Warum reagiere ich so heftig?

Zitat von _Lydia_:

Ich habe an mir gezweifelt, an ihm gezweifelt, an dieser Konstellation gezweifelt, am Zeitpunkt usw.
Ich bin ein Weltmeister darin, wenn es ernst wird, alles im Vorfeld kaputt zu denken.

Stop Liebes, du bist einfach nur sehr vorsichtig, aber doch keine Weltmeisterin im Kaputtdenken. Deine Seele hat in den letzten Jahre sehr viele Verluste erlitten und es ist nur gut und richtig genau hinzuschauen, um dich zu schützen. Du musst sehr viel achtsamer mit dir umgehen, als andere, denn solche Schicksalsschläge kosten erstmal enorm viel Kraft, bevor man irgendwann einmal stärker daraus hervorgeht.

Alles Liebe Vidi

Hey Lydia,
Ich habe eben alles aufmerksam gelesen und ich finde mich so oft wieder bei dir ..
Speziell auch dieses unruhige verhalten wenn man jemanden kennenlernt und der sich dann zurückzieht oder einfach es nur ruhig angehen lässt.
Dieses auf das Handy gestarre und dann geht das kopfkino an .
Es ist wirklich schwer ...hat viel mit eigenliebe, Selbstwert zu tun.
Auch ich war in vielen Therapien um vieles aufzuarbeiten nach meinem für mich großen Verlust.
Bis heute ist das nicht ganz verarbeitet.
Ich kann dich so gut verstehen auch aus männlicher Sicht .
Wie gehst du allgemein denn mit Verlust und Ängsten um ?

Zitat von _Lydia_:

Danke
Aber mit ihm hat es nichts zu tun.

Doch irgendwie hat es scheinbar doch was mit ihm zu tun. Du erwähnst ihn zweimal, auch in Verbindung mit einer Fehlgeburt. Wenn er damit nichts zu tun hat, warum dann erwähnen? Was für eine Rolle spielt er in deiner jetzigen Situation?

Du vermisst deinen Bruder und ich denke, du hast vielleicht auch Verlustangst, eben weil du schon Menschen verloren hast, die du liebst.

Meine Meinung

Zitat von _Lydia_:

Natürlich vermisse ich meinen Bruder. Wir waren Zwillinge und haben alles miteinander geteilt. Hatten eine sehr enge Bindung.

Dennoch hat der Tod meines Bruders nichts mit dem Liebeskummer den ich hier beschrieb zu tun.
Ich erwähnte ihn und habe auch mit der Fehlgeburt etwas weiter ausgeholt, um zu verdeutlichen, dass ich in jüngster Vergangenheit einige Themen hatte, die an meine Substanz gingen.
Daher auch mein persönliches Unverständnis, dass ich jetzt an dieser Sache so zu knabbern hatte.

Ja aber das meinte ich. Du hast diese Verluste erlitten und ich glaube, es ist völlig egal, ob es der Partner war, der Bruder, das Baby.. Du mußtest Abschied nehmen von diesen Personen.

Das sich daraus eine Angst vor Abschieden entwickeln kann, das halte ich für möglich.
Du hattest damals sicher das Gefühl, diese Machtlosigkeit, dieses sch... Gefühl, das du nichts machen konntest dagegen.

Und um den Schmerz nicht nochmal zu erleben, versuchst du jetzt dagegen anzukämpfen indem du mit deinen Partnern sprichst, alles richtig machen willst damit es zu einem Abschied nie kommt.
Natürlich ist Trennung nicht das gleiche wie Tod, aber ein Abschied ist ein Abschied.

Es sind nur meine Gedanken dazu, ich bin kein Psychologe, aber du hast mich da gestern Abend sehr lange beschäftigt damit.