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Warum lasse ich mir das gefallen?

E
Moin hier jetzt,

es ist gut, dass Du aufgehört hast, Dich zu fragen, warum Dir das z.B. nicht mit 20 passiert ist. Überhaupt diese ganzen Warum- Fragen können zermürbend sein, denn es gibt keine Antwort. Vielleicht sollte man jede Warum- Frage durch einen Ich-Satz ersetzen. Ich geh spazieren; ich ess Schokolade; ich riech an einem Maiglöckchen. Hat man mehr von.

Ich verstehe Deine Reaktion auf die Scheibenwischeraktion, weil ich glaube, dass dadurch so eine Art Automatismus in Gang gesetzt wird. Ich verstehe ebenfalls, dass seine Gegenwart Einfluß hat(te), weil ich glaube, dass das irgendwelche biochemischen Prozesse in Gang setzt, die sich häufig auch noch ... verkleiden.

Es tut mir leid, dass Du in der Vergangenheit so erschüttert, zerrissen und verzweifelt in Dir warst. Du hast soooo viel geschafft. Das war sicher schwer.

Ich glaube nicht, dass Du mit vielen seiner Macken - längerfristig - leben könntest und auch nicht, dass Dein Gefühl für ihn das Fundament sein könnte oder sollte. Und das ist gut so. Mein Gefühl sagt mir, dass er stellvertretend für etwas anderes steht.... Sehnsucht, Suche, Soweiter... Aber das weißt letztlich natürlich nur Du.

Hast Du noch Kontakt zu ihm?

(Danke der Nachfrage. Bei mir ist alles wie gehabt, sprich stabil und weiter bergauf.)

Lieben Gruß.

16.04.2015 22:56 • #151


E
Liebe hier jetzt,

ich möchte noch ergänzen, dass ich es leichter habe als Du, und zwar nicht nur, weil ich ihn nicht sehe, sondern auch, weil ich nicht so lange mit ihm verbunden war oder wie man das nennen will.
Ich habe mich gefragt was bleibt von unserer fast 1- jährigen wasauchimmer und 10 jährigen Bekanntschaft. Ein Schulterzucken vielleicht. Und das ist in Ordnung, aber wenn da auch nur der kleinste diffuse Hoffnungsschimmer wäre, das irgendetwas anderes bleibt, ich wäre schnell wieder in der Gedankenschleife.
Ich kann für mich sagen, dass es aber nur am Rande mit Gefühlen zu tun hat, sondern eher mit Mechanismen. ( Da fällt mir auch noch ein: Kennst Du das Buch Grübeln? Das ist von 2014, sehr ansprechend und modern und ich finde es großartig, obwohl ich nie mit solchen Büchern etwas anfangen konnte, aber es kommt vielleicht- wie so oft- auf den Ton an)
Bei Dir kann das natürlich anders sein. Was ich eigentlich sagen will: Ich hoffe, mein gestriger Beitrag wirkt nicht (zu)technisch, kann es aber vielleicht nur schwer beschreiben, was ich meine.

Einen sonnigen Tag und Gruß.

17.04.2015 11:12 • #152


A


Warum lasse ich mir das gefallen?

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H
Hallo liebe Einmaleins,

nein, dein Beitrag ist nicht zu technisch, es kommt bei mir an, was du schreibst, ich stimme dir in vielem zu. Ja, die Mechanismen sind schwer zu überwinden, es gibt Muster, aus denen man nicht gut rauskommt. Dennoch gibt es immer auch Veränderungen.

Ob es jetzt für dich leichter war/ist...ich würde eher sagen, zum Teil anders. Zumal die jeweils Beteiligten ihren eigenen Charakter haben. Und im Gegensatz du dir fühle ich mich mit ihm immer noch verbunden, und ja, es sind 7 Jahre, egal wie sie waren. Was ich sicher sagen kann ist, dass ich Abstand habe und alles mal von aussen betrachten kann. Das tut ziemlich gut.

Ich habe mich genau das oft gefragt, ob er (nur) stellvertretend steht, jeder wünscht sich Liebe, Wärme, Geborgenheit usw. Und es spielt sicher in jeder Beziehung eine große Rolle, dennoch ist das Gegenüber ein ganz individueller Mensch. Als ich aus meinen übersteigerten Gefühlen endlich ausgestiegen war blieb dennoch sehr viel an Gefühl für ihn übrig. Trotz allem, was war, und sicher frag ich mich selbst warum. Aber das wollten wir ja nicht mehr fragen ....

