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War ich nur eine Affäre? Trennung von Frau, Sucht, etc

B
Sein Ausbruch mit dir ist wohl eher ein Symptom seines desolaten Zustandes.
Den musst du nicht retten,er ist da,wo er sein will

28.12.2020 22:02 • x 1 #16


L
Zitat von FrauDrachin:
Weißt du, ich überlege mir gerade, vielleicht ist er zu seiner Frau zurück, weil er spürt, dass er genau das braucht. Er braucht keine Partnerin auf Augenhöhe, die ihn unterstützt, dass er seine Probleme SELBER angeht, sondern er braucht genau diesen engen Rahmen und diese Kontrolle.


Erstmal: lieben Dank, für dein Beitrag! Daran hatte ich auch schon gedacht, aber dann sehe ich ihn vor mir, dass es ihm unter diesen Umständen ja eigentlich nicht gut ginge, die Bauchschmerzen, die Übelkeit etc. Er hat dann seine Freiheiten heimlich gemacht. Hat sich im Keller versteckt etc. Manchmal hab ich eher das Gefühl, er braucht diesen Reiz von verboten sein.. Was er mir von seiner Zeit in der Szene erzählt hat, war er dort immer 24/7 unter Strom, merkt man jetzt auch zum Teil an seinem paranoiden Verhalten (Jeder könnte überall etwas hören, was sie nicht hören dürften, er schläft in höchster Alarmbereitschaft usw.) Und er sagte mir, er würde dieses Adrenalin vermissen. Manchmal hab ich das Gefühl, er holt sich das auf solche Wege. Aber was du sagst, hört sich ebenfalls sehr plausibel an und hat tatsächlich meine Mutter auch schon in der Richtung erwähnt.. Das Zitat passt wie die Faust aufs Auge.. Und ebenso wie du sagtest, sagte auch ich ihm, dass ich ihn akzeptiere wie er ist, aber dass ich ihn sein Glück anstreben sehen will, aber vielleicht strebt er ja genau jetzt sein Glück an, vielleicht ist sein Glück ja doch seine Frau und seine Wohnung.. Und meine Baustelle ist groß, und manchmal hab ich Minuten der Erwachung und denk mir: Ab jetzt ist Schluss mit IHM und der Anfang mit DIR.. Am nächsten Morgen wach ich erneut mit Kummer auf und pack es nicht aus dem Bett..

Zitat von Sonnenblume53:
Und Du?
Hast Du nicht genau das Gleiche getan? Der arme Kerl bekam zu Haus keine Liebe, also.....


Damit wollte ich nicht sagen, dass ich meine Liebe für ihn idealisiert habe oder dachte meine Liebe könnte ihn retten oder ihn zu einem braven Kerl machen. Ich war bereit mich einzulassen auf ein Leben mit ihm, da würden alle den Kopf schütteln (mich inklusive) nur weil er meinte, dass es der einzige Weg wäre für ihn glücklich zu sein (wieder überaus selbstlos) Ich wollte ihm nur das Gefühl geben, dass da mal jemand ihn nicht biegen und brechen will, sondern ihn einfach auf seinem Weg begleiten will, auf Augenhöhe. Damit wollte ich sein Verhalten und Entscheidungen nicht rechtfertigen, natürlich kann jeder Mensch an sich arbeiten, egal woher er kommt und ich finde es unfassbar stark, wenn das Menschen auch schaffen. Damit wollte ich ihn nicht verteidigen. Ich gebe euren Antworten auch sehr viel wert und bin dankbar für die Sichtweisen. Mir ist selbst bewusst, dass hinter seinem Verhalten Unmengen Feigheit steckt und nicht vorhandenes Interessen bzw. Engagement für die Arbeit, die es bedeuten würde was zu ändern. Ich mein ich bin willentlich in sein Chaos eingesunken, ich will ihn nicht mal dafür verurteilen, dass er mich mit reingezogen hat. Denn ich wusste es ja. Aber er hätte mich mit den Nachwehen seines Disasters ja nicht so sitzen lassen müssen nur um mir meine Antworten dann selbst zusammenreimen zu müssen.

Zitat von Bones:
Sein Ausbruch mit dir ist wohl eher ein Symptom seines desolaten Zustandes.
Den musst du nicht retten,er ist da,wo er sein will


Da hast du womöglich recht..

28.12.2020 22:31 • x 1 #17


A


War ich nur eine Affäre? Trennung von Frau, Sucht, etc

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S
Zitat von lieblingskoala:
dass da mal jemand ihn nicht biegen und brechen will, sondern ihn einfach auf seinem Weg begleiten will, auf Augenhöhe.


Das verstehe ich nicht so wirklich, liebe Koala...welchen Weg auf Augenhöhe?

