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Warum lasse ich mir das gefallen?

E
Liebe hier jetzt,

ach man... also die Flitzpiepe tut Dir echt nicht gut. Und das war, ist und bleibt so. Kannst Du das bestätigen oder bist Du (noch) im Sog? Es tut mir leid, dass es Dir auch körperlich nicht gut geht. Vielleicht sind die körperlichen Symptome auch ein Ventil, die sich die Psyche sucht, aber das weiß ich natürlich nicht. Bei mir ist das manchmal so (siehe Kopfschmerzen). Dir wird es bald besser gehen, da bin ich ganz sicher, auch, wenn es sich gerade anders anfühlt.

Wenn Du möchtest, schreib hier oder woanders alles runter, was Dir durch den Kopf geht. Wenn nicht, ist es auch gut. Es klingt so banal, aber mach Dir eine Wärmflasche und einen Tee.

25.01.2015 19:24 • #91


H
Hallo Einmaleins, danke, für Tee, Wärmflasche und Trost, hat alles gutgetan. Aber musste mich heute krank melden. Ich bestätige dir, dass mir diese Flitzpiepe nicht gut tut. Gibts darüber ein Zertifikat ? Und dass ich mir wieder selbst nicht gut getan habe. Das kennst du ja. Ich müsste es echt besser wissen .

Ich habe mich zu dem Treffen aufgemacht trotz Magenschmerzen (diesmal waren die vorher da, aber ansonsten puncto Kopfschmerzen ging es mir oft genauso wie dir). Ich wollte es einfach hinter mich bringen, hatte mir Ruhe, ein ordentliches Abschlussgespräch erhofft, und die Lüftung des Geheimnisses, das er seit Monaten enthüllen will. Nix. Stattdessen hatte ich wieder Mühe, in seiner Gegenwart bei mir zu bleiben. Streckenweise ist es mir gelungen, oder nicht. Ja, ich komme in seinen Sog, es erscheint so normal, nah, selbstverständlich, wenn wir zusammen sind und ich blende alles Negative aus, lebe streckenweise nur im Augenblick, auch er ist dann anders als es oft rüberkommt aus der Ferne, komisch. Er druckste nur rum, auch als ich konkret ansprach, was er denn sagen wollte seit Monaten, wo wir seit 5 Jahren keine richtige Beziehung mehr haben, was ich voll akzeptiere. Er könne sich frei bewegen, auch in unserem gemeinsamen Umfeld, nein, das allein sei es nicht. Er hatte Ausreden, mein Magen (ja und, was sollte er dem gestern noch hinzufügen?), seine Müdigkeit etc. Es ging ein bisschen hin und her, ich wollte dann fahren und hab mich am Schluss selbst überfahren, als er sich eine weitere Woche und noch ein Gespräch erbeten hat, mit seinen Hundeaugen.....Ja, bitte hau mich, ich kann heute Abend schon drüber lachen, aber gestern hat es mich ganz schön runtergezogen, zu allem, was wieder hochkam. Womit er mich überrascht hat im letzten Moment waren ein paar absolut vernünftige Sätze, wie man miteinander umgehen und reden sollte - kurz, präzise, und genau so wie ich es mir ganz lange gewünscht habe. Er weiss bei vielem genau, wie es sein sollte - macht es aber nicht.

Weil ich heute Morgen so schlecht dran war hab ich ihm dann ne kurze Mail geschickt, dass ich es lieber gestern erfahren hätte, weil es inzwischen ungut über mir schweben würde. Er soll sich überlegen, ob das wirklich noch sein muss und wozu. Ein zwei persönliche Sätze waren auch dabei, ohne Vorhaltungen, aber grad so wie es in mir vorging. Danach war mir besser und das ist die Hauptsache. Warum soll ich mich zurückhalten, er aber lebt sich aus?

Jetzt überleg ich nimmer was das war, mache mir keine Vorwürfe. Wenn ich wieder weg bin von ihm, hat er mich nicht mehr im Netz. Wenn er da ist, leider zum Teil doch noch. Das ist aber nicht mehr so tragisch wie es mal war. Daran merke ich, dass ich losgelassen habe, aber das letzte Tüpfel fehlt noch. Deshalb ist es wichtig für mich, ihn nicht zu sehen und keinen Kontakt zu haben. Darauf werde ich mich nicht einlassen, das steht fest, falls es doch darum geht. Absolution kriegt er ebenfalls nicht von mir. Verstehen kann man das ganze einfach nicht, was ihn umtreibt, das habe ich mir abgeschminkt. Ist doch jetzt gut, und Ruhe könnte sein. Für ihn wie für mich.
Fazit: Wir müssen selbst für uns und für Ruhe sorgen, für das, was wir brauchen.

Mal schauen, ob ich morgen wieder zur Arbeit kann. Bin echt angeschlagen.
Wie ist es bei dir? Gehts dir gut soweit? Ist Ruhe?

26.01.2015 18:50 • #92


A


Warum lasse ich mir das gefallen?

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E
Guten Abend hier jetzt,

wusstest Du eigentlich, dass es von Shoti Maa einen hier jetzt Bio-Tee gibt? Oder hast Du Dich sogar danach benannt?

gut, dass Du Dich krankgemeldet hast; manchmal muss man sich wieder sortieren und regenerieren. Aber morgen geht's wieder weiter, oder? Aus irgendeinem Grund wolltest Du dieses Treffen auch wenn er danach gefragt hat, egal, das Treffen beschäftigt Dich ja seit Mitte letzten Jahres immer mal wieder. Das ist doch in Ordnung. Und diese schräge Mischung aus schönen, vertrauten, normale Momenten und dem Wissen das sich nichts geändert hat, macht es schwer. Ich kenne das. Es ist menschlich sich im Augenblick zu verlieren. Ich weiß, was Du meinst und es ging mir auch so, wie Du geschrieben hast, dass Du so manchen Abend mit ihm verbracht hast, wo man eigentlich so viel ansprechen wollte und es dann doch nicht gemacht hat, weil … ja, vielleicht weil man es geniessen und nichts verkomplizieren wollte, wobei es realistisch gesehen kein geniessen ist, weil die komplizierte dunkle Wolke ja immer da ist. Mal deutlicher, mal verschwommener.

Hundeaugen hin oder her, da kam und kommt nichts bei rum. Außer das, was Dein Körper Dir meldet.