Diese Beziehung hatte viel Potential, sehr viel, meine ich, doch ich habe losgelassen. Wirklich und endlich. Ich hatte viel weniger Einfluss als ich glaubte auf den Verlauf, letztlich gar keinen. Diese Erkenntnis war nicht schön, ich bin kein Mensch, der gern tatenlos abwartet was jetzt wohl passiert. Wichtig für mich ist jetzt nur, meine Energie zurückzugewinnen und für mich zu verwenden. Sonst nichts. Deshalb bin ich diesmal nicht in einer neuen Schleife gelandet. Das werde ich auch nicht mehr. Ich konzentrier mich auf mich und mein Leben, ich weiss was ich will und was ich nicht will. Was er tut oder nicht, wie er leben will ist seine Sache.

Wir hatten vor einer Woche nochmal ein Gespräch, was ich neulich geschrieben habe wegen halber Wahrheit könnte ich zum Teil revidieren aber lass ich jetzt mal so stehen, weil ich es nicht wissen kann. Jedenfalls schien mir das Gesagte von seiner Seite aus offen, wenn auch schwer fallend. Aber jeder ist eben wie er ist. Und ich bin sehr froh, dass ich mich ohne Ängste vor irgendwas klar ausdrücken konnte. Und das Beste: ich warte auf nix. Ich habe die vergangenen Tage die Frühlingssonne in jeder freien Minute genossen, klar auch an ihn gedacht, aber er saß nun mal nicht neben mir, wo er problemlos hätte sitzen können, wenn er gewollt hätte. Ok, dann auch gut.

Es war seit fast einer Woche wirklich traumhaftes Wetter hier, und bei dir? Alles blüht, Sonne pur, strahlend blauer Himmel, frisches Grün, Vogelgezwitscher, einfach herrlich.

Ich bin froh, dass es stabil bei dir aufwärts geht! Ich finde solche Bücher ja oft hilfreich, Grübeln kenn ich nicht, ich google das nachher mal. Weisst du, ob ich jetzt in der Zeit einen Krimi gelesen habe oder mal ein nutzloses derartiges Buch spielt keine große Rolle. Jedenfalls gibt es zumindest 3, die ich sehr wertvoll für mich fand.

Dann schick ich dir jetzt ein paar Sonnenstrahlen und Kirschblüten
und einen lieben Gruß

22.04.2015 21:15 • #153


E
Liebe hier jetzt,

ich kann das in gewisser Hinsicht nachvollziehen, was Du über das Trotzallem- Gefühl schreibst, denke aber, dass das... komplex ist. Und ja, es immer anders und vieles gleichzeitig ähnlich bzw. wiederholt sich.
Ich kenne vielleicht einiges von dem, was Du auch kennst (diese kleinen Momente, Gespräche, Lachen, dieses Besondere und Potenzial, das man sieht/fühlt etc.) Ich kann für mich aber sagen, es verliert an Bedeutung. Mit (zumindest halbwegs) klarem Kopf sehe und fühle ich, dass ich es aber auch verklärt habe. Wie soll ich sagen - mit ihm fühlte es sich die meiste Zeit auf eine Art... kalt an. Die warmen Momente erschienen mir dann um so heißer.
Du wirst sicher Deinen Umgang mit ihm finden. Es gibt da sicher kein Patentrezept, vielleicht nur ein individuelles. Für mich wäre es halt nicht anders gegangen als vollständig abzuschliessen und auch die gute Bekannte- Variante und überhaupt alles auszuschliessen. Ich habe nix gegen ihn, aber er tut mir nicht gut, deshalb will ich ihn in keinerlei Weise mehr in meinem Leben.

(Ich glaube übrigens schon, dass Du Nähe zulassen kannst. Das ist ja nicht nur auf Männergeschichten beschränkt oder an (eine) Flitzpiepe(n) gekoppelt, sondern kann auch auf anderen Ebenen stattfinden - Du hast Freunde, eine Tochter etc.) Es gibt für mich ungefähr so viele Definitionen von Nähe wie Blumen.)

Eine Magnolie und viele Grüße für Dich.

24.04.2015 16:33 • #154


H
Hallo Einmaleins,

meinst du Grübeln von T. Teismann?