Ich weiß sehr viel über Dro. und ihre Auswirkungen, weil ich mit Abhängigen beruflich gearbeitet habe.
Ich darf Dir wirklich versichern - das ist kein Weg auf Augenhöhe!

28.12.2020 22:39 • x 2 #18


L
Zitat von Sonnenblume53:
Ich darf Dir wirklich versichern - das ist kein Weg auf Augenhöhe!


Nein, das war es auch auf keinen Fall, es war nur das, was ich wollte. Wie gesagt, anfangs sagte er mir, dass er in Substitutionstherapie ist (was er auch ist) und das er auch nachdenkt, evtl. einen vollkommenen Entzug zu machen, irgendwann. Als er abgehauen ist und ich ihn zum Gespräch abgefangen hatte, erzählte er mir dann dass er hin und wieder doch die tatsächliche Dro. brauche, einfach für die Suchtgedanken, gerade dann wenn zu viel Stress sein Leben dominiert und das das sein Ventil ist wie für andere der Alk. etc. naja zu dem Zeitpunkt war ich so emotional bereits involviert, dass ich selbst es gar nicht geschafft habe mich noch aus der Sache zu ziehen (Was dann wieder meine Baustelle ist)

Der Dr***ersatz machte ihn prinzipiell immer sehr müde und erschöpft, seinen echten Stoff dann noch dazu ohje, alles was er wollte und konnte war nur noch schlafen. Kein Wunder, ist da keine Kraft für etwas anderes. Ich war einfach nur noch unfassbar überfordert.. ich konnte mich damit auch an niemanden wenden, ich konnte kaum meiner Familie erzählen, was für ein Päckchen er noch zu tragen hatte.. Ich habe mir da auch selbst viel zuzuschreiben.

28.12.2020 22:50 • x 1 #19


I
Der Mann kann doch froh sein das er von seiner Sucht losgekommen ist, sonst wäre er jetzt längst auf dem Friedhof.
Vermutlich hat seine Frau dazu beigetragen das er nicht mehr vom Weg abgekommen ist.

Vielleicht hat sie auch aus Kummer und Stress mit ihm so sehr zugenommen , dass hat er dir sicher nicht gesagt.
Als Dank betrügt er sie auch noch.

Sei doch froh das du mit so einem schwierigen Partner keine Vergangenheit hattest, aber scheinbar ist das jetzt dein erklärtes Ziel?
Um dann auch dick zu werden ?
Oder anfängst zu trinken ?
Oder Depris bekommst ? Nur um so einen Mann irgendwie als Mülleimer zu dienen ?

Schick den in die Wüste. Ehrlich.

28.12.2020 22:51 • x 1 #20


I
Zitat von lieblingskoala:
Der Dr***ersatz machte ihn prinzipiell immer sehr müde und erschöpft, seinen echten Stoff dann noch dazu ohje, alles was er wollte und konnte war nur noch schlafen. Kein Wunder, ist da keine Kraft für etwas anderes. Ich war einfach nur noch unfassbar überfordert.. ich konnte mich damit auch an niemanden wenden, ich konnte kaum meiner Familie erzählen, was für ein Päckchen er noch zu tragen hatte.. Ich ha


Also immer noch abhängig ?
Welches Päckchen muss er tragen ?
Das trägt seine Frau. Und du machst jetzt den D r o g e n Versteher ?
Jetzt löst du seine Frau ab ? In jeder Hinsicht?

Der geht doch mit seiner Sucht auch keiner Arbeit nach , oder ? Wer finanziert den Junky denn ?
Seine dicke Frau ?

28.12.2020 22:56 • #21


S
Zitat von Isely:
Der Mann kann doch froh sein das er von seiner Sucht losgekommen ist, sonst wäre er jetzt längst auf dem Friedhof.


Er hat Beikonsum zu seiner Substitutionstherapie.

Liebe Koala, alles, was er Dir erzählt über das, was er will, sind die typischen Sprüche.

Es wird Dir unsagbar weh tun, aber würde er Dir die Wahrheit sagen, klänge es so: Ich will, daß ihr mich alle in Ruhe süchtig sein lasst, verdammt! Dafür lüge, betrüge, umschmeichele ich Euch und nehme das bisschen heulen, flehen, betteln, drohen gern in Kauf. Immer wieder auf`s Neue.

28.12.2020 23:02 • x 1 #22


L
Zitat von Isely:
Der Mann kann doch froh sein das er von seiner Sucht losgekommen ist, sonst wäre er jetzt längst auf dem Friedhof.

Hallo Isely, danke für deinen Beitrag! Leider ist er ja eben nicht von seiner Sucht losgekommen. Er ist in Substherapie gegangen, Hin und wieder gönnt er sich jedoch immer noch seinen Stoff (Was ich aber auch erst zum Ende hin erfahren habe).. dies hält er vor seiner Frau aber geheim und sie dachte über 5 Jahre hinweg, dass er nur einmal rückfällig war..

