Hallo 12345PPP,
Zitat von 12345PPP:Hallo,
ich lese sehr oft im Forum, dass bei vielen Paaren am Tag vor der Trennung rein gar nichts auf die Trennung am nächsten Tag hindeutete.
Hm, das ist schwierig zu sagen und auch verschieden, sicher gibt es die einen, die Dich nur ausnutzen und dann irgendwann kein Interesse mehr haben. Vielleicht kann es auch passieren, dass man jemanden kennenlernt, weiss dass man nicht beides haben kann und deshalb erst einmal niemanden verrückt machen will. Gerade wenn man weiß, wie verletzlich der Partner doch ist. Man macht sich vielleicht, ohne den Partner wirklich betrogen zu haben, Gedanken, was man denn jetzt tun soll und irgendwann meint man, sich entscheiden zu müssen. Vielleicht ist diese Entscheidung auch gar nicht so eindeutig und einfach, aber man kann ja nicht zweigleisig fahren, also trennt man sich und probiert es mit der Person, die man im Moment so faszinierend findet.
Sicher wäre es für den, der verlassen wird, schöner, wenn der Partner sich vorher im klaren wird, dass er nicht glücklich ist und sich trennt. Dann besteht natürlich die Gefahr dass er sich breitschlagen läßt, es noch einmal zu versuchen, weil ja doch viele Dinge auch schön waren. Ich glaube aber fast, wenn jemand erst einmal Zweifel hat, dann wird das nichts mehr - dann ergibt sich ein Ungleichgewicht und einer will mehr und einer will weniger, das ist nie gut.
(Buch Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst zeigt diese Dynamik schön auf). Irgendwer hier im Forum hat mal gesagt wenn es stimmt, dann ist es einfach - denke da ist etwas dran - nicht dass man auch dann Rücksichten nimmt - aber beide wollen die Beziehung im gleichen Maß.
Dann denke ich, dass noch dazu kommt, dass der, der sich trennt, ahnt, dass wenn er Kontakt hält/zuläßt, der andere sich nur noch Hoffnungen macht und er ihm letztendlich immer wieder weh tun muß. Vielleicht ist das gar nicht so schlecht, zwar eine Aussprache anzubieten, evtl. in praktischen Dingen zu helfen, dann aber auch Abstand zu halten. Mancher erzählt vielleicht von dem neu anvisierten, nur damit der andere sich keine falschen Hoffnungen mehr macht, nicht um ihn zu verletzen.
Evtl. hat ihn schon vorher etwas in der Beziehung gestört, man meinte aber kein Mensch ist perfekt und Liebe heißt ja jemanden nehmen wie er ist. Angangs war man euphorisch bereit dazu. So langsam hat man das Gefühl, dass einem etwas fehlt. Plötzlich ist dann da jemand anderes und man muss sich entscheiden, diese Dinge, die man bisher hingenommen hat, weiter hinzunehmen, man prüft sich und stellt fest, dass man dies nicht aus Liebe, sondern aus einem Gefühl des Verpflichtet seins täte.
Wolltest Du einen Partner, der nur aus Verpflichtungsgefühl bei Dir bleibt? Und das ist der Punkt, das zu akzeptieren.
Zitat von 12345PPP:Aber manchmal sehnt man sich eben nach jemandem. Nur ich möchte einfach nicht, dass mir wieder das gleiche passiert. Denn meine eigene Geschichte hat mich so sehr mitgenommen, dass ich das nicht nochmal überstehen würde.
Ja, das Gefühl habe ich auch manchmal.
Ich fürchte, um so größer unsere Ängste sind, um so mehr führt das dazu, dass (auch der neue) Partner (wieder) Angst hat, zu sagen ich bin mir nicht mehr sicher.
Glaube es geht darum, das eigene Selbstbewußtsein zu pflegen.und auf die Zukunft zu vertrauen und darauf, dass es gut ist wie es ist. Wer weiß, für was diese Trennung letztendlich auch für uns gut war.
Letztendlich ist der Preis für die Chance dass es schön bleibt, auch das Risiko des Schmerzen.
Wir können lernen mit diesem Schmerz umzugehen, auch wenn das nicht schön ist und wir tief traurig sind.
Das ist dann, wenn es passiert, immer ein Prozess der Verarbeitung, der dauert seine Zeit. Wie lange und wie sehr uns das schmerzt hat auch viel mit uns selbst zu tun. Meist ist es eine eigene Vorstellen/Wunsch, wie es hätte sein können, die wir nicht erfüllt bekommen, von dem wir uns auch verabschieden müssen (in Bezug auf diesen Menschen)
Hatte mal ein Buch, dass versuchte zu unterscheiden zwischen Schmerz, den wir im Moment erleben und Leiden das aus dem festhalten des Schmerzes, dadurch, dass wir das nicht wirklich akzeptieren wollen. Unser unerfüllter Wunsch, an dem wir festhalten, verursacht das Leiden.
Veilleicht magst Du versuchen, Vertrauen zu haben - nicht an eine bestimmte Person, sondern in die Zukunft.
LG
Mona