Die Problematik mit der Nähe stellt sich für mich nur ein in der intimen Beziehung zu einem Mann. Ansonsten bin ich sicherlich zurückhaltend, aber was Freunde und meine Tochter anbelangt habe ich kein Problem damit. Woher das andere kommt weiss ich, dass ich es diesmal überwunden habe hat leider das falsche Gegenüber gehabt. Und ob ich es nochmal tun werde....eher nicht. Das stimmt mich etwas traurig, andererseits sag ich mir, eine Liebesbeziehung ist nicht das AO im Leben, sondern falls vorhanden nur ein Teil des Ganzen. Ich fühle mich heute ein bisschen müde. Darüber will ich nicht weiter grübeln.
Machst du das noch, wenn ja, was geht dir im Kopf rum dann?

Bei mir war/ist es im persönlichen Gegenüberkontakt mit ihm umgekehrt: die kalten Momente waren selten, aber umso erschreckender. Merkwürdig, wenn wir zusammen sind, sogar jetzt noch trotz Abstand und klarem Kopf, ist es so als gäbe es sonst nichts drumherum, irgendwie zeitlos, für ihn genauso. Aus der Ferne stellt sich das hingegen sehr ambivalent dar.

Also: Die Gute-Freunde/Bekannte-Schiene geht für mich auch nicht, das hatte ich nur mal kurz in Erwägung gezogen. Aber was du sagst, von wegen er tut mir nicht gut, geht mir im Kopf rum. Nicht zum ersten Mal, obwohl es mir aktuell so gut geht, dass es an sich keinen Anlass mehr gibt, darüber nachzudenken. Oder doch? ....irgendwo hakt es da vielleicht, ich sollte die Zeit nutzen.

Wie du es siehst und was du machst ist kurz gesagt das Richtige. Ich bin sehr froh für dich.

Lieben Gruß!

25.04.2015 22:11 • #155


E
Guten Morgen liebe hier jetzt,

ja, das Buch meine ich. Hast Du einen Buchtip, kann auch gerne ein Krimi oder Roman sein, denn mit Ratgebern und ähnlichem tue ich mich - wie erwähnt- schwer. Machen mich irgendwie... aggressiv.

Ich sehe es wie Du, dass eine Beziehung nicht das AO ist, sondern ein Teil ist. Irgendetwas lässt Dich dennoch an Deiner Verbindung zu ihm festhalten. Was denkst Du ist das? Hoffnung? Liebe? Abhängigkeit? Mitleid? Angst? Spannung?

Ich kenne das zum Teil mit der Magie bzw. Zeitlosigkeit des Gegenüberkontakts. Als wir uns Anfang 2014 nach langer Funkstille getroffen haben, habe ich es z.B. so empfunden. Unter anderem als sei keine Zeit vergangen, vertraut. Ich denke (inzwischen) aber auch, dass man selbst diese Gedankengänge/Gefühle anheizen, befeuern und verklären kann. Das war zumindest bei mir der Fall und ich habe auch aufgrunddessenn aus den Augen und Gefühl verloren, was für mich wirklich zählt und wichtig ist.

Grübeln ist mir bestens vertraut - in allen möglichen Variationen und Gedankenkreisen. Aber es ist besser geworden seit er nicht mehr in meinem Leben ist (auch wenn er natürlich ist nicht der Buhmann für alles ist/sein kann). Klar kommen auch ab und an noch Gedanken und Gefühle; ich träume auch manchmal von ihm bzw. Fragmenten, nehme ich so hin, was solls. Irgendwann geht hoffentlich auch das vorbei.

Hier: Regen.

Schönen Sonntag ( mit Regenschirm?) und viele Grüße.