Zitat von Isely:
Vielleicht hat sie auch aus Kummer und Stress mit ihm so sehr zugenommen , dass hat er dir sicher nicht gesagt.
Als Dank betrügt er sie auch noch.


Nein, sie war schon immer Dick, habe auch Bilder gesehen bevor sie sich kannten. Aber ich fühle mich ziemlich unbehagen, über den Körper eines anderen Menschen zu sprechen und ich möchte sie für ihren Körper auch nicht verurteilen oder abwerten. Ich hatte das nur erwähnt, weil es dann im Nachhinein für ihn eine Rolle gespielt hat. Ich hatte auch Jahrelang mit meinem Körper zu kämpfen. Und glaube mir, es ist absolut nicht mein Ziel, kaputt zu gehen wegen ihm. Es ist einfach nur schwer zu verkraften, weil ich eben auch vieles nicht mit meinen Nächsten austauschen kann.

Zitat von Isely:
Schick den in die Wüste. Ehrlich.


Er hat sich selbst schon in die Wüste geschickt Ich hoffe, ich kann das gedanklich auch bald!

Zitat von Isely:
Das trägt seine Frau. Und du machst jetzt den D r o g e n Versteher ?


Nein, ich mache ganz bestimmt keinen auf D*Versteher, ich sagte selbst, ich war damit dann maßlos überfordert. Ich löse seine Frau in nichts ab, er ist ja nicht mehr Teil meines Lebens, und ich hatte auch nicht vor sie abzulösen. Er geht Arbeit nach, dabei hilft ihm ja die Substherapie, dass er sich hin und wieder Stoff gibt, wusste ich wie bereits erwähnt auch erst zum Ende. Ich glaube jedoch tatsächlich, dass sie ihn in gewisser Hinsicht mitfinanziert. Wieso erwähnst du das Dick so? Wie bereits erwähnt, wollte ich sie damit nicht abwerten oder kränken. Im Gegenteil, es machte Ihn für mich sympathischer, weil die Oberflächlichkeit nicht so dominant war. Das sollte kein Bodyshaming werden!

Zitat von Sonnenblume53:
Ich will, daß ihr mich alle in Ruhe süchtig sein lasst. Dafür lüge, betrüge, umschmeichele ich Euch und nehme das bisschen heulen, flehen, betteln, drohen gern in Kauf. Immer wieder auf`s Neue.


Das klingt sehr stark nach ihm. Es ist nur sehr erschreckend.

28.12.2020 23:06 • x 1 #23


Gorch_Fock
Koala, auch hier frage ich mich, warum junge Frauen auf so jemand reinfallen. Hier waren einige red flags: Verheiratet, Dro.. Hier müssten alle Warnlampen angehen. Der Rest sind Lügen. Die Trennung wurde nie ausgesprochen. Genau das Verhalten was er auf der Arbeit gezeigt hat (ohne Verantwortung flüchten) hat er dann auch bei seiner Frau abgezogen. Und später bei Dir. Such Dir bitte einen Partner, bei dem nicht der nächste Druck / Stein oder sonstiger Stoff den Alltag bestimmt. Über kurz oder lang landest Du auch ganz unten.

28.12.2020 23:06 • x 2 #24


FrauDrachin
Zitat von lieblingskoala:
Daran hatte ich auch schon gedacht, aber dann sehe ich ihn vor mir, dass es ihm unter diesen Umständen ja eigentlich nicht gut ginge, die Bauchschmerzen, die Übelkeit etc.


Das meinte ich mit Selbstwirksamkeit.
Eines vom wichtigsten im Leben ist die Überzeugung/das Wissen/die Zuversicht, dass wir unser Leben gestalten können, Ziele erreichen können. Sowohl eine suboptimale Kindheit, wo man den Bedingungen einfach so ausgeliefert ist, wie sie eben sind, als auch eine Sucht, wo einem Buchstäblich alles entgleitet zerschießen einem den Glauben an die Selbstwirksamkeit enorm.
Wirklich der Mensch kommt nicht mal mit sich selber klar. Mit einer Beziehung auf Augenhöhe und mit der Eigenverantwortung bei ihm selber, damit ist er komplett überfordert!

28.12.2020 23:15 • x 1 #25


L
Zitat von Gorch_Fock:
Koala, auch hier frage ich mich, warum junge Frauen auf so jemand reinfallen.


