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Warum lasse ich mir das gefallen?

E
Liebe hier jetzt,

ich hoffe, Du hattest einen schönen Jahresstart. Ich hatte ihn und das hat mir so gut getan.
Das ist schön mit der Aufräumaktion. Ich hoffe, es fühlt sich richtig an. Da ist ja jeder anders. Ich bin diesbezüglich vielleicht sogar ein wenig herzlos. Ich hab ja alles weggeschmissen. Oder alternativ: Er hat mir mal eine sehr, sehr teure Tasche geschenkt. Die habe ich Nikolaus leer in der Bahn stehen lassen mit einem Nimm mich mit Post-it dran. Nicht weil ich so sozial bin, ich wollte nur nichts mehr von ihm in meiner Nähe haben. Und schon gar nicht mit mir rumtragen. Mir reicht(e) (s)eine emotionale Schwere. Ich mag Leichtigkeit. Jedenfalls, ich hoffe, dass sie eine besondere Frau gefunden hat, die sich darüber freut. Oder keiner hat den Wert erkannt und sie verrotttet jetzt im DB-Fundbüro. Beide Möglichkeiten lassen mich lächeln. Kann ich nicht begründen, muss aber vielleicht auch nicht.
Wie geht es Dir?

01.01.2015 22:02 • #61


H
Liebe Einmaleins, das freut mich, dass du das neue Jahr schön begonnen hast! Trotz der schweren Umstände, die dich traurig machen. Ich habe das lange nicht geschafft, sei stolz auf dich und deine Stärke. Es ist ja nur eine von Menschen konstruierte Zeiteinteilung, dieser Jahreswechsel, und dennoch etwas Besonderes. Das ging mir gestern durch den Kopf, als ich vor 24 Uhr alleine auf dem Balkon von Freunden stand, in der Stadt im 4. Stock, und die ersten Raketen starteten, wie Sternschnuppen auseinanderfielen und im Dunkeln versanken. Ich war innerlich total ruhig und leicht, zum ersten Mal seit 5 Jahren an Silvester. Das war so befreiend, ich mag auch diese Schwere nicht mehr fühlen, dieses Drückende und Lähmende, das lange Zeit immer in mir war, egal was ich tat. Ich habe mich gut gefühlt mit mir. Endlich wieder, ich war nur dankbar dafür, egal wie lange das jetzt gedauert hat. Und für alles, was gut ist in meinem Leben. Ich habe zudem gelernt, mich so anzunehmen, wie ich nun mal bin. Und wer an diesem Jahreswechsel nicht an meiner Seite stehen will, der soll es eben ganz lassen. Das musste ich ihm vor 5 Jahren schon sagen...ich war nicht konsequent, im nachhinein gesehen.

Die Aufräumaktion ist mir schwer gefallen, aber ja, es fühlt sich richtig an. Ich habe alles beseitigt, was mich noch erinnerte, was noch an Resten in den Postfächern schlummerte gelöscht, auch alle an mich selbst geschriebenen Entwürfe, meine Verzweiflungsausbrüche etc. Alle unsere Fotos gelöscht -bis auf eins von ihm, das konnte ich nicht, aber da mache ich mir jetzt nicht den Kopf deswegen. Briefe und Karten weggeworfen und eine kleine Kiste im Keller fest zugeklebt, die wollte ich nicht mehr durchforsten, ich weiss gar nicht mehr genau was drin ist. Sie belastet mich nicht, ich bringe sie zu einer Freundin, sie entsorgt sie für mich. Das war es dann, habe ich gedacht hinterher. Es bleibt eben nichts, gar nichts, so gern ich es anders gehabt hätte.

Ich finde das nicht herzlos, wie du das gemacht hast- es zeigt eine innere Stärke, die ich nicht habe und die sicher weiterhilft. Wie du deine Tasche beseitigt hast, finde ich geradezu genial . Superidee, egal wo sie gelandet ist. Ich hatte letzte Woche mal daran gedacht, dass ich meine Geschenke vor dem Haus auf der kleinen Mauer aufstellen könnte. Dort hatte der neue Hauseigentümer, der gerade die Wohnung des alten verstorbenen Drachens (= frühere Eigentümerin) ausräumt, einiges hingestellt, damit es werauchimmer mitnehmen kann. Doch die Vorstellung, dass neben den alten gammeligen Haushaltsgegenständen dann ein Fotoapparat, Hector und die Geheimnisse der Liebe, Keramikhühner, ein Frosch und andere merkwürdig anmutende Kleinigkeiten stehen hat mich doch abgehalten, da musste ich auch lächeln. Manchmal mache ich mir es wohl unnötig schwer. Nun ja.

Alles in allem geht es mir wieder gut. Hart erarbeitet, mit vielen Rückschlägen. Du wirst viel schneller dahin kommen, das lese ich aus allem was du schreibst heraus, und das ist total gut.
Falls er sich wirklich meldet, was mir im übrigen egal ist, kann er sein Gespräch haben. Das er mir nie gewährt hat, als ich es dringend gebraucht hätte. Auf Augenhöhe, bzw. muss er aufpassen, dass er diesmal nicht in der anderen Position ist.