26.04.2015 09:38 • #156


E
Anfang der Woche hatte ich ein berufliche Ereignis, das verhältnismäßig wichtig für mich war. Es stand schon länger fest und wer war auch da? Er. Ich habe mich sehr erschrocken, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Er muss das recherchiert haben, konkret gesucht haben, anders kann ich es mir nicht erklären, denn wir haben beruflich keine Überschneidungen. Vielleicht war es auch Zufall und ich bin inzwischen paranoid, aber ich wüsste wirklich nicht, wie dieser Zufall zustande gekommen ist oder zustande gekommen sein soll. Noch nie sind wir im beruflichen Kontext aufeinander getroffen. Er war in Begleitung einer Frau da und hat ganz überrascht geschaut als er mich gesehen hat. Wie ich geguckt habe, will ich gar nicht wissen. Er ist dann mit ihr zu mir gekommen so a la (genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr): Mensch, was für ein Zufall. Kann doch nicht angehen. Was für eine Überraschung. Schön Dich zu sehen. usw. Mir ist dazu leider absolut NICHTS eingefallen, ich war perplex. Er hat uns dann auch noch vorgestellt, seine Begleitung als eine Freundin und mich ernsthaft als eine ehemalige(!) Freundin (!). Auch dazu fiel mir nichts ein, es war alles so... unpassend; mein Kopf war in dem Moment leider komplett leer. Er hat so getan, als wenn nie was gewesen wäre, als wäre er zwar sehr überrascht aber als wäre es letztlich auch normal, dass wir aufeinander treffen – so wie Nachbarn, die sich auf einer Veranstaltung treffen... Ich habe lediglich ein paar Floskeln rausgebracht und bin dann woanders hin. Es war so absurd, es waren u.a. einige Kollegen und mein Vorgesetzter da. Ich habe körperlich richtig Herzrasen gehabt und bin so bald es möglich war gegangen. Mit ein paar Tagen Abstand habe ich mich inzwischen darüber geärgert, dass ich einfach das Feld, das ja MEIN Feld ist, geräumt habe. Aber in dem Moment wollte ich nur weg. Nachts hat er mir noch eine sms geschrieben, dass es nett war, mich mal wieder zu sehen und dass es (Name seiner Begleitung) auch gefreut hat und sie es interessant fand. Ich bin noch nicht so weit, dass ich drüber lachen kann. Aber ich hoffe, auch das kommt noch.

08.05.2015 11:22 • #157


H
Hallo liebe Einmaleins,

ich lese gerade deinen Eintrag vom Mai, wie ist es dir ergangen seither? Hast du den Schock dieser Begegnung schnell überwinden können? Fühlst du dich stabil, in diesem Sommer?

Ich hab oft an dich gedacht und will kurz berichten, was war und warum ich mich nicht mehr blicken liess....
Ich hatte Urlaub und der verlief ganz anders als erwartet. Ein guter Freund hat sich das Leben genommen, ich war dann über Wochen bei seiner Frau und alles war sehr erschütternd und emotional, absolut anstrengend. Der Kontakt zu Mr. Flitzpiepe kam immer wieder auf und der Kampf Kopf und Verstand gegen Gefühle verschiedenster Art und Herz war zu allem anderen noch recht heftig, aber ohne depressive Einbrüche. Es ging wie so oft hin und her, und nein, es gab wie unschwer vorherzusehen war kein Happy-End. Um es kurz zu machen, es hatte sich nichts geändert bei ihm, das ambivalente Locken und Blocken mit verheissungsvollen Äußerungen im Gegensatz zum sofortigen Rückzug und Totstellen blieb, es folgten keine Taten und es wird einfach nichts mehr. Punkt. Weil es gar nichts werden kann in der Realität ausser Achterbahnfahren und das mach ich lieber auf der Kirmes, falls ich mal Lust dazu habe. Zu diesem Ergebnis sind wir natürlich nicht gemeinsam gekommen, aber das ist mir jetzt egal.

Ich hatte zudem Anfang Mai einen Mann kennengelernt, auf etwas skurrile Art und Weise. Er war attraktiv und gebildet, ein gestresster Geschäftsmann, gut für mein äußerst lädiertes Selbstwertgefühl als Frau und er hatte endlos Baustellen, die ihn an einer echten Beziehung hinderten, wie er gleich sagte. Soweit ich das beurteilen kann geb ich ihm allerdings recht. Gepasst hat sowieso ausser im Bett nichts, und Emotionen gleich null, also war es eine ehrliche Sache, noch vor ein paar Monaten unvorstellbar für mich, aber ich bin der Meinung, es gibt keine Zufälle und er fiel mir sozusagen vor die Füße. Ich habe mich darauf eingelassen, gleich beim ersten Date (ich konnte es selbst nicht fassen), du wunderst dich sicher und glaub mir, ich hab mich auch gewundert, aber es war ok wie es war und es ist jetzt beendet, weiterhin möchte ich so nicht leben. Das ist eine gute Erkenntnis, finde ich, mir bringts auf Dauer eben nichts. Ich bin dann lieber richtig alleine. Vielleicht wunderst du dich jetzt, aber für die Zeit in der es stattfand war es das Beste, was mir gerade passieren konnte. Es hat mir zudem den Abstand verschafft, den ich dringend noch gebraucht habe. Hattest du nicht mal gesagt, man müsste es mal ausprobieren?