Seine vernünftigen Sätze auf den letzten Metern – im Prinzip unwichtig. Ehrlich gesagt, wäre es wahrscheinlich sogar einfacher und mehr Antwort oder Geheimnislüftung für Dich, wenn er sich wie ein kompletter Vollidiot benommen hätte, Dich beschimpft hätte, meinetwegen Gläser oder Steine geworfen hätte usw. Jetzt relativierst Du wieder, er wisse bei vielem genau wie es sein sollte. Ja, eventuell(!) und vielleicht (!) für den Moment. Aber sonst? Ach, ich bezweifle das ehrlich gesagt sehr. In Worten und in Taten. Es mag vermessen von mir sein, aber das ist mein Gefühl dazu.
Er mag auch in gewisser Hinsicht ok sein, nette Seiten haben - natürlich, aber...... bitte beende selbst den Satz.

Und auch das ist jetzt vielleicht vermessen von mir: Kein weiteres Treffen. Bitte schreib ihm keine mail mehr, keine persönlichen Sätze. Aber wenn Du es trotzdem machst, schreib es hier oder woanders; ich will meinen Senf dazugeben, aber ich weiß natürlich, dass man selbst letztlich nur das macht, zu dem man das vermeintlich passende Gefühl hat.

(Ich verstehe Dich. )

Du hast Dich nicht selbst überschätzt, sondern ich denke, Du... romantisierst ihn nur ein wenig bis ziemlich. Er hat weniger Macht über Dich als Du denkst. Du kannst stolz auf Dich sein. Vertrau Dir (mehr).

Bei mir ist derzeit so weit alles ok. Gerade herrscht so ein Gefühl der Gleichgültigkeit. Er meint ja, er kann sich immer mal wieder im Laufe des Jahres melden und dann bin ich wieder dabei. Bei was auch immer. Entweder er kennt mich besser als ich mich selbst oder er kennt mich gar nicht und überschätzt sich.

Ganz liebe Grüße und einen entspannten Abend und eine ruhige Nacht für Dich.

26.01.2015 21:35 • #93


H
Hallo Einmaleins,

nein, den Tee kenne ich nicht . Werde ihn mir mal kaufen.

Zuerst mal danke für deine Worte, und dass du mir hier in deinem Thread Raum gibst. Wo du doch in der schwierigeren Position bist, weil alles viel aktueller ist . Vielleicht hilft dir ja zu sehen, wie es werden kann, wenn du nicht die Reissleine zur rechten Zeit ziehst. Bleib bei deinem Weg, du ersparst dir vieles.

Was mir ins Auge gesprungen ist war kein weiteres Treffen. Ich weiss, dass du mich verstehst, danke, und das war der wichtigste Satz. Ich hätte dir dasselbe gesagt, und wie schnell verliere mich selbst, wenn auch kurz, wieder in Emotionen, trotz der Zeit und dem Abstand, das hat mich frustriert.
Was du sonst gesagt hast, unterschreib ich alles. Inzwischen schliesse ich nicht mal mehr aus, dass die Magenattacke doch unbewusst durch das bevorstehende Treffen und die ganze Last, die wieder auftauchte, hervorgerufen wurde. Obwohl es mir echt gut ging. Irre, oder?

Seine vernünftigen Sätze haben mich dazu verleitet, ihm ein weiteres Treffen zuzusagen, weil ich sie mir früher gewünscht habe, das war der Überraschungsmoment, aber ich relativiere nichts. Er weiss theoretisch vieles, aber er wird es nicht umsetzen. Weil sich nichts geändert hat, die klitzekleine Hoffnung flackerte erst auf, als ich ihm gegenüberstand... Ja, ich wäre froh gewesen, er hätte sich wie ein Vollidiot benommen, aber das passiert ihm dann nicht. Das macht er dann lieber später

Du hast so recht: Ich werde mich nicht mehr mit ihm treffen. Es ist echt sowas von genug jetzt. Es gibt immer neue Varianten, Steigerungen. Seit einem Jahr will er unbedingt was loswerden, und dann kommt - nichts. Ich werde auch keine Mail mehr schreiben, ausser kurzer Absage falls er sich noch meldet (ich hoffe, die Mail hat ihn schon abgeschreckt, das wär das Beste!)....oder soll ich das Postfach gleich zumachen? Ich hab selbst bei ihm Skrupel, mich so zu verhalten..jo, ich weiss, er hat die nicht. Mir kommt sowas schäbig vor.

Gut, dass du diese Gleichgültigkeit derzeit hast. Er wird sich sicher bei dir melden, da bin ich sicher, um zu sehen, ob du wieder dabei bist...was du sagst ist genau der Punkt. Dann schau, das du stark wirst und emotional Abstand hast bis dorthin. Das ist die Grundlage für alles.

Ich habe Krankenschein diese Woche, ich muss mich regenerieren.
Liebe Grüße

27.01.2015 18:05 • #94


E
Nabend hier jetzt,

Du bist hier immer willkommen. Ach, wer will das bewerten, wer in der schwierigeren Position ist.
Kann man nicht vergleichen. Nichts mit nichts anderem.

Wir wollten 2015 zwar keinen Konjunktiv mehr, aber: Was könnte es sein, dass er loswerden wollen würde, was Dich zum Abschluss oder sogar weiterbrächte? Alles was ich andenke, in Erwägung ziehe oder überspitze bringt Dir NIX:
- er entschuldigt sich mit viel tamtam für alles in den letzten 5 Jahren
- er ist gleichgeschlechtlich
- er hat ein inneres Dilemma und/oder Ambivalenzen, aber er wird an sich arbeiten und zu sich finden und auch vielleicht (!) zu euch
- er ist nun geläutert und will dich in Venedig heiraten
- er hat eine neurologische Erkrankung und deshalb auf sozialer und menschlicher Ebene Aussetzer.
- er weiß es auch nicht, aber es ist auch für ihn nicht leicht!
- ...

Heute habe ich länger drüber nachgedacht, dass man sich wegen eines Mannes echt nicht so verrückt machen darf. Ich wollte nie so eine Frau sein, bei der sich alles darum dreht. Das Befinden, das Glück, die Stimmung- herrjeeeeh. Eben weil ich so nicht bin.
Und ich glaube, Du bist es auch nicht. Egal, ob 5 Jahre hin oder her. Man muss echt nach vorne schauen und da sind ja noch viele schöne Jahre und die willst Du nicht mit Gegrübel über die Hundeaugen oder sein eventuelles Geheimnis verbringen. Es reicht, wenn man sich 1x verliert, also mir reicht das vollkommen.

Als ich festgestellt habe, dass das NICHTS gar nicht so schlimm ist wie das Elend mit ihm, gings irgendwie. Ich meine, das Nichts ist auch schwer auf andere Art. Aber hoffnungsvoller und nicht so beklemmend. Und wenn ich mich zwischen dem Nichts und dem Elend entscheiden muss, ich nehm das nichts. Und wenn man das aushält, kann man auch darauf aufbauen. Anders.