Kannst du wieder besser schlafen? Geht dir immer noch so vieles im Kopf herum oder kannst du abschalten?

01.01.2015 23:46 • #62


A


Warum lasse ich mir das gefallen?

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E
Liebe hier jetzt,

das ist so schön, dass Dein Silvester so war wie es war. 5 Jahre – man, was für ein zäher Kampf. Aber alles hat seine Gründe und seine Zeit. Ich kenne auch das Drückende und Lähmende. Als sei man erstarrt. Unbewegbar. Im tiefen, schwarzem Tal. Ich kenne es allerdings nur... wellenhaft. Ich weiß nicht, wie man es lange (er)tragen kann.
Ich weiß auch nicht, ob ich stark bin. Wirklich nicht. Ich glaube, ich habe einfach mit einigen Dingen Glück gehabt. Andere Menschen haben ganz andere Päckchen zu tragen und daran kann man verzweifeln, sich verlieren und alles was es sonst noch gibt.
Ich will nicht lesen, dass Du schreibst, Du selbst hättest - in welcher Hinsicht auch immer - keine innere Stärke. Ich hoffe, ich trete Dir jetzt nicht zu nahe, aber bitte werte Dich nicht ab. Ich kenne Dich nicht, aber Du liest Dich klug und feinsinnig. Man müsste im Grunde doch auch erstmal definieren, was stark denn überhaupt ist/beinhaltet. Und wer kann das entscheiden ohne anmaßend zu sein. Lass uns mit Leichtigkeit darauf einigen, dass nur Rocky Balboa stark und koffeinfreier Kaffee schwach ist.
Ich bin manchmal eher recht hart und abgegrenzt; das ist sicher auch ein Teil von mir, den ich vor allem beruflich öfter aktivieren muss. Ich merke es aber natürlich auch privat und es hilft mir gerade die hochgezogenen Mauern auch konsequent oben zu halten, so seltsam das vielleicht auch klingt.

Kann ich mir vorstellen, dass die Aufräumaktion schwierig war und Dir nicht leicht gefallen ist. Ich selbst war zwar nur froh als sein Gerümpel hier raus war, aber es war auch nicht so viel wie bei Dir. Ich verstehe Dich. Es ist traurig, aber auch befreiend. Du hast viel geschafft. Wieder ein Stück weiter.
Ich glaube, dass er mir mit seinen sinnlosen (für mich inzwischen provokanten) Kontaktversuchen inzwischen fast einen Gefallen tut. Ich kann sein Verhalten nach wie vor nicht verstehen, aber ich bin gerade in einer Phase(?), in der ich es kaum noch hinterfrage – es schafft lediglich noch mehr Distanz zwischen uns. Und das ist gut. Kommen sicher aber auch wieder andere Tage.

Es geht aktuell besser mit dem schlafen. Aber das ist mal so, mal so. Mir geht immer noch viel im Kopf herum, aber es … überrollt mich nicht mehr so. Ich hoffe, bei Dir ist es ähnlich

02.01.2015 11:46 • #63


H
Nein, es überrollt mich nicht mehr, aber das hat es ja wahrlich lange genug getan. Ich sehe das mit Abstand jetzt so, dass man durch die wechselhafte Art des Gegenübers, die Unbeständigkeit und Widersprüchlichkeit (mit Extremen in beide Richtungen) in der Beziehung, den Halt verliert, sogar die eigene Stabilität. In einem Buch, das ich gelesen habe, wird gut beschrieben, was da abläuft. Es ist ein emotionaler Kontrollverlust, den man in einer Abwärtsspirale erlebt, und deshalb ist es so schwer, da herauszukommen. Ich bin da viel zu tief hineingeraten. Bis ich völlig am Ende war.

Wenn ich deine Geschichte lese, dann war ich 2010 an dem Punkt an dem du jetzt bist. Ich hatte mich abgewandt, wollte keinen Kontakt mehr, insbesondere weil mein Stolz zutiefst verletzt war und konnte noch klar sehen, was ablief. Ich hab mir die Frage gestellt, genau wie du deinen Thread benannt hast - aber mir die falsche Antwort gegeben. Ich hätte stärker sein müssen und es durchziehen. Stattdessen habe ich alle Fehler bei mir gesehen, weil er mich ja darauf hinwies, wie bei dir auch geschehen. Er war hartnäckig, ich habe ihn wirklich von Herzen geliebt und alles beseitigt, was scheinbar störte, alle Mauern fallen lassen und mich ganz tief in die Beziehung zu ihm eingelassen. Dann begann das Chaos erst richtig. Auch in meinem Inneren. Es gab ja immer wieder Hoffnung, die nicht unrealistisch schien. Aber mit dem Verstand war es nicht zu begreifen, was er da machte. Umso verwirrter wurde ich. Er fand anfangs immer wieder Erklärungen, die aber abstruser wurden. Irgendwann merkst du es und bist gefühlsmäßig nicht mehr in der Lage, das zu tun, was einzig gut für dich wäre - weg von ihm, Distanz und Kontaktabbruch. Deshalb sagte ich, ich war/bin in vielem zu schwach, nett von dir, was du dazu sagst, du hast schon recht, eine zeitlang hab ich mich abgewertet, weil ich mich so schwach fühlte, so elendig lange gebraucht habe für alles. Ich mag Kaffee mit Koffein lieber . In bestimmten Punkten würde mir mehr Härte eben besser bekommen. Ich bin sehr froh für dich, wenn du es jetzt schaffst, nicht nachzugeben, weil du sagst, es tut dir nicht gut.

