Zitat von MausiJ: ch jann wirklich nur sehr sehr schwer abschließen und denke immer da muss doch noch irgendwas kommen. Man sagt doch nicht einfach so einer frau dass man nur sue will dass man was besonderes Sri (war noch in der ersten verliebtheitsphase da konnte er seehr gut kommunizieren) etc. Und dann schmeißt man jemanden fort wie Müll. Ohne vorherige Kommunikation etc.
Ja, das dachte ich mir auch nach dem Ende einer Beziehung. Sie war schwierig nach der ersten Phase der Verliebtheit, weil er immer wieder auf Distanz ging und mich gefühlt im Regen stehen ließ. Er wolllte sein Ding machen, über sein Leben entscheiden und ich stand draußen und schaute gefühlt zu. Aber richtig angekommen und akzeptiert fühlte mich mich nach den ersten W'ochen, in denen alles wunderbar war, nicht. Und da ich damals auch viel zu wenig Selbstwertgefühl hatte, fühlte ich mich ungenügend. Dabei konnte er halt nicht lieben. Das hat er nicht in der Kindheit erfahren oder auf jeden Fall zu wenig und das ist dann nun mal so.
Das ganze Analysieren seiner Verhaltensweisen bringt nichts, denn er ist wie er ist. Er täte vielleicht wollen, aber dann wächst ihm die neue Ersatzfamilie auch sehr schnell über den Kopf. Es wird ihm zu viel und er glaubt, ich muss das jetzt beenden, ich schaffe das nicht mehr. Ich merke vielleicht, dass sie traurig ist, aber ich kann das nicht anders. Ich will meine Ruhe und keine Partnerin, die regelmäßig kommt mit samt ihren Kindern und dann happy family will. Nein, das ist mir zu viel, das halte ich einfach nicht aus.
Und dann kommt die Trennungsmail und das zu einer Zeit, in der ich mir einbildete, wir seien nun auf einem guten Weg.
Typischer Bindungsvermeider. Der geht oft dann, wenn es vermeintlich gut läuft. Ja, gut laufen bedeutet Verbindung und das ist genau das, was der Bindungsvermeider am wenigsten aushält. Er geht nicht dann, wenn es schlecht läuft, denn das bedeutet Distanz, er geht dann, wenn es scheinbar gut läuft, denn das bedeutet Nähe, Zusammensein und das will er vermeiden.
Das ist nicht böswillig, er will nicht verletzen, aber er kann eben nicht anders.
Und dann kommen beim Verlassenen die Fragen, die sich wie eine Mühle drehen. Warum nur, was habe ich falsch gemacht, was übersehen, warum schiebt er mich weg und tritt mich gefühlt in die Mülltonne?. ich habe doch alles gegeben, mich angepasst, ihm viel nachgesehen. Ja aber auch sehr viel erwartet und das fühlte er. Und die Erwartungen dern Partnerin setzen ihm zu, sie verlangen ihm etwas ab, was er nicht geben kann und will.
Die Ablösung dauert,meist Monate bis ein Jahr. Bis man irgendwann nicht mehr fragt, sondern akzeptiert und sich sagt, ich hätte es nicht ändern können, aber ich habe an der falschen Stelle gesucht. Und warum sucht man an der falschen Stelle? Zunächst überdeckt die Verliebtheit alles, aber die Partnerwahl ist niemals Zufall. Unbewusst spürt man welche Sorte der Partner ist. Und dann suggeriert das Unterbewusstsein, wende Dich dem zu, das ist sicher, denn es wird todsicher keine richtige Beziehung werden. Auch Dir stellt Dein Unterbewusstsein ein Bein. Man meint, man will doch nur Liebe und Nähe und Vertrauen, aber warum wendet man sich dann einem zu, der genau das nicht aushalten kann?
Ein Bidungsvermeider kommt selten allein, er braucht einen, der ähnlich ist, nur dass die beiden unterschiedliche Rollen einnehmen. Der aktive ist derjenige, der über Nähe und Zuwendung entscheidet, aber immer seine Freiheit beibehält, über sein Leben selbst entscheidet und die Partnerin nicht einbindet, sondern allenfalls informiert, wenn überhaupt. Und der andere ist der passive Vermeider, der vordergründig eine Beziehung will, sich aber an einen hängt, der genau damit seine Probleme hat . Der passive ist der leidende Part, der aktive leidet vielleicht auch, denn er merkt ja, dass er mehr nicht leisten und geben kann, aber es tut ihm viel weniger weh. Er ist gefühlsmäßig weniger involviert.