Es ist egal, ob Du das Postfach zumachst oder ob Du noch mit ihm hin und herplänkelst oder streitest. Wichtig ist nur, dass es für Dich klar ist. Und vielleicht ist das leichter, wenn die Tür zu ist. Und Du weder durchs Schlüsselloch noch durch den Spion guckst. Er kann Dir in 5 Jahren beim Konzert mal einen Wein ausgeben. Und dann wortlos wieder gehen.

Mein Ex hat mir heute wieder so einen schwülstigen Müll geschrieben, u.a. er wolle mich so sehr, dass es schmerzt. Ihm ist nicht klar, dass es gar nicht um mich geht, dass das austauschbar ist, dass ich im Grunde austauschbar bin, dass es sein Schmerz ist, der schmerzt usw... und er macht seit 5 Jahren immer mal wieder Therapie und ist ein kluges Köpfchen. Mir fällt da nichts mehr zu ein außer Schulterzucken. Da kann man sich abarbeiten wie man Wasser in ein Fass ohne Boden schüttet und kriegts nicht mal bezahlt. Außer in der Kummerwährung. Nee danke.

Triff Dich nicht mit ihm.
Ich verstehe Dich.
Triff Dich nicht mit ihm.


Gute Besserung. Und schreib hier wieder, wenn Du magst.

27.01.2015 22:28 • #95


H
Liebe Einmalein, ich hoffe, du weisst, wie goldig und herzvoll du bist ! Dein Mantra am Ende tut sowas von gut. Und die Konjunktiv-Varianten - gib zu, du kennst ihn. Die Heirat in Venedig müsste ich spontan ablehnen, nicht wegen Venedig. Obwohl die schwankenden Gondeln zu dem Hin und Her schon passen würden. Und wenn noch keine untergegangen ist, das wäre dann die erste. Die letzte Variante hatten wir bereits wortwörtlich mehrfach - hast du etwa gelauscht ? Ausser Nr.2 und 4 waren alle schon da...

Danke, dass du es aufgelistet hast, ich bin nicht drauf gekommen, weil ich mir keine konkreten Gedanken mehr machen wollte. Aber das hilft. Meinen Rest-Abschluss würde nur Nr. 2 fördern, das ging mir allen Ernstes mal einige Zeit durch den Kopf, als er von dunklen Seiten sprach, für mich wäre es eine menschliche und vernünftige Erklärung gewesen.

Ja, ich bin klar für mich, deshalb ist das Postfach dem Universum übergeben und ich werde ihm in einem knappen Brief schreiben, dass ein weiteres Gespräch nicht stattfindet, weils keinen Sinn macht, dass ich meinen letzten Abschluss habe, alles gut ist wie es ist, es im übrigen bei dem Kontaktende bleibt. Was sagt die Zensur dazu? Liest sich wieder naiv-offen, sachlich-lammmäßig (bin wohl so), aber mir widerstrebt einfach so sinnloses Getobe. Das mit dem Brief muss ich für mich so machen, lach nicht ich komme mir sonst unhöflich-repektlos vor (sein Niveau), zumal er es fertigbringt, gemeinsame Bekannte aufzurühren wenn er keine Antwort auf Mails bekommt (hatten wir früher mehrfach, er dachte allen Ernstes, ich hätte mir was angetan , wär ich echt nicht drauf gekommen). Das wäre mir jetzt megapeinlich.

Nein, es darf sich echt nicht alles um einen Mann drehen, das hatte ich auch noch nie und damit fühle ich mich absolut unwohl. Dennoch war es eine geraume Zeit so, ich hätte nie gedacht, mich mal so zu verlieren. Und ich baue ebenfalls lieber auf dem NICHTS (der Schmerz lässt ja nach) als auf Treibsand oder Elend. Deine Gedanken dazu zeigen leider den Stand der Dinge auf. So unnötig alles.

Die schwülstige Schmerz-Mail deines Ex aus der Ferne (hat er dir so was mal ins Gesicht gesagt ?)interpretierst du genau richtig. Kenn ich, habe aber anfangs nicht geblickt, was dahinter stand...vor allem nicht die Austauschbarkeit und WAS ihm wirklich Schmerzen bereitet, nämlich er selbst, seine innere Zerrissenheit. Intelligenz nützt da gar nix und eröffnet lediglich bessere Manipulationsstrategien und Manöver. Therapien kann man locker 20 oder mehr Jahre nutzlos machen....sie bringen immer nur was wenn ich selbst an etwas arbeiten will und meine Energie investiere, Unangenehmes in Kauf nehme. Ist ja kein netter Zeitvertreib und anstrengend dazu. Ich weiss, dass dein Ex puncto Alk. Erfolg hatte, doch das sagt noch nichts aus über anderes, das hast du leider ja beschrieben..
Schon vermessen von ihm, dir jetzt so was zu schreiben. Aber durchaus zielgerichtet. Hast du den Drang gehabt zu antworten?

Dann mal liebe Grüße an dich

28.01.2015 18:39 • #96


E
Nabend hier jetzt,

die letzte Variante kenne ich auch und ich frage mich, was man mit so etwas anfangen soll. Aber wahrscheinlich geht es gar nicht um etwas Konstruktives, sondern derjenige erwartet dann wohl Bedauern, dass er es ja auch nicht leicht hat. Ich verstehe, was Du zu Nr. 2 schreibst, aber: Nach viel hin her käme dann sicher auch noch ein aber und vielleicht und ein ? hinterher. Ich sag nur bi oder Seit ich Dich als Frau kennengelernt habe, bin ich verwirrt. Was ich sagen will: Es gibt keine klare Antwort.

Das mit dem Brief finde ich, ehrlich gesagt, keine so gute Idee. Aber das ist sicher Ansichtssache. Ich finde es (zu) viel. Genauso wie eine Postkarte oder ein Päckchen. Alles per Post. Inhalt egal. Es zeigt, dass man sich mit dem anderen beschäftigt hat, Handschrift eben. Und verleitet meist zu mehr Sätzen, dabei ist alles gesagt. Wenn Du es brauchst, willst Du nicht lieber eine ganz, wirklich ganz kurze mail schreiben?
Was die Bekannten betrifft: Das ist sicher nicht einfach, aber wer Dich kennt, weiß sicher wer und wie Du bist. Und was X über Y sagt, sagt mehr über X als über Y aus...

Du bist sicher selten bis nie unhöflich- respektlos, aber weißt Du, was ich bei meinem Ex gemerkt habe, dass ist eigentlich die einzige Sprache, die ankommt. Es ist wirklich so. Du musst Dich ja nicht verbiegen, aber ich finde Dich zu nett ihm gegenüber. Wie empfindest Du Dich?