Weisst du, an so einen Partner zu geraten kann jedem passieren, aber nicht jeder lässt sich da so reinziehen und kommt so schwer wieder raus. Das hat schon mit mir zu tun, mit meinen Erfahrungen, meinen Ängsten, Wünschen und meinem Wesen. Und einiges an der Konstellation war fatal. Ich habe durchaus Selbstbewusstsein, aber eben nicht in allen Bereichen. Mein Selbstwertgefühl als Frau ist z.B. nicht so, wie es sein könnte, und durch diese Story ist es weiter demontiert worden. Und ich hatte immer große Angst, verletzt zu werden, wenn ich meine Mauern aufgebe. Wie geschehen. Daran arbeite ich jetzt.

02.01.2015 19:52 • #64


H
Ich wollte dir noch was sagen, was dir vielleicht hilft: du hast geschrieben, du hast den schlimmsten Liebeskummer ever, und verstehst das nicht. Bei mir genauso, doch inzwischen glaube ich zu wissen warum. Gerade weil wir die Beziehung ja nie hatten, die uns immer vor der Nase herum schwebte, wir immer wieder mit Leckerlis angelockt und doch hingehalten werden, ist es so schlimm. Zudem hätte so einiges pefekt gepasst, dann idealisiert man und die gefühlte große Liebe entsteht. Und die großen Lieben sind schon in der Oper immer die tragischen, die unglücklichen. Die Angst, den anderen zu verlieren, wird immer größer und man muss sich die Frage stellen, wieviel Anteil Angst und wieviel Liebe da ist, im eigenen Gefühl. Was ist das denn, wenn man sich kaum sieht, nie telefoniert wie bei dir, oder wichtige Dinge per SMS und E-Mail abgehandelt werden wie bei mir? Zudem noch nebulös und oft verwaschen oder zweideutig in der Kommunikation. Rar gemacht hat er sich bei mir zudem immer, wenn es ihm gerade passte. Ich bin ja tolerant und habe Verständnis, zudem sicher kein Klammeraffe, das kann ich selbst nicht ertragen. Also lebt man die Beziehung gar nicht im Alltag, aber immer in dem Film, wie es sein könnte. Mein Ex hat mir das sogar ständig blumig ausgemalt, es lag ja nur an mir. Lag es eben nicht, genau wie es nicht an dir liegt. Deshalb meine ich, ist der Kummer noch größer, als wenn zwei Menschen nach gelebter Beziehung auseinandergehen, weil es nicht (mehr) passt. Und das Unverständnis, warum man sich so einiges gefallen lässt, der Zweifel am eigenen Menschenverstand tut seins noch dazu.

02.01.2015 20:26 • x 1 #65


P
Zitat von Hier und jetzt:
Gerade weil wir die Beziehung ja nie hatten, die uns immer vor der Nase herum schwebte, wir immer wieder mit Leckerlis angelockt und doch hingehalten werden, ist es so schlimm. Zudem hätte so einiges pefekt gepasst, dann idealisiert man und die gefühlte große Liebe entsteht.

Die Angst, den anderen zu verlieren, wird immer größer und man muss sich die Frage stellen, wieviel Anteil Angst und wieviel Liebe da ist, im eigenen Gefühl. Was ist das denn, wenn man sich kaum sieht, nie telefoniert wie bei dir, oder wichtige Dinge per SMS und E-Mail abgehandelt werden wie bei mir? Zudem noch nebulös und oft verwaschen oder zweideutig in der Kommunikation. Rar gemacht hat er sich bei mir zudem immer, wenn es ihm gerade passte.

Also lebt man die Beziehung gar nicht im Alltag, aber immer in dem Film, wie es sein könnte. Mein Ex hat mir das sogar ständig blumig ausgemalt, es lag ja nur an mir. Lag es eben nicht, genau wie es nicht an dir liegt.


Du hast 100%ig Recht! Genauso ist es, das ist der Grund.
Aber diese rationale Erkenntnis hilft leider gar nicht, wenn das Herz dann wieder weh tut. Ich weiß, wovon ich rede. Und die Zeit heilt bei mir da leider auch keine Wunden, ganz im Gegenteil, es wird immer schlimmer.

Hast du denn dafür auch eine Erklärung?

