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Warmer Wechsel - was bedeutet das?

Doing
Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:
Person A ist mit essentiellen Teilen seines Lebens unzufrieden. Bis er Person B trifft der ihn in den Siebten Himmel katapultiert. Seine Probleme treten in den Hintergrund.
Irgendwann wenn der Alltag kommt wird Person A wieder unzufriedener, meist entwickelt sich dann die Situation das Person B immer damit beschäftigt ist A bei Laune zu halten.
A fordert immer mehr ein und B ist nur noch am hinterher rödeln.
Irgendwann geht B die Puste aus und wird ausgetauscht. Hier registriert B dann wie wenig wert er für A war und fühlt sich so richtig wertlos.

Noch ein kleiner Edit:
Meist passiert das so nach ca 10 Jahren, dass B die Puste ausgeht. Dann denkt man oft: die haben doch so gut zusammengepasst ... Joa haben sie auch. Einer gibt, der andere nimmt. Nur irgenwann kann der Geber nicht mehr. Man liest das ich gerade etwas unausgeglichen bin? Grrrr

27.10.2015 17:07 • #31


R
Meine Erfahrungen und Ansichten zum Warmwechseln sind:

Ich wurde selbst nach einer 10jährigen Beziehung mit Ehe und 2 Kindern ausgetauscht und habe die Affäre während der 2 .Schwangerschaft von ihr entdeckt. Sie lebt heute schon über 3 Jahre mit diesem Kerl und unseren Kindern zusammen. Ich denke und hoffe auch dass dies hält, denn zum einen gab es nie die Tendenz zum zurück, zum anderen wünsche ich mir für die Kinder eine stabile Basis.

Es war unheimlich schwer für mich und ich war drauf und dran mich selbst in die Psychatrie einzuweisen. Habe gelitten und die Welt nicht mehr verstanden. Hätte es auch auch fair gefunden zu reden, war bevor ich es herausgefunden habe mit ihr bei der Eheberatung etc.

Aber was ist denn passiert. Die Liebe, wenn diese überhaupt bei mir da war ist auf der Strecke geblieben. Durch verschiedene Umstände, unterschiedliche Lebensvorstellungen,. Ansprüchen von Ihrer Seite, haben wir uns zwar nicht geliebt, aber über Jahre funktioniert. Sie wollte trotzdem unbedingt heiraten und ich bin nur wegen unseres Kindes bei der Stange geblieben. Ich wusste immer das die Kinder weg sind wenn es zur Trennung kommt. Wir haben wie gesagt funktioniert. Es gab keinen Streß und jeder hat sich seine Dinge gesucht die ihn glücklich machen. Ich habe mich weitergebildet, Sport getrieben etc.
Aber letztendlich habe ich niemanden anderen gesucht oder aktiv geflirtet. Es hätte mir jedoch genauso passieren können, dass ich mich verliebe, wenn es jemanden geben hätte der sich für mich interessiert, mich hofiert. Dann hat sie einfach Angst gehabt, war sich ihrer Sache nicht sicher, da ja sonst alles funktiert hat und wir erst kurz davor geheiratet haben. Nach meinen jetzigen Erfahrungen kann ich es ihr nicht mehr verdenken und glaube auch das es ihr irgendwo schwer gefallen ist und dass das erwischt werden, eine Befreiung für sie war.

Ich lebe heute wieder gut und habe so ziemlich alles verarbeitet. Verzeihen und normal mit ihr reden als wäre nichts passiert kann und will ich trotzdem nicht. Dafür ist zu viel passiert. Es geht nun nur noch um die Kinder und ihr Leben interessiert mich nicht mehr.

Ich habe auch eine neue Partnerin gefunden. Sie ist sowas von zärtlich, herzlich und gibt mir alle Freiheiten die ich brauche. Ich hätte mir nie so eine entspannte Beziehung vorstellen oder wünschen können. Sie hat ebenfalls ein Kind und dadurch dass wir nicht zusammenziehen möchten, ist es gut wenn man sich nur 3 oder 4 Mal an die Woche sieht.
Trotz das sie eine tolle Frau ist und es uns beiden gut geht in der Beziehung, fehlen mir einige Komponenten. Ich kann mit ihr nicht verreisen wohin ich oder sie möchte, was verschiedene Gründe hat. Sie interessiert sich nicht für Kultur und ist nicht so gebildet um mich geistig weiter zu bringen.
Nun passiert es mir auch, dass mir Frauen begegnen die einen Reiz auf mich ausüben, da diese bestimmte Eigenschaften haben, die ich mir auch wünschen würde.

Ich stelle mir dann manchmal vor, was würde ich machen wenn ich in die Zwickmühle komme und die Liebe richtig bei mir einschlägt. Zählt dann der Kopf oder das Herz? Fange ich an rumzueiern? Gebe ich eine Beziehung auf in der ich zu großen Teilen sehr harmonisch läuft und wo ich wirklich denke dass ich trotz unterschiedlicher Interessen gut aufgehoben bin? Habe ich dann auch Angst, dass die neue Liebe nur ein Strohfeuer ist und danach wieder ein Anspruchsdenken auftritt oder ich/sie einige Erwartungen des anderen nicht erfüllen und der Streß beginnt? Gebe ich eine gute Beziehung die wirklich eine langfristige Verbindung werden kann, gegen ein halbes Jahr, Jahr mit richtiger Leidenschaft auf um danach gegeben falls wieder mit leeren Händen da zu stehn und eventuell wieder zu leiden?

Ich weiß es nicht und denke das ich mich auch schwer tun würde. Ich möchte ja auch niemanden weh tun und selbst auch zufrieden sein? Ich denke ein warmer Wechsel muss überhaupt nicht böse und beabsichtigt sein. Ich würde mich sofort trennen, wenn die Beziehung Streß und Ärger beinhaltet und man merkt, dass man sich gegenseitig nicht mehr entspricht. Wenn es aber zu großen Teilen Schnittmengen gibt, man herzlich miteinander umgeht, sich auch auf den anderen freut, warum soll man dann nur weil man ein paar Aspekte vermisst sich trennen? Wer ist denn perfekt und wo findet sich denn die tatsächlich perfekte Beziehung?

Also ich denke, dass ich selbst für mich nicht die Hand ins Feuer legen kann, dass es mir niemals passiert und ich eine Beziehung erst aufgebe bevor ich mich in eine andere Frau verliebe. Klingt hart, hat aber auch mit meinen Ängsten, meinem Befinden, dem jemanden nicht enttäuschen wollen zu tun.
Womit es nichts zu tun hat, ist dass ich nicht allein leben könnte. Dies kann ich mittlerweile und genieße meine Freiheit. Bevor ich mir eine stressige, belastende Beziehung antue bleibe ich lieber allein.

29.10.2015 10:59 • #32


Sureone
Zitat von Doing:
Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:
Person A ist mit essentiellen Teilen seines Lebens unzufrieden. Bis er Person B trifft der ihn in den Siebten Himmel katapultiert. Seine Probleme treten in den Hintergrund.
Irgendwann wenn der Alltag kommt wird Person A wieder unzufriedener, meist entwickelt sich dann die Situation das Person B immer damit beschäftigt ist A bei Laune zu halten.
A fordert immer mehr ein und B ist nur noch am hinterher rödeln.
Irgendwann geht B die Puste aus und wird ausgetauscht. Hier registriert B dann wie wenig wert er für A war und fühlt sich so richtig wertlos.


Dazu habe ich mir mal meinen eigenen Spruch erdacht:

Wer immer nur nimmt, greift irgendwann ins Leere

So war es zumindest bei mir.

29.10.2015 11:35 • #33




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