Nein, er hat mir so was nie ins Gesicht gesagt. Ich habe immer zunächst den Drang zu antworten. Es ist nicht so, dass ich mich ach-so-begehrt von ihm fühle, weil ich ja weiß, dass es nicht um mich geht. Seine Nachrichten unterschiedlichen Inhalts kränken mich immer (noch) jedes Mal aufs neue. Es ist dann immer ein ganz kaltes Gefühl in mir (kann ich schlecht beschreiben), was aber inzwischen am nächsten Tag schon wesentlich besser ist. Er ruft ja nie an und die sporadischen Nachrichten wird er auch bald einstellen, wenn er wirklich konsequent merkt, dass ich sie ignoriere. Ich glaube, er braucht Reibung und dafür ein neues Gegenüber. Und wenn ich ganz ehrlich bin, manchmal fühlt sich das alles noch so an, aber insgesamt stetig bergauf.

Wie war Deine Woche? Konntest und kannst Du Dich regenerieren?

29.01.2015 22:16 • #97


I
Er hat mich begehrt, geschätzt, wir haben Gemeinsamkeiten, eine davon ist tanzen. Er ist im Tango Argentino fortgeschrittener als ich und ist nie mit mir zum Tanzen gegangen. Einerseits hat mich das verletzt, andererseits ht er zu viel Leistungsdenken und Eingeschüchtertheit mir gegenüber. Doch mit der Neuen geht er auf den Ball auf den ich mit ihm gehen wollte.
Ich bin nicht frei, lebe mit meinem Mann getrennt im Haus. WIir hatten eine Beziehung und tanzen zu gehen und so zu tun als ob wir nur befreundet wären war nicht drin. Und mit mir offiziell zusammenzusein wollte er nicht. Ich leide nur noch stundenweise schrecklichen Trennungsschmerz, doch schrecklich ist er noch immer !
Mit der Neuen ist er bereits bei seinen Eltern. Sie is ungebunden ohne Kinder mit eigenem Einkommen und Auto und weiß nichts von ihm. Er steht gar nicht zu mir, das kann er sich nicht leisten.
Ja, für ihn zähle ich zum zehnten beruflichen Debakel. Danach hatte er ohne mein Wissen eine neue Handynummer. Ich muss ihn wirklich ganz verschmerzen Das ist so bitter.Doch so ist er nun mal. Alles was zu seinem Nachteil gegen ihn spricht rufe ich mir ins Bewußtsein.
Solange er es seinen Eltern recht machen will ist er nicht der ganz eigene Mann, der sich z.B. um seine Kinder aktiv versöhnlich bemüht, sondern ein unreifer Buhler um die Gunst des Hohes-Tier-Vaters.
schei. wie ich ihn liebe, es tut immercnoch ab und zu verdammt verdammt weh !

29.01.2015 23:15 • #98


H
Hi liebe Einmaleins,

hast recht, aber der Brief, besser Zettel, ist schon unterwegs. Mail wollte ich nicht, damit es keine Diskussion mehr entfacht. Es waren nur 3 kurze Sätze. Sicher wieder nicht hart genug, nur sachlich, mehr gelingt mir nicht. So ist das Postfach weg vom Fenster. Auch für mich, ich hatte mich in den letzten tagen nicht genügend unter Kontrolle. Es war nach langer Zeit ein echter Rückfall, verursacht dadurch, dass ich ihn gesehen habe. Ich beschönige das nicht. Ich bin aktuell frustriert, nicht was ihn betrifft, sondern mich betreffend. Ich bin immer noch krank, nach langer Zeit mal wieder - Magen, Kopf, alle Muskeln tun weh, total verspannt. Ich habe mich vieeeel zu lange dieser Sache ausgesetzt, mit entsprechenden Nachwirkungen. Echt übel. So eine Sch...Zur Zeit frage ich mich nur, wie ich mir so was antun konnte, 5 Jahre lang. In denen ich nicht auf mich geachtet habe, auch durch andere Umstände voll den Boden verloren hatte.

Ja, ich bin zu nett. Sehe ich genauso. Doch, ich muss mich verbiegen, um die Sprache zu verwenden, die er wohl einzig versteht (und das noch nicht mal richtig). Ich habe ihm einmal eine SmS mit Du A....loch geschickt, eine Freundin hat mir diktiert und befohlen, sofort auf Senden zu drücken. Sonst hätte ich es nicht getan. Wütend war sie auch für mich, ich war nur wie eingefroren, völlig empfindungslos...Da siehst du....Weiss nicht, wie ich das ändern könnte, nicht mehr für ihn (hoffe ich), aber es wäre auch sonst erstrebenswert.

Das einzige, was mich heute erfreuen konnte, war der Besuch meiner Tochter und dass du schreibst, es geht bei dir stetig bergauf. Das freut mich total! BITTE mach weiter so, und bitte reagier weiterhin nicht. Ich hoffe für dich, dass er die Nachrichten wegen mangelnder Reibung einstellt. Bei mir war es leider bisher nicht so. Oder es müssen mehrere Jahre statt einem vergehen. Dein kaltes Gefühl, wie du es nennst, kann ich nachvollziehen. Es ist die Verletzung und Kränkung, die man spürt. Meine Therapeutin meinte, es wird was tieferliegendes dadurch unangenehm berührt. Ich bin leider nicht wirklich dahintergekommen, was es bei mir war. Und ja, es fühlt sich sicher noch, aber immer weniger an. Immer weniger, weniger, weniger...

Liebe, heute etwas frustrierte Grüße!

29.01.2015 23:29 • #99


I
Ja er ist ein unreifes Ar. und die Neue ist estimmt auch zu nett bis er sie abserviert. Ich würde auch nie Ar. zu ihm sagen.
Einerseits denke ich er ist sehr verletzt von diesem Hohes-Tier-Elternhaus die seinen Technikerberuf nicht schätzen und wo er sich vergeblich mit sich selbständig machen an die zehnmal hervortun wollte. Er hat eine sehr warmherzige verständnisvolle Seite doch nicht wenn er der Angeberverwandtschaft imponieren will. Dann pflastern Frauenleichen seinen Weg, die Frauen verlässt er um Misserfolge verdrängend wie neu mit neuer Frau die nix von ihm weiß, von vorne anzufangen.
Dieser warmherzige fleißige tüchtige Mann bräuchte eine Anstellung, als Selbständiger ist er viel zu entgegenkommend, wird ausgenutzt und geht irgendwann baden. - Trotzd ist er ein schei. weil er mich verlassen und mir so weh getan hat !