02.01.2015 21:14 • #66


H
Hallo Panda, meine Erklärung aus leidvoller Erfahrung dafür ist: Du bist einfach noch nicht so weit, so banal sich das anhört. Die Zeit bringt durchaus was, ich wollte das auch gar nicht hören. Ist aber so. Und Arbeit an sich selbst, für sich selbst und für sein eigenes Leben, das ist wichtig. Das Herz ist langsamer als der Verstand und jeder hat seine persönliche Schmerzgrenze. Zuerst muss man ja mal erkennen, was abläuft. Das hast du ja offenbar schon oder bist dabei, ist schon ein wichtiger Schritt. Und erst wenn man an dem Punkt ist, an dem man sich ernsthaft fragt, was das Ganze eigentlich soll, wenn es nicht gut tut, sondern im Gegenteil nur Schmerzen erzeugt, wenn man sich seines eigenen Wertes bewusst ist und die Bilanz und die Perspektiven ehrlich ansieht, dann ändert sich das. Der Schmerz lässt dann allmählich nach und man kann sich hinterfragen, welche Rolle man einnimmt und versuchen, dafür bei sich selbst nach Ursachen zu suchen.

Mir tut jetzt noch bisweilen das Herz weh, doch mein Verstand ist wieder zugeschaltet und aktiv. Ich weiss genau, was ich nicht mehr will und noch viel wichtiger, was ich will, und so eine Beziehung ist es definitiv nicht. So leid es mir tut. Dafür ist mir mein Leben zu schade, als dass ich es weiter so verbringe. Es hätte was Schönes werden können, aber es ist es eben nicht geworden. Ein Freund hat mal zu mir gesagt: man muss auch mal einsehen, wenn man sich geirrt hat. Und: Zu einer guten Beziehung gehören 50% Gefühl und 50% Verstand. Ich persönlich würde den Prozentsatz fürs Gefühl höher schätzen, aber es ist schon was dran.

Verzweifel jetzt nicht, es wird besser (doofer aber wahrer Spruch)! Mach die Bilanz, sieh sie dir immer wieder an, wenn es dich überkommt, schau nach vorn und auf dein Leben, das wieder schön werden wird.
Liebe Grüße

02.01.2015 22:43 • x 1 #67


E
Liebe hier jetzt,

ich kann das alles sehr nachvollziehen und auch nachempfinden. Es ist richtig, was Du schreibst, dass Du tief hineingeraten bist und die Tiefe und Dauer auch und unter anderem mit einem selbst zu tun. Aber weißt Du was, es hat auch mit Zeitpunkten, Unwägbarkeiten und anderen (äußeren) Einflüssen zu tun. Bei mir ist erst wirklich was passiert als ich zwei langjährige, gute Freunde von mir in meine Gefühlswelt und einige Details eingeweiht habe. Die haben mich beide unabhängig voneinander mit vielen ? im Gesicht angeguckt und haben mich durch ihre Ungläubigkeit (Der hat noch nie angerufen? Der hat nicht nachgefragt als das und das war? Der ist jetzt einfach abgetaucht und in den Urlaub ? Der hat wirklich das und und das gemachtgesagtgetannichtgetan und so weiter) wieder... geerdet. Ich hatte mich irgendwie verloren in der ganzen Sache, aber auch niemanden von meinem... Verlorensein erzählt, weil ich dachte ich muss es alleine wuppen. Letztlich ist mir da erst klar geworden, dass sein Verhalten nicht normal ist. Ich weiß nicht, wie und wo ich wäre, wenn ich nicht Menschen um mich hätte, die so einiges wieder zurecht gerückt haben, durchgehend ein offenes Ohr ohne Augenrollen anbieten, die nichts verdrehen wie er ständig, sondern zuhören usw. Genau das braucht man ja manchmal. Und die Beiträge/Kommentare hier haben mir auch geholfen.

Ich hoffe auch, dass ich es schaffe, nicht nachzugeben. Ich weiß es aber, ehrlich gesagt, auch nicht. Vielleicht wäre das aber auch zu viel erwartet. Ich denke Tag für Tag, Woche für Woche und inzwischen geht es sogar Monat für Monat.
Momentan geht für mich einfach nichts anderes als Distanz und Kontaktabbruch. Ich ziehe das stur durch bis .. ja, keine Ahnung, bis ich das Gefühl habe klarer zu sehen und fühlen. Ich war so über beide Ohren verknallt in ihn, daher wüsste ich gar nicht, was ich sonst machen könnte. Ich muss erstmal wieder die Kontrolle bekommen. Zeit und Abstand. Abstand und Zeit. Dann sehe ich weiter.

Es liest sich eventuell straigher als es ist und ich empfinde. Manchmal geht es innerlich immer noch sehr drunter und drüber. Ich habe den thread ursprünglich nicht so genannt; er wurde umbenannt und das ist auch ganz gut so, denn das ist sicher eine wichtige Frage.

Trotz allem ist es gut, dass Du Dich zeigen und die Mauern runterlassen konntest. Je mehr man von sich preisgibt, desto mehr Fläche für Verletzungen bietet man aber natürlich auch. Ach man.. Ich bin wütend für Dich, weil er nicht achtsam damit umgegangen ist und vor allem nicht das richtige Gegenüber dafür war.