Ja, im Nachhinein frage ich mich das selbst. Aber es war womöglich, dass vollkommene Neue. Ich war noch nie in einer Beziehung und hatte diese Erfahrungen noch nie gemacht. Dann war es zu Beginn natürlich die Aufmerksamkeit, dazu kam der Reiz des Verbotenen, dann die Wörter wie aus dem Märchen und dann natürlich die ersten se***** Erfahrungen, die mich irgendwo an ihn gebunden haben. Das erste mal bedingungslos Wohlfühlen bei einem anderen Menschen.. da hat Liebe buchstäblich blind gemacht. Volle Kanne, ich könnte mich dafür auch selbst schlagen, aber nun ist das Disaster schon vollbracht. Es tut auch weh, darüber nachzudenken, dass ein Mensch den du wirklich gern gewonnen hast an die Dro. verloren gegangen ist und das schon vor einigen Jahren.

Zitat von FrauDrachin:
Mit einer Beziehung auf Augenhöhe und mit der Eigenverantwortung bei ihm selber, damit ist er komplett überfordert!


Und dann noch die Kombination mit mir, welche überhaupt keinerlei Erfahrungen im Bereich Beziehung/Partnerschaft/S** hatte, die noch bei ihren Eltern lebte, ihn nicht finanziell unterstützen konnte.. Da wundert es irgendwie auch nicht mehr, dass er geflüchtet ist. Es ist einfach frustrierend, weil man dem Menschen einfach besser wünscht, aber man weiß, er hat es nur selbst in der Hand. Er meinte immer, er käme ganz gut alleine klar, er kam schon immer alleine klar, schon ganz früh hat er alleine gelebt.. Aber mittlerweile erschleicht mir auch das Gefühl, dass er es sich selbst nicht zutraut gerade die Scheidung und das Drama mit der Eigentumswohnung alleine durchzuboxen. Nicht nur emotional sondern generell auch finanziell.

28.12.2020 23:21 • #26


B
Zitat von lieblingskoala:
Aber mittlerweile erschleicht mir auch das Gefühl, dass er es sich selbst nicht zutraut gerade die Scheidung und das Drama mit der Eigentumswohnung alleine durchzuboxen.


Egal,was er dir über die Frau und die Ehe erzählt hat,gehe mal davon aus,dass er sich bei dir zum Opfer stilisiert hat.Seine Frau ist sein Halt,die wird ihn schon mehrfach aus seinem Sumpf gezogen haben. Er ist ein undankbarer Parasit.
Was meinst du ,wie er dich jetzt bei seiner Frau darstellt?

28.12.2020 23:29 • x 3 #27


S
Zitat von lieblingskoala:
...ihn nicht finanziell unterstützen konnte..


Lieblingskoala, das ist ein Segen, denn er hätte Deine Unterstützung sofort in Dro. umgesetzt.
Natürlich hätte er Dir was vollkommen anderes erzählt, wofür er das Geld brauchte...

Du liest Dich so nett, Koala - es tut fast weh...Du hast keine Ahnung von der Materie, auf die Du Dich fast eingelassen hättest...

28.12.2020 23:31 • x 3 #28


FrauDrachin
Zitat von lieblingskoala:
Und dann noch die Kombination mit mir, welche überhaupt keinerlei Erfahrungen im Bereich Beziehung/Partnerschaft/S** hatte


Weiß du, in unserer Gesellschaft, und besonders im Bildungsbürgertum (dem ich dich jetzt gefühlsmäßig zugeordnet hätte?), vielleicht noch mit einem katholischen Hintergrund, ist Offenheit, Toleranz, den anderen heilen durch gutes Beispiel, andere am eigenen Überfluss teilhaben lassen, ein ganz großer Wert.
Ja, und dann kommt so ein Sozialfall, und was schreien wir jungen Mädels: Juhuuu, endlich kann ich zeigen, dass ich den Sonntagsreden in der Kirche zugehört habe, endlich kann ich zeigen, dass ich die ganze Wahnsinnsliteratur gelesen habe, und endlich bekomme ich die Chance, diese Werte in meinem Leben umzusetzten. (So sinngemäß war das jedenfalls bei mir, in younger and happier days...)
Was das wirklich bedeutet, was solchen Menschen wirklich helfen könnte, wie wir unsere Grenzen entschlossen ziehen und verteidigen, um sowas überhaupt auch nur annähernd durchhalten zu können, das hat uns keiner gesagt.

Das war für mich eine der wichtigsten Lehren: Wenn man mit offenem Herzen, liebevoll, empathisch und hilfsbereit leben will, dann muss man verdammt gut die eigenen Grenzen kennen, und gnadenlos verteidigen. Paradoxerweise wird das in der Regel dazu führen, dass diese Menschen, die scheinbar unsere Hilfe brauchen, dann ganz, ganz schnell weg sind.

28.12.2020 23:32 • x 3 #29


FrauDrachin
Off topic: Ich fange an Sätze mit Weißt du... anzufangen, kann mich mal bitte jemand entschlossen zurechtweisen?

28.12.2020 23:34 • #30


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