30.01.2015 04:53 • #100


E
Hallo immergrün,
viele Themen- vielleicht machst Du Dein eigenes Thema auf, dann kann man besser darauf eingehen.



Guten Morgen hier jetzt,

im Grunde könntest Du ihn auch ein ganzes Buch engbeschrieben mit Deinen Gedanken schicken. Ich fände es in Ordnung. Hauptsache es fühlt sich für Dich stimmig an. Zettel, Telegramm, Brieftaube mit Rolle dran – egal.

Ich finde, Du bist sehr ehrlich mit Dir und das ist doch das Allerwichtigste. Mich wundert es nicht, dass Du körperliche Beschwerden hast. Ich weiß, man soll ja immer bei sich bleiben und bei sich selbst gucken, jaja, aber es gibt halt Menschen, die bringen so eine... Schwere und so … viel mit. Von sich, ihren Problemen, Ängsten, inneren Erleben. Entweder direkt oder subtil, ausgesprochen oder nicht ausgesprochen und Du bist ein empfindsamer Mensch, Du nimmst das auf. Da müssen die Muskeln sich erst mal wieder auflockern. Jeder hat seine Geschichte, darum geht es nicht, aber ich finde es wichtig, wie man damit umgeht und was man ausstrahlt.
Ich bin wirklich kein spiritueller Mensch, aber denk mal über sein Karma und seine Ausstrahlung nach. Ja, er ist auch nett, interessant und hat Augen und Blick und es gab und gibt Augen-blicke, aber sein auch für mich ist es nicht leicht! spüre ich bis hier. 5 Jahre sind keine 20, andere schlittern von Elend zu Elend oder verharren in diesem. Es hat Dich weiter gebracht, da bin ich sicher. Ob das Treffen hätte sein müssen, weiß ich nicht, aber das wird Dich nicht um Jahre zurückwerfen. So hoch darf man das nicht hängen. So wichtig ist er nicht mehr für Dich. Triff Dich trotzdem nicht nochmal mit ihm. (Ich verstehe Dich.)

Ich denk auch manchmal, wie bescheuert ich bin, vor allem, weil wir ja schon fast 10 Jahre miteinander bekannt sind (wenn auch mit langer Funkstille) und lange von mir aus nichts lief, weil ich mit seiner Lebensart und manch seiner Einstellungen nicht viel anfangen konnte. Ich hab mich dann trotzdem letztes Jahr drauf eingelassen wie so eine naive 16 -jährige, ich kannte ihn ja schon länger uns wusste so einiges. Ich kann da auch wirklich nur an mir zweifeln. Ich kann auch mit dem Satz Für Gefühle kann man nichts nichts anfangen. Als ob das alles entschuldigt. Ich will kein Leben im Groschenroman!

Warum sollst Du was an Dir ändern? Vielleicht sollte man sich einfach nur noch mit Menschen umgeben, bei denen man sich richtig fühlt. Du kannst schwer bis gar nicht Wut empfinden; das wird seine Gründe haben. Auch, wenn Du schreibst, Du möchtest es für Dich ändern, es gibt Menschen, da werden einen die eigenen Unzulänglichkeiten (die ja JEDER hat) mehr bewusst. Und bei anderen weniger.

Schön mit dem Besuch von Deiner Tochter – genau zur rechten Zeit. Das sind die Wesentlichen und existenziellen Dinge.

Geht Dir heute etwas besser oder ist noch gleich oder schlechter?

(Auf dem hier jetzt Tee steht übrigens Von der Erde getragen und, dass die Pflanzen fest in ihrer Umgebung verankert sind und ihre Wurzeln tief reichen und sie darauf vertrauen können... )

30.01.2015 11:17 • #101


H
Hallo liebe Einmaleins,

meine Wurzeln sind in den letzten Jahren leider öfter herausgerissen worden, das Vertrauen in mich selbst und mein Gefühl für Menschen durch diesen Mann zutiefst erschüttert. Ich konnte mich immer auf mich verlassen...bis dorthin. Wie du geschrieben hast, sich einmal verlieren reicht völlig und ist schon zuviel. Sich wiederzufinden umso schwerer.Aber ich seh das wie du, es bringt uns weiter. Allein die Erfahrung, wie ungut das war und weil man das nicht nochmal erleben will. Weil man durchaus erkennt, was man sich wert ist.

Mir gehts besser, meine Magenschmerzen haben sich im Kopf zentriert und ansonsten habe ich mich -auch mit deiner Hilfe- wieder eingekriegt. Allerdings heute Morgen, nach einem seltsamen Traum, in dem ich meinen Lieblingsring unterwegs verloren hatte (ich hab sofort geguckt, er ist noch da) saß ich dann am PC wie du neulich, hämmerte wild eine Mail in die Tastatur und konnte mich gerade noch beherrschen, sie abzuschicken. Puh..da geb ich dir weise Ratschläge, und was mache ich . Das Positive an der unnötigen -oder auch nicht- Aktion mit dem Treffen war, dass es nicht mehr er oder sein Wischi-waschi war, das mich so beschäftigt hat, sondern mein eigenes Verhalten und Empfinden, das meiner Ansicht nach in Teilen unzulänglich war. Wie die Mail am Montagmorgen, als es mir sowas von schlecht ging, und ich wieder mal in der Momentaufnahme der dunklen Wolke, die er verbreitet hat, es nicht lassen konnte, die paar persönlichen Sätze zu schreiben, die entsprechend Schwäche ausgestrahlt haben. Sch.... e, kann ich nur sagen, und Wasser auf seine Mühle.