Es hilft mir, was Du schreibst. Ja, der Film, für den man das Drehbuch hatte, der aber nicht produziert werden konnte, deshalb weiß man auch nicht, ob es ein Flop geworden wäre. Überhaupt das hätte wäre könnte. Ich kenne auch keinen Alltag mit ihm. Vielleicht hätte das alles schnell entzaubert. Weiß man ja alles nicht. Ich glaube aber, besonders Dramen werden oft überbewertet und ich selbst würde so einen melodramatischen Müll voller Verletzungen, Missverständnissen,Vorwürfen und hin und her nicht sehen wollen...

Du hast so Recht, wenn Du schreibst: Zu einer guten Beziehung gehören 50% Gefühl und 50% Verstand. Ich könnte das jetzt nicht so aufschlüsseln, aber ich weiß, was Du meinst. Und man entschuldigt zu viel mit dem Gefühl. Als sei das etwas, dem man sich einfach hingeben müsste, weil man ja gar nicht anders kann. Ich frage mich manchmal was dieses oft genannte Gefühl beinhaltet und ich vermute, dass sind sehr oft (auch noch) ganz andere Gefühle als das große Wort mit vier Buchstaben. Ich kann nur für mich sprechen und bei mir war/ist das viel anderes; das ist etwas ernüchternd, doch nicht die große Oper ... aber auch hilfreich. Aber das muss jeder für sich selbst abklopfen. Oder auch nicht.

(Danke, dass Du mich an Deinen Erfahrungen und Gefühlen teilhaben lässt. )

03.01.2015 11:27 • #68


E
(Das große Wort mit 5 Buchstaben, meine ich natürlich. Gerade nochmal durchgezählt. )

03.01.2015 11:50 • #69


H
Hallo Einmaleins, dir sag ich auch von Herzen danke, es tut mir genauso gut, mit dir zu schreiben. Und ich wünsche mir sehr, dass es dir bald wieder gut geht.

Ja, die äußeren Umstände und evtl. Unwägbarkeiten spielten bei mir wohl wie bei dir eine Rolle, ob und wie tief man hineingerät. Da gebe ich dir völlig recht. Du hast mal was angedeutet, mit den Krankenhausfluren. Also war es sicher keine leichte Zeit, als du mit ihm zusammenkamst. So was zu erkennen hilft beim Verstehen und Sortieren der Gefühle, ich finde das soll man nicht ausser Acht lassen.

Wie gut, dass du deine beiden Freunde eingeweiht hast. Ich bin nicht der mitteilsame Typ, aber guten Freunden habe ich doch das ein oder andere erzählt. Darüber bin ich sehr froh im nachhinein, ich glaube, ich wäre allein elendig gestrandet. Man muss auch gar nicht immer alles alleine wuppen, warum denn, wenn man mit Hilfe besser durchkommt. Eine Freundin hat die ganze Story von Anfang an live erlebt, weil ich damals bei ihr wohnte, als es anfing. Später habe ich dann nochmal bei ihr gewohnt. Sie hat mir echt zur Seite gestanden, immer. Ohne sie wäre ich wohl den Hungertod gestorben sie hat mich eine zeitlang sozusagen zwangsernährt . Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sie hat meinen Ex sehr gemocht, in der ersten Phase -rückblickend teile ich das so ein- war ja wenig zu sehen von dem, was dann später immer stärker durchkam, und er ist -trotz allem- kein schlechter Mensch. Eher ein armer Mensch, meine ich inzwischen. Da sie wirklich kein leichtes Leben hatte und hat, mit beiden Beinen fest im Leben steht bzw. immer wieder dorthin kam, hat es mir zudem geholfen, dass sie lange Zeit genauso irritiert war wie ich, aber sie hatte eben mehr Abstand und schneller die Abläufe (und ihn) durchschaut. Man zweifelt ja echt an seinem Verstand, der eigenen Menschenkenntnis und allem Möglichen sonst. Ich jedenfalls, ich weiss nicht ob es dir auch so geht. Wie du schreibst, sich wieder zu erden ist absolut wichtig. Und jammern oder sich ausk... muss man auch ab und zu mal dürfen, dabei helfen Freunde. Wie gut, welche zu haben!