Bindungsvermeidet trifft auf Bindungsvermeider. Der aktive vermeidet Nähe aktiv, der passive ist quasi einer ,der verdeckt seine Ängste auslebt und sie hinter dem Wunsch nach Nähe sozusagen maskiert.
Und dann denkt man sich, wenn man so abgespeist ist und nur noch einen rasenden Kummer verspürt, da muss doch noch was kommen. Irgendwann wird er sich melden, mir alles sagen, reinen Tisch machen. Das sind nur Deine Wünsche. Er ist erst Mal froh, dass er Dich weiter hat, denn nun ist keiner mehr da, der Erwartungen hegt, nach dem nächsten Wochenende fragt und jeden Morgen seinen Morgengruss braucht, der ihn nur noch als Mühe und Pflicht erscheint. Schreib ich ihr halt, sie ist halt so und braucht das, kostet mich ja nichts. Aber dennoch, weniger wäre manchmal mehr. Es nervt mich, wenn ich ihr jeden Tag beweisen muss dass ich an sie denke. Sie ist ja lieb, sie meint es nicht so, aber dennoch ....
Ich will das einfach nicht, will keine Patchworkfamilie, ich will auch keine Patchworkbeziehung. Ich will alleine sein, meine Ruhe haben und keine Verpflichtungen.
Aber es kommt nichts von ihm, denn er hat damit abgeschlossen und ist zunächst erleichtert. Kann sein, dass ihm nach einiger Zeit auffällt, dass er sich doch recht einsam fühlt. Dann docken manche wieder an und wollen dieses Mal alles besser machen, nur dass nichts besser wird, weil der Mensch sich nicht ändern kann, am allerwenigsten im Bindungsverhalten.
Schließ damit ab und es ist besser, wenn von ihm nichts kommt. Was hättest Du von ein paar halbgaren Entschuldigungen wie der, dass es ihm leid tut, dass er ausgerechnet Dir, die er ja so schätzt, weh tun muss? Nichts, es würde Dir nichts helfen, nur das Gedankenkarussell wieder verstärkt in Gang setzen. Was nur habe ich falsch gemacht? Ich wollte zu viel, ganz einfach. Und ich kann das alles nicht verstehen. Musst Du auch nicht, nur akzeptieren solltest Du es irgendwann, dass er nicht anders konnte und dass er nichts dafür kann.
Es liegt nicht an Dir, es liegt nicht daran, dass Du irgendwie falsch bist, es liegt aber daran, dass ihm Nähe und Erwartungen zusetzen und er dann irgendwann nur noch weg will.
Vielleicht fragst Du Dich selbst mal, warum Du Dich in eine Beziehung mit diesem Menschen begeben hast. Das kommt nicht von ungefähr. Könnte gut sein, dass Du auch Deine Probleme mit Bindungen hast, was Dir gar nicht bewusst ist. Aber warum gerätst Du dann an einen Mann wie ihn? Dein Unterbewusstsein weiß mehr als Du selbst. Es lehnt sich bequem zurück und sagt sich, alles gut, es gibt keine Beziehung, ich bin safe, Dass Du weinst, Kummer hast, Dich in Frage stellst, leidest, ist ihm egal. Hauptsache, es gibt keine Beziehung mehr.
Ich denke, Du wirst es irgendwann verstehen. Dann, wenn die Gefühle der Trauer, der Sehnsucht und des Vermissens, vorbei sind und wenn Du Dich wirklich abgelöst hast und keine Fragen mehr hast. Dann kommen oft die Antworten weil die Gefühle nicht mehr das Sagen haben. Dann ist der Raum frei für mehr Erkenntis.
Bis dahin wirst Du die Trennungsphasen, die jeder durchschreitet, durchleben müssen. Es gibt keine Abkürzungen, denn der Mensch kann seine Gefühle nicht ablegen. Das dauert seine Zeit bis es nicht mehr weh tut. Und dann erst kann man Manches sehen, erkennen und anders beurteilen.
Etwas kannst Du doch tun. Dich erstens nicht aufgeben und Dir zweitens sagen, dass es nicht allein an dir liegt, dass er ging. Es hat nichts mit Deinem Wert zu tun, mit Deinem Sein, Deinen guten und schlechten Eigenschaften. Es liegt an ihm, dass er es Dir auf diese Weise sagen musste und dass er gehen musste.
Dass Dich das vor schlimmerem bewahrt, siehst Du jetzt nicht, aber vielleicht später. Man kann Beziehungen im Ungleichgewicht nicht ewig halten, weil der eine auf Sparflamme läuft und der andere das Feuer sucht.