Ich habe wieder Urlaub zur Zeit und versuche, mich diesmal richtig zu erholen, ohne großes Programm, frei von allen Männern, ich mache jeden Tag was Schönes, was mir Freude bereitet . Und genieße den Sommer.

Schreib bitte mal, wie es dir geht
Liebe Grüße

20.07.2015 20:29 • #158


E
Liebe hier jetzt,

schön von Dir zu lesen. Ich habe öfter an Dich gedacht und mich gefragt, wie es Dir geht. Da liegt ja eine schwierige Zeit hinter Dir. Du kannst stolz auf Dich sein, u.a. darüber, dass Du sie ohne depressiven Einbruch gemeistert hat.

Mir gehts sehr gut. Mir kommt manches von meinem Geschriebenen (gerade noch mal alles gelesen) vor wie ... aus einer anderen Zeit. Seltsam, seit meinem letzten Beitrag sind erst 2 Monate vergangen; es könnten von meinem Gefühl auch 12 sein. Er hat noch mehrmals versucht - auf zum Teil bizarre Art und Weise - Kontakt zu suchen. Will ich aber nicht mehr näher erläutern, dann steig wieder in das Thema ein und das ist Vergangenheit. Ich kann darüber nur noch lachen und das nicht mal bitter, sondern amüsiert. Interessiert mich alles nicht (mehr).

Nein, ich wunder mich nicht über den gestressten Geschäftsmann. Vielleicht passte der im Mai in oder über eine Lücke. Eine leere Stelle. Ich glaube aber, Du brauchst für die Langstrecke etwas anderes, jemand ganz anderen als jemanden, der Dir schon gleich seine Baustellen, abers und Hindernisse andeutet oder gar benennt. Next please .

Ich hoffe, Du erholst Dich von der anstrengenden Zeit und geniesst die Tage, auch, wenn das Wetter bisweilen so wechselhaft ist wie das Leben.
Mein Urlaub liegt noch vor mir; ich freu mich seeeehr drauf.

.eßürG ebeil znaG

26.07.2015 21:22 • #159


E
Falls diesen ganzen Beitrag hier jemand irgendwann mal liest, möchte ich für denjenigen noch ergänzen, was mir persönlich geholfen hat. Vielleicht kann da ja irgendjemand etwas für sich rausziehen – das würde mich freuen; vielleicht aber auch nicht, weil natürlich für jeden was anderes passend ist. Gefühle sind genauso wie Beziehungskonstellationen komplex und nicht vergleichbar und ich glaube auch nicht, dass ich auch nur im Ansatz den Stein der Weisen oder ein Allgemeinrezept besitze. Ich hoffe auch, all das klingt nicht nach Uuuuh guck mal, ich habe es geschafft - das kann ein Einsamkeitsgefühl eher verstärken. Schließlich hat jeder, der auf diese Seite findet, seine (aktuelle) Stimmung und Gründe... Es ist mir trotzdem ein Bedürfnis etwas zurückzugeben, wie man so pathetisch sagt, einfach deshalb, weil mir diese Seite auch in einer schwierigen Zeit geholfen hat.
Lange Rede, kurzer Sinn:

Es hat mir geholfen...

- den Kontakt abzubrechen. Und zwar irgendwann ohne Wenn Aber zurück. Auf nichts reagieren, egal ob Briefe, Anrufe, Päckchen, Komplimente, plötzliches Auftauchen, Entschuldigungen, Beteuerungen uswusf. Ich habe auch das Feld geräumt bzw. bin gegangen, als er es mehrmals drauf angelegt hat, mich in meinem Umfeld zu treffen, denn für mich war das letztlich am besten, aber da hat sicher jede/r sein eigenes Gefühl und Tempo. Hilfreich fand ich dabei zu spüren, dass es mir ohne ihn besser geht als (jemals) mit ihm. Das war gleichzeitig auch ein Abschied von einer 10 -jährigen Bekanntschaft. Ich hab mir viel vorgemacht was ihn betrifft und das war/ist allein mein Thema und hat nur am Rande mit ihm zu tun. Darüber habe ich nachgedacht und warum das vielleicht so war/ist usw.