Also was mich betrifft, ich habe durchaus geglaubt, das Wort mit 5 Buchstaben ( ) wäre mir leibhaftig begegnet in einer Partnerschaft, es war wie ein Geschenk (lach jetzt nicht zu laut ), das ich mir aus bestimmten Gründen nie zugestanden habe. Und weil ich so mutig war, bin ich dann ganz übel auf die Schnauze gefallen, ohne meine Mauern, das trifft es leider am Besten. Was Liebe für mich beinhaltet weiss ich, aber die Seifenoper, die ich dann hatte, hat damit sicher nichts zu tun. Und du hast recht, auch andere Gefühle kamen hinzu, die sich vermischt haben. Meine Angst, ihn zu verlieren, war irgendwann dank des hin und her riesengroß. Liebe ist für mich nicht vorhanden ohne Respekt und Achtung vor dem anderen. Woran es leider erheblich mangelte. Danke, dass du wütend für mich bist, ich kenne das Gefühl nicht wirklich. (bin übrigens neugierig, wie wolltest du denn deinen Thread nennen? merkwürdig, dass er umbenannt wurde)

Ich höre raus, dass du befürchtest, nicht standhaft zu bleiben. Wie du das machst, von Tag zu Tag oder inzwischen von Monat zu Monat ist doch schon echt ok. Guck mal, wie lange ich (und andere sicher auch) gebraucht habe . Du weisst, dass es um die wichtige Distanz geht und warum. Solltest du doch in irgendeiner Form oder Situation nachgeben, dann ist es eben so und für was gut, es wird dich nicht mehr vollends zurückwerfen. Bleib gelassen und schau, dass es dir so gut wie möglich geht. Du bist auf dem richtigen Weg, das ist jetzt die Hauptsache.

04.01.2015 00:11 • #70


E
Guten Abend liebe hier jetzt,

der Beitrag wurde ursprünglich von mir It takes two genannt, aber vielleicht war das zu Englisch. Keine Ahnung, hat dann zumindest den jetzigen Titel bekommen.

Du hast aufmerksam gelesen mit den Krankenhausfluren (auf denen ich mich aber nicht wegen mir befand/befinde). Aber eigentlich sollte man ja gerade zu solch fragilen Zeiten erwachsen und achtsam genug mit sich sein, sich nicht auf etwas einzulassen, das sich von Anfang an seltsam anfühlt.
Ich bin schon mitteilsam, aber ich mache gleichzeitig viel mit mir selbst aus. Ich habe auch viel gezweifelt im letzten Jahr – an allem Möglichen und auch an meiner Menschenkenntnis. Ich weiß, was Du meinst.
Keiner meiner Freunde kennt ihn. Ich bin froh darüber, kann ich aber nicht begründen.

Ich lese das irgendwie heraus mit der nichtvorhandenen Wut. Ich hoffe nur, dass die Wut sich nicht anderweitig ihr Ventil sucht. Das könnte nämlich die Falsche treffen. Ich kann Wut empfinden, sogar sehr, aber ich bin meistens sehr beherrscht. Auch nicht besser.
(Niemals würde ich darüber lachen, was Du über Deine Gefühl bzw. die leibhaftigen Begegnung mit den 5 Buchstaben schreibst.)

Danke für Deine ermutigenden Worte. Ich denke manchmal nur, dass es … armselig ist, dass die losen Enden da rumhängen wie .. weiß nicht, lose halt. Keiner von uns hat es ja bisher konkret beendet. Ich kenne so was nicht. Aber sicher würde es das auch nicht besser machen, aus den Enden wird keine Schleife mehr; jeder denkt es wohl am besten für sich selbst zuende und hat/setzt seinen eigenen Schluß(punkt). Ich wüsste auch keine Alternative, denn ich will ihn weder sehen noch lesen, noch selbst irgendetwas formulieren müssen, woraufhin er dann wieder... usw. Von daher brauche ich mich da auch nicht drüber zu beklagen oder darüber nachdenken. (Aber weißt ja, wie es manchmal ist.)

04.01.2015 23:43 • #71


H
Hallo Einmaleins, wie geht es dir? It takes two finde ich noch treffender .

Ja, ich weiss, wie es manchmal ist. Komisch, dass man sich selbst die Trennung noch zusammenpuzzeln muss. Du hast recht, es ist armselig. Ich finde durchaus, dass man das Recht hat, sich darüber zu beklagen, dass es kein ehrliches Ende gibt. Es gibt immer Gründe, und darüber kann man reden. Stattdessen wühlt man alleine, um Erklärungen zu finden. Es wäre ja schon ohne Gründe zu benennen deutlich leichter, z.B. mit einem ehrlichen Nein oder ich will nicht zurechtzukommen als diese Hin-und-Her Spielchen und das vage Geklimper. Ich habe jedenfalls Wert darauf gelegt, dass es die Entscheidung meines Ex ist wie es eben ist -keine Beziehung- und nicht meine (hätte er gerne gehabt, dann kann er sich noch mehr bemitleiden, komplett krank so was). Ich habe es akzeptiert, jeder lebt eben damit jetzt, weitere Schleifen mit ihm bei flatternden Enden drehen werde ich nicht mehr. Und du auch nicht, das ist jetzt erst mal das Wichtigste. Irgendwann ist man aus dem ganzen Schlamassel raus und alles rundum wieder gut. In deinem und meinem Leben jedenfalls, da bin ich mir sicher. Vielleicht sind wir irgendwann richtig froh darüber, dass der Film nicht (weiter) gedreht wurde, wer weiss, was uns da erwartet hätte. Es gibt ja auch Horrorfilme .