Ja, sein Karma ist in großen Zügen schlecht, ich habe das unter Schmerzen erkennen müssen. Er schleppt einen Berg von unguter Vergangenheit mit sich rum, Probleme in allen Bereichen, wenn mal grad kein akutes da ist stirbt die Katze, sein Geldbeutel wird gestohlen oder die Gartenmauer fällt um, er ist ein Pessimist, und er vertraut niemandem. Das empfindet er als positive Eigenschaft bei gleichzeitigem Selbstmitleid, weil er ja allen Grund dazu hat. Er ist meist das Opfer, gibt sich geheimnisvoll, verschlossen, eben undefinierbar. So bin ich nicht, wenn ich auch vorsichtig und zurückhaltend bin. Für mich ist das Glas halbvoll, für ihn halbleer. Er braucht ständig Bestätigung, manipuliert gern, verbockt sich in eine Meinung und wenn das Gegenüber eine andere hat, ist es schon gegen ihn. Mit der Ehrlichkeit nimmt er es nicht so genau (spät erkannt), wohingegen das für mich unverzichtbar ist. Ich bin oft ehrlicher als es gut für mich ist, wie ich erkennen musste, gerade bei ihm. Er hat mal den Text einer Mail meiner Freundin an ihn in einem Satz komplett verändert und sie mir dann geschickt. Ich war schockiert, sowas würde mir im Traum nicht einfallen. Dummerweise hat er nicht damit gerechnet, dass sie mir diese gezeigt hatte...er weiss eben nicht, was Freundschaft ist, so sehr er sich danach sehnt. Wie mit der Liebe...fällt mir gerade ein.
Er hat keine Freunde, die Menschen, die er als solche bezeichnen würde sind nicht mal engere Bekannte. Facebook, da sind seine Freunde. Ok, das will ich nicht schlechtmachen, aber das ist für mich keine Plattform, auf der sich meine Freundschaften ausleben.
Ich könnte noch weitermachen, aber so wichtig ist er nicht mehr. Obwohl es für mich jetzt gut war, das aufzuschreiben. Hast du das auch mal gemacht? Heute habe ich mit besagter Freundin telefoniert und sie hat mich gefragt, was ich denn nach allem, was ich inzwischen erlebt habe noch an ihm liebenswert finden könnte. Er hat schon gute Eigenschaften, sagte ich, als sie fragte welche, ist mir spontan wenig eingefallen. Zu wenig einfach.

Es tröstet mich, was du schreibst, danke, und ich weiss, dass ich die höchsten Ansprüche an mich selbst habe, wohingegen ich bei anderen alles mögliche verstehen, verzeihen und entschuldigen kann. Die Mail zB habe ich mir verziehen, aber irgendwie doch nicht wenn ich immer wieder dran denke. Das ist mangelndes Selbstbewusstsein, oder? Ich bilde mir nicht ein, keine Fehler zu machen, aber ich bin in allen Bereichen sehr streng mit mir. Wohingegen ich nie denke, ich hätte was in meinem Leben anders machen sollen, selbst wenn es sich im nachhinein als nicht gut herausgestellt hat. Da kann ich total dazu stehen, weils eben damals richtig war und ich dahinterstand. Widersprüchlich. So im Alltag, im Kleinen, tu ich mich oft schwer. Wie ist das bei dir?

Du hast ihn schon Jahre gekannt, hast aber von den seltsamen Schmetterlingen geschrieben, die du von Anfang an gespürt hast. Ich glaube, künftig kannst du die richtig identifizieren, falls sie nochmal auftauchen sollten, was wir nicht hoffen wollen. Ich habe mich kopfüber mit ihm verbandelt, aber erst später richtig eingelassen, als ich durchaus einiges erkannt hatte und diese Schmetterlinge waren ebenfalls von Anfang an da. Wo ist das Problem, habe ich mir gesagt - und die Probleme lagen großteils offen sichtbar vor mir. Naiv kam/komme ich mir auch vor, wie ein Teenie. Das Thema Selbstzweifel ist mir gut bekannt. Da knabbert man an sich selbst lange rum, siehe oben Fehler verzeihen. Ich seh das auch so, Gefühle entschuldigen nichts, nicht nach dem Motto ich kann ja nix dafür, aber nach meinem Erleben beeinflussen sie die Wahrnehmung erheblich, und sie machen mutig (muss grad lachen), das Risiko erscheint minimal und andere würden es rein verstandesmäßig als Kamikaze-Act bezeichnen. In einem anderen Thread habe ich gelesen wenn du liebst, rennst du in eine offenen Kreissäge . Hmmm...ist was dran. Die Wunden müssen dann verbunden werden und heilen. Weisst du, wenn ich nicht mal was wage, ausprobiere, eben nichts mache, dann ist es unlebendig, starr und ich bleibe auf der Stelle. Klar, so eine Story wünscht sich niemand, aber mit Sicherheit wissen konnte man nun auch nicht, wie es verläuft. Es hätte ja auch anders verlaufen können ....Chance von sagen wir mal 50, ...40 oder ...30 %....was, noch weniger? Also ich hab ehrlich geglaubt, dass es mindestens 88 % seien .

Was mir so richtig bewusst geworden ist durch das, was du schon mehrfach geschrieben hast, ist diese Schwere, die über allem gelastet hat. Ich glaube, dass das ein wesentlicher Punkt ist, denn es fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit. Die Lebensfreude und gute Grundstimmung. Die sollte trotz aller Probleme, die auftauchen im Leben, immer in der Grundlage einer Beziehung vorhanden sein. Alles andere brauchen wir nicht mehr, da gehen wir nicht mehr davon ab.

Kannst du gut abschalten oder denkst du noch viel nach? Bist du für dich klar, dass du nichts mehr mit ihm zu tun haben möchtest? Oder noch klären, etwas sagen willst?

Bis dann, ciao

30.01.2015 22:32 • #102


E
Liebe hier jetzt,

das ist schlimm mit den herausgerissenen Wurzeln. Andererseits, entwurzelt muss und kann man sich nochmal ganz neu orientieren. Das war aber sicher eine sehr harte Zeit.

Es freut mich, dass es Dir besser geht und Du mit meinen Worten was anfangen kannst. Ich bin ja bisweilen etwas direkt. Aber Du scheinst da nicht empfindlich; das finde ich gut. Gut auch, dass Du den Ring nur im Traum verloren hattest. Die Traumdeutung könnte da bestimmt einiges draus lesen.
Verständlich mit den weisen Ratschlägen, die bei einem selbst nicht immer greifen. Die Augen sind nach Außen gerichtet, nicht nach innen. Manchmal denke ich, 4 Augen wären auch hilfreich, also noch 2, mit denen man nach innen gucken kann. Obwohl, vielleicht würde man sich selbst dann auch zu sehr sezieren und befangener sein.

Egal, mit der mail von Montag. Zerfleisch Dich deshalb nicht. Das ist ein ganz kleiner Teil von Dir, der genauso zu Dir gehört wie anderes und der nur auf das falsche Gegenüber trifft. Das weißt Du ja alles selbst, aber hilft einen auch nicht immer, was man vom Kopf her weiß. Im Gegenteil. Klar, manchmal sollte man sich besser einiges verkneifen, aber was solls. Wo kommen wir hin, wenn jeder nur noch ALLES UNTERDRÜCKT.

Ich hab auch manchmal so Momente, da könnte ich in die Tastatur hämmern, aber, wenn wir – wie jetzt – absolut keinen Kontakt haben, ist das besser. Rückt in den Hintergrund, aber was meinst Du, wie schnell das auch (noch) wieder da sein kann. Und dann bin ich auch die erste die hämmern würde. Ich hoffe und weiß aber, dass das besser wird.

