieder rauskramen und weiterführen. Wenn ich abends im Bett liege, versuche ich das ohnehin zu reflektieren.
Ergänzt durch vierte Kategorie: Was kann ich gut

Ich bin mir absolut bewusst, dass nichts selbstverständlich ist. Ich hatte auch schon Zeiten in meinem Leben, in denen ich weniger gut funktioniert habe, körperlich eingeschränkt war, unter Ängsten gelitten habe, die es mir tatsächlich wesentlich schwieriger gemacht haben, durch den Tag zu kommen. Einfach durch den Tag kommen, das ist schon was. Das stimmt.

Wirklich interessant finde ich den Ansatz, das Pferd mal von hinten aufzuzäumen: Was kann ich nicht? Und warum glaube ich, es nicht zu können? Vielleicht hilft es, die Denkstruktur mal zu ändern und es andersrum anzugehen.

16.08.2021 09:05 • #34


Jane_1
Zitat von ononi:
Ich hab über einige Jahre mal so ein Dankbarkeitstagebuch geführt. on and off, aber relativ kontinuierlich. Jeden Tag je 3 Dinge: Wofür bin ich heute dankbar? Was hat heute gut geklappt? Und noch ne Kategorie, fällt mir grad nicht ein. Sollte ich vielleicht wieder rauskramen und weiterführen. Wenn ich abends im Bett liege, versuche ich das ohnehin zu reflektieren.

Super, das habe ich auch in ganz schlimmen Tagen mal angefangen und habe mich gewundert, dass es doch so vieles gibt, für das ich dankbar sein kann. Manchmal sind es nur kleine Momente der Schönheit, wie die berühmte Plastiktüte in American Beauty, die einen anrührt und dankbar macht, einfach am Leben zu sein und wahrzunehmen.

16.08.2021 10:56 • x 1 #35


O
Wenn ich aus der Opferrolle aussteige, in der ich mich als Verlassene zweifellos seit 8 Monaten befinde, dann tut sich da nur das Tor in diesen Sog aus Selbsthass, Schuldgefühlen - nicht zu vergessen - Selbstmitleid auf. Wenn ich meine Beziehungen retrospektiv betrachte, dann bin ich vielleicht einfach kein Mensch, der in der Lage ist, anderen Menschen gut zu tun. Jedenfalls nicht, wenn es über eine Freundschaft hinausgeht. Vielleicht bin ich ein klassischer Energievampir?

Größer scheint mein Gefühlsspektrum nicht zu sein. Vielleicht bin ich auch gefühlsmäßig irgendwo stehen geblieben. Auf dem Stand einer Fünfjährigen. Gibt es das? Schuldzuweisung oder Untergehen ...

So viele Tage, an denen ich einfach denke, ich schaffs nicht mehr.

31.08.2021 09:16 • #36


Heffalump
Zitat von ononi:
Selbsthass, Schuldgefühlen - nicht zu vergessen - Selbstmitleid


Warum selbsthass? erläutere bitte, wenn du magst

31.08.2021 09:28 • #37


Jane_1
Zitat von ononi:
Vielleicht bin ich ein klassischer Energievampir?

Wie kommst du denn darauf?

31.08.2021 09:59 • x 1 #38


O
Zitat von Heffalump:
Warum selbsthass? erläutere bitte, wenn du magst


Naja, das ist komplex. Ich hatte es ja auch mehrfach schon geschrieben. Ich glaube einfach, dass es nichts gibt, was an mir liebenswert ist. Ist mir klar, dass das aus meiner Kindheit kommt - in der im Übrigen alle auch nur versucht haben, ihr bestmögliches zu geben. Mir hat es an nichts gefehlt, außer an Herzenswärme.
Irgendwie ist es mir nie gelungen, diese fehlende Liebe zu mir selbst aufzubauen. Ich weiß, wie das in der Theorie gehen soll. Fakt ist: ich fühle es nicht. Mir ist irgendwo in einem entlegenen Gefühlswinkel klar, dass es da irgendwas geben muss. Ich hab sehr langjährige Freundschaften, Menschen, die irgendwas an mir mögen müssen. Aber selbst, wenn sie mir sagen, was es ist, ich kann es nicht annehmen.

Ich hab mich gut mit der Familie meines Ex-Partners verstanden, seine Eltern waren herzlicher zu mir, als meine es jemals waren. Seine Exfrau ist einer der herzlichsten Menschen, die mir je begegnet sind. Alle haben mich sofort so gut aufgenommen. Als ich mit einer alten Freundin darüber sprach, die mein Thema kennt, sagte sie: siehst du, da muss es also sicher etwas geben, was andere an dir mögen. Und meine sofortige Antwort lautete: Aber die kennen mich ja auch nicht richtig.

In mir drin gibt es einfach die Überzeugung, dass ich nicht in Ordnung bin, so wie ich bin. Und ich weiß wirklich, ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich dagegen ankomme: Therapie, Coaching, Meditation, Selbsthilfegruppen, Selbsthilfebücher ... ich habs alles durch. Es muss etwas in mir geben, dass sich dieser Selbstliebe vehement verweigert. Es fühlt sich an wie eine Lüge.

Andersrum - also mit der Frage: wo ist der benefit? - bin ich auch noch nicht weitergekommen.

31.08.2021 13:36 • #39


O
Zitat von Jane_1:
Wie kommst du denn darauf?


Diese letzte 7-jährige Beziehung war die längste meine Lebens. Mit Mitte 50 hat sich da eine Reihe von mehr oder weniger intensiven Beziehungen angesammelt, die durchschnittlich so zwei bis drei Jahre gedauert haben. Dazwischen war ich oft auch jahrelang Single.

Wenn ich die drei wichtigsten Beziehungen rückblickend ansehe, habe ich das Gefühl, dass ich diese Männer in die Depression - oder sagen wir besser in einen depressiven Gemütszustand versetzt habe, in dem ihnen nichts anderes übrig geblieben ist, als sich von mir zu trennen (oder mich zu betrügen ...) Und ich glaube auch, dass es mit meinem Ex jetzt so war ...

Für mich ist das Glas immer halbleer. Ich bin ein Pessimist. Man kann mit mir an guten Tagen auch ne Menge Spaß haben, aber in der Grundstimmung ist da, glaube ich, eine Schwere, die es anderen manchmal nicht leicht macht. Ich denke, in Freundschaften mit mir ist das gut tolerierbar, weil der Kontakt nicht so intensiv ist. Ich neige ohnehin zu Rückzug, wenn ich nicht gut drauf bin und versuche nicht alles nach außen zu tragen. Aber in einer Beziehung ist das eben deutlich schwieriger.
Diese Negativität kostet andere viel Kraft.

31.08.2021 13:51 • #40


M
Das ist eben dein Charakter, du siehst halt immer nur das schlechte im Leben! Es gibt Menschen die sind der reine Sonnenschein, lachen ganzen Tag und haben immer gute Laune! Warum muss man immer in Therapie gehen nur weil man das schlechte auf der Welt sieht und man eben meiste Zeit nicht gut drauf ist?

Das lässt sich eben nicht Therapieren, eben weil du einfach so bist! Zum Thema selbstliebe, ich denke das kann man auch nicht wirklich mehr lernen mit diesem Alter! Ich denke auch immer alle sind schöner, besser und ich bin sowieso nix Wert! Und wenn man verlassen wird dann ist das noch viel schlimmer!

Einen Tipp kann ich dir keinen geben, ausser das du aufhören sollst dich selbst zu bemitleiden! Das ist Gift!

31.08.2021 15:00 • x 1 #41


A


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