Wir müssen den Schlusspunkt für uns selbst setzen, da hast du recht, es bleibt uns keine Wahl oder Alternative. Inneres Gleichgewicht wiederfinden, im Leben nach vorne schauen, statt in quälendem Herumgeeiere zu verharren. Weil es unser Glück im Leben erheblich stört, wir eben anders sind. Ich bin froh drum, sag ich dir. Mir gehts nicht gut mit so was, und dir auch nicht. Wenn sie sich so wohler fühlen, dann bitte.

Es ist unfair, dem anderen die Verantwortung zuzuschieben, aber wie mein Ex selbst sagte, er ist feige. Hat er neulich, als ich ihn auf dem Konzert traf, nochmal wiederholt, vielleicht ist er noch stolz darauf. Selbst da, als ich ihn nach einem Beispiel fragte, weil er es ohne Kontext in den Raum warf, wich er wieder aus und blubberte nur was von er habe immer Angst, die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu tragen. Was feige bedeutet wusste ich. Zum kotzen, wirklich. Er ist nicht 18, sondern 48. Erbärmlich. Dann taumelt er eben entscheidungslos durchs Leben, und die Entscheidungen werden durch die Realität ersetzt. Da muss man dann keine Angst haben!? Sicher, jeder sieht die Realität anders. Und da liegt auch ein großer Haken drin. Als ich damals sagte, dass wir keine Beziehung/Partnerschaft mehr haben und faktisch getrennt sind, weil er sich über Monate körperlich entzogen hatte und das auf unbestimmte Zeit so weiterführen wollte, sah er mich mit großen Augen an und meinte, das sehe er nicht so. Ja hallo....?

Du kannst dir so gut wie ich eine offene, ehrliche Aussprache aus dem Kopf schlagen. Mit derart gestrickten Menschen geht das nicht, das weisst du auch. Sicher geht es einem immer mal wieder im Kopf herum, vor allem, warum das nicht möglich ist. Eine klare Aussage wirst du so wenig wie ich bekommen. Erklärungen schon gar nicht. Weil es eben so ist höre ich meinen Ex wieder sagen. Klar, ist eben so, aber nichts für eine Beziehung. Wenn er sich mal die Liste seiner gescheiterten Ehen, Beziehungen, Affären genauer anschauen würde....aber es lag nie wirklich an ihm . Er wurde immer ausgenutzt und emotional über den Tisch gezogen, den Ausdruck hatte ich noch nie gehört, finde ich für mich auch passend inzwischen.... Da werde ich künftig -falls ich mich nochmal auf jemanden einlassen sollte, was derzeit weit weg von mir liegt-, sicher ein waches Auge darauf haben und nicht mehr in Mitleid zerfliessen. Und was sich von Anfang an seltsam anfühlt, da sollte man auf sein Bauchgefühl hören. Hab ich letztlich auch nicht gemacht, obwohl ich es hatte, und es mir selbst weggezaubert. Muss grad lächeln, trotz allem. Immerhin haben wir eins, da können wir froh sein.

Ich lege mich jetzt ins Bett, mit meiner Wärmflasche und einem Buch. Da freue ich mich drauf.
Schlaf gut.

06.01.2015 21:46 • #72


E
Liebe hier jetzt,

ich kann momentan irgendwie nicht so viel schreiben, bin leider nicht so fit. Fieber, Hals, Schnupfen und so, nichts Dramatisches.
Ich habe das Gefühl, ich befinde mich wieder ganz, ganz am Anfang in Ende November als ich den Ursprungsbeitrag geschrieben habe.
Eigentlich sollte ich mir Deinen letzten Beitrag (nicht nur den, aber den besonders dick) auszudrucken und immer wieder durchlesen bis ich es begreife. Er hatte Beginn dieser Woche nochmal geschrieben, dass er ein gutes neues Jahr wünscht usw. Ganz nett/neutral so weit, so dass ich dachte, ich kann auf diese mail nach meinen vielen Wochen des Abstands und Schweigen reagieren und zurückschreiben. Aber es ging und geht nicht, die Höflichkeit währte beidseitig nur kurz, Inhalt letztlich egal, alte Themen, ein Wort gab wieder das andere. Wieder alles schriftlich; ich hätte es wissen müssen. Jetzt denke/fühle ich wieder, dass es an mir liegt und, dass ich hätte sachlicher sein/bleiben sollen oder noch besser, gar nichts schreiben.
Insgesamt: Es geht es geht so. Danke der Nachfrage – und wie fühlt sich Dein Januar an, wie gehts Dir?