- Sport zu machen. Das klingt zwar banal und ist vor allem auch nicht so einfach, wenn man keine Kraft hat, aber mir ging es danach immer besser. Ich habe viele Jahre Leistungssport gemacht, fand es aber auch gut so etwas wie Yoga für mich neu zu entdecken.

- mal ins Kopfkissen zu weinen. Alles rauslassen.

- mich mit Familie und Freunden zu umgeben.

- hier zu schreiben und Verständnis und Reaktionen zu bekommen. Ich war manchmal noch nicht so weit zum Beispiel Freunden zu erzählen, wie es mir geht und was sich ereignet hat.

- zu verreisen. Und wenn es nur für ein Wochenende oder ein paar Tage ist. Klar, man nimmt sich selbst immer mit, aber mir hat ein Ortswechsel in der Zeit sehr gut getan. Neue Eindrücke. Abstand. Zu allem.

- zu reden und/oder zu schreiben. Sich immer wieder die Wunden anschauen bis man das Gefühl hat, das sie anfangen zu heilen.

- zu arbeiten. Mir hat das Struktur und Halt gegeben.

- (Ich habe durch einen Zufall und vollkommen ungeplant wen Neues kennengelernt, weiß aber noch nicht, ob das hilfreich ist/sein wird und hierher gehört, deshalb auch die ( ). Es lief auch noch nix, obwohl wir uns schon einige Wochen sehr ... zugeneigt sind. Ehrlich gesagt: Ich fühle mich noch nicht so weit und bin so unsicher, auch, wenn sich das jetzt vielleicht albern liest, bin ja keine 15 mehr. In mir siehts insgeheim aber ungefähr so aus: Aber dann denke ich wieder, dass das absurd ist, weil vor ein paar Monaten noch alles so komplett anders war. Naja, mal schauen, was die Zeit bringt..)



•*- Ich wünsche jedem, der hier liest, viel Gutes. Und Hoffnung. -*•

05.08.2015 21:07 • #160


W
hab mich durchgekämpft, finde wirklich super, wie Du da durchgegangen bist, sehr ehrlich zu Deinen Gefühlen und Du solltest Deinem Bauchgefühl trauen. So wie Du am Anfang geschrieben hast, dass es Dir sagte, dass irgendwas niccht stimmt. Ich selbst dachte Anfangs: Entweder eine Frau zuhause oder ein Ordnungsproblem, aber beides scheint ja nicht wirklich der Hintergrund gewesen zu sein.

Du hast auch gut daran getan, Dich immer wieder nicht auf seine Beschwichtigungen einzulassen, denn da hat er nur versucht, Dich für bestimmte Zwecke warm zu halten. 'Ist doch nicht so schlimm, wenn wir in der Kiste landen, sei doch nicht so verkrampft' ... Wenn man emotional nicht so in einer Beziehung steht, fällt eine solche Sichweise natürlich leicht, aber Empathie, Respekt und Achtung für das Gegenüber, sind nicht darin enthalten. Es ist daher wicchtig, dass Du nicht auf das Gegenüber hörst, sondern auf Dich.

Kommst Du nicht auch aus der Region Rheinland? Da hatten wir bereits mehrfach Treffen. Und vielleicht wäre das ja auch was für Dich oder andere.

Liebe Grüße vom Wolf

31.08.2015 11:12 • #161


E
Hallo wolfstanz,

manchmal tickt man so unterschiedlich, dass man einander einfach nicht verstehen kann. Aber dennoch beisst man sich fest am Verstehen und erklären wollen, in Worten, in Halbherzigkeiten, in Kränkungen, in diesen und jenen und im undsoweiter - dafür kann aber der andere nichts, ganz egal, wie er sich verhalten hat. Das ist die eigene Entscheidung und Verantwortung. Ich glaube, dass jeder auf seine Art seinen Anteil in derart unguten Konstellationen hat. Ansonsten würde man nicht in ihnen verharren. Den Schuh ziehe ich mir an bzw. hab ihn inzwischen schon wieder abgestreift, denn man will ja auch irgendwann abschliessen und (leichtfüssig) weitergehen.

Viele Grüße.

02.09.2015 00:49 • #162


A


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