Hast Du noch was gehört von ihm nach der mail oder dem Zettel oder hüllt er sich in Schweigen?
(was gut wäre, aber ich weiß, auch darüber denkt man dann manchmal nach. Ist so.)

Zu den Themen Karma,Selbstmitleid und Bestätigung brauchen könnte ich auch einiges ergänzen, ebenso zum Thema Ausweichen, aber Du kannst es vielleicht auch so erahnen. Ich bin ebenfalls vorsichtig und zurückhaltend, aber ich sitze nicht mit Sphinxen Gesicht Dinge aus, wenn ich jemanden mag oder verdrehe die Dinge bis sie für mich passen.
Langjährige Freundschaften haben ja auch etwas mit Beziehungen halten können und sich zeigen zu tun. Mein Ex hatte nur weibliche gute Freundinnen und ich hatte immer das Gefühl, ich muss alles, alles tolerieren, weil alles andere ja spießig ist. Inzwischen bin ich froh, dass ich in mancher Hinsicht spießig bin.

Ich kenne das ebenfalls mit den hohen Ansprüchen, die man an sich stellt und streng zu sich sein. Ich weiß nicht, ob es mit mangelnden Selbstbewusstsein zu tun hat. Ich bin sehr ehrgeizig, ich will und kann auch nicht so gut Schwäche zeigen, wobei ich den Begriff nicht wirklich mag und auch gar keine Definition dafür habe (wir schrieben hier ja schon mal darüber), ich kann auch sehr lange darüber nachdenken, wenn ich denke oder weiß, einen Fehler gemacht zu haben (vor allem aus einem Impuls heraus) und für mich ist es erst gut, wenn ich es für mich geklärt habe. Aber ich merke zunehmend, man kann nicht alles klären.

Das stimmt mit dem Ausprobieren. Obwohl die ganzen Probleme ebenfalls von Anfang an vor mir lagen und schon im Bauchgefühl zu spüren waren, hätte ich 89% gehofft. Allerdings nur gehofft, die Chance, dass es gut (aus-)geht sah ich eher bei 13 %; ich habe mich trotzdem ein Jahr lang daran abgearbeitet. Hätte ich genauso gut ein Jahr in ein stillgelegtes Bergwerk gehen können und die schweren Steine von A nach B rollen. Aber so sucht sich jeder seine Hobbies.

Zur Zeit kann ich ganz gut abschalten. Wie ist es bei Dir?

Mit dem klar sein... hmmm, es ist für mich einfach ungewohnt, dass es so endet. Mit dem Klären und sagen wollen, das ist an manchen Tagen so, an anderen wieder so. Aber man liest hier ja überall, dass das sogenannte Abschlussgespräch Auge in Auge auch nichts besser macht, außer, dass man die Augen dann wieder vor Augen hat. Und da er ja eh nicht sprechen will, wie er kürzlich deutlich gemacht hat, sondern wenn, dann nur unter seinen Bedingungen und mit der Option auf anderes, was mir immer noch weh tut, als wenn alles andere schei. egal war und ist.... boah nee, ich kann es nicht. Von dem her, bin ich schon klar. Irgendwie zumindest

Lieben Gruß.

01.02.2015 22:41 • #103


H
Hallo Einmaleins, das hört sich gut an bei dir, dass du abschalten kannst, das ist so wichtig, und ja, es wird immer besser, mit zunehmendem Abstand. Ich verstehe gut, dass du so ein Gespräch auf keinen Fall willst, und vor allem dass es dich verletzt, dass es so ist. Aber so ist er, und nicht anders. Es ist ein Benutzen für die eigenen Zwecke, das kenne ich, wenn auch auf andere Art. Mein (ich schreibe dieses besitzergreifende Wort nicht gern) Ex hielt sich in diesem Punkt extra zurück weil er wohl meinte, dass nur das unmoralisch sei...Nee, weit gefehlt. Pass auf dich auf, die Gefahren schätzt du richtig ein.

Ich habe so ein Ende auch noch nie erlebt, und kann mich wie du überhaupt nicht über diese Premiere freuen. Es hat keinen Zweck sich immer wieder zu sagen, so was gibt's doch nicht, nein, das kann nicht sein - denn das gibt es. Wahrhaftig und ganz real. Wir müssen nur hinschauen. Es dauert, bis man zu dieser Einsicht gelangt. Bis dorthin dreht man etliche Runden und immer wieder in der Gedankenspirale im Kreis. Aber man kommt auch immer mehr ein Stück nach vorn, allerdings nicht durch das Denken.

Ich meine durchaus, dass ein Abschlussgespräch, bei dem die Karten offen auf den Tisch gelegt werden, einen guten Abschluss bringt. Besser ein schneller Tod als ein langsames Sterben. Es tut dann nur einmal weh, wenn es eben nicht geht für einen Partner. Das gilt für beide, meine ich, denn Klarheit hilft immer. Statt Ungewissheit, Rätselraten, unnötigen Hoffnungen bei Hin- und Hergeeier. Man weiss, woran man ist. Entscheidungen sind dazu da, dass man sich daran orientieren und sein Leben mit den entsprechenden Konsequenzen weiterleben kann. Und ich bin der festen Überzeugung, dass einem der andere und man sich selbst das wert sein muss, Feigheit gilt hier nicht. Nicht so unsere Gegenüber...ich weiss (inzwischen), das man das nicht immer haben kann. Also sind wir selbst gefordert, und das ist nicht leicht. Und ja, man kann nicht alles klären, aber sich selbst Klarheit verschaffen. Und selbst wenn man sie hat, stehen die Gefühle gleich welcher Art oft quer im Weg.

Deine Direktheit und Offenheit schätze ich sehr. Mit allem anderen kann ich nichts anfangen. Überhaupt nichts, im Gegenteil. Es war für mich immer so, und wenn mir diese Story eins bestätigt hat, dann das.