08.01.2015 14:55 • #73


H
Liebe Einmaleins,

das tut mir leid, mit deiner Erkältung. Und auch sonst, es geht so...mach dir bitte nicht den Kopf, was du alles besser getan oder nicht getan hättest. Es fühlt sich gerade so an, als wärst du wieder zurückgeworfen, doch das bist du nicht. Nicht lange jedenfalls, es ist alles für was gut. Wie bitte willst du denn sachlich bleiben, je nachdem was da kam, es geht hier um deine Gefühle, egal welche. Das dauert, bis du genug Abstand hast und die Kontrolle wieder. Begriffen mit dem Kopf hast du es, ich weiss wovon ich rede. Also zweifel jetzt nicht wieder an dir bitte. Es ist nun mal schwer. Diese Schreiberei statt vis-á-vis persönlich ist das allerletzte. Und selbst das würde dich nicht mehr weiterbringen, oder? Das kann man nur für sich entscheiden. ganz nett miteinander schreiben geht eben nicht, wenn nichts geklärt ist und du noch so tief da drin hängst, auch in den Schmerzen. Das kippt bei dem ersten falschen Wort und es kommt alles hoch, führt zu nichts leider. Man hat doch das Bedürfnis, über was ganz andres zu reden. Wenns denn was bringen würde, seufz . Also Kopf hoch, kurier deine Erkältung aus und sorg gut für dich.

Ich hoffe sehr, du fühlst dich nicht zugetextet und natürlich schreibst du hier wann und soviel du willst! Mein Januar ist abgesehen von dem Wetter gut verlaufen bisher. Draussen stürmt und regnet es schon den ganzen Tag.
Ich bereite mich mental auf das wohl doch demnächst stattfindende Gespräch mit meinem Ex vor. Ich will diesmal stark sein und mich nicht mehr einlullen lassen. Er hat mir tatsächlich eine Karte geschickt, es waren jedoch bereits wieder Unsicherheiten und kleinere Rückzieher zu bemerken - altes Muster, nachdem ich ihm neulich sagte, dass er sein Gespräch jetzt haben kann. Wie immer, wenn ich auf das einging, was er unbedingt zu wollen schien... Was ihn überhaupt umtreibt ist mir immer noch schleierhaft. Ihm vielelicht auch. Weiss noch nicht, wie das verabreden gehen soll, ohne Telefonnr., nur mit der Post. Ich habe noch seine E-mail Adresse, will aber nicht meine preisgeben. Neuer Account, nur für ihn? Zudem soll ich dann schreiben komm am ...nach.... ? Wohin überhaupt bei dem Superwetter weiss ich auch nicht. Alles kompliziert, wie immer. Irgendwie frag ich mich zwischendurch, warum denn noch...erst dachte ich, damit es endlich den allerallerallerletzten endgültigen Abschluss gibt. Doch brauche ich den noch? Hmmm....
Liebe Grüße und gute Besserung!

08.01.2015 20:20 • #74


E
Liebe hier jetzt,

es kam von ihm wieder etwas vages bzgl. Treffen, wohlgemerkt ein Treffen nach dem er sofort nach meiner Frohes-neues- Rückfloskelmail gefragt hat, nicht ich. Dann aber sofort wieder vage. Da ist bei mir plötzlich alles wieder hochgegangen. Ganz automatisch, ich konnte es nicht steuern. Und das ist (für mich) das Schlimmste. Ich dachte, ich habe Abstand; nichts habe ich, also fühlt sich zumindest in dem Moment so an. Und er merkt das natürlich, selbst, wenn wir durch nichts anderes verbunden sind als die Tastatur.

Jetzt muss ich das smartphone wieder im Briefkasten verstecken, den eisigen Hausflur hoch und runterrennen, um nicht in die Verlockung zu kommen, ihm doch noch wutentbrannt das eine zu schreiben. Du hast Recht, vielleicht fängt man nicht bei 0 wieder an, aber es fühlt sich so an.

Ich würde so gerne abschliessen; ich weiß, dass ein Gespräch für mich kein deutlicherer Schlusspunkt sein könnte als dieser erneute schriftliche Heckmeck es war. Hast Du vielleicht eine Idee, was man selbst für sich als Ritual machen könnte, um ganz praktisch/greifbar abzuschliessen? Ich kann ja nicht mal pathetisch was verbrennen, weil ich nix mehr von ihm habe. Oder soll ich mein smartphone im Briefkasten verrotten lassen? Ein schnelleres Abschlussritual wäre aber vielleicht eher das passende für mich. Mir fällt nur nichts ein.

Ich habe öfter an Dich gedacht und an Dein bevorstehendes Gespräch. Ich verstehe alles, was Dich diesbezüglich beschäftigt. Ich bin gerade sicher keine souveräne Ratgeberin, aber eines will ich doch dazu schreiben: Bitte arbeite nicht härter als er. ER soll sich jetzt nach all der Zeit den Kopf um all diese Dinge machen; Du machst es zwar eh (ich kenne das), aber das sollten alles seine Themen sein. Zur Not muss er mit der Postkutsche bei Dir vorfahren, eine Brieftaube schicken, einen großen Regenschirm oder Pavillon kaufen unter dem ihr stehen könnt, wenn er das Gespräch wirklich will. Es geht so vieles, wenn man wirklich will.

(zutexten? Also bitte! Danke für Deine erneuten Worte, die mir helfen und mir einfach ein gutes Gefühl geben. Ich spüre einfach, dass jemand weiß wie es ist. )

Lieben Gruß.

08.01.2015 21:33 • #75


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