Ja, er hatte noch was geschrieben auf meine Mail am Montag vormittag (danke dir), als ich krank und hilfe- sowie liebebedürftig, trauernd regelrecht in der Ecke lag. Und das hat mir sehr geholfen! Ich hatte den Zettel weggeschickt, das Postfach wollte ich nicht mehr anrühren, hab es dann aber doch gemacht. Dienstag Abend hatte er geantwortet, er sei auch erkrankt (HWS), gute Besserung blabla, er melde sich in den nächsten Tagen (bis Samstag hat er es jedenfalls nicht gemacht ) und dann die Vorlage: es habe ihn geehrt, dass ich trotzdem (trotz meiner Magenprobleme) zu dem Treffen kam.
Wow, mir ging es schlagartig wesentlich besser. Nicht einer meiner Freunde hätte sich geehrt gefühlt, sie wären froh gewesen, hätten sich gefreut etc, aber nicht nur mit Blick auf ihr Ego, sondern mit Empathie für mich. Ich habe noch eine Nacht drüber geschlafen und ihm dann meine kurze Abschlussmail geschickt. Ich habe in den Betreff Epilog geschrieben, er legt ja soviel Wert darauf, belesen zu sein, falls er das Wort nicht kennt kann er ja nachschlagen. Ich habe geschrieben, dass es mich nicht mehr interessiert, und es den Aufwand wert war, weil es die letzte Ehre war von allen, die er nicht zu schätzen wusste. Dass das ein - ja, eventuell, im Moment, ganz sicher, ganz bald.....und zwei Zeilen voller Vokabeln, die er so gern benutzt hat, wieauchimmer - sei, aber was es sei- ein megageiles Gefühl, wie ich es seit Jahren nicht mehr hatte. Wie die Sonne, die den Nebel verdrängt. Mein Schlusssatz, hinter dem ich voll stehe, war: Ein Mann, der nicht in der Lage ist, eine Beziehung fair und anständig zu beenden, hat mit mir keine gehabt.

So, das musste sein. Das Postfach ist im Nirwana. Mir wars total gut damit, wirklich das zu sagen was ich seither fühle, und nicht nur in dem Moment. Ich bin dann übers Wochenende zu einer Freundin gefahren, die GEFÜHL für mich hat, wie ich für sie. Ansonsten habe ich heute morgen meinen Chef angerufen und ihm gesagt, dass ich diese ganze (ja, wirklich die ganze) Woche noch krank bin. Weil ich auch auf der Arbeit keinen Bock mehr habe, mich zu verbiegen, zu meinem Nachteil. Ich bin wirklich noch krank, alles mögliche tut weh, aber es geht mir wesentlich (!) besser.

Das war mein persönlicher Abschluss. Ich werde mit ihm keine Worte mehr wechseln.
Heute vor 7 Jahren sind wir uns zum ersten Mal begegnet.

02.02.2015 20:20 • #104


E
Liebe hier jetzt,

ich hoffe, Du hast den gestrigen Abend gestern gut rumbekommen. Ich weiß gar nicht mehr, wann wir uns kennengelernt haben. Ich wusste auch lange nicht, wann er Geburtstag hat. Er fand es aber auch immer spießig solche Anlässe besonders zu finden oder besonders/anders daran zu denken. Für mich hat das etwas mit Wertschätzung zu tun, aber auch das empfindet wohl jeder anders.

Ich springe sofort auf das Wort geehrt an. Ich verstehe das nicht und ich sehe es genauso wie Du und zwar nicht, weil ich hier immer wiederholen möchte, dass ich Dich verstehe, aber es ist einfach so. Was soll der schei., warum kann man nicht sagen, wie man fühlt. Nicht, dass ich mein Herz auf der Zunge trage, sicher nicht, aber warum schreibt die Flitzpiepe nicht ganz einfach, wie es für ihn war. Direkt und nicht abstrakt. Entweder, dass er sich gefreut hat oder auch nicht. Oder sonst gar nichts.
Ich empfinde ähnlich für den Satz, dass er mich so sehr wolle, dass es schmerzt. Mich verletzt das immer noch so, dass ich nicht mal was antworten kann und will. Soll ich zurückschreiben, dass ich mich nicht geehrt fühle, wenn er so was schreibt? Ist das die Sprache, die jetzt alle sprechen? Ich verstehe auch das nicht. Ich weiß, es sollte mir egal sein, ist es aber nicht. Wieso schreibt er nicht:
- Schade, dass es mit uns nicht funktioniert hat. Ich bin auch manchmal traurig (alternativ meinetwegen, denn auch das wäre wohl ehrlich: Ich bin nicht ganz so traurig wie Du, aber auch ein kleinklein wenig.)
- Ich weiß nicht, wie ich Dir gegenübertreten soll und ich weiß auch nicht, ob ich das noch will, wenn es nur um ein Gespräch geht. Warum das so ist, weiß ich nicht; ich schätze Dich trotzdem (und wenn er mich nicht (mehr) schätzt kann er das nach dem ; auch weglassen)
- Ich akzeptiere, dass Du Dinge anders siehst und fühlst als ich.

Ich weiß, man soll bei sich bleiben. Mich kotzt das heute alles so an, das bei sich bleiben, dieser ganze redundante Müll, den er mir immer aus seinen Therapiestunden fragmentiert wiedererzählt hat. Er hat mir auch immer von seinen Bedürfnissen erzählt und wie wichtig es ist, diese zu artikulieren, das er müsse für sich sorgen, denn sonst tut es ja keiner, wenn nicht er selbst. Und über allen schwebte diese Selbstmitleid- und Schwere- Wolke. Und man kann ja nicht mal was dagegen sagen, weil es ja oberflächlich gesehen korrekt und außerdem so schwammig, so wenig greifbar ist.
Für mich zeigt sich Wertschätzung und Respekt in Details. Zum Beispiel Geburtstage wissen und bedenken. Große Reden schwingen kann ich auch.
Ich bin polemisch, ich weiß, aber ich will heute nicht bei mir bleiben. Versteht Du das?

Es stimmt, was Du über ein Abschlussgespräch schreibst. Irgendwie und insgeheim brauche ich das vielleicht auch. Aber ich kann nicht nachgeben bei den Bedingungen und kann etwas, das sich schon im Vorfeld so verspannt und belastet gestaltet, hilfreich sein? Und, wenn ich ihm angezogen nicht einen Kaffee an einem neutralen Ort wert bin, was ist dann ein Gespräch wert? Ich habe ihn über 3 Monate nicht gesehen und bei uns ist es auch nahezu ausgeschlossen, dass wir uns zufällig über den Weg laufen. Dennoch habe ich immer noch das Gefühl, ihm das und das sagen zu wollen. Mal mehr oder mal weniger stark. Aufschreiben und nicht abschicken hilft nicht so sehr. Ich weiß es auch nicht, bin gerade ratlos. Kannst Du das nachvollziehen?

Ich finde es gut und gesund, dass Du Dich hast krankschreiben lassen. Es dauert so lange wie es dauert. Weiterhin gute Besserung

… und ganz liebe Grüße

PS: Betreff Epilog ist super. Ich musste lächeln und weiß gleichzeitig, wie... bitter es auf eine gewisse Art und Weise ist .

03.02.2015 20:32 • #105


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